Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Titus
    --------------------------------


    Titus hatte die Taberna verlassen und niemand stellte sich dem Hünen entgegen. Und so irrte er ziemlich orientierungslos durch die engen Gassen. Hatte er die subura schon verlassen oder nicht ? Er wusste es nicht und es war ihm auch egal. Er hatte keine Ziel, er wollte nur nur vergessen.
    Mit der linken Hand bemühte er sich, die klaffende Wunde am Bluten zu hindern, was ihm aber nicht wirklich gelang, das Blut quoll immer wieder zwischen seinen Fingern hervor. Die Tunika, welche er trug, war mittlerweile total verdreckt, Blut- und Weinflecken wechselten sich ab. Und während er ging, trank er immer wieder Wein aus einer Amphore, welche er in der Taberna hatte mitgehen lassen.
    Irgendwann zeigten Wunde und Wein ihre Wirkung, erschöpft lehnte sich der Hüne an eine Hauswand und sank langsam herunter. So sass er da, sein Rücken an die Wand gelehnt, das Kinn auf den Brustkopb gesenkt. Die Amphore entlitt seinen Fingern und Wein und Blut sammelten sich zu einem kleinen Rinnsal, das auf die Strasse floss.

    Auch Tiberius Vitamalacus war unter jenen Menschen, welche das Geschehen verfolgten. Er hatte in der Villa Tiberia schon einige Zeit in der Küche gearbeitet und hatte diese Arbeit auch genossen. Nach einem Schnellen Bad hatte er eine schlichte Tunika übergeworfen und war dann hinaus geeilt.


    So stand er nun inmitten der Menschenmenge und verfolgte das Geschehen. Doch es war nicht das Geschehen allein, welches der hochgewachsene Tiberier beobachtet, nein, er blickte auch über Köpfe der Menschen hinweg, registrierte wer noch anwesend war. Irgendwaie hatte er die Hoffnung, Titus in der Menge zu entdecken, der Hüne sollte nicht zu übersehen sein.

    Titus
    --------------------------------
    Titus musste den Dolch noch im letzten Moment gesehen haben, denoch schafft er es nicht mehr schnell genug, den Mann von sich zu stossen, bevor der Dolch in seine Seite fährt. Eine lauter, fast animalischer Schrei hallt durch die Taberna, Titrus schleudert den mann durch den ganzen Raum, so das dieser regungslos an der Wand liegen bleibt, die Gliedmasen hässlich verdreht.Doch niemand schenkt diesem Mann beachtung, stattdessen richten sich die meisten Augen auf Titus.
    Der Hüne zieht den Dolch einfach aus seinem Körper, blickt leicht ungläubig auf die blutende Stelle. Doch wer in der Taberna geglaubt hätte, der Hüne würde wanken, der irrt. Titus legt einfach seine Linke Hand auf Wunde, schlägt mit der Rechten einen Mann nieder, der sich ihm in den Weg stellt, während er langsam in Richtung des Ausgangs geht.
    Aus einer Wunde im Unterkörper blutend, verlässt Titus die Taberna.

    Es sind die Saturnalien, in diesen Tagen steht die sonst geschlossene Porta der der Villa Tiberia offen. Es ist nicht nötig an die schweren Flügel der Tür zu klopfen, denn der Ianitor würde auch nicht reagieren. Wo sich dieser ewig schlecht gelaunte und verschnupfte Kerl ist, ist unklar, wahrscheinlich liegt er in einer der Kammern, geniesst unmengen an Wein.


    Doch leer ist das Vestibulum auch nicht. Tische und Bänke sind aufgestellt, stehen bereit Gäste aus allen Schichten zu bewirten. Bis hinein in das Atrium ist dioe Villa freizugänglich, aber wer glaubt, noch tiefer in die Privatsphähre der Tiberia dringen zu können, der irrt. Unscheinbar sind zahlreiche Männer verteilt, alles ehemalige Soldaten, welche Tiberius Vitamalacus rekrutiert hat, die meisten dienten schon unter dem Tribun in den Legionen. Und diese Männer achten penibel darauf, das kein Fremder ohne weiteres noch weiter in das Innere der Villa dringen kann.


