Beiträge von Narrator Germaniae

    Zitat

    Original von Duccia Silvana
    „Lasst euch nicht von eurem Hass und euren Vorurteilen leiten. Die Götter haben uns hier heute zusammengebracht hier unter dem Schutz des Thingfriedens. Hier unter dem Schutz des Tyr. So nutzt diese Chance die sich euch bietet und verhandelt. Werft diese Chance nicht aus falschen Eitelkeiten heraus weg. Schon viele große Männer sind aufgrund ihrer Eitelkeit zu Grunde gegangen. Nutzt das was sich euch bietet.“


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Ich sprach von Frieden, da ich aus eurem Verdikt - eurem Urteil - über Wulfrik schloss, dass euch an Frieden gelegen ist und ihr mich geladen habt, um über die gedeihliche Ausarbeitung eines solchen Friedens zu verhandeln. Daher brachte ich eben jenes Angebot mit hierher.
    Doch womöglich war ich ein wenig voreilig, weshalb ich euch fragen möchte: Seid ihr überhaupt geneigt, dem Rat eurer Seherin zu folgen? Ist euch an einem Frieden gelegen oder mit welchem Ziel ludet ihr mich an diesen heiligen Ort?"


    Gunar, Sohn des Armin
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    Gunar hörte die Worte der neuen Seherin mit einem deutlichen Stirnrunzeln. Er war der Meinung, dass man die eigene Schwäche dem Verhandlungspartner gegenüber nicht gleich zur Gänze ausbreiten sollte, wenn man noch Chancen auf ein gutes Ergebnis haben wollte. Dies aber tat die Seherin, indem sie sagte: Verhandelt, oder geht unter. Gunar missbilligte diese Art der Beeinflussung, aber er war heute hauptsächlich als derjenige anwesend, der die Reden der Thingteilnehmer ordnete. Er wollte nicht zu stark selbst die Diskussion beeinflussen. Vielmehr rief er nach der Wortmeldung der Duccia Einar namentlich auf, der sich erhoben hatte.


    Einar, Sohn des Alwin
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    "Hmm", brummte der stämmige Chatte, während er einen langen Blick in die Runde warf. "Mir scheint, die Gemüter sind heute schnell erhitzt. Die Seherin hat viel gesprochen, manches mag uns gefallen, manches nicht. Manches mag wahr sein, manches nicht." Einar bog den Oberkörper leicht zurück und legte die Handflächen gemächlich auf seinen runden Bauch, bevor er fortfuhr.
    "Mir gefällt, dass du, Flawius" - er sah nun den Römer direkt an - "uns Chatten Frieden anbietest. Mir gefällt aber nicht, dass mir Hass auf irgendwen unterstellt wird. Denn wie du sagst, wir sind stolze Krieger, mächtig im Streit und furchtlos vor jedem Feind. Aber ich hasse gewiss niemanden. Nichts läge mir ferner! Ich sehe nur manchmal das Bedürfnis, jemanden ordentlich zu verhauen..." Er grinste feist, gluckste kurz vor sich hin und erwartete offensichtlich von einigen Männern aus der Versammlung zustimmendes Gejohle. Dies erhielt er jedenfalls aus den Reihen seines Gefolges.
    "Wahr ist auch, was Baldur sagt", sprach Einar darauf folgend weiter. "Wir haben wenig Nutzen davon, ein paar unserer jungen Burschen über den Rhein zu schicken. Natürlich müssen wir sie dann nicht versorgen. Aber arbeiten können sie auf unseren Äckern dann ebenso wenig. Oder kämpfen. Oder Jagen! Und wie viele sollen es denn überhaupt sein? Hmmm." Einar schüttelte den Kopf. Nein, von dieser Idee war er nicht überzeugt.
    "Unwahr ist dagegen, was Wulf so harsch behauptet: Dass uns ein Römerbürschchen hier zum Narren halten wolle. Nein, meine Freunde, es steht ein Unterhändler des römischen Kaisers vor uns, der uns wahrhaftig Frieden anbietet!" Jetzt hob Einar seine Rechte von seinem Wanst und wies auf Minor, der zuvor ja nochmal sein Friedensangebot bekräftigt hatte. "Flawius, sei unbesorgt. Dieses Thing will kein Kräftemessen mit römischen Legionen. Wir sind daran interessiert, hmm, den seit langem anhaltenden, hmhm, kriegslosen Zustand am Limes, aufrecht zu erhalten." An dieser Stelle zuckte Einar mit seinen schweren Schultern. "Nungut, nennen wir es Frieden. Ja, hmm. Aber ein solcher Frieden bedarf nun einmal des Beweises gegenseitigen Wohlwollens." Und mit diesen Worten setzte er sich wieder auf seine vier Buchstaben, sehr zufrieden mit seiner Rede.


