Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    "Bevor ich in den Cursus Honorum eintrat, war in In Germania bei der IX. stationiert."


    Welcher Legion er sich nun anschliessen würde, lag nicht in seiner Hand, aber im Kreise der Familie konnte er schon einmal über seine Präferenzen erzählen.


    "Die Prima wäre nicht schlecht, sie liegt dicht genug an Rom, so das ich gelegentlich hier vorbeischauen kann und auch an Senatssitzungen teilnehmen kann."

    Der Blick des Tiberiers ging kurz zu Titus, der nach seiner Rückkehr aus den Tiefen der Stadt wieder stets im Tablinium neben der Tür des Tablinium bereit stand. Und wie immer war der riessige Ex-Legionär auch gleich zur Stelle und war bereit dem Gast das Getränk zu servieren, das er wünschte.


    Tiberius Vitamalacus selbst liess sich ein Glas unverdünnten Wein einschenken und setzte sich ebenfalls. Mit einen leichten nicken nahm er Macer Worte auf, ihm war jetzt relativ klar, aus welchem Grund in der Senator aufsuchte.


    "Ich vermute, es geht um meine kurze Inspektion der Cloaka Maxima ?"


    Einen anderen Grund konnte er sich nicht vorstellen, sah er doch während seiner amtszeit nur hier einen Berührungspunkt mit seinem Besucher.

    Das Thema Titus war für ihn erledigt, auch wenn er ahnte, das ihn gerade dieses Thema wieder einholen würde, denn Titus würde immer wieder solche Art von Problemen bereiten. Auch wenn Titus immer wieder mal etwas dazu lernte, würde dieser immer der groschlächtige Soldat bleiben. Und eigentlich wollte er es auch nicht anders. Lakaien hatte er genug.


    Aber jetzt beobachtete er leiber seine Cousine, erfreute sich an ihrer Freude. Es tat gut sie lächeln zu sehen und er war froh, das diese Geschichte beim Essen aus der Welt geräumt war. Und ihm fiel auf, wie sehr es ihm gefiel, das sie seinen Praenomen verwandte. Es gab nicht viele, die ihn so nannten und er musste sich eingestehen, das ihn bei Durus diese Vertrautheit etwas störte, bei Albina allerdings nicht im Geringsten.


    "Ich musste es vielleicht nicht tun, aber ich wollte es. Und dich so Lächeln zu sehen, bestätigt mir, warum ich es wollte."


    Er trat neben den Tisch, halb auf den Weg zurück zu seinem Stuhl, liess sie dabei aber kaum aus den Augen. Es war das richtige gewesen, ihr diese Kette zu schenken und noch richtiger war es, das er seinen Fehler eingesehen hatte. Als sie von ihrer Sklavin erzählte, horchte er leicht auf.


    "Was ist das für eine traurige Geschichte ? Ich würde sie gerne
    hören."


    Er steuerte den Tisch mit den Getränken an.


    "Möchtest du etwas zu trinken haben ?" fragte er, um dann seine Neugier zuerklären. "Verzeih mir diese Neugier nach deiner Sklavin, doch wenn ich von ihrer Geschichte weis, könnte das nützlich sein, wenn sie auf Dummheiten kommen sollte."

    Als Purgitius Macer den Raumk betritt, tritt er auch Tiberius Vitamalacus neben seinen Tisch, begrüsst seinen Besucher gewohnt knapp.


    "Purgitius Macer. Nimm doch Platz."


    Er deutet auf die kleine Sitzgruppe am Rand des Tabliniums, einfach zwei stühle und ein kleiner Tisch dazwischen.


    "Danke für deine Glückwünsche. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten ?"


    Die Worte des Tiberius Vitamalacus sind gewohnt knapp, etwas steif, aber sicher nicht unfreundlich gemeint.


