Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    ~ Cubiculum Marcus Tiberius Gracchus~
    -Bitte vor dem Eintreten anklopfen-


    Der Maiordomus hat eine kleine Zimmerflucht für Marcus Tiberius Gracchus einrichten lassen, zwei zusammenhängende Zimmer, gelegen im Erdgeschoss hinteren Teil der Villa.
    Beide Zimmer sind elegant, aber nicht übertrieben prunkvoll eingerichtet.

    Er nickte zunächst nur knapp, der Brief war erst kürzlich abgeschickt worden, da lag es nahe, das der Brief nun in der Abwesenheit von Gracchus in Hispania eintreffen würde.


    "Iuvenalis wohnt hier in der Villa, du müsstest ihn hier finden. Und natürlich wird der Maiordomus dir auch eine Unterkunft zuweisen, dir und deinem Gefolge."


    In Hispania schien es ja ruhig zu sein, obwohl aus Corduba immer wieder beunruhigendes zu hören war. Gracchus musste sehr abgeschieden leben.


    "Welcher Tätigkeit bist du in Hispania eigentlich nachgegangen ?"


    Mit einem Seitenblick auf Titus, der neben der Tür zum Tablinium stand, fragte er noch: "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten ?"

    Während sie erzählte, führte er ihrer beiden Schritte langsam weiter, sie bogen um eine Ecke, in eine Strasse in der sich einige Stoffhändler und Schneider ihre Geschäfte und Stände hatten. Titus ging mittlerweile ein paar schritte hinter ihnen her.


    Während sie sprach, lauschte er aufmerksan ihren Worten. Unweigerlich verglich er ihre Schilderungen des Landsitzes ihrer Eltern mit der Villa Rustica in der er aufgewachsen war. Das Haus seines Grossvaters war nicht zu vergleichen mit dem was sie schilderte. Blumen waren mangelware gewesen, das Perystilium glich eher einem Exzierplatz und das Wetter war im Norden Galliens war auch nicht mit dem in Illyricum zu vergleichen.


    "Dein Vater hält sich Vogel ?" fragte er interesiert nach. "Das wäre bei im Haus meines Grossvaters nicht gut gegangen. Dort streunten einige sehr jagdfreudige Katzen herum."

    "Ich habe sehr viel gesehen, ja,..... " sagte er relativ leise. Doch er ersparte ihr die grausigebn Details. wie es war, wenn einem das Blut des Kameraden neben einem ins Gesicht spritzte, wie es war über ein Schlachtfeld zu gehen, dabei immer wieder in Gefahrl lief in Blutlachen auszurutschen. Wie es war in sterbende Gesichter zu blicken, oder einfach nur die ganze Nacht zu frieren, oder Stunden lang im regen zu marschieren, nass und verdreckt. All das hatte er erlebt, und irgendwie vermisste er es sogar etwas. Doch würde er nie ohne weiteres seiner Cousine davon erzählen.


    "Aber nun zu dir, erzähl mir etwas von dem Landsitz deiner Eltern," drehte er die Fragesunde stattdessen um.

    Wer eine sichtbare Reaktion des Tiberiers erwartet hätte, kannte ihn nicht. Sein Gesichtsausdruck blieb so kühl und ausrdruckslos wie meistens, seine Schultern sackten nicht ein, er blieb aufrecht und gerade stehen. Anders hatte er auch nicht ausgesehen, als Germanus ihm von Novas Tot berichtet hatte, obwohl sein Schmerz damals wesentlich grösser gewesen war.


    Doch er wusste es zu schätzen, das Plautius ihm persönlich von dem Tod seines Sohnes unterrichtete. Ganz ruhig ging er zu einem Ständer an der wand, legte sein Gladius ab, dann trat er auf Plautius zu, legte seine Hand auf dessen Schulter.


    "Ich danke dir, das du mir dies persönlich gesagt hast. Ich werde alles nötige in die Wege leiten."