    Baldur, Sohn des Brandolf
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    Nun erhob sich Baldur erneut. "Einar hat es gesagt, Flawius, wir wollen keinen Krieg mit Rom." Jedenfalls nicht im Moment, dachte er bei sich, sprach dies aber wohlweislich nicht aus. "Wir wollen Frieden." Wulf schnaubte bei diesen Worten missgelaunt, widersprach allerdings nicht. "Aber im Winter werden wir womöglich hungern, weil unsere Speicher schlecht gefüllt sind. Dann wird es nicht genügen, einige hungrige junge Mäuler wegzuschicken. Jenseits des Rheins dagegen - auf deiner Seite des Flusses - herrscht der Überfluss." Er sprach diesmal ganz ohne Spott in der Stimme, sondern mit ernstem Ton.


    Gunar, Sohn des Armin
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    Baldur setzte sich und Gunar nutzte die Gelegenheit, um sich an dieser Stelle nun doch noch einmal selbst einzubringen: "Wäre es nicht ein Zeichen römischer Großherzigkeit und römischen Wohlwollens, eine solche Notlage in unseren Landen zu verhindern? Gewiss wäre für einige unserer Söhne, Neffen und Brüder das zeitweilige Fortgehen leichter zu ertragen in dem Wissen, dass ihre Sippen für die kalten Tage gut gewappnet wären..."

    [PORTICUS]


    Im Eingangsbereich der Curia findet sich in der Regel ein fleißiger Schreiber, der Besuchern den Weg weisen kann. Hier wird auch Post für die Stadtverwaltung angenommen.


    Falls gerade einmal kein Schreiber anzutreffen ist, findet der neugierige Besucher folgende Räume und Aushänge vor:


    OFFICIUM SCRIBAE
    Die Schreibstube


    ADMISSIO DUUMVIRORUM
    Sprechstunde der Duumvirn


    ADMISSIO AEDILUM
    Sprechstunde der Aedile


    FASTA MUNICIPII
    Aushang der städtischen Feiertage


    EDICTA
    Bekanntmachungen

    IN NOMINE DECURIONUM POPULIQUE MOGONTIACI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Iullus Helvetius Curio


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XII KAL SEP DCCCLXVII A.U.C.
    (21.8.2017/114 n.Chr.))


    ZUM
    Pontifex - Mogontiacum



    Memmius Pomponius Agrippinus et Manius Pontidius Musca

    Memmius Pomponius Agrippinus


    "Damit stelle ich fest, dass der Antrag des Decimus Duccius Verus auf Ernennung des Iullus Helvetius Curio zum Pontifex Mogontiaci mit der nötigen Mehrheit angenommen wird", verkündete der Duumvir nach der Sichtung der Stimmenverhältnisse. "Helvetius, meine Gratulation dazu." Er reichte dem Helvetier die Hand und schüttelte sie eifrig, denn dies war wahrlich ein Grund zur Gratulation.




    NDM

    Die chattischen Sippenoberhäupter musterten den jungen römischen Offizier ganz offen, als dieser in ihren Kreis trat. Die versammelten Chatten betrachteten den Jüngling mit äußerst verschiedenen Gefühlen, die sie teilweise offen zur Schau stellten. Einige der Männer machten aus ihrer Feindseligkeit keinen Hehl, sie schienen den Flavier förmlich mit ihren Blicken aufspießen zu wollen. Andere wiederum bedachten ihn mit neugierigen oder argwöhnischen Blicken. Wieder andere verzogen überhaupt keine Miene. Auch der Centurio, der den Flavier begleitete, wurde von vielen der Chatten mit Verachtung gestraft.


