Beiträge von Narrator Germaniae

    Liutbert, Sohn des Clodwig
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    ...kam zwei Wochen nach der Bestattung der Elfleda der Mattiakersohn Liutbert zur Casa geritten in der die Wolfrikssöhne residierten, um endlich das zu klären was ihm schon seit geraumer Zeit durch den Kopf spukte. Und seitdem er seinen Muntherrn davon in Kenntnis gesetzt hatte auch diesem.


    So klopfte er an, da entgegen seiner Sitte in dem größeren Komplex keine Möglichkeit war sich bemerkbar zu machen ohne dem Haus ungebührlich nahe zu kommen, was wohl eine Unart war die mit den Städten einherkam.

    Liutbert, Sohn des Clodwig
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    "Twee Sune?", hakte Liutbert nach, wo es nichts nachzuhaken gab. Der Mann hatte Glück, seine beiden Lütten waren aus dem Gröbsten beinahe raus. Wenn nicht so eine Welle kam, wie diejenige die Elfleda und einige weitere in Mogontiacum dahingerafft hatte, hatte er gute Chancen darauf beide ins Heiratsfähige Alter und an gute Mädchen zu bringen. Der Gode unterbrach ihn jedoch, und so kam er nicht mehr dazu weiter zu fragen ob er es ins Auge gefasst hatte noch einmal zu heiraten. Was rechts des Rhenus selbstverständlich war, war hierzulande wohl nicht mehr Gang und Gäbe. Auch Elfleda war unverheiratet geblieben und hatte sich ganz ihrer Sippe gewidmet, obwohl Liutberts Wissen nach auch der Rich Witjon nach dem Tod seiner Frau keine neue genommen hatte. Was auch immer da vorgefallen war: es gab noch Möglichkeiten.


    Als es daran ging der Toten Geschenke mit in Hels Reich zu geben ging auch Liutbert nach vorne um dem Helfer in der Grube ein für germanische Verhältnisse sündhaft teures Geschmeide aus Gold, Buchenperlen, Perlmut und Bernstein. Männer waren für weniger getötet worden, und Liutbert hatte das Ding nur nach Mogontiacum bringen dürfen weil eh eine Gruppe von mattiakischen Händlern auf dem Weg war zu einem der letzten großen Märkte des Jahres in die Stadt zu kommen.


    Als der teure Schmuck ordentlich neben all den anderen teuren Stoffen, Stickereien, Webarbeiten, kostbaren Haushaltswaren und Symbolen zum Liegen kam, wandte auch Liutbert sich ab um der Familie der Verstorbenen zu kondolieren. Es wäre pietätlos gewesen jetzt auf Politik zu sprechen zu kommen, und so fiel die Kondolation relativ knapp aus... er würde später noch einmal auf wichtigeres zu sprechen kommen.

    Titus Volcatius Mutianus
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    Der Volcatius wusste gar nicht wie ihm geschah, so unbedarft und überraschend war der stete Stimmungswechsel bei seinem Gegenüber, und so verwirrend war seine Geschichte. Er begann dieser Konversation müde zu sein, da der Germanicus wohl nicht begreifen wollte, dass man sich als ortsfremder nicht einfach in den Ordo Decurionum einer Stadt einkaufen konnte. Und Volcatius hatte nicht vor die anderen Decuriones zu düpieren, von denen sich viele schon seit Jahrzehnten für die Stadt in der sie lebten einsetzten, nur damit jemand seine Vita mit einem Decurionat schmücken konnte. Da war ihm der Frieden in der Elite seiner Stadt lieber als die paar Sesterzen extra aus römischer Hand.


    "Die Civitas wird sicherlich dankbar über eine solche Spende sein..", entgegnete der Duumvir mit deutlicher kühlerer Tonlage, "..allerdings muss ich dich wohl darauf hinweisen, dass ich dir selbst bei einer solchen Spende nicht versprechen kann, dass du dein Ziel innert kürzerer Zeit erreichen wirst, als es andere tun. Wenn du mich nun bitte entschuldigst, auch auf mich wartet noch Arbeit. Vale bene, Germanicus."
    Mit diesen Worten komplimentierte der Duumvir den störrischen Gast heraus, und wandte sich danach wieder seinen eigenen Aufgaben zu.


