Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Der Prozessionszug zog langsam die Via Sacra über das Forum entlang, der sonore Klang des Carmen Arvale begleitet ihn, wie auch der bsänftigende Geruch der langsam in den Schale auf den Sänften schwelenden Kräuter. Es ging vorbei am Haus der Vestallinnen, vorbei am Tempel der Venus et Roma und am Flavischen Theater.
    Gemessenen Schrittes ging Quintus Tiberius voran, lenkte seine Schritte auf die Via Tusculana, steuerte so den Zug auf die Porta Caelimontana zu.

    Da hatte Titus wirklich einiges Durcheinander angerichtet. Vielleicht war das die Folge davon, das er nur ein Leben in den Legionen geführt hatte und Frauen wie so viele Legionäre als etwas ansah, das man einfach erwerben konnte, sei es für eine Nacht im Lupanar oder als Sklavin. Naja, es würde sich schon wieder einrenken. Langsam erhob er sich, lächelte dabei Rahel freundlich zu, klopfte ihr leicht aufmunternd auf die Schulter.


    "Er wird es schon verstehen, da bin ich sicher."


    Er ging um den Tisch herum, nahm dabei sein Weinglas auf und steuerte auf das Fenster zu. Dort angekommen drehte er sich zu ihr um.


    "Aber wenden wir uns nun wieder der Arbeit zu. Ich brauche deine Hilfe für ein kleines Gastmahl für die Arvalbrüder, direkt nach dem Neujahrs Voten..."

    Sie blieb erstaunlich ruhig und er war fast stolz auf sie, das sie hier ihr hitziges Temperament unter Kontrolle hatte. Denn ausserhalb eines Schlafzimmers konnte sie das doch meist nur in Schwierigkeiten bringen. Doch er konnte auch sehehn, wie schwer es ihr fiel, ihre Wut zu zügeln und das sie über seine Worte erbost war, das konnte er an ihren roten Wangen und dem Ausdruck in ihren Augen erkennen. Unterordnen fiel ihr immer noch so schwer.


    "Es ist keine Drohung und ich denke auch auch nicht, das du dem Proconsul schaden willst, es ist nur das was passiert, wenn du mich hintergehst," meinte er kühl, wahrend er langsam um Tisch herum ging. Denn würde er darauf nicht vertrauen, dann hätte er auch nicht dem Matinier sein Wort gegeben. Es gab da einfach nichts zu verhandeln, ob ihre Schwester etwas damit zu tun hatte oder nicht war egal, die Konsequenzen eines möglichen Fehlverhaltens würde sie trotzdem zu spüren bekommen.


    "Ich will nur, das es dir die Spielregeln einfach klar sind, meine kleine
    Luciana,..."


    Er hatte mittlerweile den Tisch umrundet und stand direkt hinter ihr, legte seine Hände auf ihre Schultern. Es war ein vielspältige Geste, teilweise war sie drohend, andeutend, das die kräftigen Hände ihre Kehle zerdrücken könnten, teilweise schien es eine schützende Geste zu sein. Und dann war da noch dieser andere Aspekt der Berührung, der wesentlich an jene Nacht anknüpfte, welche sie zusammen verbracht hatten.


    Bevor er fortfuhr, beugte er sich etwas zu ihr herab, seine nächsten Worte waren leise, direkt in ihr Ohr gesprochen


    "...denn ich will, das du sicher nach Hispania reist und dort dein Glück findest."

    Während er der Antwort seines Verwandten lauschte, trank Tiberius Viatmalacus ein paar Schlücke Wein. Jetzt, da er wusste, welcher Art die Hilfe war, um die sein Verwandter anstrebte, war er innerlich erleichtert, wollte sich also sein Verwandter nicht nur auf ein paar geliehenen Sesterzen ausruhen, sondern war bemüht sich um Rom und die Familie verdient zu machen. Jedenfalls konnte man das in seine Aussage hinein interpretieren, deutete amn sie vorteilhaft.


