Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    "Ich erwarte nicht blinden Gehorsam, Antoninus, ich erwarte nur den Respekt, welcher mir zukommt. Und ich erwarte von einem Mitglied meiner Familie ein Verhalten, welches mit Gravitas und Dignitas unseren Ahnen würdig ist," erwiedert er kühl. Dann setzt er sich wieder.


    "Wir werden Morgen in aller Frühe nach Rom aufbrechen. Und du irrst, wenn du denkst, du könntest nichts für die Familie tun."


    Gerade die Todesnachricht seiner Schwester hat ihm ins Gedächnis gerufen, das der Tod jeden von ihnen jederzeit ereilen kann.


    "Ich möchte, das du in Rom etwas für mich zum Tempel der Vesta bringst. Und ich möchte, das du jedes Mitglied der Familie daran erinnerst, das es nötig ist, ein Testament dort zu hinterlegen."

    Kaum hat Licinius geendet, kann ein aufmerksamer Beobachter ein paar Augen auf dem Wehrgang entdecken, die auf Kniehöhe im Mondlicht leuchten, sich etwas aif die Gruppe zu bewegen, dann stehen bleiben und sich scheinbar umdrehen um nach etwas zu suchen.


    Das Geräusch der Calligae kommt währenddessen näher und im Mondlicht erscheint Tribun Tiberius Vitalamacus, neben ihm läuft Taranis, der junge Luchs. Wie früher sind die Nachtstunden die bevorzugte Tageszeit des Tiberiers, liebt er die Ruhe, die dann herrscht, wenn die tausenden Legionäre sich schlafen gelegt haben. Und für Taranis ist es auch die beste Zeit sich etwas bewegung zu verschaffen, begleitet er dabei seinen Besitzer immer, vielleicht nicht immer so dicht wie gerade jetzt.


    Bei der Gruppe Miles angekommen bleibt der Tribun stehen.


    "Miles ! Meldung !"


    "Tribun ! Legionärius Bavius Cattullus mit Probati auf Nachtwache. Keine besonderen Vorkommnisse !"


    Von der Marotte des Tribuns, auch mal mitten in der Nacht aufzutauchen, hat Cat schon gehört, aber das er dabei von einem fast ausgewachsenen Luchs begleitet wird, würde Cat eigentlich schon als ungewöhnliches Vorkommniss bezeichnen. Aber das konnte er ja schlecht melden.


    Nickend nimmt der Tribun die Meldung entgegen, wendet sich dann an Licinius.


    "Probati ! Name ? Deine erste Wache ?"

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius


    "Plautius," begrüsste er den Praefectus knapp. "Es ist ist nie schlecht, einen eigenen Schattenspender dabei zu haben. Schon den Spartaner wurde nachgesagt, das sie über den Schatten des persischen Pfeilhagels nicht unglücklich waren."


    Dann tritt der Legatusd auf den Platz und Tiberius Vitamalacus sagt noch knapp zu Plautius : "Du kannst jeder Zeit bei mir vorbei schauen. Ich hoffe, es sind positive Bekanntmachungen."


    Dann begrüsst er den Lewgatus militärisch korrekt.


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Cat lacht leicht, als Licinius von seinen Erfahrungen erzählt.


    "Scheinst ja nee gute Zeit gehabt zu haben. Ich hab damals Ziegen hüten müssen. Und wehe da hat was gefehlt. Aber schult das Gehör in der Nacht. Fällt euch jetzt was auf ?"


    Cat verfällt ins Schweigen, so da die Probati nur hören, was um sie herum passiert und da, was in ihnen vorgeht. Erst jetzt wird die Geräuschkulisse der Nacht wirklich zum tragen. Aus dem Lager selbst hört man hier und da eine Tür, einige Caligae, eben die Geräusche, die Miles machen, welche die Latrinen aufsuchen. Vor dem Castellum ist sind es veschiedensten Geräusche, rascheln von Grass, zirpen von Insekten, irgendwo hört man eine Eule.


    Und langsam werden die Geräusche von ein paar Calligae lauter, begleitet etwas kaum hörbaren.


    Er war, als er gefolgt von Titus vor die Tür der Casa getreten war, einen Moment stehen geblieben. Vor ihm eilte gerade die Centurien der VI. Kohorte auf ihren Weg von den Unterkünften zum Exzierplatz vorbei und so betrachtet er den Zug einen Moment, bevor er sich selbst auf die Via Principalis begibt und neben den Soldaten marschiert.