    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Sehr gut. Wie dein Fürst sicherlich schon bemerkt hat, werden derzeit auch wieder Patrouillen auf die andere Seite des Limes entsandt. Sollte es Probleme mit diesen Patrouillen geben so soll dein Fürst nicht zögern sich an mich zu wenden. Die Mattiaker sind Freunde Roms und haben das Anrecht auch entsprechend behandelt zu werden."


    sagte Modestus ernst, denn er wollte nicht, dass es zu Konflikten mit den Verbündeten kam. Sollten sich die römischen Soldaten bei den Patrouillen daneben benehmen, wollte und würde er sich persönlich darum kümmern, denn die Mattiaker galt es nicht als Verbündete zu verlieren.


    "Ich habe aber auch noch eine persönliche Bitte an deinen Fürsten. Ich möchte, dass er mir ein Dutzend Männer schickt. Verlässliche Männer, die sich im Grenzgebiet auskennen und im Kampf bewährt haben. Mit einem Anführer schlau wie ein Fuchs und kräftig wie ein Bär. Sie sollen meine Späher im Grenzgebiet herumführen, falls Rom mit eurem Fürsten zusammen gegen die Chatten zieht. Damit wir das Gebiet kennen. Aber auch für meinen persönlichen Schutz. Ja, so sehr schätze ich die Mattiaker! Und natürlich wäre es mir ein Vergnügen deinem Fürsten diesen Gefallen voll und ganz zu erwidern."


    Liutbert, Sohn des Clodwig
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    Zu den wiederaufgenommenen Patrouillien der Römer durch das Grenzgebiet konnte Liutbert wenig beitragen als ein einfaches Schulterzucken. Den Richs des Stammes war es relativ egal, solange die Römer eben nur im Grenzgebiet ihre kleinen Ausflüge unternahmen. In einer Zeit in der Grenzen sowieso aus einem manchmal zig Kilometer breiten Streifen an mehr oder minder besiedeltem Gebiet bestanden lief man sich eh ständig gegenseitig über den Weg. Was Grenzverletzungen auch immer zu einem Gradmesser der gegenseitigen Toleranz machten: wenn die Mattiaker es wirklich wollten, hätten sie sich schon vor Jahren über die römischen Bewegungen jenseits des Rhenus empören können.


    Die Anfrage nach tüchtigen Männern war hingegen nicht weniger als eine große Ehre für jeden jungen Mann, der von den einflussreichsten Sippen der Mattiaker und ihren Richs dafür auserkoren sein würden.


    "Ik wöd datt minge Rich usrichte..", schwoll die Brust des jungen Germanen bei dem Gedanken an, er selbst könne zu diesen Männern gehören. Dann allerdings fiel ihm ein, dass er nicht hier war um verbale Streicheleinheiten zu genießen, sondern um ein paar Vorteile für seinen Stamm bei dem erwarteten Wintergeplänkel mit den Chatten herauszukitzeln... und vor allem seine Lateinkenntnisse zu profilieren: "Ich werde das meinem Rich ausrichten.. im Gegenzug würden sich die Mattiaci über eine Menge an Metall freuen. Eisen."

    Titus Volcatius Mutianus
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    "Das spricht dafür, dass anscheinend nicht nur ich von deinen Ausführungen etwas verwirrt bin, Germanicus.", stellte der Duumvir trocken fest, "Ich wusste von gewissen Problemen den Cursus Publicus betreffend, schließlich fällt auch uns auf, dass ein Brief aus Italia auch im Sommer deutlich länger benötigt als wir es... nunja... gewohnt sind. Seit dem Tod einer gewissen Stationaria in Mogontiacum scheint der Betrieb nicht mehr allzu reibungslos zu verlaufen.. Und ich muss zugeben, mich verwirrt es doch sehr wenn ich nun den Praefectus Vehiculorum Italiae vor mir sehe, und keinen eigens dafür herbestellten Emissarius. Wie dem auch sei, ich kann also davon ausgehen, dass die Probleme heuer angegangen werden... was mich sehr freut."