    Und tatsächlich waren seine Gedanken mehr mit den praktischen Dingen beschäftigt, welche Rituale nun nötig waren. Und natürlich, das er nun ohne einen Erben da stand. Es hatte Zeiten gegen, da hätte es ihn nicht gestört, das mit seinem Tot seine Linie ausstarb, aber mittlerweile war das nicht mehr so.

    Wäre der Gesichtsausdruck seines Kameraden von der IX. nicht so ernst und der Tonfall so kühl, hätte Tiberius Vitamalacus vielleicht erwiedert, das er keine Geheimnisse vor Titus hatte. Aber so, verlor er nicht viele Worte.


    Es war nur ein kurzes Kopfnicken und Titus verschwand vom Hof, schloss die Tür hinter sich. Die beiden Männer waren nun allein.


    "Nun, worum geht es ?"


    Es gab eigentlich nur einen Grund, warum Prima ihn in einer Familienangelegenheit sprechen wollte.


    "Was ist mit Lupus ?"


    Das Gesicht des Tiberiers blieb kühl und ausdruckslos, obwohl er mit dem Schlimmsten rechnete.

    Tiberius Vitamalacus mochte ein nüchterner Mensch sein, doch er war auch ein aufmerksamer Beobachter. Und so entging es ihm nicht, das Livia entspannt und zufrieden wirkte. Sie schien sich mittlerweile sehr gut in ihre Ehe eingelebt zu haben, etwas, das nicht wirklich selbstverständlich war. Er und seine Frau hätten auch noch zehn Jahre länger verheiratet sein können und hätten sich immer noch gehasst.


    "Du brauchst dich nicht entschuldigen, auch ich hätte dich einmal besuchen können."


    Während sie auf die Sitzgruppe registriete er, wie Albina äusserst korrekt den warlich nicht ganz einfachen Stammbaum zitierte. Und auch wenn sein gesichtsausdruck nichts davon zeigte, konnte er sich dem Charm ihres Lächelns nicht ganz entziehen.


    "Albinas Vater hat mich gebeten, für die Dauer ihres Aufenthaltes etwas auf sie zu achten," erklärte er seine eigene Rolle, "und heute wollhte die Gelegenheit nutzen, sie dir vorzustellen."

    Der Ianitor hatte den Praefectus unverzüglich izum Übungshof geführt, ohne vorher den Besucher anzumelden. Es war früh am Morgen und zu diesem Zeitpunkt war der Senator zwar schon länger wach, aber bevor er saich ins Tablinium bwegab, konnte man ihn stets auf seinem Übungshof antrefen.


    Er war gerade bei einem Schlagabtausch mit Titus, als der Ianitor Plautius auf den Hof führte. Beide Männer unterbrachen ihr Übungsgefecht und liessen ihre Übungsgladii sinken.


    "Plautius ! Was führt dich zu dieser Stunde nach Rom ?" begrüsste er ihn.

    Er auch ging nicht weiter darauf ein, doch warf er Titus einen kurzen Blick zu. Und wie so häufig, verstand dieser, was sein Tribun von ihm wollte, die beiden Männer verstanden sich wie immer ohne besonders viel grosse Worte.
    Tiberius Vitamalacus setzte seinen weg neben Albina fort.


    "Es ist auch mich ein Vergnügen, mal aus dem Tablinium zu kommen."


    Dann vestummte er erst einmal, sie Sprach ein Thema an, das ihn zwar nicht mehr so sehr schmerzte, wie nooch vor einiger Zeit, aber dennoch sprach er nicht gerne darüber. So dauerte es eine Weile, bis er antwortete.

    "Mein Grossvater war Soldat, sowie dessen Vater und Grossvater, eigentlich waren allle meine Ahnen im Dienst der Legionen. Mein Grossvater erzählte mir von der Eroberung Britaniens, von der Eroberung Galliens und den Bürgerkriegen. Und immer war einer meiner Ahnen dabei."


