Beiträge von Narrator Germaniae

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/23.jpg "Dann möge es so sein." Veturius nahm die Antwort des Iuliers zur Kenntnis und gab seinem Scriba einen Wink. "Marcus Iulius Licinus ist hiermit durch Adoption Vater des Mädchens geworden, das ab dem heutigen Tage den Namen Iulia Esquilina tragen wird." So sprach er zu dem Scriba, der auch ohne das Diktat seines Vorgesetzten selbige Fakten notiert hätte. Stoisch nahm er das Diktat hin und sah nach getaner Arbeit von seinem Schreibzeug auf.


    "Nun, Iulius, dann bleibt mir jetzt nur noch dir zu gratulieren", sagte der Legatus Iuridicus anschließend und reichte Licinus die Hand. Und auch der kleinen Esquilina gratulierte er: "Herzlichen Glückwunsch, junge Dame. Du bist jetzt die Tochter eines großen Offiziers." Die Anerkennung, die der Veturius für den Praefectus Castrorum übrig hatte, war nicht zu überhören. Und schließlich wandte der Legatus Iuridicus sich auch an Iunius Seneca: "Danke für deine Anwesenheit, Praefectus Iunius. Nun, dann wünsche ich euch einen angenehmen Tag. Ich schätze, ihr werdet die Adoption angemessen feiern?"




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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/23.jpg "Dann ist der Form hiermit genüge getan", stellte der Legatus Iuridicus nüchtern fest. Sein Schreiber notierte Gesagtes flink.


    "Iulius, du bist von nun an Vater dieses Mädchens." Er deutete auf Esquilina. "Sie untersteht nunmehr deiner Patria Potestas. So sag mir, Iulius, welchen Namen soll deine Tochter fortan führen?"


    Der Sekretär hielt inne und sah neugierig von seinem Schreibzeug auf. Auch Veturius sah den frisch gebackenen Adoptivvater erwartungsvoll an. Er rechnete zwar nicht damit, dass das Mädchen nun einen neuen Namen bekommen würde, aber es gab immer wieder Überraschungen. Warum also nicht heute?




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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/23.jpgEin freundliches Lächeln umspielte Veturius' Mundwinkel, als Esquilina in ganz entzückender Weise antwortete. Der Legatus Iuridicus sah dann Iulius Licinus an. Er ließ Esquilinas Worte kurz verhallen, dann fragte er den Iulier in ebenso feierlichem Tonfall wie zuvor das Kind:


    "Und du, Praefectus Marcus Iulius Licinus, ist es dein Wunsch, die hier anwesende Esquilina an Kindes Statt anzunehmen?"


    Im Hintergrund kratzte der Griffel des Schreibers über das Wachs der Tabula. Der Schreiber hielt nicht inne, um die Antwort des Iuliers abzuwarten, denn die erahnte er bereits.




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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/23.jpgVeturius hörte nun genau hin und führte sich die Konsequenzen der Worte vor Augen, die er vernahm. "Dann handelt es sich um die Peregrina Esquilina", diktierte der Legatus Iuridicus seinem Schreiber ohne dabei in seinem Tonfall eine Wertung über den Status des Kindes erkennen zu lassen. Er blieb bei dem sachlichen Ton, der an dieser Stelle zur Klärung der bürokratischen Fragen angemessen war.


    "Wenn du es sagst, Praefectus Iulius, wird es so sein", stellte Veturius sodann fest. Nachdem nun also die Formalitäten geklärt waren, erhob der Legatus Iuridicus sich von seinem Amtsstuhl und sprach mit nunmehr feierlichem Tonfall: "Die Peregrina Esquilina wünscht sich heute also unter die Patria Potestas des ehrenwerten Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus zu stellen." Mangels eines größeren Publikums, das man ja gelegentlich bei solchen Gelegenheiten hatte, richtete er seine Worte lediglich an die vier Anwesenden. Es folgte der Satz, mit dem der Legatus Augusti formelhaft klarstellte, dass Esquilina sui iuris war: "Es existieren keine Gesetze und keine Ansprüche, welcher Art diese auch sein mögen, die ihr das verwehren könnten."