    Er schenkte dem Mann ein freundliches Lächeln, immerhin war Korrespondenz mit den umliegenden Städten kein Akt, mit Rom allerdings schon, und jeder hatte großes Interesse daran, wenn dieser Akt so unkompliziert wie möglich auffiel. Im offensichtlichem Gegensatz zu dem Mann vor ihm.. der erst eine ziemlich große Klappe zeigte, auf seine ruhmreiche Familie verwies und ihm dann verkaufen wollte, unkonventionelle und neue Pfade betreten zu wollen. So langsam beschlich Mutianus das Gefühl, hier von einem reichen Schnösel für dumm verkauft zu werden... andererseits hatte er natürlich ein nicht unerhebliches Interesse daran, das Geld des Mannes in Confluentes investiert zu sehen...


    "Eröffne deine Betriebe, Germanicus.", sprach Mutianus daher betont höflich, ohne allzu sehr zu zeigen, dass er nicht vorhatte den Mann an die Hand zu nehmen und ihm Schritt für Schritt zu zeigen wie er in der Civitas wirken konnte, immerhin war der Mann Praefectus Vehiculorum, in besten Mannesalter und höchstwahrscheinlich schon Pater einer Familia. "Wenn du dich in der Civitas bekannt machst, werden dir sicherlich einige Baustellen auffallen, mit denen du beweisen kannst, dass du es mit deinem Aufenthalt in Confluentes ernst meinst..." Denn das Gefühl hatte der Duumvir der Stadt im Moment keineswegs...


    Potitus Tuscenius Piso
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    Mit der Verbrennung des Leichnams nahm auch Thorger seinen Platz in der Gemeinde ein, und atmete vornehmlich durch den Mund als der Wind den Gestank verbrennenden Fleisches über sie wehte. Sich einen Zipfel seines Umhangs vor Mund und Nase zu halten verbot allein die würdige Haltung zu der er verdammt war, wollte er es in der Civitas zu mehr bringen als einem popeligen Magister Vici..


    Das Feuer brannte ab, die Gemeinde verharrte tapfer mehr als eine Stunde in ihrer Position, auch wenn sich nicht vehindern ließ, dass einige von ihnen zu leisen Gesprächen übergingen, weil niemand gerne in Gesellschaft eine Stunde lang schwieg... Thorger tat so, als würde er es nicht hören. Wie immer.
    Als das Feuer runtergebrannt wurde, forderte er wortlos die Gemeinde auf der Grabgrube Gaben beizufügen während man die Asche der Elfleda in eine von der Familie vorbereitete Urne füllte. Man hatte eine Grube am Fuße des Grabhügels ausgehoben, in dem seit Jahren der verstorbene Ehemann der Elfleda ruhte, die Wände durch grob gehauene Granitplatten verstärkt, das dicke Holz für die Decke bereits am Rande liegend.


    Es brauchte immer einen, der den Anfang tat, sonst wollte nie einer der erste sein.. und als Gode stand es ihm durchaus zu das Grab als erster mit einer Beigabe zu schmücken. So ließ Thorger sich eine kleine geschnitzte, mit Bernstein verzierte Figur, die Frigg und ihre Kinder zeigte, als Zeichen für die erfolgreiche Mutterschaft, die Elfleda in ihrem Leben ausgezeichnet hatte. Ein Helfer der Familie ward in die Grube geschickt worden um die Grabbeigaben ordentlich der Sitte entsprechend und vor allem des Rangs des Gebenden in der Kammer anzuordnen...

    Titus Volcatius Mutianus
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    "Praefectus Vehiculorum Italiae?", hakte der Duumvir an dieser Stelle noch einmal nach, weil sie ihm besonders interessant erschien, "Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Civitas wie Ostia weniger Arbeit zu bewältigen hat als Confluentes... aber wieso hast du dann deine Stelle in Rom aufgegeben? Um eine Laufbahn als Ritter wahrzunehmen? Da kann ich dir sagen, dass das Decurionat in Confluentes nicht zu dem gehören dürfte, was dich voranbringt."
    Sprach er so ehrlich wie unbescholten, schließlich musste sich Confluentes seiner Meinung nach nicht verstecken.
    "Unsere Civitas hat vor einigen Jahren ein paar Turbulenzen durchlebt, ja.", fasste er zugeknöpft die Geschehnisse zusammen, die quasi vollkommen unvorbereitet und aus dem Nichts aufgetaucht waren.