    "Nun, ein angemessener Posten sollte sich für dich finden lassen. Es stellt sich nur Frage, welche in welcher verwaltung, wir nach einem Amt für dich ausschau halten sollen, ob nun in der Verwaltung der Stadt, der Regio und am Hof des Imperators selber.... Bringst du noch andere, formale Vorraussetzungen für ein Amt mit ?"


    Kurz trank er noch einen Schluck, dann fuhr er fort : "Du wolltest auf jedemfall bei einer der patrizischen Bruderschaften um Aufnahme ersuchen. Solltest du dich für die Fratres Arvales entschleiden, so hättest du sicher meine und Durus zustimmung."

    Titus
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    Immer noch grübelt Titus, während neben Celeste die Gassen entlang torkelt, über das nach nach, was sie gesagt hat. So ganz scheint er es eben nicht zu verstehen, warum es besser sein sollte, auf seine Fäuste zu verszichten. Denn schliesslich hatte er sich bisher immer auf seine Kraft verlassen, obwohl...


    "Villeischt hät ich auch nich den Cen`urio damals verkloppen soll`n,..." lallt er fast nachdenklich vor sich hin und bleibt dann am Forum stehen,...


    "Ja,... dasch hier kenn ich,... dannke...."


    Das ist alles was er sag, er geht kaum auf ihre Worte ein, sondern torkelt nur in die Richtung der Villa Tiberia, den Weg würde er auch noch im Schalf finden. Scheinbar ist er gewillt allein weiter zu gehen, doch schon nach ein paar Schritten stolpert er und geht zu Boden. Mühselig macht er sich daran, sich wieder zu erheben.

    Wortlos schenkte er ein Glas Wein ein, verdünngte es mit etwas kühlem Quellwasser, ein zweites schenkte für sich selbst unverdünnt ein. Und während er Iuvenalis sein Glas reichte und sich selbst mit seinem Glas langsam setzte, schwieg er weiter.
    Und sein schweigen hielt noch eine Weile an, während er seinen Verwandten musterte. Er konnte nicht umhin den Eindruck zu gewinnen, das sein Verwandter nicht ganz offen zu ihm war. Und das war etwas, das ihm absolut zu wieder war. So war seine Antwort die, wie sie jeder Bittsteller bekommrn hätte, kühl und hart formuliert.


    "Und wie soll ich dir nun behilflich sein ?"


    Natürlich stand für ihn ausserzweifel, das er seinem Verwandten helfen würde, doch so einfach würde er es ihm nicht machen. Nein, ein paar auch unangenehme Fragen würde sich Iuvenalis anhören müssen.

    Noch recht freundlicxh erwiederte Tiberius Vitamalacus die Begrüssung und deutete auf die kleine Sitzgruppe am Rand des Tabliniums.


    "Nimm doch Platz. Ein Glas Wein ?"


    Noch während er sprach, ging er schon auf den Tisch mit Wein Karaffen zu, wobei ihm kein Wort des Gesagten seines Verwandtehn entging. Und unweigerlich wurde sein Gesichtsausdruck kühler und ernster.


    "Pleite ?" Diieses Wort hallte durch den Raum, kühl, fast vorwurfsvoll. Geld war für Tiberious Vitamalacus eigentlich lästig, man hatte es halt. "Wie konnte es soweit kommen ?"

    Tiberius Vitamalacus sass hinter seinem Tisch, vor sich einige Unterlagen, nichts wirklich von Bedeutung. Seine Berufung in den Senat war nur ein paar Tage alt und daher studierte er einige Protokolle und ältere Ausgaben der Acta um sich so auf seine ersten Debatten im Senat vorzubereiten.


    Als es klopfte sah er nicht auf, sondern rief nur : "Herein !"