    Stesichoros
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    Es dauerte nicht lange, da öffnete der Ianitor die Tür. Er war nicht so missmutig wie sonst, sondern eigentlich recht zufrieden. So musterte er die beiden Männer vor der Tür nur kurz und sagte dann:


    "Ihr wünscht ?"

    Hätte er die gleiche Erfahrung im Umgang mit Frauen, wie sein Klient Lucius Didius Crassus, hätte er vielleicht etwas gespürt davon, wie sie innerlich auf seine kurze Berührung reagierte, doch er ihm fehlte diese Erfahrung. Stattdessen betrachtete er sie und die Kette um ihren Hals und gerade als sie begann von Titus Verfehlung zu berichten, hatte er einen Einfall.


    Mit wenigen Schritten war er bei der Tür, winkte einen Sklaven herbei und gab ihm leise ein paar Anweisungen. Doch wenn sie gedacht hätte, er hätte ihr nicht zugehört, dann wurde sie recht schnell eines besseren belehrt.


    "Er hat was ? Unmöglich, dieser riessen Trampel"


    Die Verägerung war nicht zu überhören. Mitterweile war der Sklave zurück und Tiberius Vitamalacus ging zurück zu seinem Tisch vor dem eine Cousine sass.


    "Es tut mir leid, scheinbar glaub Titus immer noch, das er in eimem Castellum lebt. Ich werde ihn zur rechenschaft ziehen, er muss lernen sich richtig zu benehmen. Es wird nicht wieder vorkommen."


    Dann hielt er ihr den Spiegel hin, den der Sklave ihm gebracht hatte.

    Tiberius Vitamalacus war in den recht heftigen Schlagabtausch mit Titus beschäftigt, so fiel ihm zwar auf, wie lange es gedauert bis Timon erschien, aber es schlug nicht auf seine Stimmung. Und auch als der Skalve erschienen war, reagierte er nicht gleich, sondern er und Titus führten noch ein paar Hiebe aus, dann erst gab er Titus ein Zeichen, das der Kampf beendet war.


    Ohne sein Übungsgladius aus der Hand zu legen, wandte er sich Timon zu.


    "Das wollte ich."


    Der Tonfall seiner Stimme war gewohnt hart und er musterte seinen neuen Sklaven eindringlich.


    "Tiberius Gracchus hat dich mir überlassen," stellte er knapp die neuen Besitzverhältnisse klar. "Die Frage ist, wozu taugst du ?"

    Er nickte leicht.


    "Nicht besonders gut zwar, aber ich hatte die Ehre meine Kurse an der Militärakademie bei ihm zu absolvieren. Doch ich denke, er kennt mich gut genug, das er weis, das man auf mein Wort vertrauen kann."


    Er nahm eine Wachstafel und begann zu schreiben.



    An: SEN. Purgitus Macer - Cur. Aqua.


    Salve Purgitus Macer,


    der Überbringer dieser Tafel ist mein Cousin Tiberius Gracchus. Ich möchte ihn dir für das Amt des Aquarius empfehlen. Er hatte dieses Amt bereits in Hispania inne und ich bin davon überzeugt, das er auch hier in Rom gute Dienste leisten wird.


    Vale,


    Tiberius Vitamalacus



    Dann reichte er die Tafel Gracchus.


    "Hier. Und enttäusch mich nicht."

    Der Weg führte sie weg von der Kreuzung, weiter die breite Strasse entlang, die zu dem Hang führte, an die Villa Tiberia lag. Und führte sie weg von der Insula, mit ihrer sündigen Vergangenheit, obwohl vielleicht bald jede Ecke der Stadt eine sündige und auch eine glorreiche Vergangenheit hatte.


    "Es soll vielle Leute geben, die bereit sind, auch in einer schlecht gebauten Insula zu wohnen, wenn irgendetwas berühmtes mit dieser in Verbindung gebracht werden kann."


    Er schüttelte leicht den Kopf.


