"Du hast recht, eine junge Dame sollte vorsichtig beim Genuss mit Wein sein, doch würde ich dir empfehlen, auch im Privaten gelegentlich ein wenig verdünnten Wen zu geniessen. Denn eine gewisse Gewöhnung verringert oft mals die negativen Auswirkungen."
Er ihr den Rücken zugewandt, während er zwei Glässer einschänkte, so dass ihm das leichte Erröten entging. Aber so entging ihr auch das Zufriedene Lächeln, im dem er ihre Worte bewertete. Es war weniger ihre lobenden Worte die ihm so gefielen, es war die Haltung die daraus sprach. Wie sehr musste er selbst den Hang seines Standes zu müssiggang beklagen.
"Nein, im Gegenteil, ich weiss ein offenes und ehrliches Wort zu schätzen," kommentierte er ihre Worte, während er sich um drehte, sein Gesicht wieder gewohnt kühl, vielleicht eine Spur freundlicher als zuvor.
"Du hast leider recht, das viele junge Männer leider vergessen haben, was es war, das Rom grossgemacht hat. Es ist ein Zustand, welchen mein Grossvater stets bemängelt hat und leider ist es in der Zwischenzeit nicht besser geworden."
Er stellte das Glas mit Wasser vor ihr auf den Tisch und setzte sich selbst mit seinem Glas in der Hand wieder auf seinen Stuhl.
"Zum Wohl."
Für das was nun kam, hätte er gerne Helena an seiner Seite gehabt, denn zu leicht geschah es, das ein junger Mensch die berechtigte Warnung vor der Stadt als willkürliche Einschränkung empfand. Und dann war natürlich noch die Zukunft von ihr anzusprechen.
"Rom ist eine grosse Stadt, mit vielen Verlockungen, aber auch grossen Gefahren. Daher solltest du die Villa nicht ohne Begleitung verlassen, mindestens ein Sklave der Villa sollte dabei sollte dabei sein. Und ich möchte informiert werden, wenn du die villa verlässt. Und bei Einbruch der Dunkelheit solltest du wieder zu Hause sein."
Sein Tonfall liess keinen Zweifel daran, wie ernst es ihm war. Und natürlich würde ein Sklave, der sie begleitete auch ihm bericht erstatten, wo sie denn hingehen würde.