    Gunar, Sohn des Armin
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    Gunar machte gute Miene zum bösen Spiel. Diesen dicken jungen Tribun sandten die Römer ihnen als Unterhändler? Manch einer hätte allein diese Tatsache wohl als Affront gewertet. Gunar dagegen bemühte sich um möglichst unvoreingenommene Verhandlungen. Er hielt zwar nichts von fetten Kriegern, aber heute waren sie zum Reden hergekommen, nicht zum Kämpfen. Deshalb hörte er dem römischen Gesandten aufmerksam zu. So stellte Gunar bald fest, dass er wohl verschaukelt werden sollte.
    "Du sprichst von Frieden, Flawius", setzte er daher zu einer Antwort an. "Die Götter wollen Frieden, sagst du." Gunar warf einen Blick in die Runde. Einer der Männer, ein Bär von einem Mann, spuckte geräuschvoll aus. "Doch du kommst her, redest von Konsulen und Kiriten und von unserer Missernte. Und als Friedensangebot fordest du von uns..." Kurz hielt Gunar hier inne, um in einer Geste der Empörung die Hände auszubreiten. In dieser Haltung rief er dann: "...Geiseln?!"
    Verärgert riefen die Sippenoberhäupter jetzt durcheinander, manche stampften wütend mit dem Fuß auf. Gunar breitete beschwichtigend die Arme aus, gemahnte die Männer zur Ruhe. Einer der Anwesenden erhob sich, erbat so das Rederecht. "Baldur", rief Gunar den Mann namentlich auf und erteilte ihm das Wort zudem mit einer Geste.


    Baldur, Sohn des Brandolf
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    "Wulfgars Sippe haben wir euren Schwertern überlassen. Weshalb sollten wir nun auch noch unsere Jungen eurem Kaiser überlassen, eh? Sag, Römer... welchen Nutzen haben wir davon?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Flavier herausfordernd an. "Außer, dass unsere Söhne als verweichlichte Männchen zu uns zurückkehren?" Manch einer der Versammelten lachte nervös über Baldurs spöttische Bemerkung. Der Großteil allerdings starrte den römischen Gesandten nur finster an. Besonders großzügig war das Angebot des Stellens von Geiseln wahrlich nicht.


    Wulf, Sohn des Alrik
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    Während die anderen nur starrten, sprach einer der Männer, ohne auf Erteilung des Rederechts zu warten. Es war der, der zuvor geräuschvoll ausgespuckt hatte. "Dieses Römerbürschchen will uns doch nur zum Narren halten. Wieso sollten wir uns diesen Ziegenschiss weiter anhören?"


    Gunar, Sohn des Armin
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    "Schweig still, Wulf!", wies Gunar den Querulanten zurecht. Er war verärgert über die Disziplinlosigkeit, die der Hitzkopf wieder einmal offenbarte. "Lasst uns hören, was Flawius zu sagen hat." Die Anwesenden nickten, Wulf grunzte mürrisch, Baldur zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Er hatte die Arme noch immer verschränkt. Sollte dieser Römer doch mal zeigen, ob er noch mehr zu bieten hätte.

    Es gab immer noch Gemurre, aber wenigsten war schon mal eine Duccia weniger in Amt und würden. Einanfang, wen auch nur ein kleiner. Aber immerhin war nun ein Anfang gemacht. Die unterschwellige Drohung des Ducciers verpuffte. Natürlich würde man diese Mann nicht des Ordos verweisen. Nein man brauchte diesen Man, der sich nicht zu schade war offen den Ducciern die Stirn zu bieten. So nahm dieser Mann nun auch eine selbstbewusste Haltung ein und grinste den Duccier und seinen Schweigersohn selbstgefällig an. Natürlich würde er gegen den Helvetius stimmen, so wir alle anderen auf seiner Seite auch. Auch wenn es nicht reichen würde, aber heute hatten sie angefangen einen Stachel zu setzen und dieser würde von nun an immer tiefer gestochen werden.







    HM

    DÁNNA THINGAZ
    Heiliger Ort des Things


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    Vom Limes aus waren es drei Tagesreisen, bis man die erste größere Siedlung einer chattischen Sippe erreichte. Von dort aus waren es weitere drei Tagesreisen bis zur Thingstätte des Stammes. Auf dem Gebiet der Chatten würde die römische Delegation, angeführt vom Tribun Manius Flavius Gracchus Minor, an einigen versprengten Gehöften und vereinzelten Bauernhäusern vorbeikommen. Meist führte der Weg sie jedoch durch hügelige Wälder und über unebene Wiesen. In der Nähe von Gehöften und Dörfern fanden sich gerodete Flächen, die erkennbar bereits seit Generationen bewirtschaftet wurden. Äcker, Weiden, Koppeln säumten gelegentlich den Weg. Warf der römische Soldat einen Blick auf den Boden, auf dem er marschierte, so wurde ihm der eklatante Unterschied zur Heerstraße diesseits des Limes deutlich. Nicht feste Pflastersteine lagen hier, sondern bestenfalls Schotter. Meist boten lediglich zwei Radfurchen Trittmöglichkeiten, in deren Mitte sich ein mit Gräsern bewachsener Grünstreifen dahinzog.


