Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Tiberius Vitamalacus hatte zwar seine eigenen WEinberg in Hispania nie gesehen und war auch nie in den Wälder umher geritten, in welchen, in seinem Namen Holz geschlagen wurde, doch waren dies Betriebe doch sehr wichtig, gerade in Anbetracht der Traditionen Roms. Die verpachteten Ländereien mochten Erträge bringen, doch seine Landwirtschaftlichen Betriebe gaben ihm das Gefühl der Verbundenheit mit Dea Dia.


    "Ich habe einen Imker in der Nähe von Carthago Nova, welcher zur Zeit von meinem Vilicus Cato verwaltet wird. Du kannst ihn haben. Dazu bekommst du ein wenig Geld, sagen wir 1000 Sz. für die ersten laufenden Kosten. Ich würde dir vorschlagen, noch einen Olivenhain dazu zu erwerben. Und ich werde Cato darüber informieren, das er sich um alles kümmern soll...."


    Damit war für ihn dieses Thema zunächst auch erst mal erledigt.


    Der Luchs platzierte sich direkt zwischen Helena und Tiberius Vitamalacus, blickte zwischen beiden hin und her und als sei es das normalste der Welt, liess er sich auf dem Boden nieder, blickte schein wartend auf das Zelt der Sklaven. Und in der Tat kam auch schon kurz darauf ein Sklave herraus und stellte eine Schale mit Fleisch in hin, über die er sich auch so gleich hermachte.


    Tiberius Vitamalacus hatte, während er Taranis begrüsst hatte, sich einige Gedanken über Andronicus Lage, ins besondere seiner wirtschaftlichen Situation gemacht. Besitz war eigentlich nichts, über das man sprach, man hatte ihn einfach. Aber manchmal liess es sich doch nicht vermeiden...


    "Andronicus, wie steht es um deine Ländereien ? Werden diese in der Zeit, in welcher du in Legion dienst gut versorgt ? Hast du einen guten Aufseher über deine Betriebe ?"

    Aufmerksam verfolgte Tiberius Vitamalacus die Ausführungen des Imperators. Das Verhalten der Parther war in der Tat der Schlüssel, kam es doch darauf an, ob sie sich dem Kampf stellten oder aber sich in die Weiten ihres Reiches zurückziehen würden. Ein Alptraum wäre ein römisches Heer, das einem sich ewig zurückziehenden Feind hinterher jagen würde, während dieser sich auf kleine schnelle Angriffe auf die Flanken und den Nachschub beschränken würde.
    Daher war er zufrieden, als der Imperator den Tigris als östlichste Begrenzung des Einsatzgebietes nannte. Zwischen Euphrat und Tigris sollte es auch möglich sein, Vorräte und besonders Wasser vor Ort aufzufrischen.

    Unter anderen Umständen hätte der Tribun sich sicher mehr Zeit für seinen Cousin gelassen, doch der Dienst rief. Und der Dienst hatte für ihn stets Vorrang. Und das sollte er auch für seinen Cousin sein.


    "Die Moral der Prima ? Die ist hervorragend. Die Parther werden es bereuen, sich mit dem Imperium angelegt zu haben."


    Selbst wenn die Moral eine andere gewesen wäre, der Tribun hätte nichts anderes gesagt. Und er lenkte seine Schritte nun in Richtung der Stallungen, sein Scriba und Titus folgten ihm.


    "Der Dienst ruft. Ich wünsche dir eine gute Reise, Rufinus !"


    Und dann verschwand er in den provisorischen Stallungen....

    Wenn ihm der Staub und die Temperatur entwas ausmachten, dann liess Tiberius Vitamalacus sich jedenfalls nichts anmerken. Anders verhielt sich Titus, der hünnenhafte Schatten des Tribuns. Er ritt auf einen der robusten Pferde, welches in den Stallungen der Legion jemals gesehen wurde, ein Pferd, von dem böse Zungen behauptet hatten, es sei genauso hässlich wie sein Reiter und eigentlich sei es doch ein Ochse.


    Immer wieder konnte man ein leises Fluchen von Titus hören, meist unverständlich, aber definitiv äusserst obzön und auf die Hitze, den Staub und das Reiten bezogen. Und er leerte einen Wasserschlauch nach dem anderen, machte auch nicht davor halt, dem Scriba des Tribuns, der neben ihn, auf einem deutlich kleineren Pferd, verschwindend klein wirkte, um dessen Vorräte zu erleichtern.


