Der Metzger schien nicht zu merken, dass Calvina ein wenig ängstlich war (oder wenn, ignorierte er es). Er begann einfach zu erklären:
"Gut, du musst das Lamm festhalten - ahnt wohl schon, was passiert-"
In diesem Augenblick unterbrach ihn Papiria Occia
"Das sollte bei einem Opfer möglichst nicht passieren - ängstliche Opfertiere werden unruhig und können das gesamte Opfer ruinieren! Und dann muss es wiederholt werden!"
Während dieser Erklärung kratzte sich Marsus ausgiebig am Kopf, ehe er das Messer wieder hochhielt und weitersprach.
"Also du hältst das Lamm mit links fest und hältst das Messer mit rechts. Du musst es ganz fest in den Hals drücken, damit du die Schlagader erwischt oder noch besser die Wirbelsäule kaputt machst - dann wird das Vieh nämlich schnell schlaff.
Ich hoffe, du hast Muckis - die Biester wehren sich manchmal, da muss ich sogar oft noch staunen!"
Er drückte Calvina das Messer in die Hand und bückte sich zu dem Käfig. Rasch hatte er ihn geöffnet und das Lamm am Hals gepackt. Es zappelte hilflos mit den Beinchen und blökte gottserbärmlich. Auch Occia schien etwas irritiert.
"Marsus, kannst du das Lamm nicht festhalten? Für's erste dürfte es doch reichen, wenn Sergia lernt, wie fest sie zudrücken muss!"
Marsus zuckte mit den Schultern und positionierte das Lämmchen auf der Schlachtbank. Dann griff er die Beine und hielt sie mühelos fest, sodass das Tier nur noch seinen Kopf bewegen konnte.
"Du musst am unteren Ende des Messers ansetzen, dann kannst es zum Drücken auch noch durchziehen - dann geht's leichter. Komm hier rüber und nimm mit der Linken den Kopf, damit es nicht wackelt!"
Er wandte den Kopf um, um Calvina zu bedeuten, auf der anderen Seite der Schlachtbank ihren Platz einzunehmen. Papiria Occia schien inzwischen ein wenig skeptisch und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.