    Die Leute, die in den Dörfern und Gehöften am Wegrand lebten, wussten von den herannahenden römischen Soldaten. Wenn sie gefragt wurden, wiesen sie dem Anführer der römischen Delegation Weg zum Thing. Sie verhielten sich friedlich gegenüber den Römern, wirkten aber in ihren Blicken und Worten feindselig. Dennoch, Flavius und seine Milites konnten unbeschadet das Thing erreichen, sofern sie keine Streitereien begonnen. Am Thingplatz erwartete sie sodann das Lager der Sippenoberhäupter. Die einflussreichen Männer hatten ihre Gefolgschaft mitgebracht, deren Zahl und Bewaffnung von Sippe zu Sippe divergierte. Zelte und Unterstände umringten den Thingplatz, der von einer uralten Eiche herrschaftlich überragt wurde. Hier mussten selbst dem ignorantesten Römer die urgewaltigen Mächte dieser Länder gewahr werden, die man im Reich schlicht Germania Magna zu nennen pflegte.


    Wachen hielten bereits Ausschau nach der römischen Kolonne und die chattischen Entscheidungsträger saßen zusammen und berieten sich. Bereits am vorangegangenen Abend hatte man sich eine gehörige Menge Bier und Met hinter die Binde geschüttet, so dass am heutigen Tage gedeckte Stimmung herrschte. Die erwartete Ankunft der Römer trug ebenfalls nicht zur Aufhellung der Stimmung bei.


    Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Copperhead7

    Der Decurio lächelt nur müde bei dem Versuch des Helvetiers. „Du missdeutest meine Worte. Ich bin keinesfalls gegen ein miteinander. Nur stellt deine Frau eben jene Autorität in Frage. Du warst länger nicht da und hast nichts von den Unruhen in der Stadt mitbekommen. Und deine Frau war eine derjenigen, die diese Unruhen noch befeuerte. Sie stellte sich öffentlich gegen die Autorität Roms und kniete für eine Sklavin öffentlich auf dem Forum.“ Ja das hatte jeder sehen können und er hatte nah genug gestanden um zu sehen, das es die Duccia war die den Impuls zu diesem stummen Protest gegen Rom gesetzt hatte. Erst hatte er es nicht glauben können, doch dann wurde ihm wieder bewusst, dass die Frau des Helvetiers ja zur Hälfte Barbarin war. Damit bestätigte sich seine Meinung mal wieder egal wie sehr sie es versuchten diese Barbaren waren und blieben Barbaren. Seit seine Ahnen in der Schlacht des Varus gefallen waren, traute er eh keinem dieser Barbaren mehr sie waren in seinen Augen durch und durch schlecht und die Frau des Helvetiers versteckte ihre babarische Seite nicht mal nein seit neustem lebte sie sie ja öffentlich aus. Erst neulich hatte er sie gesehen und kaum erkannt in ihrer Aufmachung.
    Und so legte er noch mal ordentlich nach. „Deine Frau ist es, die nicht an einem Zusammenleben der Kulte interessiert ist. Erst neulich hörte ich wie sie sagte, dass nur der Kultus der Barbaren derjenige ist dem man folgen sollte.“ Das stimmte zwar nicht, aber wie sollte der Helvetier ihm das Gegenteil beweisen? Seine Frau war nicht hier, die war weit weg im Barbaricum. „Also was gedenkst du gegen jene zu unternehmen, die die staatliche Autorität in Frage stellen. Oder sind deine Worte hier nur leere Hülsen, mit denen du uns einlullen willst, damit wir dir unsere Stimme geben?“