    Einen gewissen Stolz konnte er nicht verbergen, aber wenn man aufmerksam zuhörte, würde einem auffalen, das er seinen eigenen Vater mit keinem Wort erwähnte und über diesemn auch nicht zu sprechen bereit war.


    "So bleibt es nicht aus, das mein Grossvater wie einen Soldaten erzogen hat. Er lehrte mich alles, was ich über das Militär wissen musse und ein Centurio lehrte mich den Umgang mit Gladius, Spartha, Pilum und Scutum. Und natürlich trat ich dann in den Dienst der Legion."

    Gewohnt wortlos war er dem Ianitor gefolgt, hatte natürlich sichergestellt das Albina ihm gefolgt war und Titus da blieb, wo er stand, nämlich auf derr Strasse vor der Casa. Im Attrium nickte er dem Iantor zur bestätigung knapp, wandte sich dann an Albina.


    "ich denkle, wie ich Livia kenne, wird es nicht lange dauern."


    Der üblich nüchtern denkende Tiberier konnte der schon malerischen Atmospäre im Atrium nicht fiel abgewinnen.

    Es war ihm klar, das er streng gewesen war, strenger als ihr Vater es wohl gewesen war, allerdings war diese Härte und Unnachsichtigkeit für ihn nichts ungewöhnliches. Und seine Worte waren durchaus mit bedacht gewählt, sein Sohn hätte wahrscheinlich nur scharfes "Du bleibst" zu hören bekommen.
    Ein leichtes Unwohlsein war für ihn kein Grund für einen Rückzug.


    Bevor er das Schweigen, das eingetreten war, unterbrach, liess er sich etwas Wein eingeschenken und begutachtete die Speisen des Hauptganges, der gerade aufgetragen wurde. Auf den Platten wurde gefüllte Ferkel aufgetragen, zu denen Garum gereicht wurde.


    "Wir sollten das leidige Thema Senator Avarus einfasch sein lassen. Claudia, wie war es eigentlich in Misenium ? Du sagtest, das es nicht so erfreulich war ?"

    Tiberius Vitamalacus war natürlich erfreut zu hören, wie seine Einstand im Senat vom Imperator auf gefasst worden war, selbst aber mochte er nicht weiter darauf eingehen, er sprach nicht gerne über seine eigenen Verdienste, das überliess er anderen.
    Allerdings, das was nun folgte, musste er selbst sagen.


    "Mein Imperator, ich wurde von Kindesbeinen zu einem Soldaten erzogen und ich tat lange Jahre in der Legion meinen Dienst. Für mich waren die Legionen stets meine zweite Familie. Mit meinem Einstieg in den Cursus Honorum habe ich den aktiven Dienst verlassen."


    Er räuspete sich knapp, was für ihn schon ein besonderes Zeichen bei ihm war.


    "Ich bin mehr Soldat als das ich Politiker bin. Daher möchte ich dich ersuchen, mich wieder in den aktiven Dienst zu versetzen."


    Stesichoros
    --------------------------------------------------


    Wenn man wie er seit Jahren als Ianitor tätig war, bekam man ein Ohr für die art, wie an die Porta geklpoft wurde. Und so wusste er, das da auf der anderen Seite ein Soldat stehen musste.


    Missmutig öffnete er die Porta.


    "Du wünscht ?"


    Warum fragte er, er wusste doch schon jetzt, zu wem der Soldat wollte.

    Ihre Nähe zu Iuno war äusserst löblich, es bestätigte seine Einschätzung, das ihre Eltern wirklich gute Arbeit bei ihrer Erziehung geleistet hatten. Und liuess ihn wirklich hoffen, das sie später ihrem Ehemann, wer es denn auch werden sollte, eine gute und Treusorgende Ehefrau werden würde.


    "Es ist wirklich beruhigend, das zu hören, es gibt zu viele obscure Sekten, welche sich bemühen, junge Menschen in ihre Reihen zu ziehen."