    "Der Ordo Decurionum Confluentis..", begann der Duumvir nun mit merklich kühlerer Stimme, "..ist vor allen Dingen eine Versammlung der verdientesten und anerkanntesten Bürger unseres Vicus, die sich in den vergangenen Jahren mehrfach um unser Gemeinwesen verdient gemacht haben. Solltest du also mit dem Gedanken spielen dich tatsächlich in Confluentes nieder zu lassen.. Betriebe zu führen, dich einzubringen... so kannst du das gerne tun. Über eine Aufnahme in den Ordo Decurionum können wir dann sprechen, sobald man dich für würdig befindet in dieses Gremium aufgenommen zu werden. In zwei oder drei Jahren."


    Titus Volcatius Mutianus
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    Der Duumvir zog unweigerlich die Lippen schmal, als der junge Germanicus seine patzige Art nicht recht ablegen wollte. Die Geschichte von seinem Vater war schöner Standard, doch verstand der junge Mann offensichtlich nicht, was Mutianus wirklich von ihm wollte.


    "Ahja, schön.", unterbrach er den Mann in einem bemüht neutralen Tonfall, "Und was über deine Person magst du mir nicht erzählen, Germanicus?"


    Ohne große Not wanderte die Rede des jungen Mann daraufhin sofort in die Defensive, was den Duumvir noch mehr irritierte. Noch hatte er nichts gegen das Vorhaben gesagt, allerdings schien der junge Mann zu nervös zu sein um seine Sache hier mit eindeutigen Momenten zu verkaufen.


    "Nun.. wenn du schon so beginnst, Germanicus: weißt du überhaupt, was der Ordo Decurionum ist? Wer in ihm sitzt und welche Aufgaben und Pflichten einen als Decurio erwarten?", kam er dann doch nicht umhin, zu zeigen wie wenig er von der bisherigen Vorstellung des Mannes hielt.


    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    ...


    Liutbert, Sohn des Clodwig
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    Der junge Mattiaker schenkte seiner Begleitung, dem offensichtlich germanischen Vertrauten des römischen Fürsten, nur ein halbherziges Lächeln auf dessen Versicherung, dass letztlich doch alles Gut würde. Irgendwie konnte er nicht daran glauben..


    "So de Norne et wolle, wöd et gescheh'.", brummte er daher in seinen Bart hinein und verfolgte mit abwesendem Blick der Verbrennung der Toten, die hiermit nach Hels Reich ging. Was für Optionen blieben ihm? Sein Blick wanderte zwischen den Hinterbliebenen der toten Mattiakerin, blieb auf diesem und jenem hängen, besonders aber auf den Kindern der Elfleda. Sohn und Tochter. Besser wäre der Sohn, aber vielleicht auch die Tochter? Man wusste ja nie.. er würde das klären müssen. Und was war mit dem Anführer der Sippe? War der?
    Andererseits.. mussten es überhaupt die Wolfrikskinder sein? Sein Blick wanderte zu seinem Begleiter und blieb auf diesem ruhen...


    "Sach ma, Valgiso.. bisch eh verhiratet?", kam die Frage leise über seine Lippen, auch wenn er wusste, dass dies ein denkbar schlechter Ort für sie war. Allerdings musste er Gewissheit haben, bevor er mit den Wolfrikskindern sprach.. die offensichtlich auf dem absteigenden Ast waren. Da wäre es nur logisch, wenn die Mattiaker sich auch nach anderen potentiellen Verbündeten umsahen, die ihre Sache in der großen Römerstadt für sie vertreten könnten.