    Natürlich waren die beiden Legionen auch nicht allein auf der Heerstrasse von Antiochia nach Zeugma unterwegs, und genau wie auf den Märschen in Italia mussten Reisende, welche den Legionen entgegen kamen oder aber von ihnen überholt wurden, nach links oder rechts aussweichen, bis der lange Heerwurm sie passiert hatte. Manche von ihnen warteteb geduldig ab, andere setzten ihren Weg neben der Strasse fort.


    Anders als in Italia waren zahlreiche der Reisenden deutlich exotischer, ihre Gewandung unterschied sich meist von dem, was im Zentrum des Imperiums üblich war. Und einigen sah deutlich an, das sie von jemnseits des Limes kamen, oder zumindest dort ihre Wurzeln hatten. Und manchen sah man auch an, das sie nicht begeistert über das erscheinen der Legion waren, andere hingegen jubelten den Legionen fast zu.


    Einzelne Reisende fielen dem Tribun besonders auf, so wie jenen Reiter, welcher ihn fast an einen partischen Panzerreiter erinnerte, jedenfalls nach den Erzälungen die er üner diese gehört hatte. Allerdings waren bestand die "Rüstung" des Reiters nur aus Stoff und seine einzige Waffe war ein Dolch.
    Und da war noch einzelne Wanderer gewesen, welcher auf einem Holzstab gestützt da gestanden hatte und dann Anstalten gemacht hatte, einem Miles aus der Nachhut der XII. mit einem Wasserschlauch zu hilfe zu eilen, als dieser aus der Kolonne ausbrach und sich erschöpft auf seine Pilae stützte. Allerdings hatte dessen Centurie deutlich etwas dagegen, trieb den Miles mit der Vitis wieder in die Reihe und zögerte auch nicht, den Wanderer mit einem Hieb in den Staub zu schicken. Und der nahm das mit einem solchen Gesichtsausdruck hin, das der Tribun unweigerlich "Christ" denken musste.

    Vielleicht war es etwas zu früh gewesen, den Miles Taranis Beute zu versprechen, den auch wenn der Luchs zuvor gut gegefressen hatte, hiess es doch nicht, das er sich nicht doch selbst über die Beute hermachen könnte, oder seine Beute noch am Leben gelassen hatte, um damit zu spielen.


    Aber schon bald darauf zeichneten sich die Umrisse des Luchses vor dem Lager ab, und auch die Beute, die er in seinem Maul mit schleifte, war deutlich zu erkennen. Und trotz dieser Beute im Maul schaffte es der Luchs, elegant auf den Wall zu springen und auf der anderen Seite wieder herrunter.


    Der Hase im Maul des Luchses war eindeutig Tod und von Taranais geschickt und ohne wirklich grossen Aufwand durch einen Kehlenbiss getötet worden. Nur dort zeichnete sich Blut auf dem toten Tier ab, als Taranis es vor den Tribun legte und diesen erwartungsvoll an sah.


    Und dieser streckte seine Hand vor und strich seinem Luchs lobend über den Kopf.


    "Ich denke, damit habt ihr einen kleinen Braten für morgen," meinte er zu den Miles und grüsste knapp. "Miles !"


    Er und Taranis wandten sich um und verschwanden im Dunkel des Lagers.

    Während sich die beiden Tiberier unterhielten, war der Scriba eifrig dabei, auf einer Wachstafel die gewünschte Empfehlung niueder zu schreiben. Mittlerweile kannte er den Stil desTribuns, und war sich realtiv sicher, das die Wachstafel vom Tribun gezeichnet und versiegelt würde, ohne das etwas zu ändern war.


    Tiberius Vitamalacus nahm die Tafel entgegen, überflog sie, während er weiter mit Rufinus sprach.


    "Die Prima wird bald aufbrechen und es gibt viel zu tun. Ich denke, wir werden uns irgendwann nach dem Feldzug wiedersehen."


    Er konnte sich nicht daran erinnern, das er Rufinus Mutter einmal kennen gelernt hatte, daher nahm er zwar ihre Grüsse mit einem leichten Nicken zur Kenntniss, aber verzichtete darauf diese zu erwiedern.
    Stattdessen unterzeichnete und siegelte er die Wachstafel und reichte sie Rufinus.



    Prae. Leg. Legio XXII, Alexandria


    Praefectus,


    ich empfehle dir hier den Überbringer dieser Tafel, G. Tiberius Rufinus, für den Dienst in der XXII.. Ich bin davon überzeugt, das er wertvolle Dienste für deine Legion und das Imperium leisten wird.


    gez.


    Trib. Lat. Sen. Q. Tiberius Vit.


