Beiträge von Narrator Germaniae

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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/29.jpg "Was sagst du? Abgereist?" Der Duumvir Galeo Epidius Andronicus gab sich die Blöße, den Leiter seiner Schreibstube anzuschauen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. "Da bin ich aber baff."


    Der vorsitzende Schreiber Volusus Palfurius Bolanus zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Tja. Ist einfach abgereist. Der Mann hatte es echt eilig, mitten im Bürgerkrieg in eben dessen Richtung abzuhauen. Um eine angemessene Verabschiedung brauchen wir uns jetzt jedenfalls keine Gedanken mehr zu machen."


    Der Duumvir runzelte unzufrieden die Stirn. Bolanus zog ob der tiefen Furchen, die sich dort bildeten, die Augenbrauen hoch. "Aber sein Geld hat er doch noch bekommen, oder?" fragte Epidius im Gedanken an die neunhundert Sesterzen, die der Ordo Decurionum ihm als Bonus für seine Arbeit als Diebesverfolger zugesprochen hatte.


    "Japp. Dafür ist er noch lange genug geblieben", schmunzelte Bolanus. "Kluger Mann."


    Epidius zog eine Grimasse. So hatte er sich das aber nicht vorgestellt.
    "Pah. Wenn demnächst jeder Dahergelaufene einfach so Ämter hinterhergeworfen bekommen kann, nur um mitten in der Amtszeit die Biege zu machen, können wir den Laden hier demnächst komplett einstampfen." Der Duumvir war merklich verärgert. "Dreister Kerl", motzte er weiter. "Ich habe doch geahnt, dass man so einem punischen Halunken nicht trauen kann. Undankbar. Einfach nur undankbar."


    "Naja..." Bolanus seufzte und zuckte erneut mit den Schultern. "Seine Arbeit hat er gemacht, kann man wohl sagen. Soll ich ihm schreiben?"


    "Schreiben?" ätzte Epidius. "Wohin denn? Weißt du, wo er Wohnung beziehen will? Wenn er überhaupt in Aegyptus ankommt. Vielleicht wird er ja in Norditalien von Salinators Männern aufgehalten, ausgeraubt, massakriert..." Der Duumvir war jetzt aufgestanden und ging zum Fenster, von dem aus er auf das Forum hinausschauen konnte. Es war recht warm an diesem Tag trotz der hellgrauen Wolken, die am Horizont langsam aufzogen. Es würde Regen geben. Gut so, sie brauchten eine volle Ernte, um die Verluste durch die gefräßigen Legionen nach deren Durchmarsch auszugleichen.


    "Ich werde mal seinen Patron fragen", schlug Bolanus daraufhin vor, als sein Chef außer Meckern nicht viel mehr hören ließ.


    "Tu das", war die lakonische Antwort, die er in Folge erhielt. Erneut zuckte der Oberschreiber die Achseln. Er war ein geduldiger Mensch. Ruhigen Schrittes verließ er also das Officium des Duumvirs, in dem die Stimmung eindeutig zu gereizt war, um diesen Tag noch gemütlich ausklingen zu lassen.

    Der Opferschauer verkündete die Litatio und sowohl Duumvir als auch viele Honoratioren atmeten erleichtert auf. Galeo Epidius Andronicus beeilte sich ein breites Lächeln aufzusetzen. Er hatte gar keine Zeit sich über die geringe Menge Blutes zu wundern, die das Opfertier verströmte, als auch schon die Truhen mit dem gesamten Barvermögen der Civitas zum Tempel getragen wurden. Es waren tatsächlich drei große Truhen, die von einigen starken Sklaven getragen und von etlichen grimmig dreinschauenden Bütteln eskortiert wurden.


    Galeo Epidius Andronicus
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    "Freut euch, Männer und Frauen Mogontiacums!", rief nun der Duumvir aus vollem Halse aus, indem er die Menge adressierte. "Apollo Grannus Mogounus nimmt unser Opfer an. Seine schützende Hand wird er fortan über unserer Stadtkasse halten. Verbrecher, nehmt euch in Acht! Mogontiacums Münzen stehen unter göttlichem Schutz. Seht euch vor und wagt es nicht, den Zorn Apollos heraufzubeschwören!" Das war eine Warnung an alle Diebe und Beutelschneider, die sich in der Menge herumtrieben. Epidius vertraute zwar dem Schutzgott der Civitas, jedoch war er in diesem Moment dennoch froh darüber, dass der Pontifex Mogontiaci der Stadtverwaltung erlaubt hatte, zusätzlich Wachen im Tempel zu postieren. Sicher ist sicher.


    "Und nun, zur Feier des Tages, wollen wir angesichts des vielen Geldes auch denjenigen Bedürftigen unserer Civitas, die am Hungertuch nagen müssen, wohltuen." Er gab einem der Aedile einen Wink, woraufhin dieser eine Reihe Sklaven aufscheuchte. Bald wurden Tische herbeigetragen und zu Reihen aufgestellt und auf dem Tempelplatz konnte jeder speisen, der Hunger hatte. Es gab körniges Brot, Linseneintopf und Räucherfisch. Und während im Tempelinnern die schweren Truhen im Kellerraum ihre Bleibe fanden, aßen die Armen sich satt, begleitet vom fröhlichen Spiel der Tempelmusiker. Die Oberschicht Mogontiacums würde den Tag dagegen sicherlich im kleineren Rahmen bei privaten Gastmählern ausklingen lassen, dessen war Galeo Epidius Andronicus sich gewiss. Er selbst veranstaltete immerhin eines dieser Mähler bei sich zuhause.


    Sim-Off:

    Brot, Fisch und Gemüse sind in der WiSim zu finden. Guten virtuellen Hunger.

    Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg Geduld war wohl die Tugend, deren Erringung am meisten Schweiß und Nerven kostete. Sempronius Blaesus stand in der Nähe der Stadtmauer, freilich außerhalb der Reichweite irgendwelcher Pila und anderer Geschosse, und biss herzhaft in einen Apfel während ihm ein Decurio von dem Angriff auf den nördlichen Mauerteil erzählte. Natürlich waren sie gescheitert, denn Blaesus wollte nicht riskieren den verlustträchtigsten Teil einer Erstürmung, den Kampf auf der Mauer, tatsächlich aufzunehmen. Ran an die Mauern, sich mit Steinen und anderem Unrat bewerfen lassen und nach einer Weile wieder abhauen, das war die Devise. Bisher hatte ihn das nur einen Mann gekostet, der von einer Leiter gefallen warf und sich das Genick gebrochen hatte... die anderen hatten sich vom Beschuss von der Mauer nur leichtere Blessuren bis zu gebrochenen Knochen zugezogen, nicht weiter schlimm.


    Das, was Blaesus aber mehr Sorgen bereitete, war, dass die Jungs um Cavarinus so lange brachten. Wie lange rannten sie jetzt schon zum Spaß gegen die Mauern an? Drei, vier Stunden? So langsam konnten die sich wirklich mal zeigen.. er hatte schon die Taktik geändert und seine Leute an immer anderen Stellen angreifen lassen, damit die Verteidiger möglichst auf der Mauer und nervös blieben. Doch was brachte ihnen das, wenn die Männer IN der Stadt nicht zusahen aus dieser heraus zu kommen?


    Er starrte auf die Mauer und den dahinter langsam grauer werdenden Himmel, als sich ihnen atemlos einer seiner Leute näherte, und ENDLICH davon berichtete, dass aus dem westlichen Tor eine große Gruppe ausgebrochen wäre und in die Dunkelheit strebte... halbherzig verfolgt von wenigen Männern, die die Jagd aber wenige Schritte hinter der Mauer aufgaben, wohl aus Angst vor den Reitern der Ala.
    Flugs war der Praefect der Ala auf seinem Reittier und im nu zu seinen Leuten geritten, die sich im Dunkel an einer kleineren Gruppe Bäume an der Straße gen Ledosus eingefunden hatten, und als ihm ein schwarzer Schatten entgegentrat, konnte Blaesus sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    "Wie ich sehe, hast du deine Haut retten können, Decurio... schön euch zu sehen.. bzw. nicht zu sehen... wie sieht es aus?", erkundigte sich der Praefect nach seinen Männern.
    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Der Decurio war freilich vollkommen außer Atem, aber er schaffte es noch einigermaßen zackig zu salutieren: "Bitte erst um Erlaubnis, mich setzen zu dürfen, Praefectus..."
    "Jaja, mach nur... also, wie schaut es aus?", gierte der Praefekt nach guten Neuigkeiten.
    "Wir waren erfolgreich... einigermaßen, heißt das...", begann der Decurio zu erzählen, "..es hat alles wie geplant funktioniert, bis auf das Ende. Wir haben Brände gesetzt, die Münze geplündert.. nur am Ende sind wir auf den verdammten Tribun der Bande und seine Leute getroffen. Drei unserer Männer sind tot, acht gefangen."
    "Bedauerlich.", fasste der Praefekt zusammen, andererseits waren drei Tote bei so einem Kommando durchaus zu verschmerzen. Die acht Gefangenen würden sie zurücklassen müssen, das war ihm klar... je schneller der Bürgerkrieg vorüber war, desto schneller würde man sie gehen lassen.. und ihr Gold würde dafür sorgen, dass er schneller vorüber ging. Das Gold, das war wichtig: "Wie sieht es mit der Beute aus? Was konntet ihr mitnehmen?"
    "Ich habe nicht die geringste Ahnung.. wie haben fünfzig Doppelsäcke geschnürt, als wir uns durch das Tor gekämpft haben, haben wir einen Sack Silber in die Truppen des Feindes geworfen... die haben sich drauf gestürzt wie die Hunde. Das hat uns die Ärsche gerettet... wir haben jetzt noch etwa.. Caspio, wieviel haben wir jetzt?", rief er einem seiner Männer zu, der im Dunkel gerade bei einem anderen hockte und diesen offensichtlich einen Arm verband. Die Zahl, die der Mann zurückrief ließ den Praefect die Stirn in Falten legen. Fünfundreissig Säcke war nicht schlecht... aber allzu voll schienen die Dinger auch nicht zu sein, als er mit dem Fuß dagegen stieß: "Ich gehe mal davon aus, dass die nicht alle voll Gold sind?"
    Der Decurio schüttelte nur den Kopf, während er sich einen Schluck Wasser in den Mund schüttete: "Nein. Aber auch... vornehmlich Bronze und Silber.. ich hab nicht die geringste Ahnung, wieviel das wirklich ist."
    "Das werden die Talerfuchser des Annaeers ausmachen dürfen, das ist nicht unsere Aufgabe...", brummte der Praefectus, und wandte sich von seinen Leuten ab um einem anderen den Befehl zu geben, den Angriff auf die Stadt abzubrechen, die Belagerungswaffen in Brand zu setzen und zu ihrem Treffpunkt abzurücken.
    "Ihr habt euch einen Tag Ruhe verdient, Männer...", rief er seinen Leuten zu, bevor er sich wieder auf sein Pferd schwang, "...danach geht es aber weiter, wir haben einen Krieg zu vergolden."


