Langsam wurde mir klar, in welcher Lage wir hier noch lagen,... vorsichtig erhob ich mich, rückte dabei meine und auch ihre Tunika zurecht.
"Du hast recht, für müssen uns nun etwas ranhalten..."
Ich reichte ihr meine Hand, immer noch lag ein Strahlen auf meinem Gesicht..
"Was hälst du von einem kleinen, nächtlichen Spaziergang im Park ? Dabei können wir Pläne schmieden."
Ich lachte schelmisch,...
"Natürlich, wenn sie so bezaubernd sind wie du, meine Liebe..."
Wäre Bolgrius nicht im Raum gewesen, wäre ich auf gestanden und hätte sie geküsst.
Zärtlich küsste ich sie , strich sanft über ihre Wange, fuhr mit meiner Hand durch ihr Haar. Ich würde Vater werden, das war für mich irgendwie schon sicher, in meinem Kopf hatte sich der Gedanke schon fest gesetzt, es gab da kein wenn mehr...
"Liebste Calpurnia. dies ist der schönste Tag in meinem Leben bisher...."
Das Lächeln auf meinem Gesicht verwandelte sich in ein Strahlen. Je mehr mir der Gedanke durch den Kopf ging, desto besser gefiel er mir. Ich würde Vater werden.
"Ich werde Vater,.... ich werde Vater...." wiederholte ich mit zunehmender Euphorie. Das sie es nur als Möglichkeit benannt hatte, ging in meiner Freude unter. Ich küsste sie leidenschaftlich.
Ich lächelte sie an.
"Dann werde ich veranlassen, das du immer frische Rosen da hast..."
Tausende Gedanken schwirrten durch meinen Kopf, hatte ich mich nicht immer vor dieser Verantwortung bedrückt ? Wer weis, mit wie vielen Frauen ich das Lager geteilt hatte, und stets war ich verschwunden bevor es wirklich ernst wurde. Doch bei ihr war alles anders, ich liebte sie, wie keine zuvor,... und ich dachte daran, welch Freude ich hatte, ihre Tochter im Arm zu halten.
Ich sah sie immer mit grossen, ungläubigen Augen an, aber auf mein Gesicht legte sich ein immer grösser werdendes Lächeln.
"Hiesse das, .... Hiesse das ich würde .... ich würde Vater ?"
Ich schenkte ihr einen Becher Wasser ein, und mir und Bolgrius einen Becher Wein. Nach dem ich die Becher verteilt hatte, setzte ich mich.
"Und gefällt dir dein neues Officium, Calpurnia ?"
Ich sah sie mit grossen Augen an. Es war eine Frage, die ich mir noch nie gestellt hatte und es dauerte eine Weile, bis ich überhaupt ein gestammeltes "Schwanger ?" über die Lippen brachte.
Ohne etwas weiteres zu sagen, blieb ich einfach so sitzen, hielt sie fest in meinen Armen, gab ihr von zeit zur Zeit einen leichten Kuss auf den Kopf. Ich genoss es einfach, so da zu sitzen, sie bei mir, in meinen Armen, auf meinem Schoss. Sie war die Frau meines Lebens und ich wollte ewig bei ihr bleiben.
Ich weis nicht, wie lange wir dort sassen...
Als Calpurnia in der Tür stand, sprang ich auf und ging zu ihr.
"Salve, bezaubernde Calpurnia, komm herein und setz dich doch,...."
Ich reichte ihr meine Hand und führte sie zu dem bequemsten Stuhl im Raum.
"Ich dachte, wir besprechen alle zusammen, was in der nächsten Zeit in Carthahgo Nova ansteht. Ich warte nur noch auf Marcus, dann kann es los gehen."
Ich ging langsam zu dem Tischchen an der Wand...
"Er müsste gleich kommen. Möchtet ihr in der zwischenzeit etwas trinken ? Wein oder kaltes, klares Wasser ?"
Was war nur los ? Was hatte sie nur ? Warum war sie gerade jetzt, gerade in dieser Situation nervös ? Irgendetwas war absolut nicht in Ordnung....
"Bitte, sag mir, was dich bedrückt....."
Sanft küsste ich sie auf die Stirn.
"Sei jetzt nicht traurig, ,noch wissen wir nichts. Und egal was passiert, ich werde für dich da sein."
"Dann werde ich Quintus schreiben,...."
Leicht strich ich ihr über die Wange...
"Aber bedenke, in Germania war Krieg und die Schlachten haben viele Opfer gekostet. Wir müssen also mit dem Schlimmsten rechnen."
Ich sah zu Bolgrius.
"Etschuldige bitte kurz,.."
Dann rief ich zur Tür,...
"Herein,..."
Irgendetwas war und das machte mir sorgen. Und noch mehr sorgen machte es mir, das sie probierte davon abzulenken. Sanft fuhr ich ihr über die Wange, küsste sie zärtlich auf die Lippen.
"Was ist ist los, meine Geliebte, ich spüre etwas ist falsch. Hab ich etwas..."
Ein Gefühl der Unsicherhei stieg in mir auf...
Ich überlegte rasch...
"Hispania ? Dann vermute ich, er ist bei der IX. gelandet. Ich schreibe Quintus, er wird schon herraus finden, was passiert ist. Dann hast du Gewissherit..."
Ich sah ihr in die Augen.
"Wenn du es möchtest, meine Geliebte."
Es musste schlimm sein, nicht zu wissen wo der eigene Bruder steckte. Ich selbst sorgte mich ja schon um meine kleine Schwester, von der ich wusste, das sie in Roma war.
"Weisst du, zu welcher Legio er wollte ? Ich könnte mich mal umhören, wo er denn steckt. Vergiss nicht, mein Patron ist in der IX. und ich muss ihm ja eh schreiben."
Die Tür öffnet sich und ein Nunitius schaut herein.
"Werte Magistrata, der Magister Scrinorium lässt euch ausrichten, das er euch und den Duumvirin seinem Officium wünscht."
Das ist sie also, denkt sich der Nunitius, das ist dioe Frau, die den wilden Crassus gebändigt hat. Geschmag hat er ja schon immer gehabt.
Sie hatte meine ganze Leidenschaft geweckt, meine Bewegungen wurden immer heftiger und unkontrollierter und dabei musste es passiert sein, ich wusste nicht genau wie, aber plötzlich fiel der kleine Tisch neben uns um. Der Krach hätte mich nicht dazu gebracht aufzuhören, nur ganz kurz hielt ich inne. Doch eben indiesem kurzen Moment, bemerkte wie Calpurnia verkrampfte und ihre gezischten Worte drangen an mein Ohr.
So wie ich war, hörte ich auf mich zu bewegen, sah sie an, fragte sie leise, schwer atmend: "Geliebte, was ist ?"
"Ich werde alles tun, was nötig ist, damit sie unsere Ehe akzeptiert...."
Ich nahm ihren Kopf in beide Hände, küsste sie zärtlich auf den Mund und lächelte sie an.
"... wirklich alles, Geliebte. Und wenn ich von hier nach Roma auf den knien gehen müsste,... ich würde es tun."
Ich lächelte zwar, doch meine Stimme, verriet, das ich es ernst meinte.
"Maximus ? Ist das dein Bruder ? Was ist mit ihm passiert ?"