    Wer sich allerdings niederlässt, der wird von den Bewohnern der Villa bedient. Und in diesen Tagen wird einjeder bedient, ein Sklave genauso wie ein Mitglied der Nobiltas, der vorbei schaut. Und bedient wird von jedem Bewohner der Villa, ganz selbstverständlich reihen sich die Herrschaften unter die Servierenden.

    Es in den frühen Morgenstunden des ersten Tages der Saturnalien und in der Villa Tiberia herrschte natürlich schon das ¨übliche Treiben. Es war etwas weniger als sonst, schliesslich waren es die Saturnalien und für die Haussklaven bedeutete dies natürlich das sie gewisse Freiheiten hatten, das ihnen wein von den Herrschaften eingeschenkte werden würde, das sie besseres Essen als sonst bekamen und auch sonst besser behandelt und auch beschenkt wurden.


    Doch wenn man glaubte, das alle Sklaven in diesen Tag einfach nur Faul herumhängen könnte, der irrte. Eine Villa wie diese hielt sich nicht von allein am laufen, und auch wenn die Herrschaften vielleicht den Wein ausschenkten und gar aus dem Keller holten, wer galubte, diese würden sich z.B. in die Niederungen der Heizungsräume begeben, der irrte. Und natürlich mochten sie vielleicht auch den Sklaven das Essen servieren, doch das diese dieses selbst zubereiten würden, war nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch eigentlich nicht wünschenswert.


    So hatten die Küchensklaven in den Tagen vor dem Fest schon grosse Platten von kalt zu servierenden Köstlichkeiten vorbereitet, doch gab es noch grosse Mengen an Fisch und Fleisch zu braten und zu kochen. Genau daran dachte Roja, die resulute Herrin der Küche, als sie in ihr Reich trat.


    Doch siec fand nicht die beiden üblichen Sklaven vor, welche sonst schon gelangweilt auf sie warteten. Nein, die Küche schien leer zu sein....


    "Wo sind diese faulen Hunde," grummelte Roja," die sind doch nicht etwas von selbst auf die Idee gekommen, Holz zu holen."


    In diesem Moment bemerkte sie, das jemand gerade dabei war, die Feuer in den Kochstellen zu entzünden. Und dieser stellte sich dabei nicht einmal ungeschickt an. "Was tust du denn..."


    Roja blieb der Mund offenstehen, als sich die Person erhob und umdrehte. Denn statt irgendeines eines Sklaven stand da plötzlich der Hausherr selbst vor ihr.
    "IO Saturnalis, Roja," begrüsste Tiberius Vitamalacus sie freundlich. "Du hast heute frei."

    Hatte er bislang der Sänfte selbst nicht so viel beachtung geschenkt, wie er den meisten Sänften kaum beachtung schenkte, genauso, wie er selbst eigentlich nie eine Sänfte benutzte, schenkte er ihr jedenfalls in diesem Moment aus dem Augenwinkel etwas beachtung. Neben dem Zustand der Sänfte, festzustellen das keiner der Tragesklaven verletzt war, registrierte er natürlich auch die Farben der Sänfte, die ihm halfen, die Frau, welche in der Sänfte reiste einer Familie zuzuordnen. Natürlich war es keine Garantie, das die Frau, welche in der Sänfte reiste auch dieser Gens angehörte, schliesslich könnte es auch ein Gast der Familie sein, oder gar nur eine Leibsklavin, welche die Sänfte ihrer Domina benutzte.
    Doch egal wer es war, unvermittelt trat Tiberius Vitalamacus einen Schritt zurück, damit ein angemessener Abstand bestand, wenn die Frau der Sänfte entstieg. Und als sie es tat, war er ihm klar, das diese junge Frau sicher keine der Sklavinen der Gens war.


