ZitatOriginal von Decimus Duccius Verus
Nachdem der Helvetier ihm das Zeichen gegeben hatte, signalisierte der Duccier den Flötenspieler die Musik verstummen zu lassen und den Duumviri, dass sie mit der Eröffnungsrede bzw. der Begrüßung beginnen konnten. Die Abschlussrede würde der Legatus Augusti pro Praetore Marcus Vinicius Hungaricus halten.
http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/16.jpgDie Duumviri hatten in Trauerornat und mit betroffenen Mienen an der Prozession zum Tempel des Augustus teilgenommen. Einerseits war es ihnen eine Ehre, die Trauerfeierlichkeiten während ihrer Amtszeit als Duumviri zu erleben. Andererseits konnten sie sich natürlich schönere Anlässe vorstellen und sorgten sich außerdem darum, dass es in ihrer Verantwortung lag das Volk zu beruhigen und die Situation unter Kontrolle zu behalten. Spurius Turius Simplex hoffte, dass ihm das gelingen würde und, dass es keine größeren Unruhen gab. Bisher war es bei kleineren angsterfüllten Reaktionen geblieben wie dem Gedränge auf dem Forum, als er die Todesnachricht verkündet hatte. Jetzt jedoch, wo die Leute die Lage kannten, rechnete der Duumvir damit, dass die Menschen der Zeremonie in ehrfürchtiger Stille folgen würden.
"Municipes", richtete Duumvir Turius schließlich seine Worte an das versammelte Volk. "Das Opfer, das wir heute dem Genius Augusti Cornelii darbringen, drückt Ehrerbietung und Dankbarkeit unseres Municipium aus. Appius Cornelius Palma war es, unter dessen Kommando unsere tapferen Soldaten in einem ruhmreichen Feldzug den Usurpator Vescularius stürzten. Appius Cornelius Palma war es, der als Dank dafür unserer Civitas das Municipalrecht verlieh, auf dass sie weiter blühe und gedeihe. Appius Cornelius Palma war es, der unserer Provinz zum wiederholten Male den Senator Marcus Vinicius Hungaricus als Statthalter sandte, der Frieden und Wohlstand für unser Land garantiert."
An dieser Stelle legte der Duumvir eine Kunstpause ein.
"Deshalb lasst uns nun zum Dank für seine Taten unserem verstorbenen Imperator ein Opfer darbringen. Aber habt keine Furcht vor der Zukunft! Es wird ein neuer Kaiser kommen, der die Friedenszeit des Appius Cornelius Palma Augustus fortführt! Leid und Not sind fern von unserer Stadt. Drum neigt nun euer Haupt im Gedenken an unseren verblichenen Imperator! Erfleht den Segen der Götter! Betet! Zum Wohle Mogontiacums, zum Wohle unserer Provinz, zum Wohle des Reiches!"
Mit diesen Worten beendete er seine Rede, verharrte kurz mit Blick auf die Menge und wandte sich dann den Pontifices zu. Denen gab er zu verstehen, dass sie nun fortfahren konnten.
NDM