Ob nun der Tiberier zufrieden darüber war, das er den richtigen Schneider vorgeschlagen hatte oder nicht, das zeigte sich nicht auf seinem Gesicht. Doch wärte er wohl sehr erstaunt gewesen, hätte sie den anderen Schneider gemeint, schliesslich kannte er auch dessen Angebot. Und das passte so gar nicht zu einer jungen Patrizierin.
So lenkte er die Schritte unweigerlich in Richtung des Schneiders. Und genauso wie er als Soldat in den Wäldern Germaniens verrausschauend auf den Weg vor sich geachtet hatte, verhielt er sich auch hier in den Strassen der Stadt. Unweigerlich erfassten seine Sinne jede mögliche Störung, ohne dabei aber seine Begleiterin zu vernachlässigen.
"Viele seiner Konkurenten beschuldigen ihn, das er einfache Wolle in Subura färben und bearbeiten lässt, um so recht geschickt edlere Ware vorzutäuschen, doch wie ich erfahren konnte bezieht er seine Ware in der Tat direkt aus Lutetia, direkt von seinem Schwager."
Und wieder lächelte er, sich dabei fragend, was einer seiner Kameraden aus der Legion davon halten würde, wie er so Wissen über die Modewelt Roms preisgab. Doch eigentlich war es für ihn nur ein Zeugnis, wie ernst er seine Amtszeitgenommen hatte. Und auch das es ihm nicht wirklich recht war, das er zumindest dem Namen nach bekannt war, lies er sich nicht anmerken, denn er hatte sich auch damit abgefunden, auch wenn er lieber immer noch im Hintergrund agierte.
"Es freut mich zu hören, das die Arbeit von meiner Kollegin und mir auch in den Provinzen positiv auffiel, auch wenn manch Bürger des Imperiums
sich wohl nicht über unsere Arbeit gefreut haben mochte. aber auch das..." Und hier lächelte er noch etwas deutlicher. "...wird sicher nicht dein Schaden sein, wenn ich dich zum Schneider begleite."
Während sie von Hispania sprach, liess er sie nicht wirklich aus den Augen und er fragte sich kurz, was sie in diese Proovinz verschlagen hatte und was sie zurück in die ewige Stadt geholt hatte. Doch da es eine Sache ihrer ihrer Familie war, ging es ihn nicht wirklich an. Aber trotzdem konnte er das Thema Hispania etwas weiter zu verfolgen.
"Du warst in Hispania ? Ich selbst trat in vor allen Jahren in Tarraco in den Dienst der Legionen ein, bevor meine Einheit nach Germania verlegt wurde. Hispania ist eine schöne, angenehme Provinz in der man doch das Gefühl hat, in einer römischen Provinz zu sein, ganz anders als zum Beispiel in Germania. Dort hat man ausserhalb der Städte kaum das Gefühl in einer römischen Provinz zu sein."
Er passte, während er ging, ganz automatisch seine Schritte den ihren an, so das er stets auf der gleichen Höhe mit ihr ging. Um sie herum herrschte der übliche Trubel der Stadt, unzähligen Passanten unterschiedlichster Herkunft und Stände gingen ihrem Tagwerk nach. Und zwischebn den Geschäften und Passanten tummelten sich noch zahlreiche Strassenverkäufer, welche sich bemühten ihre Ware an den Mann oder die Frau zu bringen. Tiberius Vitamalacus fiel wieder einmal auf, wie sehr er sich darabn gewöhnt hatte, das Titus sein Schatten war, der in einer solchen Lage ihm den weg freihielt.
Doch nur kurz ärgerte er sich über das Fehlhalten des Ex-Legionärs, zu sehr genuss er gerade die Gesellschaft und Gespräch mit der jungen Claudierin. Und bei ihrer letzten Bemerkung musste er leise lachen.
"Nun, ich denke, es gibt wesentliche unangenehmere Aufgaben, welche einem Mann übertragen werden kann, doch fürchtete ich, das es sich dabei um kein offizieles Amt handelt. Und selbst wenn, würde man doch wohl eher dann von mir erwarten, das in Zukunft verhindert wird, das junge Damen überhaupt in kaputte Sänften steigen."
Das Gespräch gefiel ihm wirklich, denn die junge Frau zeigte einen pragmatischen Humor den er schätzte. Und denoch hatte das Gespräch auch seine ernsten anteile. Nicht das er nach dem Aedilat nicht unglücklich darüber gewesen wäre, etwas Ruihe zu haben, doch mittlerrweile dürstet ihm nach einer neuen herausforderung.
"Doch du hast recht, ich denke, es wird sich doch demnächst eine neue Herausforderung für einen alten Soldaten wie mich geben. Es muss ja nicht gleich ein Posten z.B. in Syrien geben."
Genau das war mit seine einzige Sorge und sein Zwiespalt, gab es doch in Rom jemand, den er nicht gerne zurücklassen mochte. Aber auch da war er sich sicher, würde sich ein Weg finden.
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Edit : Letzten Satz hinzugefügt.