Wie sehr genoss er ihn, diesen kurzen Moment der Intimität mit ihr, als sich ihrer beiden Lippen berührte, er ihr vages Zittern spürte und in sich das Verlangen nach mehr verspürte, sich die Erinnerungen an ihre Nacht in der Sänfte mit ihr in ihm regten. Tief in ihm regte sich die Idee, einfach hier und jetzt sich mit ihr zurück zu ziehen, in ihr Schlafgemach und dort gemeinsam die Zeit zu vergessen, einfach sich diesem Verlangen hinzu geben, welches er in sich spürte und er auch bei ihr zu spüren glaubte.
Aber er war Soldat durch und durch, und auch wenn er seine Entscheidung sie zu seiner Frau zu nehmen gegen jeden Widerstand zu verteidigen bereit war und er auch jeden Mann, der etwas gegen diese Verbindung gesagt hätte, mit eigener Hand niedergeschreckt hätte, so würde er nie seine Pflichten als Soldat verletzen.
Seine Arme umschlossen sie weiter zärtlich, er schien fast ihre Haut durch den Stoff ihres Kleides zu spüren. Leicht lächelte er, als er wieder in ihre Augen blickte, sein ganzer Gesichts Ausdruck war so gelöst und offen wie selten zuvor. Und er war so glücklich, wie schon sehr lange nicht mehr, denn sie würde sich nicht nur mit ihm verloben, sie würde ihn auch begleiten, in seiner Nähe bleiben.
"Er wird nicht glauben, das du mit uns kommst, das sicher. Und vielleicht glaubt er auch nicht mehr an unsere Verlobung,...." entgegnete er ihr ebenso leise, um dann kurz auch zu lachen bevor er hine hielt und fest stellte: "Der alte Legatus hätte mir sicher befohlen, dich zur Frau zu nehmen." Ja, er war sich sicher, Helena war eine Frau, die sein Grossvater ihm nicht nur gestattet hätte zu heiraten, sondern auch noch ermutigt und vielleicht seinen Enkel um dieses Glück beneidet hätte.
Bevor er aber Helena erneut küssen konnte, meldet sich Cato schon zu Wort und Tiberius Vitamalacus wandte seinen Kopf zu seinem Leibsklaven. Das Misstrauen und die Ablehnung, welche Cato Helena entgegenbrachte, entging ihm in dieser Lage völlig.
"Cato", meinte er, "beeil dich, und bitte den Legatus und alle Stabsoffiziere kurz zu mir ins Attrium zu kommen, noch bevor wir wieder ins Mannöver ziehen. Es wird auch auch nicht lange dauern, aber es ist dringend. Lass auch eine Amphore des DCCCXXIII A.U.C. Aquitaniers öffnen. Und Albina soll auch ins Attrium kommen."
Er erwartete keine Bestättigung von Cato, er erwartete das Cato einfach seinen Befehl befolgte. Und so wandte er sich wieder Helena zu, küsste sie sanft auf die Stirn. "Es wird einige Zeit dauern, bis alle im Attrium versammelt sind und wir erwartet werden. Wie wäre es,...."
Er sprach leise, blickte dabei vielsagend auf den Zugang zu ihrem Schlafraum. Lieber hätte er die ganze nächste Nacht mit ihr verbracht, aber er wusste auch, das dies seine Pflicht verbot,....