    Daraufhin sah er Esquilina direkt an und fragte sie: "Ich frage dich, Esquilina, ist es wirklich dein Wunsch, den hier anwesenden Eques Marcus Iulius Licinus als deinen Vater anzuerkennen? Willst du ihn ehren wie deinen leiblichen Vater, so wie es Sitte und Recht ist?" Salbungsvoll waren die Worte, aber jeder hier sollte wissen, worum es geht.




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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/23.jpgDer Legatus Iuridicus Kaeso Veturius Gratus nahm die Antwort des Mädchens und des Iuliers nickend zu Kenntnis und gab seinem Scriba daraufhin die Anweisung, zu protokollieren: "Vermerke, Schreiber, folgendes. Der Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus erscheint ANTE DIEM V ID NOV DCCCLXVII A.U.C. in Anwesenheit des Zeugen, Praefectus Alae Aulus Iunius Seneca, vor dem Legatus Iuridicus in dem Ersuchen um Adoption der..."


    An dieser Stelle hielt Veturius inne und sah erneut Esquilina an, dann wandte er sich an den Iulier. "Ist das Mädchen römische Bürgerin, oder Peregrina?" Ein Gentilnomen war bisher immerhin noch nicht gefallen, aber der Legatus Iuridicus ging lieber auf Nummer sicher. Nach römischer Manier musste ja jedes Detail im Protokoll festgehalten werden. Und sei es nur für das Archiv.


    Letztlich war es auch unerheblich, ob Esquilina Peregrina oder Civis war, solange sie nur freigeboren war. Erheblich war allerdings etwas anderes, weshalb Veturius dies im Anschluss direkt nachfragte: "Ist sie zudem frei von Herrschaftsgewalt?" Eigentlich standen Kinder ja unter jemandes Patria Potestas. Womöglich war das hier aber gar nicht der Fall. Erwartungsvoll sah Veturius den Iulier an.



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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/23.jpgNoch während die Herrschaften vor der Tür des Officiums plauderten, öffnete sich eben diese und ein Schreiber streckte seinen Kopf heraus. Mit prüfendem Blick musterte er kurz die Anwesenden, nickte zufrieden und öffnete die Tür ganz. "Der Legatus Iuridicus lässt bitten", ließ der Scriba die Praefecti dann auch wissen.


    Der Legatus Iuridicus Kaeso Veturius Gratus saß auf einem mäßig bequemen Stuhl, der ihn bei der Arbeit daran erinnern sollte, dass er nicht zum Faulenzen hier war. Von diesem erhob er sich beim Anblick der hohen Herren nun, die da sein Officium betraten. "Salvete Praefecti Iunius und Iulius", begrüßte er die Männer höflich. "Und das ist die junge Dame, die heute eine neue Gensmitgliedschaft bekommen soll?" Fragend sah er von Esquilina zu Iulius und dann zu Iunius. Er hoffte, das richtig im Kopf behalten zu haben.


    Der Schreiber hatte derweil Stellung an einem Pult bezogen, wo er falls erforderlich Niederschriften anfertigen konnte. Er beobachtete die Szene halbwegs desinteressiert.




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    EDICTUM DUUMVIRORUM


    Wahlen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiacensis


    Den Bestimmungen der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis entsprechend wird der Termin für die Wahlen der städtischen Amtsträger festgesetzt auf:


    PRIDIE ID NOV DCCCLXVII A.U.C.
    (12.11.2017/114 n.Chr.)
    und
    ID NOV DCCCLXVII A.U.C.
    (13.11.2017/114 n.Chr.)


    Kandidaturen können den Duumvirn bis ANTE DIEM IV KAL NOV DCCCLXVII A.U.C. (29.10.2017/114 n.Chr.) bekannt gegeben werden.


    Die Vereidigung der gewählten Magistrate erfolgt ANTE DIEM XVII KAL DEC DCCCLXVII A.U.C. (15.11.2017/114 n.Chr.) auf dem Forum.


    Wahlberechtigt sind die Einwohner des Municipium, die zum Wahltermin in den Bürgerlisten registriert sind.