    HM

    Einer der Anwesenden ergriff das Wort. Nur weil die Duccier den Mann unterstützen und ihn versuchten aufgrund seiner Bindung zu ihrer Familie in die Stellung zu hieven, hieß das noch lang nicht, dass alle Anwesenden abnickten. Im Gegenteil es gab schon einige die der Meinung waren, dass die Duccier zu übermächtig wurden. Und hier und heute sah er einen guten Angriff Punkt.
    Du sprichst davon, dass Religio Romana die entscheidende Denkrichtung sein sollte. Dem stimme ich zu, dennoch kann ich deinen Worten nur mäßig glauben schenken. Es ist doch deine Frau, die jene Denkrichtung der Barbaren vertritt und sie fördert. Auch hat sie schon lange ihren Dienst im Tempel nicht mehr wahrgenommen. Deine Frau ist es, die deine Worte hier wie blanken Hohn klingen lässt, denn so wir mir zugetragen worden, ist sie für viele Teile der Bevölkerung inzwischen zu einer Ansprechpartnerin und Beraterin in dieser barbarischen Religion geworden.“ Er sah den Helvetier bei diesen Worten mit offener Feindseligkeit an. „Es ist deine Frau, die auf dem besten Weg ist die Religio Romana in den Hintergrund treten zu lassen. Du hast sie bisher nicht an ihrem Treiben gehindert.“ Das der Helvetier sich zu Genesung zurückgezogen hatte, wusste er zwar, war ihm aber herzlich egal. Der Mann dort hatte versagt, er hatte seine Frau nicht in ihre Schranken gewiesen. Aus welchen Gründen war nicht von belang, so lange er hier verhindern konnte, dass ein weiterer Günstling der Duccier in ein Amt gelangte. „Sie stellt ihre Abneigung offen zur schau, dass konnten wir unlängst auf dem Forum alle erleben wie sie die barbarischen Götter anbetete.“ Und niemand hatte etwas dagegen unternommen, was in seinen Augen ein Unding war. Wäre das seine Frau gewesen, dann hätte er sie an den Haaren vom Forum geschleift und es ihr eingebläut, wie sie sich zu verhalten hatte. Aber diese Duccia ließ man gewähren. Ihm war sogar zu Ohren gekommen, dass sie sich aktuell bei diesen Barbaren befand.
    „Nun Helvetius dürfen wir davon ausgehen, dass du deine Wahlversprechen hier wahrmachst und deine Frau zur Vernunft bringst? Was gedenkst du zu tun?“




    HM

    Memmius Pomponius Agrippinus


    "Es wird abgestimmt über die Besetzung des Pontifex. Zur Wahl steht die Decurio Iullus Helvetius Curio, wohnhaft im Vicus Apollinensis."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 19.08.2017.
    Abgestimmt wird mit :dafuer: (Annahme), :dagegen: (Ablehnung), oder Enthaltung.


    Stimmberechtigte Decuriones sind:
    - Numerius Duccius Marsus
    - Decimus Duccius Verus
    - Iullus Helvetius Curio



    NDM

    „Bringt sofort einen Stuhl und Wasser.“ Brüllte der Ankläger durch den Saal. Und schon stand einer seiner Helfer mit einem Stuhl bereit auf dem Alpina vorsichtig gesetzt wurde. Auch ein Becher mit Wasser wurde ihr gereicht. Der Ankläger legte beruhigend seine Hand auf ihre Schulter. Bevor er sich an die Menge wand. „Ihr alle kennt diese Frau. Sie hat vielen von euch geholfen. Sie meisten der Kinder dieser Stadt leben durch ihre Hand. Sie ist eine starke Frau. Und nun seht was dieser Mann ihr angetan hat. Diese starke Frau, deren Stärke wir immer alle bewundert haben, bricht zusammen. Er ist ein Monster. Er ist ein Verbrecher – nicht nur an dieser Frau, nein er ist ein Verbrecher an der ganzen Stadt. Was wenn er sie gebrochen hat? Was wenn sie unseren Frauen nun nicht mehr zur Seite stehen kann? Was wenn sie ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Weil sie in Angst lebt. In einer Angst die dieses Monster verursacht hat? Bürger dieser Stadt. Was hat dieser Mann verdient? Was glaubt ihr verdient dieser Mann für seine grausamen, menschenverachtend Taten? Was frage ich euch?“


    Den Tod! Brüllte die Masse einstimmig.


    "Ja genau so ist er hat den Tod verdient. Hohes Gericht, Ehrenwerter Richter. Ich fordere die Todesstrafe ad bestiam für diesen Mann."