    Stesichoros
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    Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit, die Porta zuzuschlagen und den Mann, der sich nicht einmal vorgestellt hatte, an den Hintereingang zu verweisen, sollte doch der Maiordomus mit dem Kerl rumärgern.
    Aber wie es der Zufall so wollte, musste Stesichoros gerade in diesem Moment niesen und dann war die Gelegenheit vorbei, so übernahm er die Sache selbst.


    "Wer ist du und wer ist dein Vorgesetzter ?" fragte er recht barsch, schliesslich musste doch wissen, wen er melden sollte.

    Stesichoros
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    Als der Ianitor die Porta öffnete, hätte er sie fast wieder zu geschlagen, denn der mann vor der Porta sah ihm eher nach einen mann aus, welche sich am Hintereingang melden sollte. Aber dennoch rang er sich zu einer, zugegeben recht basrschen Begrüssung heraus.


    "Was willst du ?"

    Stesichoros
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    Der missmutige Ianitor öffnete die Porta und erkannte natürlich sofort den Mann, der dort klopfte. Das war doch ein Mitglied der Familie, warum klopfte dieser ? Wenn er es recht in Errinerung hatte, war für diesen doch eine kleine Zimmerflucht hergerichtet. Naja, was die Herrschsft denn tun wollte, sollte sie dann tun. So setzte er ein bemüt freundliches Gesicht auf.


    "Domine, seit willkommen in Roma..."

    Die Bruderschaft hatte sich an den Stufen des Tempels versammelt, Tiberius Vitamalacus blickte von mal über die Träger und die Opfertiere, versicherte sich, das alles zu seiner Zufriedenheit war. Dann setzte er sich gemessenen Schrittes in bewegung, wohl wissend, das die Bruderschaft es ihm gleich tun würde.
    Betont würdevoll und leicht steif stieg er Stufe um Stufe herab, lenkte seine Schritte auf Via Sacra über das Forum. Hinter der Bruderschaft schlossen sich die Träger an. Un dahinter würden sich jene römischen Bürger anschliessen, welche der Prozession folgen wollte. Wer das nicht wollte, blieb einfach stehen und liess das Schauspiel auf sich wirken.
    Besonders als der Magister das Zeichen das Carmen Arvale mit tiefer, kräftiger Stimme einstimmte.

    "enos Lases iuvate
    enos Lases iuvate
    enos Lases iuvate


    neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
    neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
    neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris


    satur fu, fere Mars, limen sali, sta berber
    satur fu, fere Mars, limen sali, sta berber
    satur fu, fere Mars, limen sali, sta berber


    semunis alterni advocapit conctos
    semunis alterni advocapit conctos
    semunis alterni advocapit conctos


    enos Marmor iuvato
    enos Marmor iuvato
    enos Marmor iuvato


    triumpe triumpe triumpe triumpe triumpe"

    Als Soldat der die Schneemassen Germaniens erlebt hatte und durch diese nassen, kalten Massen marschiert war, konnte er Schnee nicht so viel abgewinnen, wie die junge Patrizierin an seiner Seite, vielleicht auch weil Schnee Erinnerungen an jene Zeiten seine Jugendjahre in Gallien weckte, die ihm nicht besonders positiv im Gedächnis geblieben waren
    Aber die Neugier konnte er gut verstehen und gefiel ihm. So war seine Erwiederung kombiniert mit einem leichten, freundlichen Lächeln.


    "Schnee mag schön anzusehen sein, er gbt dem Land ein ganz anderes Aussehen, nicht nur bei Tag. In einer hellen Mondnacht hat man einen besonders guten Blick vom Lagerwall." Hier musste er leicht grinsen. "Wie du siehst, zeigt sich hier wieder, das ich eben ein alter Soldat bin, meine Erinnerungen drehen sich fast nur um das Castelllum. Wirklich schön ist Schnee aber nur, wenn man nicht hindurchgehen muss, denn dann erpuppt er sich als nass und kalt. Ein solches Missgeschick, wie es dir mit der Sänfte heute passiert ist, wäre mitten im Schnne äusserst unangenehm."