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/19.jpgRandolf


    Zuerst lief alles gut. Caerdoc rückte mehr oder weniger mit der Sprache heraus und zeigte sich auch ordentlich eingeschüchtert. Sein merkwürdiger Freund allerdings muckte auf. "Wat?!" blaffte Randolf Herodorus an, der ihn ganz blöd von der Seite anmachte. "Jez' pass ma' auf, du Spinner," setzte Randolf zu einem Konter an, der es in sich hatte. "Erstens hab' ICH euch angeheuert. IHR arbeitet für MICH. ICH bezahle euch. Wenn de nich' so für mich springen will's wie ich das will, dann haste eben Pech. Dann kanns'e nämlich nach Hause gehen und wir kassieren später das Geld ohne dich. Kapiert? ICH habe den Auftrag zum Sklavenfang bekommen und ICH krige hinterher auch das Geld. Wenn ihr also was abhaben wollt, dann spurt ihr lieber mal so wie ich das will!" Degenhard und Ivo nickten nur stumm. Die beiden wussten was Sache war, denn sie hatten schon des öfteren mit Randolf zusammen gearbeitet und kannten den alten Hund, der so manchen Trick auf Lager hatte und nicht selten den Riecher für einen rentablen Auftrag bewiesen hatte.
    "Also," fuhr Randolf fort. "Ich will jetzt alles wissen, was ihr rausgefunden habt, oder es setzt was. Und das wird dann kein Spass!" Unglaublich, dass dieser Volltrottel so einen Aufstand machte. Dabei arbeiteten sie hier doch alle zusammen!

    Galeo Laetilius Fecenianus
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    Er hatte die Sitzung mit eher beiläufigem Interesse verfolgt, immerhin ging es um eine Sache, bei der er wenig beizutragen hatte außer der eigenen Zustimmung. Die implizite Weigerung ihres Stadtpatrons ihnen in dieser Sache zu helfen war bedenklich, in diesem Moment aber nicht Sache der Diskussion. Was ihm viel mehr aufstieß war die Art und Weise, wie hier eine mickrige Gesandschaft zusammengestellt wurde... und dann auch noch von wem.


    "Nein, ganz im Gegenteil...", entgegnete er schließlich auf die Worte des zweiten Duumvir, "..ich plädiere dafür, die Abreise soweit hinauszuschieben, dass Duccius Marsus seine Pflichten als Duumvir dort wahrnimmt wo sie wahrgenommen werden sollten. Und zwar in der Civitas, die ihn in sein Amt gewählt hat. Sollten wir uns entschließen eine Gesandschaft vor Ablauf eurer Amtszeit zu entsenden, so schlage ich vor, dass wir aus der Reihe der gewesenen Duumvirn Männer auswählen, die sich immerhin kaum einer so ehrenhaften wie auch verantwortungsvollen Aufgabe zum Wohl ihrer Civitas verwehren können."
    Im Fall der Fälle würde Fecenianus einfach zwei oder drei Männer aus seiner eigenen Riege losschicken, war er selbst doch nicht bereit seinen Hals auf einer so weiten Reise zu riskieren.. und dabei den Duccii die Stadt zu überlassen, nachdem Petronius Crispus altersmilde geworden war.

    Cossus Visellius Rutilus
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    "Sehr richtig. Der Ordo Decurionum erwartet so bald als möglichst einen ersten Bericht. Du verstehst sicher, dass die Honoratioren unglaublich ungeduldig sind und in den Ermittlungen keinen Aufschub dulden werden." Rutilus zuckte die Achseln. Sein Gegenüber konnte sich wohl vorstellen, wie das war einen Auftraggeber im Nacken sitzen zu haben. "Gut, ich lasse dann jetzt mal nach deiner ersten Verhörperson schicken. Du kannst mich in meinem Officum erreichen, wenn du noch etwas wissen musst. Vale Magonidas."



    Titus Volcatius Mutianus
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    "Wenn ich das richtig verstehe...", zog der Duumvir ein erstes Resümee des Vortrags des Germanicus, ohne dabei eine Miene zu verziehen, "..möchtest du, dass ich dir zuerst dabei helfe eine Bleibe zu finden. Dann willst du dem Ordo Decurionum beitreten, kurz nachdem du in Confluentes angekommen bist. Und du möchtest die Stadt dem naheführen, was du den Glanz des Imperium nennst.. nur um danach die Stadt zu beleidigen, in der du Fuß fassen möchtest? Und das alles, weil du einer der vielen Familiae der Gens Germanica entstammst?"


