Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Wäre Antoninus ein Probati oder irgendein anderer Miles, so hätte er sicher um seine körperliche Versehrtheit fürchten müsssen, doch der Tribun ignorierte den Ausbruch seines Verwandten nur.


    Stattdessen wandte er sich an Cato.


    "Bring sie in ihr Zimmer und informiere ihre Leibsklavin ! Sie ist Kräuterkundig, aber wenn du den Eindruck hast, das es nötig ist, hole einen Medicus."


    Er vertraute Cato, wusste das bei diesem Minervina in guten Händen war.


    So erhob er sich langsam, ignorierte dabei Antoninus völlig, hatte er nicht nur ihm wiedersprochen, sondern auch dabei jegliche Gravitas und Dignitas missen lassen. Es war schwer zu sagen, was schlimmer wog....

    Mit einem leichten Nicken reagierte er auf die obligatorischen Glückwünsche. Dann aber verfestigte sch sein Blick.


    "Warum sollte ich das tun ?"


    Er war kalt und emotionslos wie immer, auch wenn die Bitte von Mela von einer gewissen Dreistigkeit war, denn einfach so, ohne irgendwelche Gründe zu nennen aus dem Patronat entlassen zu werden, darum bat man nicht, genauso wenig wie man darum bat aus der Familie ausgeschlossen zu werden.


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Das Grinsen auf Cats Gesicht kann man in der Dunkelheit nicht sehen, aber sein leises Lachen ist schon zu hören.


    "Nich`schlecht, Kleener, " antwortet Cat Licinus, "aber hier haben wir eine stabile Steinaussenmauer, schliesslich sind wir die Prima. Und was so manche Castelle in Germanien haben, das haben wir schon lang. Da is`auch ganz praktisch, denn unter uns, da besteht noch eine Menge Platz, was man nicht hat, wenn man so`n Holzverdingsdums hat."


    Kurz deutet er auf die letzten beiden Probati.


    "Ihr Zwei, macht das ihr auf den Turm kommt. Und schlaft nicht ein. Der Rest folgt mir...."


    Wären sie hier am Limes, dann wäre sicher niemand auf die Idee gekommen, zwei Probati zusammen einen Turm in der Nacht zu besetzen, man hätte jedem Grünschnabel einen Legionär zur Seite gestellt. Aber hier konnte man sich den Luxus leisten.



    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Es ist früh am Morgen und Saufeius Simplex betritt wieder den Exzierplatz.


    "Probati venite"


    "Probati state !"


    Der alte Optio hat keine Gnade mit den Probati, fast scheint es sogar das er, der die Nacht durchgeschlafen hat, Freunde daran hat, in die müden Gesichter der Probati zu blicken und sogar noch Verbal auf sie ein zu dreschen.


    "Was ist das hier für ein müder Haufen ? Habt ihr geglaubt, das ihr heute ausschlafen dürft ? Das bisschen Nachtwache ist doch kein Grund...."


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "ad dextram!!!!" (Rechts um)


    "Und nun, mal zwei Runde um etwas Warm zu werden..pergite!!! cursim!!!!!" (Marsch... im Laufschritt)


    Während die Probati laufen, schickt er ihnen noich einige Flüche hinterher, bis sie letzlich wieder vor ihn stehen. Er selbst denkt nicht daran selbst zu laufen.



    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Mit dem Blick zum Himmel wurde auch Simplex klar, das dieser Tag demnächst zu ende gehen würde. Aber für ihn war noch lange nicht schluss, auch wenn die Übung diesmal etwas besser wird.


    "Noch mal das ganze,.. Pilla aufnehmen ! Und dann...Nach den ersten beiden Salve, nehmt ihr sofort wieder eure Pila auf und nehmt wieder aufstellung. Allerdings stellen sich die Probati aus der ersten Reihe in die letzte, so dass die 3. Reihe nun die 2. und die 2. die 1. ist. Danach werde ich wieder das Kommando geben, ihr werft, nimmt eure Pila auf und nimmt aufstellung, wobei wieder gewechselt wird. So hat jeder Probati, jede Position mindestens einmal eingenommen."


    Er lässt offen, wie lange er an diesem Tag die Übungen abhalten lässt, aber es wird sicher kein leichter Tag.


    "Probati venite!!!" (Antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "Scuta premite!! " (Rotten schliessen)


    "Pila sursum!!!!" (Speere hoch)


    "Tollite pila!!!!!" (Fertigmachen zum Pilumwurf!)