    Gerne wäre Tiberius Vitamalacus in seine bevorzugte Art zu gehen gewechselt, hätte gerne seine Arme auf dem Rücken verschränkt, wie er .es im Castellum überlicherweise meist getan hatte, doch wenn man eine Toga trug, dann verbot sich diese Haltung von allein.
    Vielleicht war eine Art von Überheblichkeit, mit der er stillschweigend beschlossen hatte, das er die junge Frau natürlich sicher selbst nachhause bringen würde, doch ganz sicher würde er nicht nur in der Obhut einiger Sklaven irgendwo in den wirren der Stadt zurücklassen.


    "Titus, so heisst mein Freund, ist alt genug auf sich selbst zu achten und wenn ich ehrlich bin, sollte ich mehr Angst um all jene Gauner haben, welche ihm zu nahe kommen könnten." meinte er leise lachend und das nicht um die Sorge um seinen Freund zu überspielen. Auch ihre Bestürzung über den Tot seiner Frau konnte er mit einem Lächeln beschwichtigen.


    "Es muss dir nicht leid tun und du brauchst dich auch nicht für deine Frage zu entschuldigen, schliesslich habe ich sie bereitwillig beantwortet. Es ist sehr lange her, über 20 Jahre, da ist die Trauer so langsam verflogen." Das es nicht ganz so stimmte, das zeigte er nicht, das er eigentlich nicht über den Tod seiner Frau getrauert hatte, sondern über den Tod seiner liebsten Nova und diese Trauer erst vor kurzem bewältigt hatte. Und das dank jener Frau, nach der seine Begleiterin in ihrer charmanten Neugier nun fragte.


    "Es ehrt mich wenn du so über mich denkst und natürlich werde dir deine frage beantworten, wobei es leider noch noch nicht offiziel ist, da uns noch das Einverständniss ihres Vaters fehlt, da dieser im fernen Germanien in der Verwaltung dient." Kurz machte er eine Pause, scheuchte mit einem kurzem Blick einen Strassenjungen weg, der sich erdreisten wollte sich ihnen in den Weg zu stellen.
    "Ich weiss nicht, ob du sie kennst, aber sie hat in ihrer Jugend in Tarraco gelebt. Es ist Helena von den Iuliern und ich denke, sie ist die richtige Frau, um es einem alten Soldaten wie mir auszuhalten."

    Bevor er an der ersten Sitzung im Senat teilnahm, trat Tiberius Vitamalacus vor eben diesen und leistet mit gewohnt kräftiger Stimme seinen Eid.


    "EGO, QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS, HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS, OFFICIO SENATORIS IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS, RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS, OFFICIIS MUNERIS SENATORIS
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS SENATORIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."


    Dann setzte er sich in eine der hinteren Reihen.

    Der dritte Tag des neuen Jahres brach an und vor dem Tempel der Concordia auf dem Forum erschienen unzählige Staatsklaven. Sie trugen drei grosse Sänften, in denen je ein weisser Ochse und zwei ebenso makelose weisse Kühe. Es hiess, der Magister der Arvales hätte in den letzten Tagen persönlich auf den Märkten der Stadt die besten Opfertiere gesucht und habe sich bemüht, eben diese besten Tiere für die Bruderschaft zu sichern.
    Kiron, der Aufseher der Staatsklaven und selbst ein Freigelassener, war etwas nervös, denn er wusste, sie würden diese Transportsänften durch die halbe Stadt tragen und es war ihnen auch nicht erlaubt jetzt die Sänften abzusetzen. Zusätzlich zu den Tieren ruhte auch der Blumenschmuck auf den Schultern der Männer, doch die schwere Last war nicht Kirons einzige Sorge, er hatte ja genug Träger einsetzen können. Vielmehr sorgte ihn, das die Tiere, besonders der Ochse unruhig wurde. Zwar hatte man zuvor die Tiere mit Krätern beruhigt, doch wenn die wirkung nachliess, oder aus irgendeinem anderen Grund eines der Tiere probieren wollte aus zu brechen, dann könnten sie kaum etwas dagegen tun. Aber, beruhigte er sich, es sollte ein Opfer für die Trias werden, es würde schon gut gehen. So warteten sie, das die Bruderschaft aus dem Tempel heraus treten würde.