    Memmius Pomponius Agrippinus et Manius Pontidius Musca

    ID OCT DCCCLXVII A.U.C. (15.10.2017/114 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Ich weiß, die Kandidaturfrist ist nicht so lang wie vorgeschrieben, aber ich möchte unsere Wahlen mit den Senatswahlen synchronisieren. Hab das ein bisschen vertrödelt. -.^
    Im Zweifelsfall soll das nicht zu Lasten der Kandidaten gehen, so viel sei versichert.

    Zitat

    Original von Galeo Sergius Plautus
    "Hihi," antwortete Plautus, "nö, das kann mitnichten ein Herstellungsfehler sein, denn ich hab das Ding aus dem Nachlass meines Bruders Catilina und der war mit Sicherheit ein begnadeter, napolitanischer Ganove".


    Er warf das Gewicht spielerisch in die Höhe und fing es wieder auf. "Ich werde das Ding im Rhenus versenken und mir ein korrektes Gewicht aus germanischer Herstellung besorgen. Einverstanden, Aedil Propertius?"


    | Quintus Propertius Plautus


    Verdutzt sah Propertius Sergius an. So viel Offenheit überrumpelte ihn. Sergius war wirklich ein Scherzkeks. Wie sollte man denn bei so einem Ladeninhaber auf streng machen?


    "Na wenn das so ist, versenk das Ding und ich sehe über deine kriminelle Familiengeschichte hinweg", lachte der Aedil in köstlichem Amüsement. Er klopfte Sergius auf die Schulter und ließ ihm dann einen Augenblick Zeit um seine Gäste zu verabschieden.


    "Dann will ich dich nicht weiter behelligen", verkündete Propertius anschließend, als die Gäste sich auf den Weg machten. "Du hast hier einen guten Laden, Sergius, so viel lass dir gesagt sein. Beim nächsten Besuch stimmen dann auch die Gewichte." Mit erhobenem Zeigefinger sprach er diese Mahnung, grinste aber auch schief. Er war zuversichtlich, dass bei Sergius Plautus alles mit rechten Dingen zugehen würde.


    "Danke für die leckeren Würste. Vale bene, Sergius." Sprachs und gab seinem Scriba ein Zeichen, dass sie die Taberna nun verließen.




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    Zitat

    Original von Galeo Sergius Plautus
    Plautus rollte mit den Augen: "Na ja, Aedil, muss ja wohl sein. Wir verkaufen aber die Würste stückweise und den Schinken scheibchenweise, aber intern kontrollieren wir das Mindestgewicht. Äh, das Höchstgewicht natürlich auch."


    Zitat

    Original von Norius Carbo
    "Aedil Propertius, dieses mittlere Gewicht ist nicht korrekt!"


    Zitat

    Original von Galeo Sergius Plautus
    "Nun ja, wie ich schon sagte, verkaufen wir die Würste stückweise und benutzen das kleinere Gewicht für die Ermittlung des Mindestgewichts. Das sind sechs unciae, wie Du an der Prägung auch sehen kannst. Für das Höchstgewicht benutzen wir das Ding mit der Prägung 'VII Unciae'. Das heißt, dass unsere Würste mindestens sechs und höchstens sieben unciae schwer sein sollen. Das mittlere Gewicht mit sechs unciae und zwölf scripulae kommt aus diesem Grund so gut wie nie zum Einsatz. Bei den Schinken wiegen wir jeweils sechs Scheiben auf dieselbe Weise ab".


    Er verschränkte seine Arme hinter dem Rücken und meinte: "Sag mal, Du scheinst ja ein heller Kopf zu sein, Norius. Ist Dir noch niemals der Gedanke gekommen, als Magistrat oder Decurio in die Geschicke der Stadt reinzureden? Also ich denke, Mogontiacum könnte da wohl Einiges an frischem Wind vertragen, oder?"


    | Quintus Propertius Plautus


    Der Aedil Propertius runzelte die Stirn. Das war definitiv zu einfach gewesen. Kein vernünftiger Betrüger machte es dem Aedil so einfach, ihn zu erwischen. Oder? Der Scriba Norius war jedenfalls aufgeregt ob seines Fundes. Galeo Sergius Plautus hingegen blieb cool wie ein Gletscher.