    "Mittite!!!!!" (Feuer)


    Immer wieder und wieder lässt Simplex die Übung wiederholen, ihm ist egal, das die Probati Nachtwache schieben müssen und am nächsten Tag hier wieder antreten müssen. Und das das Contubinium des Iuliers eine der unangenehmen Mittelwachen bekommt, hatte er schon lange beschlossen.


    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich habe deine Frage mit dem letzten Absatz beantwortet. =) Aber lass mich noch was zu den Tagen sagen : Ein gesimmter Ausbildungstag steht stellvertretend für zahlreiche Tage, an denen ihr immer wieder das gleiche macht. Gesimmt werden vielleicht 6-7 Tage, stellvertretend für die ganze Grumndausbildung, die für deine ID 3-6 Monate dauert.


    Als Minervina auf ihren Stuhl zur Seite sinkt, erhebt sich der Tribun sofort, aber er braucht zu lange um den Tisch herum um sie abzufangen. Doch zum Glück ist Antoninus zur Stelle und kann so verhindern das seine Nichte auf dem Steinboden fällt.


    Allerdings ist er mit Antoninus Vorschlag nicht ganz einverstanden, her im Tablinium konnte Minervina nicht bleiben, wenn sie nicht gleich wieder zu bewust sein kommt. So schüttelt er den Kopf, während er sich zu ihr herunter beugt, ganz automatisch Atmung und Herzschlag kontrolliert.


    "Sie muss in ihr Zimmer gebracht werden," bestimmt er knapp.


    "Cato !"

    Als seine Cousine eintrat, hellte sich das Gesicht des Tribuns leicht auf und er konnte sich eine leichtes Lächeln abringen. Ihr würde er zu einem anderen Zeitpunkt eine andere Todesnachricht überbringen, aber nicht heute und auch nur unter vier, höchstens sechs Augen.


    Knapp deutete er auf eine freien Stuhl.


    "Setz dich bitte."


    Er wartete bis Albina sich gesetzt hatte, bevor er fortfuhr.


    "Heute erreichte mich ein Brief aus Rom," sagte er, auf den Brief von Durus deutend, der auf seinem Tisch lag, soweit von den drei entfernt, das es ihnen unmöglich war, etwas davon zu lesen, "Tiberia Claudia ist Tot."


    So kurz und knapp wie die Wortwahl, war auch der Ton der Stimme kühl und emotionslos.


    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    "Probati, was soll das für eine Vorstellung sein ? "


    Seine Stimme donnert hart und brutal über den Platz, wäre wahrscheinlich noch in der Principia zu hören.


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "ad dextram!!!!" (Rechts um)


    "Und nun, mal eine Runde um den Platz für alle..pergite!!! cursim!!!!!" (Marsch... im Laufschritt)


    Während die Probati laufen, schickt er ihnen noich einige Flüche hinterher, bis sie letzlich wieder vor ihn stehen. Aber auch da gibt er ihnen keine Ruhezeit.


    "Jetzt noch mal,.. Pilla aufnehmen ! Und dann..."


    Nur wenige Augenblicke lässt er ihnen Zeit, die Pila zu aufzusammeln, er peitscht sie gnadenlos zur Wiederholung der letzten Übung.


    "Probati venite!!!" (Antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "Scuta premite!! " (Rotten schliessen)


    "Pila sursum!!!!" (Speere hoch)


    "Tollite pila!!!!!" (Fertigmachen zum Pilumwurf!)


    "Mittite!!!!!" (Feuer)


    "Setzt euch !" sagte er echt barsch und blickte kühl zu Antoninus. "Natürlich brennt hier etwas ! Woher kommt wohl das Licht, jetzt, wo es draussen ist ?"
    Ob das nun ironisch gemeint war oder nicht, das war aus der Stimme des Tribuns nicht ersichtlich. Mindestens zehn Öllampen erhellten den Raum, viele im Attrium brannten wusste er nicht. Und durch das das offene Fenster hinter ihm flogen immer wieder in eine der Flammen und hinterliessen einen unangenehmen Geruch. Es war äusserst fraglich ob nach der Zeit, die bis zu der Ankunft seiner Verwandten vergangen war noch irgendetwas von den verbrannten Briefen zu riechen war, schliesslich hatte er noch einige Zeit die Aschereste gründlich beseitigt.