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    Und es dauerte nicht lange, da trat aus dem Tempel Quintus Tiberius Vitamalacus, Magister der Arvales Fratres heraus, gewandet in eine makelose, helle Toga praetexta, der Purpursaum setzte prachtvoll vom weissen Stoff ab. Doch besonders stiess seine Kopfbekleidung hervor : ein Ährenkranz, gebunden mit einen weissen Stoff.


    Gemessenen Schrittes trat er an oberste Stufe der Treppe, welche zu dem Tempel herauf führte, wartete darauf, das seine Brüder sich neben und hinter ihm versammelten.

    Stesichoros
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    Immer noch hatte der Ianitor Tage gute Laune, die Saturtnalien waren dieses Jahr genehm gewesen und als Krönung des ganzen war dieser riessige Titus immer noch nicht auf getaucht.
    Fast hätte er das Klopfen nicht gehört, doch dann öffnete sich die Porta.


    "Ihr wünscht ?" fragte er knapp, in seinem üblich leicht Arroganten, missgelaunten Tonfall.

    Sie näherten langsam aber sicher dem Geschäft des Schneiders, ein Schild über der Tür warb für die exquisite Qualität der Waren des Geschäftes und wie um das zu bestätigen, hatte der Schneider einige Ständer mit Stoffbahnen und Kleidungsstücke vor dem Geschäft aufgestellt. Er ertappte sich dabei, das er schon von weitem registrierte, das die Stände eigentlich zu weit auf die Strasse reichten. Aber er war schon einige Zeit nicht mehr im Amt, so musste ihn das nicht stören.


    "Als Soldat habe ich eigentlich immer im Castellum gelebt und da merkt man nur am Wetter, das man sich in einer anderen Provinz befindet. Obwohl das auch nicht zu unterschätzen ist. So dürfen die Rekruten in Germania oft genug im Winter den Exzierplatz erst einmal vom Schnee befreien, und man muss auf passen, das sich nicht zu viele in der Kälte erkranken. In Hispania hingegen muss amn im Sommer darauf achten, das die Miles stets genug gelegenheit haben zu trinken. Aber sonst ist das Leben im Castellum doch das Gleiche, verläuft in geordneten Bahnen"


    Irgendwie sehnte er sich auch wieder in dieses Leben zurück, das Militär war schliesslich seine zweite Familie und über lange Jahre seine wichtigste Familie. Während sie gingen hörte er auf nach Titus zu suchen. Hier in dieser Gegend würde er ihn überhaupt nicht finden, wahrscheinlich war der Hüne in irgendeiner Taberna oder irgendeinen Lupanar.
    Stattdesssem widmete er seine Aufmerksamkeit seiner Begleiterin und erläuterte mit einem leichten


    Schmunzeln von sich aus, was ihn denn gerade in die wirren dieser Gassen geführt hatte.


    "Rom ist eine schöne Stadt, doch selbst wenn man glaubt sich hier gut auszukennen, dann irrt man doch. Zu leicht verliert man sichj oder etwas in die tausenden Gassen der stadt, die sich doch auch täglich verändern. Ich habe vor einiger Zeit einen alten Freund auf einen Botengang geschickt und ihn seitter nicht wiedergesehen. Wahrscheinlich hat er sich in den unzähligen Tabernen Subura verirrt. Und das obwohl er da eigentlich die meiste Zeit seiner Freizeit aufhält."