    Der Duumvir begann zu lächeln, soviel Naivität amüsierte ihn dann doch. Auf dem Weg zurück zum Schreibtisch machte er einen Abstecher zu einem kleinen Tisch, auf dem er zwei Becher mit verdünntem Wein füllte und diese schließlich auf seinem Schreibtisch abstellte. Einen auf seiner Seite, einen auf der Seite vor welchem ein einfacher Stuhl für jene stand, mit denen er Konversation pflegte.


    "Nun, Germanicus Aculeo.. ich schlage vor, wir fangen noch einmal von vorne an, und ich tue so, als hätte ich das gerade nicht gehört. Setz dich doch bitte...", deutete er auf den Stuhl und den Becher mit Wein, blickte den Germanicus jedoch gerade heraus mit einem Blick an, der deutlich machte wie wenig der Duumvir von der Art seines Gastes angetan war, "Erzähle doch etwas von dir. Welcher Familia entstammst du, und wer war dein Vater?"


    Liutbert, Sohn des Clodwig
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    Desaster! Welch Desaster! Liutbert hatte das Gefühl, mehr als alle anderen über den Tod der Elfleda zu trauern, war ihr Wegfall doch ein arges Problem für seine Auffassung der Nachrichtenübermittlung zwischen Mogontiacum und den Mattiakern ein arges Problem. Nicht einmal hatte man ihn zu der Kranken vorgelassen, nicht ein einziges Mal! Dabei kam er von ihrem Onkel, quasi direkt!
    Mit versteinerter Miene nahm er nun an der Bestattung teil, seine Gedanken rasten von einer Ecke in die andere.. wie sollte er dies Problem nur lösen? Er würde bald wieder zu Rodewini reiten müssen, um ein weiteres Mal von den Vorgängen in Mogontiacum zu berichten. Dass die Römer auf Manöver gewesen waren dürften selbst die Chatten mitbekommen haben, ruhig war es trotzdem geblieben. Etwas, was den Römerfürsten sicher interessiert hatte. Und die Mannbarkeit des Großneffen Rodewinis war eine Sache, die ihm den Arsch retten konnte... während er die Phrasen des Goden nachbetete, der seiner Meinung nach ein wenig zu römisch gekleidet war um auf einer solchen Bestattung zu wirken, wanderte sein Blick zu dem jungen Mann, der kaum jünger war als er selbst und doch so jugendlich wirkte. Er würde nachher ein ernstes Wort mit ihm zu sprechen haben. Sobald er seine eigene Mutter nach Hel geschickt hatte, hieß das.

    Liutbert, Sohn des Clodwig
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    "Ah..", entwich es der Kehle des Liutbert, als er verstand worauf der Berater des Römerfürsten hinauswollte, "..also allett, watt de Richs midde Gode beschnacke."


    Die erneute Bitte des Römerfürsten nach einem ständigen Gesandten war ihm dann doch etwas suspekt.. war das Kerngebiet der Mattiaker keine zwei Tage von Mogontiacum entfernt, und die Städte Aquae Mattiacorum und Nida sogar noch weniger.


    "De Rodewini hat singe Base, de ihr Römer Duccia Elva nennt, in Mogondiacum. Sie wird wisse, watt ihr Oheim und singe Gleiche denkt.", schloss er daher knapp, und hoffte der Fürst würde verstehen worauf er überhaupt hinauswollte. Zwar war Elfleda nur ein Weib, aber sie war eine Fürstentochter, und damit mehr wert als so mancher Mann.

    Potitus Tuscenius Piso
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    Als Hiltawin das Zeugnis ablegte, ohne wirkliches Zeugnis abzulegen war Thorger noch bemüht freundlich dreinzuschauen. Konnte ja mal passieren, besonders wenn man von schlichtem Gemüt war und einem in der Aufregung das Zeugnis abhanden gekommen war, das man vor den Göttern eigentlich bezeugen würde. Aber gerade das Kampfzeugnis war das beliebteste unter allen, schließlich brauchte ein junger Mann kaum mehr tun als in einer deftigen Prügelei bis zum Ende auszuharren um als Kampffähig und damit als bezeugt zu gelten. Vielleicht hatte Thorger auch einfach nur etwas übersehen, dass alle von ihnen wussten... nur er nicht. Hatte er eine Rauferei übersehen? Die Geschichten nicht gehört? Dabei glaubte er sich doch so gut informiert... aber als dann auch das Oberhaupt der Wolfrikssöhne kein Wort darüber verlor, WIE der junge Hadamar denn gezeigt hatte, dass er mit wachem Geiste seinen Platz in der Gemeinschaft einnehmen und mit eigener Stimme reden konnte, blickte der Gode unübersehbar irritiert drein. Und als dem auch noch der letzte Zeuge folgte, und wiederrum kein Wort über die Taten des Jungen verlor, gab Thorger schließlich auf... er konnte darüber hinwegsehen. Aber das hier war eine Angelegenheit, die vor den Göttern geregelt wurde. Und die würden kaum einfach so in Kauf nehmen, dass man von vielem erzählte nur nicht von dem worauf es ankam.


