Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Er sagte eine Weile nichts, blieb einfach tehen, stützte sich mit beiden Händen leicht auf den Tisch ab. Ihre Reaktion hatte er so nicht erwartet, obwohl er eihgentlich auch nicht wusste, welche Reaktion er eigentlich erwartet hatte. Wiedermal wurde ihm bewusst, das er zwar ein Horde Rekruten drillen konnte, aber im Umgang mit einer jungen Frau wie Albina seine Probleme hatte.


    "Ich bin ein Soldat, bin es gewohnt Befehle zu erteilen, die auch befolgt werden. Ich habe unzählige junge Probati zu guten Soldaten gemacht...."


    Er hielt jurz inne, ging dabei langsam um den Tisch herum, bis er neben ihr stand. Vielleicht wäre es leichter, wenn Helena jetzt bei ihm wäre, doch das war nicht der Fall und er musste die Sache allein Regeln. Aufgeben und sich zurückziehen kam für ihn nicht in Frage.


    "Doch du bist kein Probati, und auch wenn du tust was ich sage, so sollte ich dich nicht so herumscheuchen, wie einen Probati, auch wenn es mir, als Soldat, immer wieder einmal passieren kann."


    Er blickte zu ihr herunter, sein Blick war nicht so kühl wie sonst üblich und er machte einen Moment Pause in seinen Worten, denn er war im Begriff etwas zu tun, das er nicht oft tat.


    "Und ich möchte mich dafür entschuldigen."

    Auch Tiberius Vitamalacus trank einen kleinen Schluck, während er überlegte.


    "Hast du schon mal in Erwägung gezogen, hie in Rom ebenfalls als Aquarius tätig zu sein ? Die Wasserver- und entsorgung der Stadt ist eine sehr wichtige Aufgabe."


    Nur zu gut hatte er noch die beeidruckende Bilder seine Inspektion der Cloaka Maxima im Gedächniss.

    Das ihre Reaktion ihn überraschte, zeigte er es nicht. Auch das ihre Reaktion ihn schmerzte, zeigte er nicht. So etwas tat man nicht, das hatte man ihm beigebracht, man zeigte seine Gefühle nicht, man blieb kühl und gelassen.
    Doch er war nicht nur der Enkel seines Grossvaters, sondern auch der Sohn seines Vaters.
    So blieb er stehen, stützte seine Hände auf den Tisch und blickte seine Cousine an.


    "Setz dich !" sagte er in seinem üblichem Befehlston, doch dann fügte er etwas an, das für ihn eher ungewöhnlich war, und in einem Tonfall der auch für ihn unüblich war : "...bitte...."

    Lange hatte er noch nicht da gestanden, lange genug aber um sie etwas zu mustern. Und auch wenn er er nüchterner Mann war, meist gefühlskalt und recht hart mit seinen Worten, kam er er nicht umhin festzustellen, das sie eine schöne junge Frau war. Egal wer sich für sie als Ehemann finden würde, dieser dürfte sich glücklich schätzen.


    "Wenn ich will, kann ich recht leise sein," sagte er, während er langsam en Raum betrat und in einem Bogen um seinen Tisch herum ging. Er hatte sie nicht geschont, wahrlich nicht, und wie manch ein Probati ihn gehasst hatte, konnte er ihr ansehen, das sie ihm seine Härte nicht verzeihen wollte.


    "Ich habe sie für dich besorgen lassen." Das Wie und Wann liess er aus, es tat auch nichts zur Sache. "Sie ist für dich, denn du hast in den letzten Tagen ein Verhalten gezeigt, das einer Dame würdig ist. Und eine Dame verdient es, von einem solchen Schmuckstück geziert zu werden."


    Er stand vor ihr, auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches, blickte sie an, seine Hand hatte das letzte Stück Tuch, das die Kette bedeckte, beseite geschoben.

    Und zum zweiten Mal an diesem Tag spürte er ihre Hand auf seinem Arm. Diese Form der Nähe war etwas, das ihm, auch unter Verwandten, Fremd war, auch unter Verwandten hielt man Distanz. Und doch....