    "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich war einfach zu zur rechten Zeit am rechten Ort und tat nur, was jeder Mann von Ehre getan hätte."


    Er blickte leicht zu ihr herunter, seine Haltung gewohnt militärisch gerade und steif. Doch bei aller Förmlichkeit des hochgewachsenen Tiberiers, zeigte sich in seinem Gesicht ein leichtes, freundliches Lächeln.


    "Verzeih," ergänzte er noch fast entschuldigend," ich habe mich noch nicht vorgestellt : Tiberius Vitamalacus."

    Die spontane Idee, die er er gehabt hatte, hatte funktioniert. Das Verres einem römischen Drill erfahren hatte, dessen war er sich nun ziemlich sicher. Und auch bei Verres schienen diese Kommandos etwas ausgelöst zu haben. Und auch wenn er die Befehlskette nicht bis zum ende befolgt hatte, schien es Tiberius Vitamalacus besser, Verres mit seinen Gedanken allein zu lassen.
    So nickte er kanpp.


    "Du kannst dich zurückziehen,..."

    Langsam erhob sich Tiberius Vitamalacus, blickte kurz zu Luciana, und sein blickte sagte deutlich, das sie nichts sagen sollte. Die meisten anderen Menschen hätten den Matinier nun hochkant aus der Villa werfen lassen, doch Tiberius Vitamalacus tat nichts der dergleichen, stattdessen stellte er sein Glas ab, drehte sich Wortlos um und ging zu dem Fenster, das hinaus auf das Peristilum führte.
    Eine ganze Weile betrachtete er den Rosenstrauss und er fragte sich, ob dieser noch einen Umzug aushielt. Er war einfach mittlerweile zulange im civilen Leben, das Militär fehlte ihm. Auch wenn Helena darüber nicht so erfreut wäre. Doch das war war jetzt nicht das Thema, jetzt musste er sich mit diesem Matinier herumschlagen.
    "Martinius, Martinius," sagte er nach einer Weile leise, leicht dabei den Kopfschüttelnd.
    "Was habe ich dir getan, das du mich so Respektlos behandelst ? Ich lade dich in mein Haus ein, biete dir und deiner Familie meine Hilfe an..."


    Während er sprach drehte er sich langsam um, ging wieder auf seinen Tisch zu.


    "...biete dir meine Hilfe an, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Und du ?"


    Er machte eine leicht abwertende Geste.


    "Wenn du diese Hilfe nicht benötigst, dann kannst du mir einfach sagen, ohne das du mich einen Narren schimpfst, oder das du einer Person, welcher unter meinem Schutz steht mit dem Leben drohst. Ich erwarte ja nicht einmal Dankbarkeit von dir, doch zumindest respekt und einen Auftritt, welcher nicht jegliche Dignitas und Gravitas vermissen lässt."


    Er stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch, blickte den Matinier ruhig aus seine kalten, dunklen Augen an.

    "Du sprichst davon, das man etwas über einen Menschen lerne soll, bevor man urteilt. Nun, dann höre zu und lerne : Erstens: ich lasse nicht zu, das man jemanden, der unter meinem Schutz steht mit dem Leben droht. Zweitens : Ich habe euch die Dienste von Lucinia angeboten, das heisst, ich stehe für ihre missetaten gerade. Sollte sie dich oder den Proconsul hintergehen, hintergeht sie auch mich. Und wenn sie das tut, dann wird sie von mir dafür zur Rechenschaft gezogen. Und zwar mit solcher Härte, das sie sich wünschen würde, jemand hätte ihr einfach einen Dolch ins Herz gestossen."


    Er blickte kurz zu Luciana. Sicher, es würde ihm nicht gefallen, sie und ihre Schwester töten lassen zu müssen, doch er würde es tun, sollte sie in dieser Sache ihn hintergehen. Dann blickte er wieder zu dem Matinier.