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    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Stockfinster war es, als sie das Tor der Kaserne öffneten und in die Straßen der Stadt zurückströmten. Gut drei Stunden hatte es gedauert, und die Dämmerung war nicht mehr allzu fern. Fast alle seine Männer waren mittlerweile mit mindestens einem Rüstungsteil ausgerüstet, nahezu alle waren bewaffnet.. würde die Dunkelheit ihre Abgerissenheit nicht kaschieren, würden sie aussehen wie eine vollkommen aufgeriebene Einheit der Urbaner. Das Metall ihrer Ausrüstung, vor allem aber das Metall in ihren Beutesäcken erzeugten neben ihrem angestrengtem Atem eine eigenartige Geräuschkulisse und machte seine Truppe zu einer klimpernden und keuchenden Menschenmasse.
    Draußen war immernoch der Kampfeslärm zu hören, auch nach drei Stunden hatten ihre Kameraden unter dem Praefekten nicht nachgelassen die Männer Lugdunums auf den Mauern beschäftigt zu halten.. auch wenn Cavarinus sich verhaltenere Geräusche einbildete.


    Wenige hundert pedes vor dem Westtor bogen sie in eine Seitenstraße ab, um nicht direkt auf das bewachte Tor zuzulaufen, und zwei Ecken vor dem Tor luden sie ihre Beute ab, ließen zehn Männer (denen Cavarinus besonders vertraute) und ging mit den verbliebenen vierzig langsam auf das Tor zu.. in perfekter Marschordnung. Als sie das Tor erreichten hob Cavarinus den rechten Arm und machte die Soldaten am und auf dem Tor auf sich aufmerksam, und versuchte trotz klopfenden Herzens so ruhig und selbstsicher wie möglich zu klingen: "Leute, wir kommen um euch abzulösen.. ihr sollt euch einen Moment Ruhe gönnen."
    "Achja?", erscholl es recht müde aus einem der Fenster der Torwehrung, "Auf wessen Befehl?"
    "Der Befehl kam von Tribunus Sextuanius direkt. Ruht euch aus, wir machen das jetzt..", gab Cavarinus zurück, froh, dass er in dem Tag Vorbereitung den Namen des Kommandeurs gelernt hatte. Im Viertellicht der Nacht und Fackeln konnte er einige Schemen erkennen, fünf waren direkt unten, aber wieviele waren oben?


    "Das ist ja wirklich interessant...", erschien auf dem Torgang eine weitere Gestalt, "...ich bin Tribunus Sextuanius."


    TDV

    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Wenn man ständig darauf horchte, dass sich draußen Kampfeslärm auftat und vom Sturm des Gegners auf seine eigene Kaserne kündete, konnten einen jedes andere Geräusch nur allzu leicht aus der Fassung bringen. Cavarinus war so konzentriert, dass sein Herz beinahe stehen blieb als sich unter den Sandsäcken das erste metallene Knirschen auftat und danach dumpfer Jubel aufbrandete.
    Dann, wenig später, ein zweites Knirschen, dann ein drittes.. und ein viertes... mehr Jubel. In aller Eile zogen sie die Sandsäcke von der Luke und Cavarinus sprang fast in die Kammer darunter.. seine Augen hatten sich noch lange nicht an das noch geringere Licht gewöhnt, da fiel ihm bereits das goldene Glitzern auf, das in den aufgebrochenen Truhen zu sehen war.


    "Gut gemacht, Männer...", lobte er seine Jungs die reihum mit breitem Grinsen aber auch schnell gehendem Atem standen, rieb sich die Augen und trat näher an die Beute heran. Gold war immer ein schöner Anblick, egal in welchem Licht, und ihm fielen quasi die Alpen vom Herzen, dass sie diese Höllentour nicht wegen gar nichts auf sich genommen hatten.
    Doch.. der zweite Blick offenbarte etwas, dass so nicht sein sollte. Was war das? Das Gold fand sich nicht säuberlich in Barrenform gegossen, sondern in vielen kleinen Kügelchen, Blättern.. unwirklichen Formen. Fast wie Dreck in den Straßen, nur aus Gold.. das hier war kein Gold das darauf wartete eingeschmolzen und in Münzenform gegossen zu werden, das hier war Restgold, das aus der Prägeanstalt nach dem Gießvorgang wieder aufgesammelt wurde um später wieder eingeschmolzen zu werden. Hier und dort waren zwar offenbar fehlerhafte Münzen zu sehen... aber es schmälerte ganz klar die Menge des Goldes die er gerade vor sich hatte.. andererseits war es so einfacher zu transportieren. Auch wenn die Menge, die er vor sich hatte wohl reichen würde um alle seine Männer bis in alle Zeiten zu sehr reichen Männern zu machen, er konnte nicht abschätzen ob das reichen würde um ein ganzes Heer zu unterhalten. Wahrscheinlich nicht... dafür war die Truhe nicht voll genug, das erkannte er, auch wenn er nie das Glück gehabt hatte einmal die Kasse der Ala in ihrer Gänze bewundern zu dürfen. Die zweite Truhe enthielt offensichtlich Silber in etwas größerer Menge, allerdings ebenfalls nur Fisselzeug, das wohl nach dem Gießen übrig geblieben war.. und die beiden anderen mit Bronze, wobei tatsächlich der eine oder andere Barren dabei war. Das war sehr viel Geld, ganz klar... aber wohl nicht soviel, wie sich die hohen Herren erhofft hatten.


    "Na, los Jungs... Säcke organisieren, wir nehmen den Scheiss mit... und wehe einer von euch packt sich so etwas ein.", befahl er seinen Männern, und nach etwa einer halben Stunde geschäftigen Treibens standen seine fünfzig Leute mit nicht allzu prall gefüllten fünfzig Säcken bewaffnet im großen Atrium der Kaserne und machten sich bereit, den Rückweg zu dem Tor anzutreten, das sie als ihr Fluchttor auserkoren hatten...



    TDV

    Servius Caesius Tertullus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/12.jpg "Na, woher soll ich das wissen?", grinste der Caesier schief und zuckte mit den Achseln, nachdem er den Gruß ebenso lässig erwidert hatte, "Ich bin nur der Bote, nicht derjenige, der entscheidet wo die Botschaft hin soll..." Im gleichen Zuge holte er eine zusammengeklappte und mit einem Siegel verschlossene Tabula hervor und händigte sie dem Cornicularius aus. Der Text war kurz gehalten und wenig mehr als eine rudimentäre Information...



