Galeo Laetilius Fecenianus
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Mit zunehmender Belustigung hörte der Laetilier sich an, wie die Decuriones hier fröhlich aneinander vorbeiredeten, und einander dabei nicht verstehen wollten. Vor allem der Petronier trat dabei auf's unangenehmste hervor, da er sich offenbar in den Kopf gesetzt hatte alle anderen einfach totzureden und so seinen Willen zu bekommen... was eine letztliche Diskussion überflüssig machte.
Fecenianus fragte sich bei diesem Schauspiel insgeheim, ob der Petronier den Ordo mit seinen Soldaten der Legio verwechselte..
"Ich enttäusche die Decuriones nur sehr ungern...", versuchte er sich darin, dem Petronier seine Irrungen aufzuweisen ohne gleich wieder mit einem bockigen dutzende Jahre alten Kind konfrontiert zu sein, das sich aufführt als hätte man ihm den Honiglöffel geklaut, "..das klingt alles andere als gut. Zuallererst müsste man mal feststellen, dass der Domitier zumindest ansatzweise Recht hat, wenn er auf die Autonomie des Aedils mit polizeilichen Aufgaben pocht. Die Trennung der privaten Strafverfolgung, wie Duccius Marsus sie schon treffend dargestellt hat, tangiert hier das Steckenpferd des Domitiers, nämlich die entwendete Stadtkasse nur darin, dass die letztliche Verhandlung des Falls vom Praetor in Rom geschehen müsste.. ansonsten ist alles sauber abgelaufen, auch wenn der Magonide ordnungsgemäß als Diener der Stadt berufen hätte sein müssen, und nicht als Lohnschnüffler aktiv wurde. Domitius Massula hat insofern Recht, dass er die Verbrechensverfolgung, so sie die öffentliche Ordnung tangiert, bei der Civitas liegt... und nicht bei der Legion."
Irgendwo tat es weh, dem Barbaren und Günstling des Legaten Recht zu geben, aber der Petronier bettelte ja gerade in seiner hochmütigen Art um Belehrung.
"Daher gilt es, dass die Legiones eben NICHT die hauptsächliche polizeiliche Instanz in der Provinz sind.", fuhr der Laetilier fort, "Das WAREN sie, als die Provinz sich noch unter direkter Verwaltung des Militärs befand... was sie seit nunmehr zwanzig Jahren nicht mehr tut, und damit sind auch maßgebliche Aufgaben die vorher von der Legion wahrgenommen wurden auf die zivilen Instanzen der Civitates übergegangen. Ein profundes Beispiel ist erstens die zivile Natur der Provinzverwaltung, die nicht durch Offiziere und Soldaten der Legion gestellt wird, sondern von Männern des zivilen Lebens wie dies auch in Provinzen geschieht, in denen eben keine Truppen stationiert sind. Die Aufgaben die Magistrate unserer Civitas beinhalten eben auch eine Erhaltung der Ordnung OHNE dabei auf Hilfe der Legion angewiesen zu sein... und das beinhaltet nicht nur eine Führung der Ordnungskräfte durch die Aediles BEI BEDARF, sondern STETS."
Sim-Off:Ich kann mir denken wo du deine ganzen Einwürfe her hast, Crispus, aber sie sind hier nicht applikabel, weil Mogontiacum SimOn und unhistorisch eine zivile Civitates in einer zivilen Provinz ist, losgelöst vom Militär. Du arbeitest anscheinend mit Daten über die Verwaltung von Provinzen die noch direkt mit dem Militär verknüpft waren.. was allerdings so ziemlich sämtlichen Entwicklungen der Civitates in den letzten vier Jahren widersprechen würde. Also entscheid dich mal bitte, was du willst. Beides geht nicht.
So in Rage geredet echauffierte sich der Laetilier über die riesengroßen Lücken und offensichtlichen Mängel, die sich in dem Entwurf des Petroniers zeigten: "Des weiteren sollten sie nicht nur das RECHT und die VOLLMACHT haben die Getreideversorgung zu überwachen und so weiter und sofort... sondern die ihnen von den Duumviri auferlegte und vor Amtsantritt genau festgelegte PFLICHT dazu. Das Aedilat ist kein Wunschkonzert, es ist die Ausführung von genau dargelegten Aufgaben die ihnen vorher von den Duumvirn übertragen wurden. Und dann kommen wir auch zu den Untergebenen.. es ist nämlich nicht vollkommen Schnurz wie man diese bezeichnet. Warum haben wir eine Sprache, wenn wir sie nicht benutzen? Die Untergebenen der Aediles, wie auch der Duumviri und des Quaestors sollten Apparitores genannt werden. Es sollte den Magistraten eine ihrem Amt entsprechende Anzahl an Dienern, also Apparitores, auf Kosten der Stadtkasse zugebilligt werden. Die jeweiligen Aufgabengebiete dieser Apparitores werden dabei vom Magistrat selbst festgelegt.. der Aedil, der die Wasserversorgung überwacht dürfte sich so wohl einen Apparitor gönnen, der früher zur Zeit der Regio als 'Aquarius' firmiert hätte.. und einen, der früher als Agrimensor gedient hätte. Der Aedil, der mit der Erhaltung der öffentlichen Ordnung beauftragt ist, dürfte sich so Apparitores halten, die früher als Vigiles firmiert hätten."
Sim-Off:Das ist der Knackpunkt: ihr wollt hier offensichtlich Dinge festlegen, die zwar in der tollen LexMun von Crispus vorkommen, allerdings so genau festgelegt eine absolute Ausnahme waren und nicht die Regel. Es ist vollkommen unpraktisch eine Vielzahl von verschiedenen Positionen festzulegen, wenn sie historisch gesehen sehr unspezifisch gehalten waren. Und um einer Vielzahl von Signaturen vorzubeugen würde ich im Tabularium auch EINE untergeordnete Position empfehlen, nämlich die des Apparitors, die dann SimOn jeweils mit genauen Aufgaben versehen werden. Das entspräche viel eher der historischen Lage als das Vollstopfen des Tabulariums mit X Ämtern und Aufgaben die man zu Dutzenden zusammenbekommt wenn man nur drei Bücher über das Thema liest. EINE grafische Signatur, meinerwegen mit druntergeschriebenem Text der die Funktion genauer beschreibt, wäre da zehnmal sinnvoller als hunderte verschiedene Positionen einzufügen.