    "Deine Empfehlung. Ich erwarte, das du mich und auch Albina regelmässig über das informierst, was dir wiederfährt."

    Knapp hatte Tiberius Vitamalacus den Gruss des Imperators erwiedert und hatte sich auf Ajaxs Rücken in die Reihen des Stabes an der Spitze der Legion eingereiht, als der Legatus den Befehl für die Prima gegeben hatte sich in Bewegung zu setzen,.


    Und auch wenn er üblicherweise nicht sehr viel darauf gab, ob die Auguren positive Zeichen gesehen hatten oder nicht, dies mal war es anders, dies mal, da es gegen die Parther ging, bestärkten die Worte des Imperators seine Zuversicht, das dieser Feldzug gegen die Parther ein Erfolg werden würde, anders als jener eines Marcis Antonius oder gar der des Crassus.


    Und wie schon auf den bisherigen Märschen begleitete Taranis seinen Besitzer zumindest Streckenweise, lief neben der Legion her, blieb, meist mit weitgeöffneter Schnauze und schwer atmend, neben dem Zug liegen, wartete ein Weile ab, lief dann entweder neben Ajax her oder aber verschwand erst mal im Tross, legte sich einem der Trosswagen zur Ruhe. Die Zeiten, da er in eine der Satteltaschen platz fand, waren jedenfalls lange vorbei.

    Als Rufinus am Boden lag, liess Tiberius Vitamalacus von ihm ab, trat auch einen Schritt zurück. Er liess seinen Cousin allerdings nicht aus den Augen, blickte zu ihm herab, verfolgte jede seiner Regungen. Und er verfolgte genau so exakt die Antworten, welche Rufinus gab.


    Und als Rufinus geendet hatte, warf der Tribun Titus sein Scutum zu, blickte dann zu seinem Cousin.


    "Die XXII. hat in der Tat nur 7 Stabsoffiziere. Der Legatus wird dort durch einen Praefectus Legionis ersetzt, einen Praefectus Castrorum gibt es dort auch. Es fehlt der Tribunus Laticlavius."


    Der Blick des Tribuns war wie immer äusserst Kühl, fast konnte man meinen, die letzte, nicht ganz vollständige Antwort würde zum Nachteil von Rufinus ausgelegt. Einige Augenblicke verharrte er schweigend, dann setzte er zu sprechen an, allerdings zu seinem Scrib gewandt.


    "Er bekommt seine Empfehlung."


    Erst jetzt, während der Scriba zu schreiben begann, wandte er sich wieder Rufinus zu.


    "Wann willst du weiter reisen ?"

    Das leise Rascheln, das Imperiosus gerade noch wahrgenommen hatte, wurde mit einem Mal lauter, ein Quieken mischte sich darunter, das erst leise, dann lauter wurde bis es mit einem Mal verstummte. Dann herrschte wieder Stille im Vorfeld des Lagers.


    Der Tribun verfolgte das Geschehen ausserhalb des Lagers nicht, vielmehr beobachtete er die Reaktion der Wachposten auf das Geschehen. Und er war durchweg zufrieden, denn anstatt sich auf die Erklärung zu verlassen, das dort der Luchs war, hatten sie das Vorfeld nicht aus den Augen gelassen.

    "Wenn ihr Glück habt, dann hat euer Conturbinium morgen einen Hasen oder ein Kanichen im Topf."


    Taranis hatte abwechselnde Angewohnheiten, manchmal brachte er seine Beute mit nach Hause und überliess sie seinem Besitzer.

    Kaum hatte Raufinus geendet und auch sein Gladius in der Hand, das stürmte der Tribun auch schon regelrecht auf ihn ein und das im doppelten Sinne.


    "Was ist die kleinste Teileinheit einer Ceturie ? ..... Wieviele Centurien hat eine Kohorte ? ..... Wieviele Kohorten hat eine Legion ? ..... Was ist das besondere an der ersten Kohorte ? .... Wie heisst der wichtigste Centurio ? .... Aus wieviel Offizieren besteht der Stab ?"


    Jede der Fragen wurde von einem kräftigen Angriff des Scutums aus den unterschiedlichsten Richtungen begleitet, in einer schnellen Folge und immer begleitet von einer Vorwärtsbewegung des Tribuns, der so Rufinus unweigerlich vor sich her schob....

    Ihn würde schon interessieren, welche Teile der Gewschichte Roms die erste Frau von Albinas und Rufinus Vater bei der Unterrichtung seines Sohnes hatte Ausfalllen lassen, konnte man doch so einen guten Eindruck von ihrer Haltung bekommen. Doch letzlich würde dies auch zu Weit führen, später würde sich dazu sicher mal die Gelegenheit bieten.