    Haben vor drei Tagen Augusta Vindelicum verlassen und werden in etwa vier den Aufstieg durch die Alpen über die Via Claudia Augusta nach Verona in Angriff nehmen. Wenn es gut geht, werden wir in knapp zweieinhalb Wochen dort eintreffen.
    Der Heeresteil unter Annaeus Modestus wird bei Clunia die Alpen überqueren, wann genau kann ich nicht sagen. Sie sind wohl ein oder zwei Tage nach uns aus Vindonissa aufgebrochen.


    Wir haben Nachricht, dass sich drei Legionen vor knapp acht Tagen noch in Savaria aufhielten.. dort sind sie mittlerweile nicht mehr. Wohin wissen wir noch nicht. Wenn ihr mehr wisst, lasst es uns wissen.


    Wo treffen wir uns? Sollen wir nach Mantua ziehen oder in Verona ein Lager ausheben?


    Mit der Bitte um baldestmögliche Antwort.


    Caius Flaminius Cilo
    Legat der untergermanischen Legionen


    SIEGEL


    Sim-Off:

    Habe die Zeitangaben möglichst vage gelassen, da sich im Feldzug sowieso nichts genau zeitlich bestimmen lässt.

    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Die Kaserne mit der angeschlossenen Münzprägeanstalt war wirklich so gut wie ausgestorben... so gut wie. Die einzigen, die sie vorfanden waren ein paar verängstigte Sklaven die sich in ihren Räumlichkeiten versteckt hatten. Es brauchte nicht viel Überzeugungsarbeit von den Männern der Ala Prima um sie zum Schweigen zu bringen, die meisten wurden einfach nur geknebelt oder gleich kollektiv in ihren Räumlichkeiten eingesperrt... mit dem netten Hinweis, dass man das komplette Gebäude anzünden würde, sollten sie versuchen Hilfe zu holen.


    Der Kampfeslärm von den Stadtmauern her war hier inmitten des Gebäudes wenig mehr als ein verschwindend geringes Echo aus Geschrei und Waffengeklirr, und zumindest Cavarinus hörte mehr das Rauschen seines eigenen Blutes in seinen Ohren als irgend etwas, was weitab geschah. Das Rauschen nahm nicht ab, je angestrenger sie den großen Komplex durchsuchten.. und es dauerte definitiv viel zu lange. Wenigstens hatten sie sich in der Kaserne mit genügend Waffe und Wehr ausrüsten können, aber von Gold war weithin nichts zu sehen. Ihre Fackeln spendeten mehr Dunkelheit als Licht und jeder Schatten der sich auch nur vermeintlich bewegte machte ihn und seine Männer noch nervöser, immerhin liefen sie durch ein Gebäude das sie nicht kannten.


    Er wusste nicht mehr wie lange es wirklich gedauert hatte, bis einer seiner Männer atemlos vor ihm stand und ihm berichtete, dass eine der anderen Gruppen endlich etwas gefunden hatten.
    Eiligen Schrittes waren er und seine Leute dem Mann gefolgt, um mehr Ecken und Wendungen als er zählen konnte, und schließlich in einen unscheinbaren Raum mit einem Loch im Boden. Da musste er reinkriechen?
    Cavarinus seufzte laut, bei diesem Auftrag blieb ihm auch rein gar nichts erspart.
    Das Loch war ein Keller mit eigens errichteter Luke in einer der Ecken des Raumes, über dem zuvor einige Säcke mit Sand für die Münzepresse gestapelt worden waren. Es war wohl nur Zufall gewesen, dass einer seiner Leute sich auf dem Sack erleichtert hatte... was ihnen nun den Zugang zum Gold einbrachte... aber gleichzeitig auch den Gestank von Reiterpisse in den Nasen.
    Unten war es genauso finster wie oben, aber die vier Truhen zeichneten sich deutlich im Fackellicht ab. Die Schlösser waren.. speziell. Cavarinus machte sich keine Illusionen, dass sie die knacken würden.. also ließ er schweres Werkzeug herschaffen, damit seine Leute die Truhen einschlagen konnten.


    Der Lärm war so laut, dass sie die Luke wieder verschlossen und Wachen an allen Ecken und Enden postierten.. und schließlich sogar wieder die Säcke mit weißem Sand über der Luke drapierten damit der Lärm etwas gedämpft wurde. Jetzt hieß es nur noch warten, bis die Truhen nach- und ihr Inneres freigaben. Und nichts war so nervenzehrend wie Warten...



    TDV

    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Kaeso wollte es anscheinend doch auf die linke Tour versuchen, was Cavarinus nicht unbedingt gefiel, schließlich wollte er keine römischen Soldaten ohne große Not ins Elysium schicken. Sein Kamerad war da anscheinend etwas blutrünstiger, und so beobachtete er wie die angewiesenen fünf Männer sich laut bemerkbar an den in Straßenlaternen vergingen, die Cavarinus schon bei ihrem Eintreffen in Lugdunum irritiert hatten. Nicht einmal in Rom gab es Straßenlaternen.


    Die beiden Wachen waren nicht dumm, und so entstand schnell ein Scharmützel als sie bemerkten, dass die fünf Laternenlöscher es eigentlich auf sie abgesehen hatten, das wegen der großen Überzahl jedoch schnell vorbei war. Sie schafften es gerade um Hilfe zu rufen bevor sie von den Männern des Kaeso niedergemacht wurden, und somit die ersten Opfer des Bürgerkriegs darstellten.