    Er hatte in seiner Zeit bei den Legionen viele dieser Kulte gesehen,doch es wr etwas anderes, wenn ein Miles einen fremdem Talismann mit sich trug, als wenn ein Mitglied seiner Familie, welches auch noch unter seinem Schutz stand, einem fremden Kult anheim fiel.


    Natürlich entging ihm nicht, wie sehr es ihr die Kette angetan hatte und es zeugte von ihrem guten Geschmack, das sie nicht für einige andere, wesentlich prahlerische Schmuckstücke schwärmte.


    "Eine wirklich schöne Kette," sagte er, während er neben ihr stehen blieb.

    Der Muskelberg des Hünen spannte sich an, Titus fixierte den Sklaven von obenherab. Egal was der Tribun ihm gesagt, er würde sich hhier nicht von einem dahergelaufenen Sklaven beschimpfen lasssen. Er hatte sich das in der Legion nicht von seinen Vorgestzten gefallen lassen, jetzt würde er es schon garnicht zulassen. Beide Hände schnellten vor, die riessigen Pranken legten sich fest um Schultern des Sklaven, hoben ihn etwas in die Höhe.


    "Wie nennst du mich, Pimpf ?"


    Genau in diesem Moment trat Tiberius Vitamalaczs aus dem Geschäft, erfasste augenblicklich die Situation. Er ahnte, das Titus kurz davor war, dem Sklaven eine gehörige Trachtprügel zu erteilen.


    "Titus ! Es reicht !" donnerte seine Stimme über die Köpfe der Menschen hinweg.

    Titus
    --------------------------------


    Titus reagierte nicht sofort, es brauchte überhaupt eine Weile, bis der Riese überhaupt registriete, das er angesprochen wurde. Es war ihm so gleichgültig, das er hier die Strasse versperrte. Er stand aufrecht da, ein Berg von einem Mann, der alle anwesenden überragte, so das er auf die beiden Sklaven herab blickte.


    Er lachte, die Drohung des Sklaven konnte er kaum anders beantworten, hatte ihm doch der Tribun verboten, einfach so los zu schlagen. Allerdings konnte man ihm an sehen, das es ihm einige Überwindung kostete, nicht einfach seine riessige rechte Faust in das Gesicht des Sklaven zu platzieren.


    "Mach nich`son Wind, du Pimpf !" sagte er, grummelte etwas zu der Sklavin und trat einen kleinen Schritt zur Seite.


    "Besser so ?"

    Der Grund, warum die Sänfte der Flavierin nicht so schnell vorankam, wie sich die Patrizerin es sich wünschte, war ein riessiger Mann, der mitten auf der Strasse stand und von ein paar Kinder umringt wurde. Und Titus machte auch keine Anzeichen, sich von der Stelle zu rühren, denn er wartete darauf, das sein Tribun aus dem Geschäft zurückkam. Was er da kaufte, war Titus ega, wie ihm eigentlich alles egal war.


    Die Tragesklaven der Sänften konnten nun entweder warten, bis sich der Hüne bewegte, oder aber müssselig um ihn herum gehen.

    Natürlich hatte Tiberius Vitamalacus den Stammbaum der Familie im Kopf, so wusste er, das Gracchus der Bruder von Durus war. Allerdings konnnte er erst jetzt zu dem Namen auch eine Person zu ordnen.


    "Ich habe Iuvenalis gebeten, eine Liste aller Besitzungen der Familienmitglieder und ihrer Klienten zu erstellen. Zu diesem Zweck hat er dir einen Brief geschrieben."


    Der Blick des hochgewachsenen Mannes musterte unterdessen seinen Cousin und stellte nur knapp fest, das dessen Zeit auf dem Exzierplatz schon lange her war, wenn sie denn überhaupt stattgefunden hatte.


    "Die Villa Tiberia stet dir auf jedenfall für die Zeit deines Aufenthaltes offen."


    Irgendwie gíng er davon aus, das Greacchus nicht lange in der Stadt bleiben würde, aber liess sich gerne vom Gegenteil überzeugen.


    "Wie stehen die Dinge in Hispania ?"