    "Ich vemute, es sind meist Ausländer oder Freigelassene, die es zu einem eigenen Vermögen geschaffft haben, aber ohne ahnen. Es soll auch in der Subura einen Mann geben, der sagt, in der Insula die er besitzt, habe einmal der göttliche Iulius Caesar genächtigt."


    Ihm war ein solches haschen nach fremden Ruhm fern, aber vielleicht lag es auch daran, das er seine Ahnen hatte, die ihren Teil für Rom geleistet hatten.


    "Messalina war ein Frau, der du sicher nicht nach eifern solltest," meinte er ernst und mit grosser Bestimmtheit. "Auch wenn nicht alles stimmen mag, was man sie über sie erzählt, sie war sicher eine unsichtliche Frau. Anstatt ihrem Mann den Rücken zu stärken, nutzte sie ihn aus,... und bezahlte ihre Frevel schliesslich mit dem Tot."

    Er war froh und erleichtert, das sie sein kleines Geschenk annahm, das zeigte ihm, das sie wirklich bereit war, ihm seinen Fehler nachzusehen. Sie hätte schliesslich dieses Geschenk auch einfach zurück weisen können, sich an ihm rächen.


    So lächelte er leicht, als sie die Kette aus seiner Hand nahm.


    Noch vor einiger Zeit hätte er jetzt gestützt, was sie mit `Wärst du so freundlich`meinte, doch seit er im Rom weilte, hatte er sich etas verändert, hatte gelernt zu verstehen, was sie meinte. Er trat langsam hinter sie, nahm die beiden Enden der Kete in seine Hände und schloss den Verschluss hnter ihrem Nacken. Langsam liess er dann die Kette auf ihre Haut nieder, dabei berührte er unweigerlich kurz ihre zarte Haut.


    "Ich hoffe, sie gefällt dir," sagte er leise, während er zurücktrat und sich wieder vor sie stellte. Er sah sah auf sie herab, betrachtete die Kette um ihren Fels. "Sie steht dir ausgezeichnet, finde ich."


    Germne hätte er ihr einen Spiegel angeboten, doch im Tablinium, jedenfalls in seinem, war ein solche Utensil nicht vorhanden.

    Und so geschah es, das die kleine Gruppe sich auf den Weg zurück zur Villa Tiberia machte. Sicher und bestimmt führte er seine Cousine durch die Strassen der Stadt, während am Ende des kleines Zuges Titus darauf achtetet, das niemand seinem Tribun und dessen Cousine zu nahe kam und auch niemand verloren ging.


    Während sie gingen, erzählte Tiberius Vitamalacus einiges über die Strassen und die Geschäfte, welche sie passierten. Es waren kleine Anekdoten und sonstiges Wissenswertess. So blieb er an einer Kreuzung stehen, deutete auf eine Insula in einer Seitenstrasse.


    "Siehst du diese Insula ? Dort soll einmal eine Insula gestanden haben, in der die dritte Ehefrau von Kaiser Claudius, Valeria Messalina, eine geheime Wohnung gehabt haben. Zumindest erzählt man es,... Obwohl ich vermutet, es ist nur ein Gerücht, das der Besitzer in die Welt gesetzt hat, um höhere Mieten zu verlangen..."


    MAIORDOMUS
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    Noch während Verres überlegte, was er denn mit dieser Sklavenhorde anfangen sollte, trat der alte Maiordomus auf den Platz. In seiner rechten schwang er meistens seine kleine Peitsche. Und wenn es etwas gab, das er noch mehr hasste als einen Sklaven, der nur einfach herum stand, dann war das eine ganze Gruppe von Sklaven, die nichts taten.


    "Was stet ihr faules Pack hier herum ?" brüllte er über den Platz. "Ihr seit das Gefolge von Domine Tiberius Gracchus ? Macht das ihr sein Gepäclk auf seine Zimmer bringt. Mir nach..."


    Bevor er die Sklaven zu den Zimmern ihres Domine führte, wandte er sich an Timon.


