Galeo Laetilius Fecenianus
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Die Hand des Laetilius Fecenianus erhob sich nur leicht, als hätte er es nicht nötig noch deutlicher zu machen, dass er das Rederecht als erster beanspruchte. Er hätte dem Peregrinus schon alleine deshalb Fragen gestellt, weil er ein Peregrinus war, und die waren seiner Meinung nach Bekämpfenswert wo sie sich auch um Einfluss und Macht bemühten. Und dieser hier war ein ganz besonderes Exemplar, würde der duccische Duumvir nicht solche Mühe geben sein Lieblingsfeind zu bleiben, so hätte dieser Madonagis beste Aussichten auf diesen Posten.
"Ich hätte da eine Frage...", wandte er sich mit der für ihn typischen Überheblichkeit an den Mann, nur um sich wenig später gegen die Duumvirn zu richten, "Die Duumvirn haben sich also entschlossen, dir die Leitung der Ermittlungen abzutreten... das finde ich doch recht seltsam. Was qualifiziert einen Händler, Brandbekämpfer, Piratenjäger, Nauarchus und Sprecher von Hebräisch, Punisch, Aegyptisch, Achaiisch und Gallisch dazu, jetzt auch noch Verbrecherjäger in Mogontiacum im Auftrag der Duumvirn? Irre ich mich, oder hatte man die Bewerbung zum Optio Vigilum nicht abge..."
Er hielt inne, als sich von links einer seiner Mitstreiter zu ihm herüberlehnte und ihm hinter hervorgehaltener Hand etwas ins Ohr raunte: "Oh.. ich korrigiere mich... Centurio Statorum war das, genau. Also, wie genau kommen wir nun dazu, einem abgewiesenen, nicht-mehr-ganz-so-ortsfremden-aber-doch-noch-sehr-neuen Händler die Leitung über die Aufklärung des Verschwindens von dreihundert Aurei anzuvertrauen? Sind wir so verzweifelt? Nein... seid IHR so verzweifelt? Warum werden keine fähigen Männer aus der Legion hinzugerufen? Oder die Speculatores des Legatus Augustus Pro Praetore? Wenn ihr euren eigenen Leuten nicht traut, warum nehmt ihr dann keine professionelle Hilfe in Anspruch? Erfahrene?"
Seine Stimme troff nur so vor Hohn und Spott, die Verärgerung über die Leichtfertigkeit der Duumvirn, einen Niemand und vermeintlichen Alleskönner wie diesen Magonidas war mehr als deutlich heraus zu hören. Als einer der anderen Decuriones auch das Wort erheben wollte schnitt der Laetilier ihm das Wort ab, und wandte sich nun direkt an den Magonidas, ohne seinen Worte die Schärfe zu nehmen: "Sehr löblich, das was du da vollbracht hast... deine manigfalten Talente und Fähigkeiten einen außergewöhnlich gesegneten Menschen, könnte man annehmen. So gesegnet, dass es dir gleich möglich schien einen Konkurrenten als Übeltäter ausfindig zu machen.. was für hervorragende Arbeit. Und was für ein außergewöhnlicher Zufall..."
Gelächter breitete sich in den Reihen von Fecenianus' Parteigängern aus, als die Rede des Decurios in einer Spitze gegen den 'Ermittler' ausklang. Eigentlich konnte es ihm egal sein, wenn die Peregrinen sich gegenseitig beharkten.. sollten sie sich fertig machen, dann blieb mehr für die nördlichen Söhne Roms übrig. Dass der Mann sich den Petronius als Patron ausgesucht hatte, hatte schon einmal für ihn gesprochen.. allerdings machte das Gerücht die Runde, dass er sich von den Duccii sponsorn ließ. Was wiederrum gegen ihn sprach... und gegen den Petronius, der langsam zu Altersmilde taugte, und daher als Verbündeter im Ordo kaum mehr zu gebrauchen war. Ja, die Peregrini waren auf dem Vormarsch, da galt es nicht weniger zu zeigen als unerbittliche Härte!