    Einen Moment später rannte Cavarinus mit dem Rest der fünfzig Männer auf das eroberte Tor zu, dass sie in aller Eile aufrissen und atemlos nach innen lauschten... wo sich allerdings nichts tat. Zwei kleine Laternen spendeten im Hinterhof der Münzprägeanstalt für mehr Schatten als Licht, aber es reichte um erkennen zu können, dass keine Gegnercenturie auf sie wartete. Ruckzuck waren die Reitersoldaten über den Hof geschwärmt und hatten die beiden Toten von der Straße mit sich gezogen, deren Schwerter wurden freilich sofort wiederverwertet, genauso wie deren Rüstungen. Er ließ zwei seiner Leute am Tor stehen um zumindest von der Straße her den Eindruck zu erwecken als wäre alles in Ordnung. Das Tor wurde geschlossen, und nun standen Kaeso, Cavarinus und der Rest ihrer Leute im großen Gebäudekomplex der Prägeanstalt. Es gab keinen Plan, sie hatten keine Ahnung wo die gefertigten Münzen auf ihren Abtransport warteten... oder das Gold auf seine Weiterverarbeitung. Da half nur noch suchen, also teilten sie sich in fünf Gruppen von zehn Mann auf und begannen durch die Kaserne und die Prägeanstalt auszuschwärmen... wie sie erhofft hatten, war die Kaserne größtenteils verlassen. Aber ob sie das vollkommen war, das konnten sie nicht sagen. Noch nicht.


    TDV

    Kaeso wiegte den Kopf. Augenscheinlich würde es keine Probleme geben die beiden Wachen auszuschalten. Doch konnte er sich eines unguten Gefühls nicht erwehren....


    Lass uns gehen. 5 Mann nach vorne zur Castra. Verhaltet euch unauffällig und wenn ihr nahe genug seid....macht was zu tun ist. antwortete nun Kaeso und blickte nun ebenfalls aus der Deckung heraus zu den Wachen am Ende der Strasse.


    Löscht jede zweite Fackel...so als ob ihr dafür sorgen wolltet dass nicht noch mehr den Flammen zum Opfer fallen soll.....fügte er hinzu. Wir folgen euch sobald ihr die beiden erreicht habt. So haben wir zumindest den Überraschungsmoment sicher auf unserer Seite...Wenn wir alle nun drauflos stürmen könnten die Beiden doch noch Alarm schlagen...


    Natürlich kam von einigen Unmutsbekundungen doch auch Cararinus war mit dem was Kaeso da von sich gab einverstanden. Es war schliesslich egal....


    PAS

    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Hatten die Feuer in der Stadt schon für reichlich Verwirrung gesorgt, so brach schier die Hölle los als ihre Kameraden vor den Stadtmauern angriffen. Überall liefen Menschen herum, die einen unter Waffen zu den Stadtmauern, die anderen um bei den Feuern zu helfen. Trotzdem hielt sich ein Großteil der Menschen in den Häusern versteckt und harrte dem, was da noch kommen mochte.


    Für Cavarinus und seine Männer war dies der Moment, dem alles galt. Da sich der große Trubel direkt an den Stadtmauern abspielte war der Ortskern relativ ruhig, kaum einen Menschen konnte man erblicken seit die Kämpfe tobten. Außer natürlich die Männer der Ala, die sich mit den wenigen Waffen die sie hatten auf zum großen Komplex der Münzprägerei machten.. sie setzten mit allem was sie hatten darauf, dass die Urbaner es für wichtiger befanden die Stadt zu verteidigen als das Gold des Kaisers. Es schien auch ganz so, als würde ihr Plan aufgehen: nur die zwei üblichen Wachen standen vor dem großen Tor des Gebäudekomplexes.


    Der Praefectus hatte es Cavarinus und dem anderen Decurio überlassen, wie sie innerhalb der Stadt vorgehen sollten, und aus einer versteckten Position heraus beobachtete ersterer die beiden Wachen in der kaum beleuchteten großen Straße, und wandte sich nach einem Moment zu seinem Kameraden Knaeos um: "Also... ich denke, wir sollten sie einfach überrennen. Die beiden werden sich schon ergeben, wenn sie merken, dass sie alleine gegen fünfzig stehen... die Hunde wollen sicher auch nicht sterben, was meinst du?"


    TDV

    Titus Statilius Taurus
    [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/36.jpg[/wrapIMG] Nachdem der Statilier sich ins Ohr flüstern ließ, wer dieser Petronius Crispus war und warum man ihn so standepede für die Führung der Stadtmilizen vorschlug, winkte er schon fast gelangweilt ab. Das lief nach den ersten Problemen ja wie am Schnürchen. Andererseits war es bei einer Siedlung, die letztlich aus den Canabae eines Lagers entstanden war, auch zu erwarten gewesen, dass es noch engagierte und erfahrene Veteranen gab die sich so einer Aufgabe annehmen konnten.


    "Oh, das ist ein kurzer Weg, Petronius...", schmunzelte der Statilier wo das gute Ende so unmittelbar in Sicht war, "..die verbliebenen Truppen kommandiere ich. Zudem wird nicht erwartet, dass ihr eine Truppe aufstellt die rund um die Uhr unter Waffen steht.. das tun schließlich die verbliebenen Truppen. Ihr seid lediglich angehalten genug Männer auszurüsten und einzuweisen, die den Truppen im Fall der Fälle zur Seite stehen."
    Andere Civitates hatten da natürlich mehr Verantwortung, weil sie garkeine regulären verbleibenden Truppen besaßen.

    Galeo Epidius Andronicus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/33.jpg]


    "Es wird abgestimmt über folgenden Antrag aus der Anhörung des Magister Vici Lucius Petronius Crispus über den Streit der Töpfer:"


    ANTRAG
    Im Namen der Töpfer des Vicus Apollinensis beantrage ich, Magister Vici Lucius Petronius Crispus, dass die Töpfer der übrigen Vici nur noch an den Markttagen ihre Ware in unserem Vicus verkaufen dürfen. Also auch auf dem Forum.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 19.08.2012.
    Abgestimmt wird mit :dafuer: (Annahme), :dagegen: (Ablehnung), oder Enthaltung.