    "Du nicht ! Du bist Timon , nicht wahr ? Du gehst gleich inm deine Kammer ! da lang,.. dritte tür rechts...."


    Er deutete in Richtung der Sklavenunterkünfte.

    Die kleine Kammer liegt im Wirtschaftstrakt der Villa Tiberia, geht wie die anderen Unterkünfte der Sklaven von einem langem Korridor ab. Die Tür der Kammer ist wie die alle anderen sehr massiv und nur von aussen durch einen Riegel zu verschliessen.
    In der Kammer selbst befindet sich neben zwei Betten und zwei kleinen Kisten noch ein Tisch mit einer Schüssel als Waschgelegenheit. Ansonsten ist die Kammer leer, an einer Wand hängt noch eine Öllampe, an der Stirnwand liefert noch ein kleines Fenster etwas Licht.

    Vielleicht wurde ihm jetzt erst klar, als er in ihre Augen blickte, wie sehr sie seine Ermahnung beim Abendessen verletzt hatte und wie unnötig sie überhaupt gewesen war. Er antworte nicht direkt auf ihre Antwort, sondern nickte nur leicht. Doch, und das war auch ungewöhnlich für den sonst s ihm war die Erleichterung anzusehen, das sie seine Entschuldigung angenommen hatte.


    "Ich werde es nicht wieder tun," versprach er schliesslich mit ernster Stimme, nur um dann etwas freudlicher und gelassener fortzufahren. "Aber bitte nimm diese Kette an, als ein kleines willkomens Geschenk von der Familie."


    Während er das sprach, schlug er das schwarze Samttuch wieder zur Seite, hob die goldene Kette auf und hielt sie seiner Cousine hin.

    Auch wenn er sich bewusst war, das es äusserst unschicklich gewesen wäre, wenn ihre Hand weiter auf seinem Arm geruht hätte, gab es es doch etwas in ihn, das ihn bereuen liess, das, während sie langsam weiter gingen, ihre Hand nicht mehr auf seinem Arm lag.


    "Es ist eine angenehme Pflicht, für deine Sicherheit zu sorgen, Albina," entgegnete er ihr mit grossem Ernst und einer tiefen Überzeugung. Er ahnte zwar, das es leicht einen Pubnkt erreichen konnte, an dem es sie stören könnte, weil sein Schutz sie zu sehr einengte, doch würde er nicht anders können. Bis ihr Vater sie zurück rief oder selbst erschien, oder aber sie verheiratet war, würde er sie beschützen.


    Dann trafen sich ihre Blicke wieder und er blickte erneut in das zarte Blau ihrer Augen. Und wenn er noch etwas hatte sagen wollen, sagte er es nicht, nur das Lächeln in seinem Gesicht wurde ein klein wenig stärker, seine harten Gesichtszüge wurden etwas weicher. Erst nach einem längeren Moment sprach er wieder etwas, doch leiser als sonst für ihn üblich.
    "Es ist schön, das du da bist, Cousine."
    Dann schwieg er wieder kurz, bis er den Blick von ihr löste.
    "Wir sollten langsam zur Villa zurückkehren," brach er erneut das schweigen, in seiner normaln Lautstärke, allerdings fehlte ein wenig von seiner üblichen Bestimmtheit.

    In den ersten Stunden des Tages pflegte Tiberius Vitamalacus stets auf seinem Hof mitTitus einige Übungseinheiten absolvieren. Beide Männer schenkten sicjh dabei nichts, sei es im Kampf mit dem Gladius oder aber beim Ringkampf.


    Als sich an diesem Morgen die Übungseinheiten dem Ende näherten, sie waren gerade bei einem Übungskampf mit dem Gladius, winkte Tiberius Vitamalacus kurz einen Sklaven heran.


    "Dieser neue,.. Timon,.. soll hier sofort hier erscheinen."


    Dann widmete er sich wieder seinem Gegner.