    "Sergius, du möchtest mir also weismachen, dass du dieses Gewicht besitzt, es aber nie benutzt?", fragte der Aedil mit kritischem Blick. "Andererseits erscheint mir deine Erklärung plausibel. Dennoch, das Gewicht ist offenbar nicht ganz korrekt. Ein Herstellungsfehler?" Propertius bedachte Sergius mit einem weiteren skeptischen Blick, beließ es letztlich aber dabei.


    "Nun, ich denke es genügt, wenn ich dich heute einmalig darauf hinweise, dass die Verwendung falscher Gewichte gesetzwidrig ist. Bei der nächsten Kontrolle sollten alle deine Gewichte korrekt sein." Er nickte, versuchte sich an einem freundlichen Lächeln und verfolgte dann den Dialog, den Sergius mit seinem Scriba Norius Carbo begann.




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    | Quintus Propertius Plautus


    "Genau der bin ich", nickte der Aedil. Er warf einen prüfenden Blick auf den Verkaufsraum, den Sergius Plautus ihm so schwungvoll präsentierte. Hier und dort nickte er, ansonsten ließ er sich nicht anmerken ob er zufrieden war.


    Plautus wies dann allerdings auf das bereitgestellte Löschwasser hin, das Propertius wohlwollend zur Kenntnis nahm. "Sehr gut, Sergius. Norius, vermerke dies", wies er seinen Scriba mit einem Wink an. Anschließend bot Sergius ihnen eine Kostprobe seiner Waren an. "Sehr freundlich, danke", bemerkte der Aedil und griff beherzt zu. Er mochte dieses Amt, denn jeder Ladeninhaber versuchte ihn mit seinen besten Köstlichkeiten von der Ordnungsgemäßheit seines Geschäfts zu überzeugen. Propertius musste daran denken, die Palestrae der Thermen aufzusuchen, um wieder einige Leibesübungen zu absolvieren. Nicht, dass er einen übermäßigen Bauch ansetzte.


    Während Aedil und Scriba mit dem Imbiss beschäftigt waren, traf neue Kundschaft ein. Propertius Plautus bedeutete Sergius mit einem Wink, dass er keine Rundumbetreuung benötigte. Vielmehr beobachtete er interessiert den Umgang des Ladeninhabers mit seinen Kunden. Sergius schien die Leute zu kennen. Das sprach für eine funktionierende Mundpropaganda zu Werbezecken.


    Als der Aedil seinen Imbiss vertilgt hatte, fanden sich Sergius und sein Sklave in einer Diskussion wieder. Der Aedil schmunzelte und nutzte die Gelegenheit, um noch eine wichtige Kontrolle in die Wege zu leiten. "Norius, ich habe hier mehrere unterschiedliche Gewichte. Ich möchte, dass du die Warenwaage und die Gewichte dieses Geschäfts auf ihre Korrektheit überprüfst. Wir wollen ja nicht, dass Sergius seine Kunden mit manipulierten Gewichten betrügt." Er zwinkerte dem Scriba zu, während er ihm einen Tuchbeutel mit den Gewichten hinhielt. Die Aufgabe war im Grunde genommen simpel: Man legte ein Gewicht des Geschäfts auf die eine Waagschale und ein gleich schweres Gewicht auf die andere. Wenn die Waage austariert war, benutzte Sergius ein korrektes Gewicht. Falls nicht, betrog er die Leute.




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    Gunar, Sohn des Armin


    Gunar kam auf die kleine Gruppe zu. Ihm folgten ein paar der anderen Stammesführer. Er bleib vor dem Flavier stehen und hob seinen Becher. Er sprach in einem gebrochenen Latein, man merkte wohl deutlich das ihm diese Sprache schwer fiel. Aber er wollte dem Flavier damit seinen Respekt zeigen. „Flavius. Ich auf dich trinken. Du seien ein harte aber faire Partner bei Verhandlungen. Ich trinken auf dich.“ Er trank einen großzügigen Schluck. „Es waren guten Verhandlungen. So wie Runa uns sagte - ohne sie und ihre Fürsprache du wären nicht hier. Sie sagen uns, wir sollen geben dir eine Chance. Sie hatte recht, du haben dieses wirklich verdient. Ich hoffen, dass wir uns wiedersehen in vier Jahren hier am selben Platz.“ Wieder wurde der Becher auf den Flavier erhoben, diesesmal jedoch von allen Stammesoberhäuptern.


