ZitatOriginal von Duccia Silvana
„Lasst euch nicht von eurem Hass und euren Vorurteilen leiten. Die Götter haben uns hier heute zusammengebracht hier unter dem Schutz des Thingfriedens. Hier unter dem Schutz des Tyr. So nutzt diese Chance die sich euch bietet und verhandelt. Werft diese Chance nicht aus falschen Eitelkeiten heraus weg. Schon viele große Männer sind aufgrund ihrer Eitelkeit zu Grunde gegangen. Nutzt das was sich euch bietet.“
ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus Minor
"Ich sprach von Frieden, da ich aus eurem Verdikt - eurem Urteil - über Wulfrik schloss, dass euch an Frieden gelegen ist und ihr mich geladen habt, um über die gedeihliche Ausarbeitung eines solchen Friedens zu verhandeln. Daher brachte ich eben jenes Angebot mit hierher.
Doch womöglich war ich ein wenig voreilig, weshalb ich euch fragen möchte: Seid ihr überhaupt geneigt, dem Rat eurer Seherin zu folgen? Ist euch an einem Frieden gelegen oder mit welchem Ziel ludet ihr mich an diesen heiligen Ort?"
Gunar, Sohn des Armin
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Gunar hörte die Worte der neuen Seherin mit einem deutlichen Stirnrunzeln. Er war der Meinung, dass man die eigene Schwäche dem Verhandlungspartner gegenüber nicht gleich zur Gänze ausbreiten sollte, wenn man noch Chancen auf ein gutes Ergebnis haben wollte. Dies aber tat die Seherin, indem sie sagte: Verhandelt, oder geht unter. Gunar missbilligte diese Art der Beeinflussung, aber er war heute hauptsächlich als derjenige anwesend, der die Reden der Thingteilnehmer ordnete. Er wollte nicht zu stark selbst die Diskussion beeinflussen. Vielmehr rief er nach der Wortmeldung der Duccia Einar namentlich auf, der sich erhoben hatte.
Einar, Sohn des Alwin
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"Hmm", brummte der stämmige Chatte, während er einen langen Blick in die Runde warf. "Mir scheint, die Gemüter sind heute schnell erhitzt. Die Seherin hat viel gesprochen, manches mag uns gefallen, manches nicht. Manches mag wahr sein, manches nicht." Einar bog den Oberkörper leicht zurück und legte die Handflächen gemächlich auf seinen runden Bauch, bevor er fortfuhr.
"Mir gefällt, dass du, Flawius" - er sah nun den Römer direkt an - "uns Chatten Frieden anbietest. Mir gefällt aber nicht, dass mir Hass auf irgendwen unterstellt wird. Denn wie du sagst, wir sind stolze Krieger, mächtig im Streit und furchtlos vor jedem Feind. Aber ich hasse gewiss niemanden. Nichts läge mir ferner! Ich sehe nur manchmal das Bedürfnis, jemanden ordentlich zu verhauen..." Er grinste feist, gluckste kurz vor sich hin und erwartete offensichtlich von einigen Männern aus der Versammlung zustimmendes Gejohle. Dies erhielt er jedenfalls aus den Reihen seines Gefolges.
"Wahr ist auch, was Baldur sagt", sprach Einar darauf folgend weiter. "Wir haben wenig Nutzen davon, ein paar unserer jungen Burschen über den Rhein zu schicken. Natürlich müssen wir sie dann nicht versorgen. Aber arbeiten können sie auf unseren Äckern dann ebenso wenig. Oder kämpfen. Oder Jagen! Und wie viele sollen es denn überhaupt sein? Hmmm." Einar schüttelte den Kopf. Nein, von dieser Idee war er nicht überzeugt.
"Unwahr ist dagegen, was Wulf so harsch behauptet: Dass uns ein Römerbürschchen hier zum Narren halten wolle. Nein, meine Freunde, es steht ein Unterhändler des römischen Kaisers vor uns, der uns wahrhaftig Frieden anbietet!" Jetzt hob Einar seine Rechte von seinem Wanst und wies auf Minor, der zuvor ja nochmal sein Friedensangebot bekräftigt hatte. "Flawius, sei unbesorgt. Dieses Thing will kein Kräftemessen mit römischen Legionen. Wir sind daran interessiert, hmm, den seit langem anhaltenden, hmhm, kriegslosen Zustand am Limes, aufrecht zu erhalten." An dieser Stelle zuckte Einar mit seinen schweren Schultern. "Nungut, nennen wir es Frieden. Ja, hmm. Aber ein solcher Frieden bedarf nun einmal des Beweises gegenseitigen Wohlwollens." Und mit diesen Worten setzte er sich wieder auf seine vier Buchstaben, sehr zufrieden mit seiner Rede.
Baldur, Sohn des Brandolf
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Nun erhob sich Baldur erneut. "Einar hat es gesagt, Flawius, wir wollen keinen Krieg mit Rom." Jedenfalls nicht im Moment, dachte er bei sich, sprach dies aber wohlweislich nicht aus. "Wir wollen Frieden." Wulf schnaubte bei diesen Worten missgelaunt, widersprach allerdings nicht. "Aber im Winter werden wir womöglich hungern, weil unsere Speicher schlecht gefüllt sind. Dann wird es nicht genügen, einige hungrige junge Mäuler wegzuschicken. Jenseits des Rheins dagegen - auf deiner Seite des Flusses - herrscht der Überfluss." Er sprach diesmal ganz ohne Spott in der Stimme, sondern mit ernstem Ton.
Gunar, Sohn des Armin
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Baldur setzte sich und Gunar nutzte die Gelegenheit, um sich an dieser Stelle nun doch noch einmal selbst einzubringen: "Wäre es nicht ein Zeichen römischer Großherzigkeit und römischen Wohlwollens, eine solche Notlage in unseren Landen zu verhindern? Gewiss wäre für einige unserer Söhne, Neffen und Brüder das zeitweilige Fortgehen leichter zu ertragen in dem Wissen, dass ihre Sippen für die kalten Tage gut gewappnet wären..."