    Er schmunzelte leicht, nahm so der ganzen Sache den ernst, den sie denn hatte, obwohl er sich auch sicher war, das Titus nicht wirklich in Gefahr war, schliesslich war Titus stark und kampferfahren genug, sich durch das Dickicht der Unterwelt der Stadt zu schlagen. Das er sioch natürlich sorgen um seinen alten Waffengefährten machte, das zeigte er nicht, das war nicht seine Art. Und auch bei ihrer direkten Frage verschwand diese freundliche Lächeln nicht aus seinem Gesicht.


    "Eine in der Art sehr direkte, junge Claudia," antwortet er ihr, nur gespielt empört, das Lächeln blitzt leicht schelmisch in seinen Augen auf, "aber ich will sie dir gerne beantworten."


    Und da war wieder ein Indiz dafür, wie sich der Tiberier in den letzten Monaten verändert hatte. In den folgenden Worten fehlte die Bitterkeit, welche noch vor einiger Zeit inweigerlich darin gelegen hätte. Seit jenem Abend amn Ianusbogen hatte sich sein Leben in der Tat verändert und das allein zum guten.


    "Ich war vor langen Jahren verheiratet, noch bevor in in den Dienst in den Legionen trat. Mein Grossvater hatte meine Gemahlin erwählt, doch war unsere Ehe nicht von langer Dauer, sie starb bei der Geburt unseres Sohnes. Und das ich ein alter Soldat bin, das wirde klar, als mein Sohn seinen Dienst in der Legion antrat. Obwohl,..." Und hier machte er eine kleine Pause, bevor er dann fortfuhr. "...ich mich jung genug fühle, erneut meine Pflicht zur Ehe zu erfüllen und ich beabsichtige mich recht bald zu verloben."


    Zwei Dinge gingen ihm durch den Kopf, zum einen fragte er sich, warum sein Sohn so lange nichts mehr von sich hatte hören lassen und zu anderen warum Helenas Vater so weit entfernt seinen Dienst tun musste, hätte er sich in Rom befunden, dann wären er und Helena sicher schon längst verlobt.

    Titus
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    Reden, das war nun wirklich nicht die Stärke des Hünen, schon gar nicht in seiner jetzigen Verfassung. Er zog es vor, direkt und mit der Kraft seiner Hände zu wirken. So schwieg er auch ersteinmal, während er neben Celeste ging, dabei immer wieder stark schwankend.


    "Meinst du wirklisch ?"


    Mehr sagt er nicht, doch in seinem Kopf gehen die Gedanken wild hin und her. Konnte es sein, das diese Frau recht hatte ? Er selbst hat sein Leben in den Mannschaftsgraden der Legion verbracht, was wirklich im Kopf einer Frau, die keine Lupa vor dem Castellum vorgeht, davon versteht er doch nichts.

    Leicht schüttelte er den kopf, das Lächeln verschwand von seinem Gersicht und er wurde sehr ernst. Luciana hatte anscheinend nichts dem Dilema gelernt, in welches sie gerade noch gewesen war. Langsam stand er auf, stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und sah auf sie herab.


    "In der Tat, du stehst unter mir ! Und du wirst dich in Zukunft hütten, irgendwelche Auftrage zu übernehmen, ohne das ich zuvor davon weiss ! Sollte ich erfahren, das du es doch tust, oder aber solltest du dem Proconsul schaden, werde ich gezwungen sein, meinen Worten Taten folgen zu lassen. Und die Strafe würde auch deine Schwester treffen. Hast du das Verstanden ?"


    Er würde es hassen, Titus den Befehl zu geben, Luciana zu töten und ihre Schwester in ein Lupanar irgendwo in Syrien zu verschiffen, doch er würde es tun, davon zeugte sein ganzer, kalter Gesichtsausdruck.


    Natürlich sollte sie nach Hispania reisen und er hatte auch schon so eine Idee, wie ihre Reise ablaufen sollte. Doch zunächst wartete er ihre Antwort ab.