    …..


    Es wurde noch bis spät in den Abenden hinein getrunken, geredet. Man feierte den anderen und sich selbst. Jeder war mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden. Gunar würde dem Flavier noch anbieten, dass einige seiner Männer ihn zum Lager begleiteten. Man sprach auch noch ab, dass die Söhne der Stämme sich nach dem nächsten Vollmond am Limes melden würden. Die Chatten würden ihr Wort halten, dafür waren sie bekannt. So würden wohl in knapp drei Wochen eine beachtliche Abordnung junger kräftiger Chattenkrieger am Limes ankommen um ihren Dienst in der Armee Roms anzutreten.

    Gunar, Sohn des Armin
    „So sei es denn.“ Sagte Gunar und ergriff die Hand des Tribuns um den Vertrag im Namen alle Anwesenden Sippenoberhäupter zu schließen.
    „Die Götter und die hier Anwesenden mögen Zeugen sein, dass dieser vertrag von jetzt ab für die nächsten vier Jahre gültig ist.“ Er ließ die Hand des Flaviers los. Und sah zu dem Centurio. „Bevor wir den Vertrag nun begießen, gibt es da noch etwas zu erledigen.“


    Gunar rief jemanden aus seinem gefolge etwas zu, dieser griff nach hinten und es kam ein Schwert zum Vorschein, welches Gunar gereicht wurde. Mit diesem in der Hand ging er auf den Centurio zu. Sein Blick war undurchsichtig und verriet nicht was er vor hat.
    Runa erhob sich und sah zu den beiden Männer, ihr Blick war ernst.
    „Centurio Tiberius.“ Gunars Stimme dröhnte nun über den ganzen Platz und schlagartig verstummte selbst das leiseste Gemurmel. „Idun war unsere Seherin. Nun ist sie das dank deiner Hand nicht mehr.“ Seine Stimme verriet, dass er nur wenig davon hielt. „Sie hatte und hat unser vollstes Vertrauen.“ Gunar wog das Schwert in seiner Hand, sah kurz auf die Klinge und dann wieder zu dem Römer. „Bisher stand sie unter unserem Schutz.“ Leises Gemurmel setzte ein. Aber ein Handzeichen des Gunar genügt und wieder verstummten alle. „Die Götter haben entschieden, dass du nun für ihren Schutz verantwortlich bist. Die Götter haben entschieden, dass sie nun zu dir gehört.“ Gunar legte die Scheide des Schwertes, auf welchem man nun auch die eingravierten Runen und den Kopf eines Wolfes erkennen konnte, auf seine Linke Hand, der Griff kam auf seiner rechten zum liegen. So nun bot er dem Tiberius das Schwert dar. „Centurio Tiberius. Idun sagte uns, dass die Götter entschieden haben, dass du nun über sie wachst. Dieses Schwert war eigentlich für den gedacht, der sie zu Frau nimmt.“ Gunar blickte immer noch nicht freundlich drein und auch einige der Männer schauten eher grimmig, gerade die jüngeren. Von denen hatte der ein oder andere ein Auge auf die Seherin geworfen. Gunar reichte dem Römer nun das Schwert. „Achte gut auf sie. Es gibt nur wenige wie sie. Wir beugen uns ihrem und der Götter Willen. Und ich möchte dir danken, dass du das Götterurteil, dem sie sich gestellt hat, ausgeführt hast. Und auch dass du das Urteil welches wir auf dem Thing über Wulfgar sprachen vollstreckt hast.“ Er überreichte das Schwert und reichte dem Römer die Hand. „Wenn du kein Römer wärst, würdest du sicherlich einen guten Chatten abgeben.“ Sagte Gunar, was wohl aus seinem Mund eine große Anerkennung war, nun war auch so etwas wie ein Lachen auf seinem Gesicht zu sehen. Dann drehte er sich zu dem Tribun. „Und nun lasst uns trinken, auf den Vertrag, auf die kommenden vier Jahre auf das gegenseitige Vertrauen.“
    Schnell wurde Met und Bier gebracht, jeder erhielt einen Becher. „Auf eine neue Ära zwischen Römern und Chatten.“ Gunar goss den ersten Schlcuk auf den Boden bevor er einen kräftigen Schluck trank.