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Zur aktuellen Stabssitzung waren nur etwas mehr als eine handvoll Offiziere anwesend, so fehlte etwa der Praefectus Cohortis sowie drei Tribuni Angusticlavi. Da die Situation der Civitas allerdings besprechen werden musste, war hierfür zuständige Aedil anwesend. Mit den paar Männern, zeigte Vala sich mal wieder äußert frei in der Gestaltung des Briefings und ließ diese kurzerhand auf dem Vallum nahe der Porta Praetoria stattfinden... mit direkten Blick auf und über die zentrale Civitas.


    [WRAPIMG=LEFT]http://www.imperiumromanum.net…/ava_galerie/Senator8.jpg[/WRAPIMG] Quintus Propertius Plautus fühlte sich unwohl zwischen all den Militärs. In seiner Toga fiel er aus dem Rahmen, den die Männer mit ihren Cinguli, dem Erkennungszeichen des Exercitus Romanus, boten. Hinzu kam der merkwürdige Ort dieser Besprechung. Auf einem Kastellwall hatte der Aedil jedenfalls noch keine größere Unterredung mit anderen Honoratioren abgehalten. Aber beim Militär war ja bekanntlich alles etwas anders. Mancher mochte sagen: Sonderbar.


    So oder so, Propertius war als Aedil geladen worden, weil er als Vertreter des Municipiums an einer Sondierung der aktuellen Sicherheitslage beteiligt werden sollte. Nach den Kreuzigungen der rechtsrheinischen Agressoren schien es in manchen Bevölkerungsteilen zu gären. Das beschäftigte offensichtlich auch den Statthalter und seine Offiziere.


    Bevor der Legatus Augusti Pro Praetore darauf allerdings zu sprechen kam, begann er routinemäßig Auszeichnungen für die letzte Expedition der Truppen zu diskutieren. Und wie die diskutiert wurden! Propertius verfolgte mit geweiteten Augen, wie der Statthalter dem Centurio eine prekäre Frage stellte, die dieser mit einer emotionalen Antwort würdigte. Der Aedil wurde den Gedanken nicht los, dass hier zwei besondere Heißblüter aufeinandergetroffen waren. Unbewusst rückte er noch ein wenig in den Hintergrund der Versammelten und lehnte sich an die Wallzinnen. Die beunruhigten Blicke der Praefecti entgingen ihm dabei völlig.


    Wulfgar wurde nun also mit der letzten Gruppe geführt. Sein Blick war starr gerade aus gerichtet. Er ging aufrecht. Er hatte sich ergeben, aber gebrochen war er nicht. Ja er würde sterben. Das wusste er aber so war es ihm lieber. Er starb lieber aufrecht, als das er auf Knien lebte.
    Die Schreie seiner Männer drangen an sein Ohr. Er hörte sie und doch ließen sie ihn kalt. Sie hatten die Wahl gehabt. Er hatte ihnen die Wahl gelassen und doch hatten sie sich wie er für genau das hier entschieden. Er wurde von vier Männern auf das Kreuz gepresst. Dann kam dieser Römer, welcher in sein Dorf eingefallen war. Jener Römer, den er den Tod eines Kriegers hatte gönnen wollen. Der Römer jedoch trat anders auf als er es erwartet hatte. Hatte er doch gedacht, dass dieser nun seinen Triumph auskosten würde. Aber dieser Römer suchte den Blickkontakt. Er hielt diesem Blick stand. Nein sie waren keinen Gegner mehr. Sie waren beiden Krieger und hatten Respekt füreinander. Wulfgar nickte dem Mann ebenso zu. Und er verstand. Er verstand nun endlich warum Idun ihn abgehalten hatte diesen Römer zu töten. Dieser Römer war anders all all die anderen die er im laufe seines Lebens kennengelernt hatte. Die Nägel wurden schnell durch Fleisch und Knochen getrieben. Der Germanen jedoch blieb stumm er ertrug es. Ja selbst im Angesicht des Todes mit diesen brutalen Schmerzen blieb er aufrecht.
    Das Kreuz wurde aufgerichtet und nun war er es der auf die Römer herabblickte. Welch Ironie. Wollten die Römer die Germanen zu Schau stellen und doch erhoben sie sie über sich. Ein kaltes Lächeln legte sich auf die Lippen des alten Germanen.
    Dann vernahm er die Stimme einer Frau, laut und deutlich für alle vernehmbar ein Gebet für die hier sterbenden sprach.
    Ein letztes Mal erhob der alte Germane seine Stimme.
    „Aesir, tröste ihre Herzen
    wenn meine Leute mich vermissen
    Aesir, steht mit mir
    jetzt da ich dem Tod ins Gesicht schaue
    Aesir, schützt meine Lieben
    so wie ich es würde.“