    "Du wirst die Antwort, welche du von ihr hören willst nicht bekommen, denn ich habe sie dir schon gegeben. Und wenn du meine Hilfe nicht brauchst, ..."


    Er setzte sich langsam wieder.


    "...steht es dir frei zu gehen."


    Würde der Matinier nun gehen, dann würde es ihn auch nicht stören, denn dann wäre für ihn die Sache einfach erledigt. Wenn der Matinier keine Hilfe wollte, dann sollte er auch keine bekommen. Darum betteln ihm helfen zu dürfen, würde er sicher nicht.

    Noch zwei Anmerkungen, Nachfragen :


    1.) Wie ist das eigentlich mit den Enkeln von Senatoren ? Sind diese auch im Ordo Senatorius ? Ich weiss, das dieser Fall bisher im IR nicht relevant ist, hat so weit ich weis noch keiner der (lebenden) Senatoren einen Enkel.
    Doch da doch eigentlich jede ID, welche bisher im CH aktiv war, nun auch in den Ordo Senatorius erhoben werden müsste,.... würden dann auch deren Kinder in den Ordo erhoben ?
    Und bevor jemand auf die Idee kommt, das ich damit auf meine ID Lucius Didius Crassus abziele,.. das tu ich nicht,... und damit rechne ich auch nicht, schliesslich ist er adoptziert und war zuvor der Sohn einer Lupa und und eines batavischen Aufständischen,... Mein Interesse in dieser Frage ist rein akademischer Natur.


    2.) Wieviele der XXvire soll es eigentlich geben, bzw. wieviele Quaestorenposten soll es in Zukunft geben ?
    Denn wenn ich z.B. von 4 XXviren ausgehe, kann es dazu kommen, das die Pause zum Aedilat zwangsläufig länger wird, da es, bei nur 2 gesimmten Legionen, nur zwei Möglichkeiten für das Militärtribunat gibt. Wenn also 4 Plebejer im CH sind, heisst das für zwei von ihnen, das sie wohl 2 Amtszeiten pausieren müssen.
    Natürlich gibt es einen gewissen "Schwund" auf dem Weg, doch bisher ist es meist zu richtigen Wahlen, sprich mehr Kandidaten als Ämter, doch auf der 2. stufe gekommen,... Und ich fürchte hier eine Stelle, da die Militärtribunate vom Impi und daher letztendlich von der SL vegeben werden, an der es eventuell zu Unmut gegenüber der SL kommen könnte.

    Titus war nun schon einige Tage nicht mehr in der Villa Tiberia erschienen, er hatte sich quasi unerlaubt von der Truppe entfernt. Doch sowohl Titus als auch Tiberius Vitamalacus waren zur Zeit nicht mehr im Militär und ausserdem bestand zwischen den beiden Männern eine Freundschaft. Die ersten Tage hatte er ein paar Sklaven losgeschickt sich um zu hören, ob der Hüne irgendwo gesehen worden war, aber sie hatten nicht viel heraus gefunden.
    So hatte er sich an diesem Tag entschieden, sich selbst hinaus in die Stadt zu begeben, hatte sich eine schlichte Toga anlegen lassen, kurz überlegt, ob er einen Sklaven mitnehmen wollte, hatte sich aber dagegen entschieden. Der erste Wef hatte ihn zum Forum geführt, vor die Basilica Iulia, wo er bis vor kurzem seine Amtsgeschäften nachgegangen, hatte sich vergeblich bei einigen Strassenhändler umgehört und war dann dem Weh geführt, der ihn als Aedil fast täglich über die Märkte geführt hatte. Er hatte die Hoffung, das hier die Händler am besten den Hünen erkannt hätten, der den vorherigen Aedil stets begleitet hatte.


