Wenn ihm der Staub und die Temperatur entwas ausmachten, dann liess Tiberius Vitamalacus sich jedenfalls nichts anmerken. Anders verhielt sich Titus, der hünnenhafte Schatten des Tribuns. Er ritt auf einen der robusten Pferde, welches in den Stallungen der Legion jemals gesehen wurde, ein Pferd, von dem böse Zungen behauptet hatten, es sei genauso hässlich wie sein Reiter und eigentlich sei es doch ein Ochse.
Immer wieder konnte man ein leises Fluchen von Titus hören, meist unverständlich, aber definitiv äusserst obzön und auf die Hitze, den Staub und das Reiten bezogen. Und er leerte einen Wasserschlauch nach dem anderen, machte auch nicht davor halt, dem Scriba des Tribuns, der neben ihn, auf einem deutlich kleineren Pferd, verschwindend klein wirkte, um dessen Vorräte zu erleichtern.
Natürlich waren die beiden Legionen auch nicht allein auf der Heerstrasse von Antiochia nach Zeugma unterwegs, und genau wie auf den Märschen in Italia mussten Reisende, welche den Legionen entgegen kamen oder aber von ihnen überholt wurden, nach links oder rechts aussweichen, bis der lange Heerwurm sie passiert hatte. Manche von ihnen warteteb geduldig ab, andere setzten ihren Weg neben der Strasse fort.
Anders als in Italia waren zahlreiche der Reisenden deutlich exotischer, ihre Gewandung unterschied sich meist von dem, was im Zentrum des Imperiums üblich war. Und einigen sah deutlich an, das sie von jemnseits des Limes kamen, oder zumindest dort ihre Wurzeln hatten. Und manchen sah man auch an, das sie nicht begeistert über das erscheinen der Legion waren, andere hingegen jubelten den Legionen fast zu.
Einzelne Reisende fielen dem Tribun besonders auf, so wie jenen Reiter, welcher ihn fast an einen partischen Panzerreiter erinnerte, jedenfalls nach den Erzälungen die er üner diese gehört hatte. Allerdings waren bestand die "Rüstung" des Reiters nur aus Stoff und seine einzige Waffe war ein Dolch.
Und da war noch einzelne Wanderer gewesen, welcher auf einem Holzstab gestützt da gestanden hatte und dann Anstalten gemacht hatte, einem Miles aus der Nachhut der XII. mit einem Wasserschlauch zu hilfe zu eilen, als dieser aus der Kolonne ausbrach und sich erschöpft auf seine Pilae stützte. Allerdings hatte dessen Centurie deutlich etwas dagegen, trieb den Miles mit der Vitis wieder in die Reihe und zögerte auch nicht, den Wanderer mit einem Hieb in den Staub zu schicken. Und der nahm das mit einem solchen Gesichtsausdruck hin, das der Tribun unweigerlich "Christ" denken musste.