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    | Quintus Propertius Plautus


    "Sergius, ist mir eine Freude", flötete der Aedil, während er dem Mann die Hand zum Gruß reichte. "Dies ist mein Scriba Norius Carbo." Er wies kurz auf den jungen Mann in seinem Gefolge. "Wärst du so freundlich, uns herumzuführen? Ich möchte mir einen Eindruck machen von dem Geschäft, das ich genehmigt habe."




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    Wulf, Sohn des Alrik
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    "Wozu schreiben?", polterte Wulf nach dem Worten des Flavius, die er bisweilen sehr befremdlich fand. Der Römer sprach hochgestochen und schien sich zusammenzureißen, um nicht noch abgehobener zu wirken. Als er nunmehr einen schriftlichen Vertrag ins Spiel brachte, fühlte Wulf sich zur Einmischung gezwungen: "Wozu Worte in wächsernes Holz kratzen, wenn hier genügend freie Männer zugegen sind, um einen Vertragsschluss zu bezeugen? Hier stehen ehrbare Chatten, frei geboren, von gesundem Geiste. Und auch Rom hat freie Männer gesandt, die unsere Vereinbarung" - bei deren Erwähnung er angewidert die Nase rümpfte - "bezeugen können." Bei der Erwähnung der Römer zeigte er auf den tiberischen Centurio, den römischen Übersetzer und natürlich auf Minor.


    Gunar, Sohn des Armin
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    "Wulf hat Recht", stimmte Gunar jenem zu. "Schließen wir das Friedensabkommen nach alter Sitte: Per Handschlag unter Zeugen. Wäre dies nicht auch ganz im Sinne der römischen Sitten? Wie sagt man?" Etwas unsicher warf er einen fragenden Blick zu Runa, bevor er an Flavius Minor gerichtet fortfuhr: "Mos Maiorum?" Sein Latein war nicht hervorragend, aber er konnte sich verständigen. Und diesen Begriff hatte er schon einmal aufgeschnappt.

    Baldur, Sohn des Brandolf
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    "Wenn also Rüstungen kostspielig sind und Rom ohnehin die Freundschaft mit unserem Stamm sucht, weshalb überhaupt unsere Söhne wegschicken?", ätzte Balder nach Minors Einwurf, der in seiner sprunghaften Art nun offenbar doch wieder gegen einen Friedensschluss eingenommen zu sein schien.


    Einar, Sohn des Alwin
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    "Hmm", brummte Einar dagegen nach Erteilung des Wortes und gab sich im Gegensatz zu Baldur betont gemächlich. "Ich würde sagen, Flawius hat Recht. Wir können unsere Söhne auch für vier Jahre fortschicken. Denn wenn wir einen dauerhaften Frieden wünschen, müssen unsere jungen Krieger doch andere Gegner haben, mit denen sie sich messen können. Mhmhm. Weshalb also nicht gegen Roms Feinde ziehen? Mit Waffe und Rüstung aus römischen Schmieden, bezahlt von römischen Steuern? Uns Chatten kostet dies nichts, denn auch Brot und Wasser - oder, hmm, Bier- kämen dann aus römischen Kammern."
    Einar hielt inne, warf einen Blick in die Runde der Versammelten.
    "Im Gegenzug dürften wir auf dauerhafte Versorgungshilfen für unsere Weiber, Gören und Greise hoffen. Ich, Einar, Sohn des Alwin, sage euch: Eine Abmachung, wie Flawius sie vorschlägt, wäre zu unserem Vorteil. Und wir sollten darauf eingehen. Ich könnte mir vorstellen, einen meiner Söhne für vier Jahre in römische Dienste zu stellen. Danach kann erneut über die heute besprochenen Konditionen verhandelt werden."
    Einar setzte sich und manche der Sippenoberhäupter bekundeten ihre Zustimmung, wenige zeigten deutliche Abneigung.