    Vielleicht lag es daran, das er diesmal ohne seinen Schatten unterwegs war, das seine Sinne hellwach waren. Doch es war nicht das Geräusch eines Dolches das leise an sein Ohrdrang, sondern das leise Reissen von Holz, das, kaum das er es war genommen hatte, sich zu einem lauten Krachen steigerte. Es war ein kleiner Schritt zur Seite, welche ihn davor bewahrte, das einer der Tragesklaven in ihn hinein fiel.
    Intutiv legte sich seine Hände an das Gehäuse der Sänfte, um zu verhindern das die Sänfte um stürtze. Plötzlich bemerkte er, das sich eine Frauenhand auf seine linke Hand legte.
    Als die Sänfte sicher stand, zog er seine Hand weg.


    "Verzeiht, Gnädigste," entschuldigte er sich gewohnt militärisch Steif.

    Titus
    --------------------------------


    Es kam, wie es denn kommen musste : In der Taberna kam es zu einer heftigen Schlägerei. Eigentlich stürzten alle nur auf einen Mann, den riessigen Titus. Zwar war dieser schon recht angetrunken, doch das waren in dieser Taberna die meisten Besucher, so das dieser Umstand Titus nicht zum Nachteil wurde.
    Recht bald lagen zahlreiche der Angriffer am Boden oder in den Trümmern der Einrichtung, doch immer wieder wagte es einer, sich dem Hünen in den Weg zu stellen. Dessen Fäuste waren nicht die schnellsten, doch wenn sie trafen, dann kam ihre Wirkung einem Schmiedehammerschlag gleich. Trotzdem gelang es auch den Gegner immer wieder Fausthiebe oder Tritte zu plazieren, aber scheinbar zeigten diese kaum wirkung.
    Einer recht kleiner Mann hatte es geschafft, blitzschnell unter den Fäusten von Titus hindurch zu tauchen und schlug mit aller Kraft auf den Oberkörper seines Gegners ein, doch Titus zeigt sich davon unbeeindruckt, packt den Mann und hebt ihn in die Höhe.


    Woher dieser plötzlich den Dolch hat, bleibt sein Geheimniss, doch plötzlich liegt in der rechten Hand des kleinen Mannes ein Dolch, mit dem er mit aller Kraft versucht auf Titus einzustechen....

    Auch ohne Pausen festzuschreiben sind schon zwei Zwangspausen im Entwurf drin : Zum einen das Militärtribunat vor der Quaestur und dann wird ohne besonderes Einwirken des Imperators auch eine Pause zwischen Quaestur und Aedilat sein, schliesslich muss man, wenn ich es richtig gelesen habe, Senator sein um zum Aedil kandieren zu können.


    Und da die Wahrscheinlichkeit etwas "verklagenswertes" anzustellen mit der Höhe des Amtes ansteigt, bedingt durch die grössere Machtfülle, sollten man die Pause zwischen Aedilat und Praetur beibehalten. Und mindestens sollte die direkte Wiederwahl zum Consul untersagen.


    Ich kann zwar die Befürchtung des "Durchmarschierens" bis zum Consul ohne Zwangspausen auch nicht teilen, hat mich meine erfahrung doch gelehrt, das die meisten, die das probieren doch selbst jetzt irgendwann die Puste ausgeht, bzw. aus anderen Gründen nicht so weit kommen,...


    Allerdings wird die Regel wahrscheinlich dazu führen, das es über kurz oder lang zumindest meist neue IDs sind, welche in den CH einsteigen, unteranderem deshalb, weil zur Zeit die Anzahl der Senatoren Söhne doch recht gering ist. Um zu verhindern, das die Senatoren nun mit Nachwuchswünschen überschüttet werden,seien es leibliche Söhne oder Adoptionswünsche, sollte zumindest in der Übergangszeit die adlectio durch den Impi recht grosszügig gewährt werden.


