Langsam erhob sich Tiberius Vitamalacus, blickte kurz zu Luciana, und sein blickte sagte deutlich, das sie nichts sagen sollte. Die meisten anderen Menschen hätten den Matinier nun hochkant aus der Villa werfen lassen, doch Tiberius Vitamalacus tat nichts der dergleichen, stattdessen stellte er sein Glas ab, drehte sich Wortlos um und ging zu dem Fenster, das hinaus auf das Peristilum führte.
Eine ganze Weile betrachtete er den Rosenstrauss und er fragte sich, ob dieser noch einen Umzug aushielt. Er war einfach mittlerweile zulange im civilen Leben, das Militär fehlte ihm. Auch wenn Helena darüber nicht so erfreut wäre. Doch das war war jetzt nicht das Thema, jetzt musste er sich mit diesem Matinier herumschlagen.
"Martinius, Martinius," sagte er nach einer Weile leise, leicht dabei den Kopfschüttelnd.
"Was habe ich dir getan, das du mich so Respektlos behandelst ? Ich lade dich in mein Haus ein, biete dir und deiner Familie meine Hilfe an..."
Während er sprach drehte er sich langsam um, ging wieder auf seinen Tisch zu.
"...biete dir meine Hilfe an, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Und du ?"
Er machte eine leicht abwertende Geste.
"Wenn du diese Hilfe nicht benötigst, dann kannst du mir einfach sagen, ohne das du mich einen Narren schimpfst, oder das du einer Person, welcher unter meinem Schutz steht mit dem Leben drohst. Ich erwarte ja nicht einmal Dankbarkeit von dir, doch zumindest respekt und einen Auftritt, welcher nicht jegliche Dignitas und Gravitas vermissen lässt."
Er stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch, blickte den Matinier ruhig aus seine kalten, dunklen Augen an.
"Du sprichst davon, das man etwas über einen Menschen lerne soll, bevor man urteilt. Nun, dann höre zu und lerne : Erstens: ich lasse nicht zu, das man jemanden, der unter meinem Schutz steht mit dem Leben droht. Zweitens : Ich habe euch die Dienste von Lucinia angeboten, das heisst, ich stehe für ihre missetaten gerade. Sollte sie dich oder den Proconsul hintergehen, hintergeht sie auch mich. Und wenn sie das tut, dann wird sie von mir dafür zur Rechenschaft gezogen. Und zwar mit solcher Härte, das sie sich wünschen würde, jemand hätte ihr einfach einen Dolch ins Herz gestossen."
Er blickte kurz zu Luciana. Sicher, es würde ihm nicht gefallen, sie und ihre Schwester töten lassen zu müssen, doch er würde es tun, sollte sie in dieser Sache ihn hintergehen. Dann blickte er wieder zu dem Matinier.
"Du wirst die Antwort, welche du von ihr hören willst nicht bekommen, denn ich habe sie dir schon gegeben. Und wenn du meine Hilfe nicht brauchst, ..."
Er setzte sich langsam wieder.
"...steht es dir frei zu gehen."
Würde der Matinier nun gehen, dann würde es ihn auch nicht stören, denn dann wäre für ihn die Sache einfach erledigt. Wenn der Matinier keine Hilfe wollte, dann sollte er auch keine bekommen. Darum betteln ihm helfen zu dürfen, würde er sicher nicht.