    Titus
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    Die Art von Trauer die im Haus herrscht, ist ihm fremd. Er hat zu viele Menschen sterben sehen, er selbst hat zu viele Menschen selbst getötet. Er kannte die Tote nicht und so ist ihm nur der Auftrag des Tribuns wichtig. Und der ist nicht Trauer zu heucheln, sondern zunächst einmal die Nachricht zu übermitteln.


    Titus geht auf Durus zu und legt die Wachstafel auf den Tisch.



    Durus !
    Ich werde in den nächsten Tagen eintreffen. Bisdahin übernimm die Einleitung aller nötigen Schritte. Der genaue Umstand des Todes muss geheim bleiben, besonders Minervina und Albina dürfen davon nichts erfahren, dies musst du Flaccus und Iuvenalis klar machen und ganz wichtig : Die Sklaven müssen darüber schweigen. Ein Sklave, welcher über die näheren Umstände des Todes spricht, ist Titus zu überantworten, er weis was zu tun ist.
    Vale,
    QTV

    Titus
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    Titus hatte den Weg von Mantua nach Rom auf dem Rücken eines Pferdes zurück gelegt, das sogar noch um Gallop und Tag und lange Zeiten in der Nacht. Mehrmals hatte er die Pferde gewechselt und dennoch hatte er das letzte Pferd fasst zu schunde geritten.
    Sein Hintern schmnerzte, er war müde und folglich ziemlich schlecht gelaunt, das letzte Mal, als er so schlecht gelaunt war gewesen war, hatte er sich mit einem Centurio geprügelt.
    Und diese Laune sah man ihm auch an, daher war ihm auch jeder lieber aus dem Weg gegangen, als er vom Hintereingang durch die Villa ging. Nur ein armes Schwein von einen Sklaven hatte es erwischt, er hatte ihn am Kragen gepackt und gefragt, wo sich dieser Durus aufhielt.


    Und so passierte es, das die Tür zum Tablinium mit einem lauten Krachen aufgestossen wurde und der riessiege Titus mit kräftigen Schritten herein trat.


    "Der Tribun schickt mich !"


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Ein leises Lachen ertönt von dem Wachposten.


    "Mensch, Cat, irgendwann erwischt dich der alte noch."


    "Is mir doch egal, wenn du erst mal so lang dabei bist wie ich, dann lernst das auch noch..."


    Die letzten Worte sind sowohl zu dem Posten im Dunkeln gerichtet, als auch zu Licinius. Es reicht Cat einfach, das er die Befehle von Simplex befolgen muss, er muss ihn dann auch nicht noch ernst nehmen.
    Als etwas weiter marschiert sind, den Turm betreten und auf den Wall angekommen sind, meint Catr zu Licinus: "Ich bin nur ein einfacher Miles, Tesserarius ist Murcus. Du findest ihn in dem Contubinium direkt bei der Unterkunft des Centurios."


    Er zeigt den Wall herunter.


    "Unser Abschnitt umfasst diesen Turm und die nächsten Beiden. Jeweils zwei bemannen die Türme, die anderen beiden patroullieren zwischen den Türmen hin und her. Habt ihr schon eine Ahnung, wie unser Wall und Verteidigungsvorwerk aufgebaut ist ?"



    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Es klappt wirklich, die Probati stellen sich drei Reihen tief auf, auf das Scutum sursum heben sie ihre Schilde und dann verkleinern sie auf das `Scuta premite`schliessen sie die Abstände zu den Männern links und rechts von ihnen, so das, wie in der Schlachtformation, ein Schildwall entsteht.


    "Auf mein Kommando werden die ersten beiden Reihen werfen, darauf, ohne das ich noch etwas sage, reicht die dritte Reihe ihre Pila nach vorne, welche sofort wieder geworfen werden. Ich will also zwei Salven sehen."


    Wieder tritt er zur Seite, blickt noch einmal zu den Probati und dann befiehlt er den Beginn der Übung.


    "Pila sursum!!!!" (Speere hoch)


    "Tollite pila!!!!!" (Fertigmachen zum Pilumwurf!)


    "Mittite!!!!!" (Feuer)


    Wäre eie dritte Person im Raum gewesen hätte sie nicht erahnen können, welcher Art der Inhalt war. Regungslos überflog der Tribun die Zeilen, welche vom Ableben seiner Schwester kündeten, las er im Schein der Wachslampen die Zeilen, welche sie ihm geschrieben hatte und las auch die Worte, der Sybille. Und ohne zu Zögern las er er auch den für MInervina bestimmten Brief.