    Novas Hand hatte er so auf seinem Arm gespürt, Helenas Hand auch. Und er blickte in Albinas Augen, sie waren so blau wie es Helenas Augen auch waren. So kam es, das sich auf das Gesicht des Tiberiers der Anflug eines Lächelns, doch diesmal spiegelte sich dieses Lächeln auch in seinen dunklen Augen wieder.


    "Wenn du es möchtest, werde ich dir diesen Anblick zeigen," antwortete er ihr, wohl wissend, das es eigentlich sich nicht gehörte, das eine junge Dame sich zu so später durch die Stadt ging. Doch er würde sie ja auch nicht allein gehen lassen. "Obwohl vielleicht die lange Reise ins ferne Germanien weniger gefährlich ist, als eine kurze Wanderung durch Rom in den späten Abendstunden."

    Nur ein sehr gutes Ohr hätte die Schritte des Tiberius Vitamalacus hören können, die sich durch das Attrium dem Tablinium näherten. Der hochegewachsene Soldat konnte äusserst leise gehen, auch wenn es überlicher war, das seine Caligae durch die Villa hallten. Doch wenn er es denn wollte, konnte er sehr leise sein.


    Im Türrahmen blieb er stehen, beobachtete seine Cousine einen Momen, wie sie sich im Tablinium umsah und ihre Neugier unterdrückendnc nicht zu seinem Tisch zu gehen und sich das Schwarze Tuch und das was von diesem nur teilweise verdeckt wurde.


    "Schau es dir ruhig genauer an," brach er das Schweigen, gerade als sie einen kleinen, zögerlichen Blick riskierte. Es ar genau jene Kette, die sie kürzlich auf dem Markt so bewundert hatte und die Titus besorgt hatte. Er wusste, er war sehr hart zu ihr gewesen, härter als sie es gewohnt war, aber so hart, wie er es für nötig hielt. Und sie hatte sich mit Bravur gehalten und hatte sich eine kleine Belohnung verdient.

    Jetzt war er zufieden, die Meldung war militärisch Korrekt und wenn seine Beobachtung nicht täuschte, dann hatten die harten Worte ihre Wirkung nicht ganz verfehlt. Er war sich mittlerweile ziemlich sicher, das Verres einst ein Soldat gewesen war und er würde ihn auch zukünftig so behandeln.


    Nach einem kurzem Moment des Schweigens trat Tiberius Vitamalacus einen Schritt zurück.


    "Steh bequem," befahl er knapp. Dann verabschiedete er sich mit einen knappen militäarischen Gruss, drehte sich auf der Stelle um und verliess die Kammer.

    Tiberius Vitamalacus war mit der Antwort des Imperators sehr zufrieden. Hätte er ihm gleich das Kommando über eine Legion angeboten, hätte es ihn ziemlich überrascht. Doch die Aussicht auf ein eventuelles Kommando freute ihn sehr.


    "Mein Imperator, ich will nicht verhehlen, das eines Tages das Kommando über eine deiner Legionen zu führen, für mich eine grosse Ehre wäre, doch für heute rechnete ich nicht mit mehr als einem Tribunat. Ich danke dir, mein Imperator."


    Auch wenn er innerlich noch etwas gespannt war, in welche Ecke des Imperiums der Imperator ihn nun entsenden würde, blieb er dennoch äusserlich gelassen.


    "Mein Imperator, wenn mir die Frage gestattet ist, an welche Legion hast du gedacht ?"

    Das Tablinium, in das Albina so respektlos von gerufen wurde, war allerdings leer. Die Tür stand offen, wie meistens wenn Tberius Vitamalacus anwesend war, doch diesmal war vom Hausherren nichts zu sehen. Der Arbeitstisch war aufgeräumt, ein paar Wachstafeln lagen schön sauber gestapelt auf der rechten Seite.


    Einzig auffällig war, abgesehen von dem Fehlen des Tiberiers, ein schwarzes Samttuch, das feinsäuberlich in der Mitte des Tisches ausgebreitet war. Etwas schien darauf zu liegen, das im Licht des Raumes funkelte.