    Das führt mich zu dem einzigen Haken, bzw. Sorge die mich bei dieser Änderung beschleicht : Wird es in Zukunft genug Kandidaten für den CH geben ? Schon jetzt sind die Wahlen nicht wirklich wahlen, weil es meist nur so viele Kandidaten wie Ämter gibt. Wenn jetzt der CH noch etwas exklusiver wird, könnte es dazu kommen, das immer weniger Posten iom CH besetzt werden können.

    Civilist, schoss dem Tiberier durch den Kopf, als der Matinier sich so echauffierte. Und es bestätigte sich die Einschätzung das dieser Matinier mit der Situation nicht zurecht kam. Hätte Titus an der Tür gestanden, hätte er diesen vielleicht seinen Gast zurückhalten lassen, denn ein solches Verhalten in seiner Villa war einfach nicht zu entschuldigen, liess es doch Dignitas und Gravitas vermissen.
    Doch der hochgewachsene Soldat hinter dem Schreibtisch blieb ruhig sitzen, blickte dem Matinier nur kurz hinterher."Du sprichst davon, das du deine Familie schützen willst, doch mehr als Lippenbekenntnisse dazu habe ich von dir nicht gehört."
    Die Stimme war kühl und gelassen und er beugte sich vor und griff nach seinem Weinglas. "Du hast hier eine Möglichkeit deinen Bruder zu helfen, ohne grosse Gefahr. Wenn du diese Möglichkeit nicht nutzen willst, dann zeugt das nicht von Tatendrang."

    Das Beide sich nicht leiden konnten, war für Tiberius Vitamalacus fast mit den ersten Worten erkennbar gewesen, doch mittlerweile führte dieses Wortgeplänkel einfach zu nichts. Vielleicht war der Matinier auch einfach der falsche Mann für diese Geschichte, wäre der Proconsul selbst anwesend gewesen, wäre es sicher anders verlaufen.
    Kraftvoll schlug die Hand des Tiberiers auf den Tisch.
    "Genug jetzt !"
    Die Stimme war scharf und befehlsgewohnt und der kühle Blick wanderte zwischen den beiden hin und her.
    "Das ihr einander nicht traut und euch nicht mögt, das ist offensichtlich. Aber das tut hier auch nichts zur Sache. Wenn Luciana sagt, das sie kein Interesse daran hat, dem Proconsul zu schaden, so können wir ihr glauben, den sie weiss, was passieren kann, wenn sie mich hintergeht !"
    Kurz blieb der Blick auf Luciana hängen, und der Blick sagte alles, was zu sagen war. Dann Blickte er wieder zu dem Matinier.
    "Und was zwischen ihr und dem Proconsul ist, das geht nur die beiden an, schliesslich ist dein Bruder ein erwachsenen Mann und erfahrener Politiker. Es liegt jetzt an dir, was weiter passiert. Entweder wird Luciana ihren Kontakt zum Volkstribun abbrechen, oder aber sie wird ihn zum Nutzen des Proconsul fortführen, euch über die vorhaben des Terentiers informieren und diesen mit falschen Informationen versorgen."

    Tiberius Vitamalacus nickte nur kurz, dann ging er langsam zur Tür des Hofes. Titus nickte kurz zu, der Hüne würde wissen, was nun zu tun sei. Doch während er ging, hatte er noch einen Einfall, etwas, das Verres vielleicht auf die Sprünge helfen könnte.


    Unvermittelt drehte er sich um und seine Stimme peitschte über den Hof wie über einen Exzierplatz. Wenn Verres einmal bei den Truppen gedient hatte, dann dürften die nächsten Kommandos ihm absolut vertraut sein, egal, an was er sich noch erinnerte.