    Claudia war also dem Beispiel von Nova gefolgt, hatte mit eigener Hand ihrem Leben ein Ende gesetzt. Und wenn er bei Nova die Gründe noch nachvollziehen konnte, konnte er dies im Moment bei Claudia nicht. Die kryptischen Worte der Sybille sollten der Grund sein ? Hatte seine Schwester so sehr auf die wirren Äusserungen gehört ? Er konnte es nicht wirklich glauben, sie hatte doch schliesslich ihre Zukunft noch vor sich gehabt, hatte kurz vor der Heirat gestanden.Aber das war jetzt auch nicht der Zeitpunkt entgültig darüber nachzudenken, vielleicht würde er das später einmal tun, vielleicht zusammen mit Helena.


    Er war zu pragmatisch, es gab anderes, das jetzt zu entscheiden war. Nocheinmal blickte er auf die Briefe, las die Zeilen nocheinmal und fasste dann einen entscheidenden Entschluss, entschied, das Minervina und Albina nicht erfahren sollten, was genau passiert war, sollten nicht erfahren, das es ein Selbstmord gewesen war.


    Jetzt erst setzt er sich, holt eine Wachstafel hervor und beginnt eilig zu schreiben. Dann schliesst er die Tafel und versiegelt sie, nimmt eine zweite, und schreibt auch dort ein paar Zeilen drauf, verschliesst und siegelt auch diese. Er steht auf, geht zur Tür und ruft Titus herein. Mit wenigen Worten erklärt er seinem langjährigen Freund mit welcher Mission er ihn betraut. Titus fragt nicht lange, nickt, nimmt die Wachstafeln und verlässt das Tablinium.


    Der Tribun hingegen geht zurück zu seinem Tisch, nimmt die Briefe von Claudia und der Abschrift der Weissagung und geht damit zu einer der Öllampen. Nach und nach überantwortet er die Briefe der Flamme...


    "Vielleicht werde ich es eines Tages tun," sagt er leise zu sich, während auf den Brief seiner Schwester blickt, der in den Flammen aufgeht, "aber nicht heute."


    Als auch die letzten Spuren der Briefe beseitigt sind, geht er zurück zu seinem Tisch, trinkt ein Schluck Wein und lässt nach den Familienmitgliedern schicken.

    Der Brief von Durus hatte auf dem Tisch gelegen, einer der Sklaven hatte diesen irgendwqann im Laufe des Nachmittages dort hingelegt. Und so hatte er dort sicher einige Stunden gelegen, denn der Tribun hatte an diesem Tag die meiste Zeit in der Principia und in den diversen Gebäuden des Castellums verbracht.


    Erst als die Sonne schon einige Zeit hinter dem Horizont versunken war, hatte er die Casa betreten, war mit festen Schritten direkt ins Tablinium gegangen. Noch im gehen hatte er seinen Helm einen Sklaven gereicht, eher zugeworfen und hatte dann, als er sah das die Karaffewein gefüllt war, die Tür des Tabliniums hinter sich geschlossen.


    Er spürte die Rüstung die er trug nicht, das tat er schon lamnge nicht mehr, sein Paludamentum wanderte eher achtlos auf den Stühl vor dem Tisch. Und wie es sich schon in den letzten Tagen eingespielt hatte, war Taranis der kleine Luchs durch das Fenster zum Hortus hereingesprungen und direkt auf den Tribun zugeeilt.


    "Taranis," sagte er mit einem leichten Lächeln, "Es wird Zeit, das du mal die Welt ausserhalb der Casa kennen lernst."


    Und wie zur Bestätigung gab Taranis laut, während sich der Tribun ein Glas Wein einschenkte und zu seinem Tisch ging. Dort erst fiel sein Blick auf den Brief. Ohne sich zu setzen, trank er einen Schluck, stellte sein Glas ab und öfnete erst dann den Brief und begann zu lesen.....


    MAIORDOMUS
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    Die Beamten der Stadt waren auch nicht mehr das, was sie einmal gewesen waren, dachte sich der Alte. Früher hätte ein Aquarius die Gelegenheit nur tz gerne ergriffen, aber so wurde es immer schwerer, für einen ehrlichen Sklaven sein auskommen zu haben.


    "Wenn ihr das sagt, wird es wohl so stimmen," antwortete er leicht resigniert, aber er war auich ein hartnäckiger Mann. "Ich hoffe, das wir dieses Jahr auch immer genug Wasser fliesst. Letztes Jahr passierte es, das in den heisstesten Sommertagen kaum noch Wasser durch die Leitung kam. Und die Herrschaften schätzen es nicht, wenn sie auf ihr Bad warten müssen."