    Was allerdings etwas flexibler war als die Meinung der Götter war das Prozedere, mit dem die Zeugnisse eingeholt wurden, und so begann Thorger einfach noch einmal von vorne: "Nun, so sei es... wir haben drei Zeugen, die Zeugnis abliefern wollen von den Taten des jungen Hadamar. So tritt nun vor, Hiltawin, Sohn des Rodnang, und erzähle davon, wie Hadamar sich im Kampf bewährt hat."

    Potitus Tuscenius Piso
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    Es gab definitiv schönere Gelegenheiten, sich für die Wahl in den Ordo Decurionum zu qualifizieren, als auf Bestattungen den Priester zu spielen. Besonders wenn es so viele waren wie in dieser Woche.. und gerade bei einer Bestattung wie der von Duccia Elva gab es viel zu verlieren wenn man seine Sache falsch machte, immerhin war ein Großteil der städtischen Elite anwesend. Allerdings war das Prestigepotential auch gewaltig, und daher hatte Thorger, Sohn des Wituold sowieso nicht nein sagen können, hätte er es ohnehin nicht schon kaum ablehnen können ohne sich vor der Gemeinde zu blamieren.


    "Elfleda, Tochter Sarwolfs, Sohn des Arivior, vom Stamme derer von Mattium wurde vor drei Tagen aus dieser Gemeinschaft gerissen. Als Frau des Lando, Sohn des Landulfs hat sie als Fürstin der freien Stämme auch in unserem Kreise einen Platz eingenommen, den sie nach alter Sitte und dem Brauch unserer Väter ausgefüllt und geprägt hat.", begann er die Totenrede auf eine Art und Weise, die sehr diplomatisch ausdrückte, welchem Kulturkreis sich die Verstorbene überhaupt zugehörig gefühlt hatte. Selbst hielt er einen gewissen Sicherheitsabstand zu der Toten, die man unter einem Schleier verborgen hatte um die ihr gebührende Würde nicht durch das von Fieberpusteln übersähte Gesicht zunichte zu machen. Er wollte sich nicht anstecken, bei aller Götterliebe, er hatte noch so viel vor! "Sie hat zwei gesunde Kinder geboren, von denen Landulf, Sohn des Lando, welcher bereits in den Kreis der Männer getreten ist und den Platz seines Vaters in unserer Mitte einnehmen wird. Naha, Tochter des Lando, ehrbare wie sittsame Frau, nach den Traditionen unserer Väter erzogen um dem Beispiel ihrer Mutter zu folgen und einem Mann gegeben wird, um die Reihe ihrer Ahnen fortzuführen. Elfleda wirkte als treuer und aufopfernder Kopf einer Sippe, die zu den stärksten und angesehensten der Stadt gehört. Sie übernahm Verantwortung im Gursus Bublicus und half zudem mit ihren Kenntnissen unseres Heilwissens vielen Menschen in diesen Gestaden, heilte sie, linderte ihre Schmerzen und erleichterte ihren Gang zu Hel. Wir nehmen Abschied von einer Frau, die mit ihrer pflichtbewussten und treuen Hingabe an ihre Familie ein Beispiel für all jene setzt, die nach ihr kommen werden und zaudern... denn Zaudern bedeutet den Tod und das Ende."