    " Venite ! "
    (Angetreten)

    " State ! "
    (Stillgestanden)


    "Pergite !" (marsch)

    "Am Ende des Platzes....Consistite !!"
    (halt)

    "Retro !"
    (Kehrt)

    "Consiste !"
    (Halt)

    "State !"
    (Stillgestanden)

    Rahel tat ihm in dieser Situation leid und es war Titus gewesen, der sie dahin gebracht hatte. Aber auch um Titus machte er sich sorgen, weniger das dem Riesen etwas passieren könnte, eher davor, was er mit anderen anstellen könnte. Doch jetzt galt es Rahel etwas aufzumuntern, ihren kleinen Streich an Durus hatte er schon längst vergessen.
    Er nahm seine Hand von ihrer Schulter, zog stattdessen einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. "Rahel, mach du dir keine Vorwürfe." Selbst die Stimme des Tiberiers war freundlicher und einfühlsamer als sonst. "Titus ist ein treuer Freund, aber dennoch ist er doch nicht der schlauste. Als ich ihn kennelernte, hatte er sogar immer grosse schwierigkeiten beim Zählen.."
    Er lächelte leicht, die Zeit auf dem Exzierplatz der IX. war so lange her, denoch konnte er sich so gut daran erinnern. "Er hat seine eigene Art und für uns ist oft nicht leicht ihn zu verstehen. Aber ich verspreche dir, das ich ein ernstes Wort mit ihm reden werde."

    Wie gut verstand Tiberius Vitamalacus das, was in Verres vor sich ging, doch das zu Offenbaren lag ihm fern. Stattdessen schüttelte er den Kopf, er würde Verres nicht ohne weiteres von seinen Vermutungen erzählen und er hatte seine Gründe dazu.
    "Du sollst dich selbst erinnern, daher werde ich dir nicht ohne weiteres erzählen. Aber wenn ich etwas konkretes weiss, werde es dir erzählen."
    Er trat einen Schritt auf Verres zu, klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Doch werden wir uns bemühen, das du Dinge tun wirst, welche dich an deine Vergangenheit erinnern können. Zunächst wird Titus noch ein paar Übungen mit dir machen,... und später wirst du dich in den Stallungen um die Pferde kümmern. Mal sehen wie du dich da anstellst."

    Er löste sich von ihr und ging zurück in Richtung des Tabliniums. Er teilte nicht unbedingt die Einschätzung von Luciana, aber das tat nicht unbedingt etwas zur Sache, das könnte er sicher auch in nächster Zeit mit Seneca selbst klären.


    "Wahrscheinlich hast du recht, aber trotzdem,...." meinte er knapp und nichtssagend. "Halt dich bereit, ich habe Titus schon zu den Matiniern geschickt."

    Das Verres etwas dakisch sprach, passte wieder nicht in das Bild einer regulären Einheit, schiesslich gehörte die Kenntnis von Fremdsprachen nicht wirklich zur Grundausbildung von Soldaten. Doch irgendwie passte es auch zum Gesamtbild, das er mittlerweile von der ganzen Geschichte hatte.


    "Ein paar Vermutungen habe ich, doch es sind noch reine Spekulationen. Doch ich werde mir weiter Gedanken machen. Das selbe solltest du auch und sollte dir noch etwas einfallen, möchte ich als erster davon erfahren."

    Was war vor einem Jahr in den Wäldern Dakiens passiert ? Diese Frage beschäftigte den Tiberier. Es sprach vieles dafür, das Verres ein mal eibner Einheit des Exercitus Romanus angehört hatte. Doch das er im Dienst gewesen war, als er in Dakien war, daran hatte er seine Zweifel. Denn warum hätte eine Einheit in Dakien operieren sollen ? Und selbst wenn, dann hätte eine Turma einer Legion oder der Hilfstruppen sicher nicht einfach so eines ihrer Mitglied liegen lassen und schon garnicht ihn erst noch fast entkleidet.


    "Wie schwer war deine Verletzung ?"


    Wäre es eine geheime Mission gewesen, und wäre Verres verletzt worden, seine Kameraden hätten ihn für tot gehalten, der Trupp hätte sich nicht mit der Leiche belasten wollen... Ja, das wäre eine Möglichkeit, immer noch unwahrscheinlich und passte nicht recht zu dem Verhalten der Legionen.