    Gunar, Sohn des Armin
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    "Vier Jahre, so lautet also Einars Vorschlag", wiederholte Gunar. Er wandte sich an die Versammelten: "Findet dies eure Zustimmung?" Nun meldeten sich einige Sippenoberhäupter, mancher stimmte zu, mancher widersprach. Allen voran Wulf, der ganz offen seine Abneigung zeigte, indem er ausspuckte.
    Letztlich aber überwiegten die positiven Stimmen. Gunar wandte sich also an Minor: "Nun, ein Friede mit neuen Verhandlungen nach Ablauf von vier Jahren würde wohl die Zustimmung des Thing erfahren. Wäre Rom mit einer solchen Abmachung, wie Einar sie soeben vorschlug, einverstanden?"

    | Quintus Propertius Plautus


    Angetan mit seiner Toga und seinen Scriba Norius Carbo im Schlepptau betrat der Aedil Propertius die Basilika. Die Kaufleute und Händler wurden sogleich besonders wachsam. Der Aedil kam nicht einfach so hierher, er kam stets zur Kontrolle der Marktstände und Tabernae! So auch heute. Propertius lächelte sein bestes aufgesetztes Lächeln, während er zur Taberna Lanienae Plauti schlenderte. Dabei grüßte er diesen und jeden Kaufmann und gab sich ganz und gar gutmütig.


    Beim Ladengeschäft des Galeo Sergius Plautus angekommen, platzte er standesgemäß in ein Gespräch mehrerer Männer, wobei einige offenbar Kunden, ein anderer Verkäufer war. Wer welche Rolle einnahm, wusste er nicht, daher warf er einfach seinen Gruß in die Runde: "Salvete ihr guten Herren. Wer von euch betreibt diese schnuckelige Taberna, wenn ich fragen darf?" Er ahnte zwar schon, dass diejenigen, die einen soldatesken Eindruck machten, die Kunden sein dürften. Aber sicher ist sicher. Dass er selbst sich nicht mehr vorzustellen brauchte, davon ging er ganz selbstverständlich aus. Seinen Scriba würde er dann zum gegebenen Zeitpunkt vorstellen, wenn der Betriebsinhaber sich zu erkennen gegeben hätte.


    Der herrliche Duft von Metzgereiprodukten stieg ihm in die Nase. Wunderbar. In diesem Augenblick wurde ihm gewahr, dass er schon seit viel zu langer Zeit nichts mehr gegessen hatte. Na, vielleicht musste er damit gar nicht lange warten.



    Sim-Off:

    Norius Carbo: Zur bessern Übersicht bitte ich dich, den -Button zu benutzen und nicht den -Button. In der Baumstruktur-Forenansicht wird das Gespräch dann zusammenhängend dargestellt. Vielen Dank. :)



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    "Hmhm, danke", sagte der Princeps Praetorii und nahm neugierig den Brief des Kaisers entgegen. "Dann wollen wir mal sehen, was der Imperator seinem Statthalter zu sagen hat." Volusus Palfurius Bolanus überflog das Schreiben, schürzte die Lippen und reichte es an Plautus zurück.


    "Der Kaiser ist offenbar ganz zufrieden mit der Arbeit, die wir hier leisten", bemerkte er schulterzuckend. Alles schien in bester Ordnung zu sein. "Du kannst dem Statthalter den Brief ruhig selbst reinbringen."


    Und bevor Plautus loszockelte, gab Palfurius noch eine Antwort auf dessen weitere Frage: "Achja, Privatpost können die Sklaven des Statthalters bitteschön selbst an der Porta in Empfang nehmen. Da haben wir hier nichts mit zu tun. Außer natürlich du willst so freundlich sein und das selbst erledigen. Aber das ist deine Sache." Er zwinkerte seinem Scriba zu und machte dann keine Anstalten mehr, auf diese Angelegenheit weiter einzugehen.




    MUNICEPS - MOGONTIACUM

    Während der römische Gesandte sprach, konnte der aufmerksame Beobachter die Reaktionen der einzelnen Sippenoberhäupter beobachten. Wulf beispielsweise grinste stolz, als die Überfälle chattischer Krieger auf römisches Territorium zur Sprache kamen. Einar dagegen sah fortwährend nachdenklich zu Boden. Gunar hatte den Blick auf Flavius gerichtet und studierte dessen Gestik und Mimik. Baldur sah skeptisch drein, schien aber langsam etwas aufgeschlossener zu wirken.