    Auf dem Exzierplatz angekommen geht er mit festen Schritten dorthin, wo sich der Stab versammeln wird. Und da er offensichtlich der erste Stabsoffizier war, geniesst der hochgewachsene Tiberier das Schauspiel, welches sich ihm bietet, verfolgt wie der Primus Pilus seine Centurie auf den Platz führt, verfolgt wie eine Centurie nach der anderen aufmarschiert.

    Quintus Tiberius Vitamalacus tritt in das Lararium des Casa, gekleidet den Iupiter Tempel des Castellums. Seinen Helm trägt er unter seinem linken Arm, seine Rüstung ist makelos und sitzt perfekt.
    Er geht aufrecht auf den Schrein zu, stellt zwei kleine Standilder dazu, eines eine Statuette Iupiters, die andere ein Abbild des Imperators.


    Langsam kniet er vor dem Schrein nieder, stellt seinen Helm vor sich ab.


    "Ihr meine Ahnen, die ihr immer über mich wacht, nach deren Vorbild ich lebe und deren Andenken ich ehren und mehren möchte, ich komme heute, um vor euch als Zeugen, meinen Schwur zu erneuern."


    Er zieht das Gladius, hielt den Griff mit der rechten und umschliesst die scharf geschliffene Klinge mit der Linken.


    "Oh Iupiter, ich schwöre bei meinem Leben und dem Heil meiner Ahnen, zu dienen Rom. Es zu verteidigen, mit Worten und Taten, seine Bevölkerung zu schützen, ihr zu dienen, zu ihrem Wohl zu handeln."


    "Oh Iupiter, ich schwöre bei meinem Leben und dem Heil meiner Ahnen, zu dienen dem Imperator, das zu tuen, was er von mir verlangt. Dort zu kämpfen oder zu dienen, wo er es für richtig hält."


    "Oh Iupiter, ich schwöre bei einem Leben und dem Heil meiner Ahnen, zu dienen meiner Familie, sie zu beschützen und zu verteidigen, mit meinen Worten und meinen Taten, ihren Ruhm zu mehren."


    Mit jeden Wort, das er spricht umschliest er die klinge etwas fester, bis sich ein kleines Rinnsaal von Blut an beiden Seiten der Klinge bildet und zu boden Boden tropft.


    Er bleibt noch eine Weile Knien, dann steht er auf, steckt sein Gladius zurück und verlässt die Casa zum Appell.

    Hinter einer schweren Tür im Attrium befindet sich das Lararium, der kleine Hausaltar, der der Front eines Tempels nachempfunden ist.


    Auf der kleinen Stellfläche befinden sich die zwei Lares, kleine Silberstatuetten, welche jenen nachempfunden sind, welche der Tribun aus dem Hauses seines Grossvaters in erinnerung behalten hat.Es sind Bildnisse, deren Attribute sowohl an Ackerbau wie an Kriegshandwerk erinnern.


    Zwischen den Laren steht eine kleine Schale zum Darbringen der Opfergaben.
    Das in einer Amphore verstaute Öl dient dem Anzünden von Essensopfern.


    In der Mitte liegt ein kleines Amulett.


    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Als die Probati auf den Schrei ihres Kameraden aufhören zu üben, donnert Simplex los :


    "Hat irgendwer von aufhören gesprochen ? Was glaubt ihr eigentliuch bekommt ihr in der Schlacht hören ? WER seinen Schwertarm bewegen kann, übt weiter !"


    Er selbst geht seelenruhig auf den Probati zu, aufgeschrieen hat.


    "Und was ist dir passiert, das du glaubst aufhören zu können ?"


    Nichts in der Haltung oder in der Stimme des Optio zeugt von irgendeinem Mitgefühl, ganz im Gegenteil.



    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Sie hatten den zweiten Turm und Cat gab den nächsten beiden Probti ein Zeichen, auf diesem Posten zu beziehen.
    "Und passt auf das ihr nicht einschlaft. Hier in Mantua kann es sein das die grösste Gefahr ist, das euch beim schlafen ein Offizier erwischt. Die Strafe mag euch bedrohlich erscheinen. Aber am Limes kann es echt gefährlich werden."


    Während sie weiter gehen, erzählt Cat weiter.


    "Ich war mal am Limes stationiert. Und da ist mal ein Posten eingeschlafen oder aber die beiden waren Blind und Taub. Fast wäre die Centurie damals von den Barbaren abgemurkst worden und ihr hättet keinen Cat als Führer heute."


    Er bleibt stehen, blickt hinaus in die dunkelheit des Vorfeldes. Nur der leichte Mondschein und die wenigen Lichter der Vorstadt erhellen die Umgebung, auch das Castellum ist dunkel.
    "Wo kommt ihr eigeltlich her ? Habt wartihr schon mal Nachts im freien unterwegs ?"