    Titus
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    Titus blieb sichtlich ungerührt in der Tür stehen, füllte den nicht gerade kleinen Türrahmen fast aus. Ihre Worte verhallten fast ungehört, das polternde Verhalten, das er an den Tag gelegt hatte, war typisch für ihn. Nicht umsonst hatte er in seiner Dienstzeit jede Möglichkeit zur Beförderung verwirkt, weil es nicht lassen konnte, auch Offizieren in eine Schlägerei zu verwickeln.


    "Der Tribun will dich sehen," wiederholte er einfach, ignorierte ihre Fragen einfach.
    "Du solltest dich beeilen," setzte er noch eins Obendrauf.

    Titus
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    Titus klopfte nicht, das tat der riessige Ex-Legionär selten, wenn er eine Nachricht seines Tribuns überbrachte. Er öffnete einfach die Tür, blieb in selbiger einfach stehen.


    "Der Tribun will dich im Tablinium sehen," sagte er recht harsch.

    Es dauerte nicht wirklich lange, dann war Tiberius Vitamalacus zurück hier in einer Strasse Roms. Doch von einem Ort, der ihm in schönster Erinnerung war, hatte er nicht gesprochen. Aber auch den Strand von Ostia, an einem warmen Sommertag, unter einem Felsvorsprung während eines Gewitters hatte er er vor augen gehabt und es war ihm so erschienen, als ob er tief in ihre blauen Augen geblickt hätte.


    Vielleicht lag es an dieser angenehmen Erinnerung, das sein Gesichtsausdruck etwas wärmer zu werden schien, nur ganz leicht zwar, aber er erwiederte ihren melancholischen Blick so herzlich, wie er sie noch nie Angeblickt hatte.


    "Es ist noh nicht zu spät. Sollte mich mein Weg wieder mal nach Gernanien verschlagen, dann kannst du mich gerne begleiten. Und in Rom bist du ja schon,...."

    Der Blick des Tiberius Vitamalacus biieb hart und durchdringend, er war absolut nicht mit der Antwort Verres zufrieden. Der Inhalt war in Ordnung, die Art nicht.


    "Was sagst du ?"


    Die Worte waren hart, geradezu brutal. Doch es war nicht nur Schinderei, sollte auch Verres Erinnerungen wecken. Denn egal welcher Einheit er einmal gedient hatte, kein Ausbilder hätte wesentlich anders auf eine solche undeutliche Antwort reagiert.

    Wieder sagte er nichts, stattdessen umrundet er Verres ein-, zweimal. Und während er das tat, korriegierte er Verres Haltung, genauso wie er das auf dem Exzierplatz bei den Probati getan hatte. Und wie damals, gind er nicht sanft vor, der Weinstock schluug mal hier und und dahin, rückten den Mann so zurecht, bis er halbwegs gerade vor ihm stand.


    "Du glaubst also, nur ein Sklave bekommt prügel wenn er nicht pariert ?"


    Er hielt den Stock vor Verres Gesicht.


    "Mit diesem Stock habe ich unzählige Legionäre zurechtgewiesen. Mit einem solchen Stock wurde ich schon zurecht gewiesen. Das nicht wegen einer kaputen Vase, sondern wegen einem Fleck auf meinem Gladius !"


    Er verschränhte die Hände und den Weinstock auf dem Rücken, fixierte Verres mit seinem Blick.


    "Ob du ein Sklave oder Bürger bist, selbst wenn du der Sohn des Imperator wärst, DU bist ein Mann unter meinem Kommando und so erwarte ich, das du meine Befehle befolgst, genauso so, wie ich meine Befehle befolge !"


    "Und das ganze ohne Wiederworte ! Hast du mich verstanden, Miles ?"


    Der Weinstoch war weiterhin hinter dem Rücken des Tiberiers verschränkt, doch sein Tonfall machte deutlich, wie ernst und drohend seine Worte waren. Ihm war es wirklich egal, wer vor ihm stand, von einem Untergebenen verlangte er Gehorsam und Disziplin.