    Mit dem Ende der Totenrede wurden zwei mitgebrachte Fackeln entzündet, und Thorger ging auf die den anderen vorstehende Familie der Verstorbenen zu, um sie mit sich vorher sorgsam eingeprägter Entschlossenheit dem Sohn der Verstorbenen und dem Rich der Sippe in die Hand zu drücken. Danach wandte er sich um, beschwor ein weiteres Mal den Zusammenhalt der Gemeinschaft gerade im Angesicht des Todes und führte dann das Bild der um Sigurd trauernden Gudrun an, die ihrem Liebsten schließlich in den Tod folgte um nicht in der Welt der Lebenden seiner harren zu müssen, sondern selbst in ihrer Hingabe als Ehefrau in die Reihen der Ahnen übertrat.


    Nachdem die Beschwörung der Götter abgeschlossen war, die wie immer darauf abzielte den Kreislauf des Lebens nachzuzeichnen, blickte er die beiden Männer mit den Fackeln auffordernd an, ihr Werk zu tun und die Verstorbene zu Hel zu schicken.

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/19.jpgRandolf


    Gespannt hörte Randolf sich an, was Caerdoc ihm da auftischte. Die Kleine war also nicht allein unterwegs, sondern mit zwei Kerlen. "Allerdings sollten wir..." begann er bereits, als Caerdoc dann noch etwas nachschob, was Randolf so gar nicht gefiel. "Äh..." machte er zunächst verständnislos, bevor er die Stirn runzelnd Caerdoc sehr eindringlich fixierte und sich zurücklehnte, wo er doch gerade bereit zum Aufspringen gewesen war. "Du hast da wohl 'was falsch verstanden," stellte er kühl fest. "Ihr kriegt eure Kröten, wenn wir die Sklavin und ihr Balg gefunden hab'n. Der Auftraggeber hat mir doch auch noch nix gezahlt." Der war ja wohl total bekloppt! Als würde Randolf für die wenigen Infos jetzt auch noch Geld rausrücken. "Seid ihr meine Kameraden, oder muss ich euch wie billige Tagelöhner anstell'n, eh?!"
    Da betraten auch schon die anderen beiden Kumpanen den Schankraum und gesellten sich hinzu. "Degenhard, Ivo!" rief Randolf sei direkt herbei und zeigte scheinbar fröhlich auf Caerdoc und Herodorus. "Hört her, die beiden ham herausgefunden, wo sich unser Blondchen aufhält. Also, schieß los, wo könn' wir sie finden?" Jetzt saß Caerdoc eindeutig in der Klemme. Degenhard und Ivo standen nämlich mit gespannter Miene neben ihnen und wirkten, als hätten sie auch keine hilfreichen Informationen beizutragen, weshalb der Weitergang der Mission jetzt ganz von ihm abhing. Und wenn er jetzt noch einmal Geld verlangte, würde Randolf nicht mehr so freundlich sein, auch wenn er jetzt noch schief grinsend auf seinem Platz lungerte.

    Cossus Visellius Rutilus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/b-germanen-maenner-alt/02.jpg]


    "Nein, wir warten noch darauf, dass die Suchtrupps zurückkehren. Ich schätze wir wissen kurz vor der Abenddämmerung mehr, wenn sich weitere Aktionen nicht mehr rentieren," entgegnete Rutilus auf die erste Nachfrage des Magonidas hin. Den zweiten Teil der Frage verneinte er daraufhin. "Nein, es wurde noch niemand befragt. Aber dafür bist du ja nun hier. Gnaeus Cinnosius Marcius ist der Scriba, der hier seinen Arbeitsplatz hat. Ich werde ihn gleich holen lassen. Ansonsten...es gibt viele Schreiber, Amtshelfer, Botenjungen in der Curia. Wen meinst du sollten wir noch befragen?" Rutilus war immerhin kein Ermittler, er konnte sich das noch nicht ganz vorstellen. Immerhin hätte jeder hier zufällig vorbeikommen können. Aber es stellte sich ja auch die Frage, wann der Einbruch überhaupt stattgefunden hatte. Denn wenn das hier nachts geschehen war, dann war es ohnehin obsolet Leute zu befragen, die nach Feierabend zuhaus im warmen Stübchen gesessen haben mussten. Aber das wusste Mathayus wohl genauso gut.