    Einar, Sohn des Alwin
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    Es war Einar, der nach Minors Worten wiederum das Wort ergriff. "Hmm", brummte er zunächst, strich sich nachdenklich durch den Bart und richtete seine Rede dann an die Versammelten: "Ich weiß zwar nicht, was ein Löwe ist und Teiwaz möge mich davor bewahren, dieses Biest zu treffen, wenn er imstande ist, den römischen Kaiser zu bedrohen." Schmunzeln hier und dort. "Aber wahr ist, dass zu einem Geschäft stets zwei Partner gehören. Einer gibt, einer nimmt, so wie der andere gibt und ebenso von dem anderen nimmt. Wenn Rom uns also in seiner, hmm, Großzügigkeit mit Vorräten aushilft, müssen wir auch eine Gegenleistung bringen." So richtete er schließlich eine Frage an die Chatten: "Wäre es also nicht ein gerechter Tausch, wenn wir Vorräte bekämen, und Rom bekäme unsere jungen Streiter für einige Zeit?"


    Wulf, Sohn des Alrik
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    "Nein!", rief Wulf, der nach dem Einwurf diesmal die Erteilung des Wortes abwartete. "Nein, Brüder, dies wäre ein schlechter Tausch. Unsere Söhne würden doch bloß zu willfährigen Helfern Roms. Die Legion wird sie in ihre Rüstungen pressen, weit über Midgard verstreuen und am Ende wenden unsere Söhne sich unter dem römischen Adler gegen ihren eigenen Stamm! Bedenkt dies, Brüder, wenn ihr über einen solchen Tausch sprecht."


    Baldur, Sohn des Brandolf
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    Baldur hingegen, der als nächster sprach, schien überzeugter. "Einar spricht wahre Worte. Wir müssen natürlich ein Entgegenkommen zeigen, denn ein einseitiger Handel ist ungerecht. Flawius, wenn die Chatten einen Handel eingehen, so kann Rom auf dessen Einhaltung vertrauen." Baldur nickte dem jungen dicken Römer respektvoll zu. Er hatte sich offenbar von den Worten des Römer beeindrucken lassen. "Ebenso sind Wulfs Worte bedenkenswert. Ich würde deshalb deiner Bedingung, Flawius, zustimmen. Unter der Bedingung aber, dass unsere Söhne für den römischen Waffendienst nicht in die Weiten des Reiches verschickt werden und auch nur für begrenzte Zeit in römische Dienste treten."


    Gunar, Sohn des Armin
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/b-germanen-maenner-alt/60.jpg]
    Gunar sah sich nun in der Pflicht, ein konkretes Angebot zu unterbreiten: "Ich schlage vor, dass jeder Mann einen Sohn im kampffähigen Alter für ein Jahr und ein halbes in römische Dienste entsendet. So lange möge Frieden herrschen zwischen Rom und unserem Stamm. Rom liefert dafür Nahrungsmittel für den Winter." Dass hierin auch die Söhne der Sippenoberhäupter inbegriffen wären, zeigte bereits ein nicht unerhebliches Entgegenkommen Gunars, dessen Familie auch von diesem Handel betroffen wäre.

    | Quintus Propertius Plautus


    betrat die Schreibstube, sah sich kurz um und erblickte Norius Carbo. "Salve Scriba. Norius Carbo, richtig?" Der Aedil erinnerte sich noch an den Mann, den er vor kurzem eingestellt hatte. "Ich habe Arbeit für dich. Du sagtest doch, du habest bereits Erfahrung als Kaufmann gesammelt?" Fragend sah er den Schreiber an. "Es hat jedenfalls ein neues Geschäft in der Basilica eröffnet, dem ich einen Besuch abstatten möchte. Du wirst mich begleiten. Nimm Schreibzeug mit."
    Einen Augenblick hielt der Aedil inne, um Norius Carbo Gelegenheit zu geben, seine Sachen zur Hand zu nehmen.




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