    Stimmberechtigte Decuriones sind:
    - Numerius Duccius Marsus
    - Marcus Petronius Crispus (Der zwecks entsprechender Spielregel allerdings nicht gewertet wird)
    - Faustus Domitius Massula


    Als Magistri Vici stimmberechtigt sind:
    - Lucius Petronius Crispus

    Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg Hätte man dem Präfekten der Ala Prima vor wenigen Tagen noch gesagt, dass er mit nicht einmal fünfhundert Mann eine Stadt angreifen würde die zigtausende Einwohner hatte, so hätte er einen für vollkommen wahnsinnig erklärt. Jetzt stand er hier in der Dunkelheit und blickte von einem Hügel über die Stadtmauern und die darin brennenden Gebäude. Verluste unter den Zivilisten, sogenannte kollaterale, waren wenn möglich zu verhindern gewesen... das hatte er seinen Leuten gesagt. Doch das hier wuchs sich offensichtlich zu etwas mehr aus als nur einem angezündeten Gebäude. Mindestens eins der beiden Feuer hatte schon auf zwei weitere Gebäude übergegriffen, und dem Lärm zufolge waren die Vigiles bereits dabei die angrenzenden Häuser abzureißen.


    Sobald die Feuer zu sehen gewesen waren, hatten seine Leute das Feuer eröffnet. Zwei der Katapulte waren tatsächlich in der Lage auch wirklich etwas abzufeuern, auch wenn ihre Reichweite und Höhe alles andere als tauglich war.. die meisten Geschossen knallten gegen die Wand und zerplatzten dort ohne Wirkung. Es reichte allerdings vollkommen wenn EINER von zwanzig es über die Mauer schaffte, denn das verschärfte den Eindruck als hätten sie die Gebäude in Brand geschossen.
    Zu den weiteren Täuschungsmanövern gehörten die angesteckten Felder um die Stadt herum, deren Feuer mehr Schatten als Licht produzierte. Die Schatten wurden freilich weidlich von ihnen ausgenutzt, Blaesus hatte zehn Männer abgestellt die mit einem Haufen Pferden an der Hand um die Stadt reiten sollten um möglichst größte Verwirrung über die Feindeszahlen zu schaffen. Und dann waren da natürlich die Angriffe auf die Stadtmauer.


    An vier Stellen, also mit maximal hundert Mann pro Angriff gingen seine Leute mit Leitern auf die Mauern los und duckten sich so weit unter ihre Schilder wie es nur möglich war. Wirklich herankommen wollten sie eigentlich nicht, aber es reichte wenn sie genug der Verteidiger bannten. Auch wenn er einigen Abstand zu den Geschehnissen an und auf der Stadtmauer hatte, sein Blut rauschte nur so in seinen Ohren. Und dann waren da der Kampfeslärm und die Schreie... Schreie der Wut, des Schmerzes, aber noch keine Schreie von sterbenden Männern. Er hoffte, dass das auch so bleiben würde. Gold hin oder her, er hatte keine Lust seine Männer bei reinen Ablenkungsmanövern zu verheizen...



    TDV

    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Es waren vierzig Stunden voller Anspannung, in der Cavarinus und Kaeso Rufius mit ihren Männern in der Stadt ausharrten und sich größte Mühe gaben so zu tun als wären sie entweder nicht da oder ein ganz normaler Teil der Stadt. Einige von ihnen hatten sich noch Plätze in den Ställen gewisser Tabernae ergattern können, andere übernachteten gar nicht oder im Schatten der Stadtmauer, die dank der vor den Toren campierenden Ala Prima nun die meiste Zeit besetzt waren. Zumindest was das anging war der Plan des Präfekten aufgegangen... jetzt lag es nur noch an ihnen selbst.


    In der zweiten Nacht ging es dann los.. noch waren sie bis auf die kleineren Dolche die sie dabei hatten unbewaffnet, und es würde eine ganze Weile dauern bis sie sich auf dem einen oder anderen Weg mit blankem Stahl versorgt hätten. Erst als sie die eine und andere Patrouille in größtmöglicher Stille auseinandergekloppt hatten, hatte Cavarinus einige Männer in voller Rüstung und unter Waffen, aber es waren noch deutlich zu wenig um einen Angriff auf das kleine Castellum der Urbanercohorte zu wagen... und die Zeit drängte, denn bald würde man die Patrouillen als fehlend bemerken.


    Ein Lagerhaus im Osten und ein älteres Haus im Norden waren diejenigen, die sie auserkoren hatten. Erstens weil sie in der Nähe der Stadtmauern standen, und weil sie offensichtlich unbewohnt waren. Im Schutz der Dunkelheit Feuer zu legen war kniffliger als gedacht, und als sie den kleinen Kannen mit Öl noch brennende Fetzen hinterher auf die Dächer schleuderten, fürchteten sie eine ganze Weile, dass das Feuer nicht stark genug sein würde um die Leute in der Stadt lange genug zu binden, aber wenige atemlose Momente später züngelten die Flammen doch hoch genug um erkennen zu lassen, dass das ganze Haus in Flammen aufgehen würde.
    "INCENDIUM!!!!!!!!!!!", brüllte schließlich jemand, aber da waren die Brandstifter schon wieder auf dem Weg durch die Straßen zu ihrem Treffpunkt, natürlich nicht ohne "DIE LEGIONEN DES ANNAEERS SIND DA!!! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!!" zu brüllen. Jetzt lag es am Praefekten, dieses Zeichen auch zu erkennen und entsprechend für Druck zu sorgen.