    "Natürlich ist dir der Aufbau einer Legion bekannt ?" fragte er mehr rhetorisch, während er mit den Scutum den Angriff des Schildbuckels abwehrte.


    Um den Angriff des Gladius auch zeitgleich zu parieren, waren die Folge zu schnell, daher zog er seinen Kopf leicht nach rechts zur Seite, so das der Stich Oberhalb seiner Schulter ins Leere ging.


    Zeitgleich wanderte sein Scutum erst ein Stück nach unten, um dann mit hoher Geschwindigkeit nach oben zu schlagen, genau auf Rufinus Hand, die das Gladius umschloss.

    Tiberius Vitamalacus wusste zwar auch, das ein unerfahrener Optio nicht unbedingt zum Debakel für eine Centurie führen würde, denn die Befehle eines Frischlings befolgten die Miles eh meis erst, wenn der aus Reihen, der am erfahrensten war und dem sie vertrauten diese befolgte. Solange der Frischling sich dessen bewusst war und nicht auf seinem eher formalen Rang bestand, würde es gut gehen.


    Aber es war auch nicht die Rolle, in der seinen Bruder sehen wollte. Höhere Posten würde er sich durch Leistung erarbeiten müssenund nicht durch Verwandtschaftsbeziehungen erhalten. Wenn Andronicus Leistungen zeigen würde, worauf er natürlich stark hoffte, dann würde auf diese vielleicht durch die Verwandtschaftsbeziehungen besser aufmerksasm gemacht werden, doch die Leistung müsste er er selbst erbringen.


    "Legatus, so soll es sein," stimmte er zu. "Nur noch eines : Ich würde dich bitten, ihn Optio Saufeius Simplex in der III. Cohorte zu zuteilen. Ich habe bislang nur gutes über den Mann gehört."
    Gutes war in den Berichten, die er in Mantua gelesen hatte, nicht wirklich enthalten, vielmehr waren es Beschwerden über die Härte der Ausbildung und hohe Verletzungsraten. Doch gewnau das war auch die Form von Ausbildung, die er für seinen Bruder wollte.


    Dann grüsste er noch einmal, blickte zu seinem Bruder, auf das er es ihm gleichtat, damit sie sich darauf zurückziehen würden, er selbst zu seiner Unterkunft und Andronicus in das harte Leben eines einfachen Miles.

    Jenseits des Walles war Taranis auf der Lauer, seinen Augen, Nase und Ohren suchten das Vorfeld nach einem Beutetier ab und er hatte sich schon gut 50 Schritt vom Lager entfernt. Dennoch vernahm er noch sehr deutlich die Stimmen der Männer im Lager. Allerdings hörte er auch ein leises rascheln vor, welches ihm die Anwesenheit eines Beutetieres verriet. Lautlos pirschte er weiter vor, alle Sinne peilten die Beute an...


    Im Lager sprach Tiberius Vitamalacus weiter mit den Miles.


    "Ich hoffe ihr habt den Ausgang genossen, es wird für einige Zeit der Letzte gewesen sein."


    Schon morgen würde es weiter gehen, und auf dem Marsch nach Zeugma und darüber hinaus würde es so schnell eine Gelegenheit dazu geben.

    Natürlich hatte der Tribuuns mit seiner Frage mitten im Kampf beabsichtigt, Rufinus etwas vom Kampf abzulenken, bzw. zu erkennen, wie intensiv das Training des Rufinus gewesen war. Denn während eines Übungskampfes ein Gespräch zu führen oder Fragen zu beantworten, erforderte ein sehr hohes Mass an Übung.
    Die Abwehr des Angriffes von Rufinus zeigte ihm, das sein Cousin durchaus den Umgang mit den Waffen verstand, allerdings hätte er sofort wieder in den Gegenangriff gehen sollen. Und so setzte Tiberius Vitamalacus nach, eine schnelle Folge von zwei Atacken mit dem Scutum.


    "Euer Vater wird seine Gründe gehabt haben," meinte er nur lapidar zu Rufinus Bemerkung. Vielleicht hätte ein anderer auch angemerkt, das es vielleicht angebrachter gewesen wäre, das die Geschwister sich einige Zeit erst mal kennen lernten, bevor der Bruder wieder in der Ferne verschwindet. Doch für den hochgewachsenen Tiberier ging der Dienst immer vor.


    "Ich hoffe, du wurdest auch in der Theorie ausgebildet und kennst die Geschichte der Feldzüge Roms ?" fragte er weiter, während er sich etwas zurück gezogen hatte und einen Gegenangriff erwartet.