    Natürlich war es wiedermal extrem übertrieben, aber durchaus Glaubhaft vorgetragen. Letzlich war es dem Alten ja auch egal, den Ärger der Herrschaften bekamen eh die anderen Haussklaven ab. Aber für den Alten war eben der Inhalt der Schatulle, aus der er alle Rechnungen bezahlte, fast schon sein Privatbesitz.


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Cat führt die Probati von ihren Contubinium die Gasse zwischen den beiden Centuriae herunter, direkt auf das Intervallum, den grossen Freiraum, welcher zwischen der Aussenbesfestigung und den Gebäuden des Castellums liegt und so diese zum einen vor feindlichen Beschuss sützt und zum anderen genug Platz bietet, um ganze Truppenteile aufmarschieren zu lassen.


    "Macht nicht so so Krach," sagt Cat immer mal wieder, nie wirklich unfreudlich sondern eher freundlich und meist mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Als sie am Ende der Centuria die Unterkünfte des Centurios passieren, mreiont er nur grinsemd: "Wenn ihr zum Beispiel den Alten weckt, hat morgen schlechte Laune und dann bekommt Simplex schlechte Laune und was das bedeutet, könnt ihr euch wohl denken"


    Der Weg führt nicht weit das Intervallum entlang, an einem der Türme bleibt Cat stehen.


    "Ablösung !" ruft er leise und aus dem dunkel des Turms löst sich ein Miles.


    "Parole ?"


    "Simplex Stinkstiefel," entgegnet Cat grinsend.



    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Die Nacht hat sich über das ganze Castellum gelegt, eigentlich überall liegen die Miles in ihren Betten, die letzten Männer die heute Ausgang hatten sind schon seit Stunden wieder im Castellum.
    Und auch Cattullus, den jeder in der Centurie eigentlich nur Cat nennnt, hätte sich etwas besseres vorstellen können, als sich um diese Tageszeit, besser Nachtzeit aus seiner Schlafstatt zu erheben und sein Contubinium in voller Rüstung zu verlassen.


    Aber der alte Schinder Simplex hat ihm aufgetragen mit den Gründschnäbeln Wache zu schieben. Eigentlich lässt er sich von Simplex kaum was sagen, hat er doch genau so viele Dienstjahre auf den Buckel wie Simplex und ist in der ganzen Kohorte angesehen. Doch dummerweise ist Simplex ein Optio und sogar einer, der gerne malk Centurie werden würde.


    Cat hingegen träumt, während er unter dem Wandelgang der Centuria läuft, von dem kleinen Stück Land, das er von seinem Entlassungsgeld kaufen wird. Schon vor Jahren hat er es sich ausgesucht, ein fruchtbares Land in der Nähe von Capua mit dunkler, schwerer Erde, genauso dunkel wie die Augen der jungen Lara, mit der er dort hinziehen wird.


    Aber, bis dahin würde es noch mindestens ein Jahr dauern, ein Jahr in dem es hoffentlich keinen Krieg geben wird. Und ein Jahr, in der er immer wieder auf die Grünschäbel aufpassen muss. Er schiebt die Träumereien abseite und öffnet dann die Tür zum Conturbinium der Probati.


    "Jungs ! Aufstehen ! Es geht los !"



    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Irgendwann ist auch der Menschenschinder Saufeius Simplex ansatzweise zufrieden.


    "Kurze Pause !"


    Doch es ist wirklich nur ein kurzer Moment, den der Optio den Männern zur Erholung gewährt. Denn kaum haben auch die letzten es Geschafft wieder etwas zu atem zu kommen, donnert seine Stimme wieder los.


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)


    Er lässt ihnen nicht


    "Nun werden wir es in der Schlachtformation üben. Dazu stellt ihr euch, auf das Kommando `Probati venite` in drei Reihen auf, Scutum an Scutum. Jeder Probati in der ersten und zweiten Reihe hält ein Pilum, die Probati in der dritten Reihe jeder zwei Pila. Auf mein Kommando schliesst ihr dann den Schildwall, so wie es in der Schalcht üblich ist. Verstanden ?"


    Die letzte Frage ist natürlich nur rhetorisch gemeint, er wartet nur noch das Obligatorische "Optio, ja, Optio" ab, dann donnert seine Stimme weiter.


    "Probati venite!!!" (Antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "Scuta premite!! " (Rotten schliessen)