    TDV

    Titus Statilius Taurus
    [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/36.jpg[/wrapIMG] Der Statilier wurde von ganz ähnlichen Fragen von Decurionen in Beschlag genommen, die weniger vom formellen Weg hielten als der Petronier, und daher dauerte es einen Moment bis er mitbekam, dass das Gespräch auch ohne ihn weiterlief: "Es werden in Mogontiacum Truppen stationiert bleiben, und es werden genug sein um zur Sicherheit der Stadt beizutragen..", rief er noch einmal, um sich von dem Wust an Decurionen um sich herum zu befreien, wobei er seine Informationen immernoch schwammig hielt, "..die genaue Anzahl kann ich nicht nennen um Angriffe von jenseits oder diesseits des Rhenus nicht zu provozieren.. nichtsdestotrotz werden eigene Initiativen der Civitates nötig sein. Die Patrouillien an der Limesgrenze werden beibehalten, allerdings in nicht so kurzen Intervallen wie bisher..."
    Was in etwa bedeutete: die Städte würden geschützt, das Landvolk zumindest in der Nähe der Civitates mit unregelmäßigen Patrouillien beglückt... und Villae Rusticae weit außerhalb mussten sich nun noch stärker als sonst auf ihre eigene Verteidigung konzentrieren.


    Als er den Ausführungen zuhörte, begriff er, dass es gerade der kritischste unter den Decurionen war, der den Dupondius als erster hatte fallen hören, weshalb der Statilier erleichtert einfach nur abwinkte: "Das hört sich nach brauchbaren Vorschlägen an, ich bin mir sicher, eure Maßnahmen werden die richtigen sein. Aber bedenkt, dass im Zweifelsfall die weiterhin in Mogontiacum stationierten Truppen und ihre Befehlshaber das Kommando in gewissen Krisensituationen haben werden."
    Ergo: er.

    Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg Vier seiner Leute, die er als Männer der Cohors II Raetorum Equitata auf 'Botenritt' nach Rom durch die Stadt geschickt hatte, ließen Sempronius wissen, wie und wo sich seine Leute in der Stadt niedergelassen hatten. Natürlich hatten sie ebenfalls das Gerücht gestreut, dass ein größeres Heer westlich an den Alpen vorbeizieht und die zweite Cohorte einfach nicht wüsste wie sie sich verhalten sollte.
    Für sie selbst gab es jetzt nichts anderes als darauf zu warten, dass der Tag vorüberging.. am nächsten ging es dann in aller Frühe los, in voller Kampfmontur auf die Stadt zuzureiten. Früher, als er noch ganz frisch das Kommando hatte, hatte es ihn berauscht als die Leute vor der die Straße entlangpreschenden flohen, aber dieses Gefühl war vor langer Zeit gewichen. Sie brachten Tod, und nahmen ihn, das war das Werk eines Soldaten... aber er hatte nie zu fürchten gewagt eine Stadt wie Lugdunum anzugreifen.


    Zwei Meilen vor der Stadt, als die Straße sich um einen Hügel wandte und die Stadtmauern in Sicht kamen, formierten sie sich zur Linie um den auf und an den Mauern stehenden Wachen ohne jeden Zweifel klar zu machen, dass sie angreifen würden. Natürlich war das taktisch gesehen absoluter Schwachsinn, schließlich hätten sie genauso versuchen können die Wachen zu überrumpeln in dem sie so taten als wären sie eine freundlich gesinnte Einheit. Aber dann hätten sie schlimmstenfalls am Tor oder in der Stadt kämpfen müssen, und das war nichts wofür die Reiterei auch nur ansatzweise zu gebrauchen war.
    Er wollte möglichst viel Aufmerksamkeit aus der Stadt auf die Stadtmauern ziehen, und kein blutiges Scharmützel in der Stadt mit ungewissem Ausgang.


    Als sie in vollen Galopp wechselten und die Stadt immer näher kam, beruhigte es ihn schon fast zu sehen wie die Tore geschlossen wurden... und dutzende panische Händler und anderes Fußvolk sich an den Toren sammelten und kläglich um Einlass jammerten und um Hilfe schrien.
    Sie beachteten sie gar nicht, sondern ritten weiterhin in vollem Galopp durch die Felder um die Stadt, über Stock und Stein und sorgten so dafür, dass jedes einzelne Tor geschlossen wurde... und jeder Fußbreit der Mauer mit Männern besetzt werden musste um sie nicht aus den Augen zu verlieren.


    Als sie die Stadt einmal umrundet hatten ließ er die Ala Prima in voller Linie Aufstellung nehmen um die Bedrohung für jeden auf der Mauer deutlich werden zu lassen. Schließlich ritt er mit zwei seiner Decuriones näher an die Mauer heran bis man sich in Rufreichweite bestand. Bogen fürchten musste er nicht, erstens gab es auch in der Antike gewisse Gepflogenheiten, zweitens gab es keine Sagitarischen Auxiliare in der Gegend... und Bögen waren für sie nicht mehr als Jagdinstrumente, nicht für den Kampf gedacht.