    Natürlich war dies eine Prüfung für seinen Cousin, eine Probe wie er auf diese Situation reagieren würde. Und wie so oft ging es dabei weniger darum, das der Kandidat erfolgreich reagierte, sondern das er überhaupt reagierte.


    Und das tat Rufinus auch, in dem er die Waffen aufnahm und sich zum Angriff positionberte .


    So kühl wie üblich wirkte Tiberius Vitamalacus auch immer, sein Blick fixierte Rufinus und er erwartete scheinbar gelassen den Angriff seines Vetters. Innerlich allerdings hatte er dennoch die nötige Spannung aufgebaut, welche in einer solchen Situation nötig war.


    Und genau deshalb trat er genau in dem Moment etwas zurück, als Rufinus vorschnellte, liess so dessen Angrifff ins Leere laufen, um dann unvermittelt wieder vorzutreten, mit dem Schildbuckel einen ausführend.


    "Du hast also Albina gesprochen ?" fragte er scheinbar nebenbei.

    Noch während Imperiosus antwortet, machte Taranis deutlich, das der Wall um das Marschlager nicht wirklich ein Hindernis war. Mühelos sprang der Luchs auf den Erdwall, hinein in den Graben und hinaus auf das Vorfeld des Lagers. Der Grund für seine Aktivität war allerdings für die Männer im Lager nicht ersichtlich, dazu war es eindeutig zu dunkel.


    Doch Tiberius Vitamlacus wusste, das Taranis recht bald zu zuruckkehren würde, so blickte er seinem Luchs nicht hinterher. Stattdessen erwiederte er den Gruss der Miles knapp


    "Gut. Steht bequem."


    Der Blick des Tribuns wanderte über die beiden Miles.


    "Ihr habt den Ausgang bereits erhalten ?"

    Kaum hatte Rufinus geendet, und damit die Antwort gegeben, die der Tribun hören wollte, war Titus auch schon zrück gekehrt. Der ewige Schatten und Gehilfe des Tribuns hatte es geschafft, zwei Scuti und ein Gladius in der kürze der Zeit zu besorgen. Eines der Scuti nahm Tiberius Vitamalacus, das Gladius und das andere Scutum reichte er Rufinus.


    "Zeig mal was du kannst," meinte Tiberius Vitamalacus, stellte sich etwa vier Schritt entfernt abwehrbereit auf.

    Kaum hatte Imperiosus geendet, konnte ein aufmerksamer Beobachter ein paar Augen auf dem Wehrgang entdecken, die auf Kniehöhe im Mondlicht leuchten, sich etwas aif die Gruppe zu bewegen, dann stehen bleiben und sich scheinbar umdrehen um nach etwas zu suchen.


    Dann war das Geräusch von Calligae näher kommenden zu hören und im Mondlicht erschien Tribun Tiberius Vitalamacus, neben ihm der Luchs Taranis.


    Die Nachtstunden sind seit jeher die bevorzugte Tageszeit des Tiberiers, liebt er doch die Ruhe, die dann herrscht, wenn die tausenden Legionäre sich schlafen gelegt haben. Und für Taranis ist es auch die beste Zeit sich etwas bewegung zu verschaffen, und so begleitet er dabei seinen Besitzer immer, wenn dieser, nach dem die Arbeit des Tages verrichtet ist, Helena sich zurückgezogen hatte, sich auf eine Runde durch das Lager machte.


    Bei den Miles angekommen blieb der Tribun stehen.


    "Miles ! Meldung !"

    Immer wieder passierte es, das Miles ihnen entgegen kamen, stehen blieben und den Tribun grüssten. Und vielleicht anders als andere Stabsoffiziere, gab es vom Tiberier meistens eine kurze, knappe Erwiederung, zumindest die Andeutung eines Grusses.


    Unvermittelt blieb Tiberius Vitamalacus stehen, sie befanden sich mittlerweile direkt vor den Stallungen der Pferde der Stabsoffiziere, drehte sich zu seinem Cousin.


    "Dein Vater ist einverstanden ? Den Umgang mit Gladius und Scutum beherrscht du ?"


    Wer von dem Tribun eine Empfehlung wollte, der musste zumindest diese Vorraussetzungen beherrachen. Nun war es an Rufinus die richtige Antwort zu geben.


    Allerdings würde sich der Tribun nicht auf die reinen Worte verlassen, ein kleines Zeichen an Titus genügte und der Hüne verschwand in einer der Lagergassen.