    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Eine Weile lässt der Optio die Probati gewähren, dann ertönt seine Stimme wieder über den Platz.


    "Consistite! Scuti ablegen !"


    Er wartet nur kurz, bis die Probati die Scuti abgelegt haben, während dessen er sich neben einen der Pfähle stellt.


    "Ihr werdet nun erst einmal nur das zustechen üben."


    "Ictus latus!" --- Hieb/Stoss rechte Seite!


    "Ictus scaevus!" --- Hieb/Stoss linke Seite!


    "Ictus Supra!" --- Hieb/Stoss oben!


    "Ictus recte!" ---Hieb/Stoss gerade!


    Er zeigt während er spricht, was er genau meint, sticht rechts und links, oben und unten auf den Pfosten ein.


    "Und das macht ihr jetzt immer wieder und wieder... "



    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Cat führt die die Probati den Wehrgang herunter. Von dort oben hatte man einen guten Blick, nicht nur über das Vorfeld des Castellum, sondern auch über das Castellum selbst.


    "Wenn wir irgendwo in der Nähe der Grenzen stationoiert sind, dann ist Wache schieben noch wichtiger und euer Blick sollte immer nach da draussen gerichtet sein," erzählt Cat leise weiter, zeigt dabei nach drausen, dort wo sich die obligatorische Vorstadt befindet, in der sogar noch vereinzelt Lichter brennen. "Hier aber müsst ihr auch aufpassen, das sich nicht irgendjemand herraus stiehlt."


    "Morgen früh werden wir nach Rom reisen," sagte er noch zu Albina, die mit Cato und der bewusstlossen Minervina den Raum verliess. Es war gut, das Albina seine Nichte nun gegleitete.


    Dann schwieg er einbe Weile, ging dabei zurück hinter seinen Tisch, stützte sich mit der rechten Hand leicht darauf und blickte zu Antoninus.


    "Mach so etwas nicht noch einmal," sagte er mit kalter Stimme.


    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Während die Probati ihre Liegstütze machen, geht Simplex auf und ab.


    "Das Gladius ist eine Stichwaffe, in der Tat," bestätigt er die Worte des Probati, zieht dabei sein Gladius."Ihr stecht zu, das Gladius kann auch durch die Rüstung des Feindes dringen."


    Während er spricht, demonstriert er, wie ein Gladius geführt wird, mit schnorkellosen Stichen in die Luft.


    "Und merkt euch immer : Ihr seit Legionäre keine Gladiatoren. Niemand schaut euch beim Kämpfen in der Schlacht zu. Tötet schnell und effektiv und achtet darauf das euer Gladius nicht stecken bleibt."


    Er deutet auf einige Pfähle, die am Rande des Platzes stehen.


    "Ihr begebt euch jeder an einen dieser Pfähle, nehmt ein Übungsgladius auf und beginnt auf den Phla ein zu schlagen, als wenn es ein Gegner ist."



    MAIORDOMUS
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    "Du vergisst, wir sind nicht jeder," erwiedert der Alte, mit jener Überheblichkeit, wie es nur ein langjähriger Vorstehers eines patrizischen oder anderem noblem Haushaltes tun kann. "Sei versichert, wir werden uns melden...."


    Er gibt einen Wink und ihm wird die Schatulle gebracht.


    "Ich werde doch wohl eine Bestättigung erhalten," sagt er, bevor er den geforderten Betrag herausrückt.

    Titus
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    Der Hüne hatte im Hintergrund gestanden, etwa da, wo er gestanden hatte, als ihm der Tribun den Befehl gegeben hatte, der zu Verres Tod führte. Und er hatte die Sklaven gut im Auge behalten, er wusste genau, um wen er sich intensiver kümmern musste. Und es gab auich welche, um die er sich schon intensiver gekümmert hatte, auch wenn nur dem aufmerksamen und geschulten Auge dies an den schwerfälligen, von schmerzen gezeichneten Bewegungen einiger Sklaven bemerkt hätte.


    Und er hielt sich weiter im Hintergrund, den sein Befehl erstreckte sich nicht nur auf die Sklaven....


    Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Und wie als ob es eine gute, oder schlechte Gewohnheit des Optio ist, gibt er einen schon bekannten Befehl.


    "Liegestütze ! Zwanzig Stück ! Währendessen,..." donnert er, "..,beantworte mir eine Frage, Proabtus Licianus : Das Gladius, was für eine Art von Waffe ist es ? Und wie wird es angewandt ?"