    "IM NAMEN DES DIVUS VALERIANUS FORDERE ICH EUCH AUF: ÖFFNET DIE TORE DER STADT UND ERGEBT EUCH DEM HEER DES KAESO ANNAEUS MODESTUS, TREUEM LEGAT DES VERSTORBENEN KAISERS UND MANN DES RECHTMÄßIGEN KAISERS APPIUS CORNELIUS PALMA!!!", brüllte der Praefect der Ala die Mauern hinauf, die zwar nicht hoch genug waren um Belagerungstürme abzuwehren, aber sehr wohl hoch genug um für Reiterei und Fußsoldaten ein ernstzunehmendes Hindernis darzustellen. Freilich war Valerianus seines Wissens nach noch nicht in die Höhen der Götter erhoben, aber das war der Tradition zufolge auch nur eine Formalie der sich selbst der Ursupator nicht entziehen konnte.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich eine Antwort auftat, und diese kam anonym von keinem deutlich erkennbaren Gesicht auf den Mauern: "Nö, geht weg!"
    Er wiederholte seine Forderung noch einmal mit unverminderter Lautstärke, bis sich schließlich jemand zeigte... dem Helmbusch nach zu schließen offensichtlich ein Tribun, und seinem Wissen über die Besetzung der Stadt entsprechend wohl der Tribun der Urbaner.
    "IM NAMEN DES RECHTMÄßIGEN PRINCEPS POTITUS VESCULARIUS SALINATOR!", erklang es von den Mauern, als der Urbanertribun gleich einmal klarstellte wem seine Loyalität galt, "WER SEID IHR, und WAS MAßT IHR EUCH AN DIE AUFGABE DIESER STADT ZU FORDERN?"
    "ICH BIN TITUS BLAESUS VON DEN SEMPRONII, PRAEFECT DER ALA PRIMA DER SCUBULER.. ICH FORDERE DIE AUFGABE DIESER STADT FÜR DEN RECHTMÄßIGEN KAISER APPIUS CORNELIUS PALMA UND SEINEN LEGATEN KAESO ANNAEUS MODESTUS, WELCHER IN BÄLDE MIT SEINEM HEER HIER EINTREFFEN WIRD! ERSPART EUCH SELBST DIE PLAGE EINER BELAGERUNG! ICH VERSPRECHE HIERMIT IM NAMEN DES ANNAEERS, DASS ES BEI DER ÜBERGABE DER STADT WEDER ZU PLÜNDERUNGEN NOCH ZU SCHÄNDUNGEN DER BEVÖLKERUNG KOMMEN WIRD! GEBT AUF, HILFE FÜR EUCH IST WEIT WEG UND DAS HEER DES ANNAEUS MODESTUS IST GROß!!", rief der Sempronier rüber, und erntete erst einmal einige Moment des Schweigens, bevor sich der Tribun der Urbaner wieder meldete, dieses Mal mit weitaus weniger Überzeugung in der Stimme.
    "Wer will dem Wort eines Mannes Glauben schenken, der sich gegen seinen rechtmäßigen Princeps wendet, und sich der Sache eines Kaisermörders und Ursupators verschreibt?"
    Der Sempronier seufzte, hatte er auf genau diese Art von Diskussion mal überhaupt keine Lust, und schloss blockte daher entsprechend ab: "Ich bin nicht hier, um diese Dinge auszudiskutieren! Ich stelle euch Bedingungen um zu verhindern, dass ihr großes Unheil über euch bringt! Gebt auf, ihr habt keine Chance! Hilfe ist weit weg, und ihr könnt den Annaeer nicht aufhalten!"
    "WIR WERDEN UNS NIEMALS EINEM KAISERMÖRDER UND SEINEN SCHERGEN ERGEBEN!", rief der Tribun wieder etwas energischer zurück.
    "DANN KANN ICH FÜR DEINE SICHERHEIT UND DIE DEINER MÄNNER NICHT GARANTIEREN, TRIBUN!", bellte Sempronius mit so viel Drohnung in der Stimme wie er bewerkstelligen konnte, wandte sich um und ritt zurück zu seinen Männern.


    Auch wenn Lugdunum eine weite Stadt war, deren Mauern er kaum mit seinen Männern umfassen konnte.. er teilte die ihm verbliebenen Turmae auf und verteilte sie um die Stadt herum. Und er ließ Belagerungswerk bauen.. das einfachste was sich an Katapultartigem innert kurzer Zeit mit ihren begrenzten Möglichkeiten herstellen ließ. Dabei kam es nicht darauf an die Stadt wirklich beschießen zu können, denn als einfach nur authentisch genug mit dem Beschuss drohen zu können. Dass die Wachen von der Stadtmauer die Katapulte als unwirksam und ineffizient erkennen würden konnte man bei der Entfernung bezweifeln.
    Ab jetzt galt es nur noch zu warten bis die Nacht kam.


    TDV

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET IN NOMINE CIVES MOGONTIACI


    ENTLASSE ICH
    Mathayus Magonidas


    AUF EIGENEN WUNSCH HIN
    AUS SEINEM AMT ALS
    Magister Vici


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III ID AUG DCCCLXII A.U.C. (11.8.2012/109 n.Chr.)



    SEIN AMT WIRD
    Titus Duilius Brocchus [NSC]
    BIS ZUR NÄCHSTEN WAHL AUSFÜLLEN.




    Galeo Epidius Andronicus - Duumvir Mogontiaci

    Decurio Cavarinus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/22.jpg Innerhalb der Stadtmauern wartete schon Cavarinus, der sich ebenfalls als vor einer anrückenden Streitmacht geflohenen Tagelöhner mit seinen Männern in die Stadt begeben hatte. Im Laufe des Tages hatten sie festgestellt wie immer mehr ihrer Männer, die schon auf dem Weg das Gerücht gestreut hatten, ohne größere Probleme in die Stadt gekommen waren.. manche hatten ihre Dienste gleich Händlern angeboten und waren dank ihrer Körperkraft mehr oder minder gerne gesehene Hilfskräfte.


    Sich offensichtlich zusammenrotten konnten die Männer dennoch nicht, immerhin waren auch in einer großen Stadt wie Lugdunum eine Menge von sechzig Männern groß genug um sofort Aufmerksamkeit zu erregen. Sie lungerten herum, arbeiteten oder taten größtenteils beschäftigt um sich mit der Stadt vertraut zu machen... und Befehle und Neuigkeiten kamen bei jedem nur per stiller Post an. Das dauerte alles seine Zeit, und so verging der erste Tag, in dem die Männer sich einfach mit der Stadt vertraut machten und ihre Tarnung perfektionierten... und natürlich war das große Gebäude der Münze schnell zu identifizieren gewesen, immerhin war es direkt an die Kaserne der Cohorte der Urbaner angeschlossen, stets gut bewacht und glich mehr einem winzigen Castellum innerhalb der Stadt als irgendwas anderem.


    TDV