    Er sagte nicht viel, doch der Blick des Tiberiers wurde noch härter und durchdringender als sonst, sein Ruckgrat wurde noch etwas gerader. Und in seiner rechten Hand kam ein Weinstock zum vorschein, das tradionelle Zeichen der Centurionen der Legionen, das Zeichen ihrer Macht, Miles auch körperlich zu strafen.


    "Steh auf !"


    Die Stimme war nicht lauter als gewöhnlich, was sie vielleicht noch etwas bedrohlicher macht, duldete sie doch auch keinen Widerspruch.

    Er ging nicht weiter auf das Zuvor gesagte ein, nippte nur knapp am Wein. Mit nur ein paar Worten hatte er seinen Sklaven bestand vergrössert, aber ob sein neuer Sklave etwas taugte, würde sich zeigen. So wechselte er zunächst einmal das Thema.


    "Du willst also in Roma bleiben ? Hast du Pläne für die nächste Zukunft ?"

    "Schnee mag schön anzusehen sein, aber wenn du einen langen Fussmarsch durch den Schnee musst, dann ist er einfach nur Nass und Kalt."


    Wieder ist seine Einschätzung eher nüchtern und kühl, von der pragmatischen Warte eines Soldaten. Doch als sie über das Imperium spricht, von der Leistungen ihrer Ahnen sprach, da brach zum ersten Mal seit sie ihn kannte die gefühlskalte Hülle, die ihn überlicherweose umgab, etwas auf. Zu stolz war er auf das, was ihre Ahnen aufgebaut hatten und er bereit war mit seinem Leben zu verteidigen. So war in seinen Augen ein gewisser Glanz zu sehen, sein Blick war in der Ferne, schien an den Orten zu sein, von denen er sprach.


    "Der schönste Ort,.. " Selbst seine timme war leicht abwesend. "Es gibt viele schöne Orte. Wenn man von Germanien nach Italia zurück reisst, kommt man über einen Alpenpass und an einer Stelle hat man einen Blick, das man das Gefühl hat, das ganze Imperium läge einem zu füssen. Genauso befriedigend ist es, aus dem dichten germanischen Wald durchzubrechen und eine römische Stadt wie CCAA zu sehen."


    "Aber, der schönste Ort ist diese Stadt. Wenn du des Nachts auf dem Capitolium am Tarpejischen Felsen stehst, siehst du den friedlichen Nachthimmel über dir und das wild pulsierende Rom unter dir."

    "Hmm, Aquarius,... das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Hattest du mit einen Lucius Didius Crassus zu tun ?" fragte er, wahrend Titus zu dem Tischchen ging und dem Gast seines Tribuns und dem Tribun selbst ein Glas Rotwein einschenkte und beiden hinstellte.


    Zu dem Angebot einen Sklaven aus dem Besitz seines Verwandten zu übernehmen, nickte er zustimmend, obwohl er ahnte, das die Sache eventue ll einen Hacken hatte.


    "Es wird sich schon eine Verwendung für ihn finden."

    Das ein erwachsener Mann, noch dazu Patrizier und Römer, war etwas, das Tiberius Vitamalacus nicht wirklich verstehen konnte und zeugte für ihn von einer gewissen Dekadenz. Aber, er wusste nur zu gut, das seine Lebenshaltung nicht mehr der Masstab der Gesellschaft waren. Und wenn einige seiner Standeskollegen von seiner gelegentlichen Leidenschaft zu kochen erführen, würden sie sicher auch den Kopfschütteln.


    Aber schon wieder lenkte sie das Thema auf ihn zurück, fragte nach der Villa Rustica in Gallien.


    "Es war eine rechte grosse Villa Rustica in Galllien, relativ Nahe an der Grenze zu Belgica, unweit von Lugdunum. Auf den Ländereien wurden Rinder und Pferde gezüchtet. Das Meer war weit weg, die Wälder der Umgebung waren dicht und die Wiesen waren immer grün. Nur im Winter war lag alles unter einer dichten, weissen Schneedecke."