Tiberius Vitamalacus nickte seiner Kollegin zu Abschied kurz zu. Es war nicht so, das er sich gescheit hätte sein Anleigen in ihrer Gegenwart vorzutragen, doch war es ein rein privates Anliegen, so das er nicht unbedingt noch ihre Zeit damit hatte stehlen wollen. Dann, als der Imperator sich wieder an ihn wendet, setzt der hochgewachsene Tiberier zu sprechen an.
"Imperator, ich danke dir." Gewohnt knapp ist die Einleitung, der Ton gelassen und ruhig, ohne eine Spur von nervösität. "Ich habe mich entschlossen, erneut zu heiraten und zwar Helena von den Iuliern, die Duumvir von Ostia und Sodalis der Provinzcuria von Italia. Gerne hätte ich dich und deine Gemahlin heute schon zu unsere Verlobung eingeladen, doch leider war es uns beiden, bedingt durch unsere Pflichten, noch nicht möglich einen Termin hierfür zu finden. Sobald dies allerdings der Fall sein wird, werden wir dir natürlich eine Einladung zukommen lassen. Doch ist dies nur eder Hintergrund zu meinen Bitten."
Kurz räusperte er sich. Er mochte es immer noch nicht wirklich, so viele Worte zu verlieren, aber es war nötig und so tat er es auch.
"Wenn du dich erinnerst, war ich vor geraumer Zeit zum Conventus eingeladen, dem vorletzten, wenn ich mioch nicht irre. Bei diesem wurde Iulius Lepidus, der Vater von Iulia Helena, zur Erhebung in den Ordo Equester vorgeschlagen, fand aber keine Fürsprecher. Und es war, wenn ich mich recht erinnere, nicht das erste Mal das er für die Erhebung vorgeschlagen wurde. Hätte ich damals das wissen gehabt, welches ich heute um diesen Mann habe, hätte ich mich deutlich für diesen Mann ausgesprochen. Bei Iulius Lepidus handelt es sich um den Vater jener Frau, welche ich zu meiner zukünftigen Gemahlin erwählt habe, daher wird es dir einleuchten, das ich mich umfangreich auch über ihn informiert habe. Ich bin zu dem Schluss gekommen, das es sich bei Iulius Lepidus um einen verdienten Diener des Staates handelt, einen Mann der nicht nur die formalen Vermögensvorraussetzungen erfüllt, sondern auch stets zuverlässig und aufoperungsvoll seinen Dienst in der Verwaltung getan hat, ohne sich dabei selbst unnötig in den vordergrund gedrängt zu haben. Ich möchte daher hier und heute ein Fürsprecher für diesen Mann sein."
Kurz machte er ein Pause, dann fuhr er fort.
"Mein zweites Anliegen betrifft meine zukunftigen Gemahlin selbst. Iulia Helena hat demn Imperium bisher gute Arbeit geleistet und gehört dem ordo Decurio von Italia an. Doch bleibt sie von ihrer Geburt ein Plebjerin und wird, so hoffe ich die Frau eines Patriziers. Mir selbst ist dieser Umstand nicht wichtig, hätte ich sie nicht erwählt, wenn sie nicht eine würdige Frau wäre. Und auch meiner Familie wird es nichts auszumachen haben."
Dieser Satz ist bewusst befehlsgewohnt gewählt, auch wenn die Gens in diesem Moment nicht zu hören kann. Doch wer den Tiberier kennt, wird wissen, das ein Mitglied der Gens, welches wiederspruich wagen würde, schnell den Eindruck bekommen hätte, es wäre ein Probatus auf dem Exzierplatz.
"Doch für sie selbst wird es oftmals nicht leicht werden. Wäre der Standesunterschied nicht so gross, so würde es sicher leichter für sie. Ich wäre nie so vermessen, zu verwarten, das du sie einfach so in den Ordo Equester erhebst, doch als ein Mann, der stets bereit ist sein Leben für das Imperium und für dich zu geben, erlaube ich mir die Bitte, das du sie für eine Erhebung im Auge behälst und wenn du meinst, das sie soweit sei, auich nicht vergisst, das sie in mir einen Fürsprecher hast."
Langsam bekam er er einen trockenen Mund, doch ein letztes, kleines Anliegen hatte er noch.
"Dieses wären meine beiden Anliegen, zu denen ich noch ein Drittes hinzufügen möchte : Es ist nicht in meinem Sinne, das Iulius Lepidus oder Iulia Helena von meiner Fürsprache für sie erfahren, denn ich möchte nicht, das einer von beiden sich dardurch zu etwas verpflichtet fühlt. Es war einfach mein persönlicher Wunsch, dies zu tun und mehr soll es auch nicht sein."