    Es war kein „Nein.“ Was der Präfekt hervorbrachte. Der Ankläger lächelte leicht. Diese ausweichende Antwort war wohl nicht nur für ihn eine Bestätigung seiner Worte. „Ich danke dir Präfekt. Nun möchte ich meine nächste Zeugin Susina Alpina aufrufen.“ Er wartete bis seine Zeugin vorgetreten war. Natürlich wäre es nun angebracht ihr ebensolche Frage wie dem Präfekten zu stellen. Aber der Ankläger hatte sich schon länger dagegen entschieden. Er wollte dieser Frau nicht noch mehr wehtun, als es dieser Verbrecher ohnehin schon getan hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er ihr die Aussage auch ganz ersparrt. Aber es musste sein. Jeder sollte ruhig sehen, was dieser Kerl ihr angetan hatte. Und Emotionen waren auch immer gut für einen solchen Prozess. Zumal der Ankläger in Erfahrung bringen konnte, dass die Frau sehr beliebt und angesehen in der Stadt ist. „Susina Alpina erzähle und bitte was ich an jenem für dich unglückseligen Tag zugetragen hat.“

    „Vielen Dank Praefectus Castrorum Iulius Licinus für deine Ausführungen. Die Protokolle liegen dem Gericht natürlich vor.“ Nun hatte der Praefectus aber etwas angesprochen, was der Ankläger auch auf seiner Tabula vermerkt hatte. „Du sagst der Angeklagte ist nach Erkenntnissen der frumentarii hochgestelltes Mitglied oder Anführer der Bande. Nun habe ich natürlich auch eigene Ermittlungen betrieben....“ Nun das war wohl fast untertrieben. Aber die Klägerin hatte einflussreiche und vor allem reiche Freunde, denen es egal war welche Mittel der Kläger einsetzte. So hatte er auch keinen Kosten un Mühen gescheut und überall seine Augen und Ohren gehabt, so auch in Rom. „Ist es richtig, dass der Angeklagte ein Discipulus Nebulae der Nimbati ist? Von denen man weiß, dass sie mit Informationen und Hehlerware Handeln. Die vor nichts zurückschrecken über Erpressung und Korruption bis hin zur schlimmsten aller Taten? Ist dir das auch bekannt?“

    Nach und nach wurden nun die Unglücksseeligen hergebracht. Die Luft war erfüllt vom Geruch nach Schweiß, Blut und Tränen. Die Schreie jener, die gerade ans Kreuz geschlagen wurden vermischten sich mit dem Stöhnen jener die schon an eben jenen hingen. Die gerade ertragen mussten, wie ihr Körpergewicht an den Nägeln hing. Wie die Schwerkraft sie nach unten ziehen wollte und der eisernen Nagel den Körper dort am Kreuz hielt.
    Immer wieder hörte man einen der Händler, die diesen Auflauf an Menschen nutzten um ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen, wie sie ihre Waren feil boten. Ja hier konnte man heute durchaus ein Geschäft machen, nicht wenige waren hier. Eigentlich konnte man sogar denken, dass mehr als die halbe Stadt hier war.
    Ja es zog sich hin doch nun näherte sich die letzte Gruppe und ganz am Ende dieser Gruppe führte man Wulfgar zum Platz. Er würde als Letzter an Kreuz geschlagen werden. Er würde sich noch mit ansehen dürfen, wie jeder seiner Männer vor ihm diesen Weg antrat....



    Sim-Off:

    ich habe das ganze hier mal weitergeführt und jetzt gilt, wer will wer will wer hat noch nicht. Also wer nagelt den Wulfgar ans Kreuz...

    Der Ankläger war sichtlich verwirrt, als der Legatus seinen Zeugen aufforderte zu berichten. Mit gerunzelter Stirn flüsterte er seinem Helfer etwas zu, dieser schüttelte nur achselzuckend mit dem Kopf.
    Da bereitete man sich wochenlang vor, bereitete die Zeugen vor besprach alles und dann wurde das innerhalb von wenigen Augenblicken über den Haufen geworfen. Ja selbst die römische Rechtsordnung war wohl nicht mehr das was sie einst gewesen war. Als nun sein Zeuge auf die Fragen geantwortet hatte. Erhob sich der Ankläger schnell von seinem Platz, er wollte sich nicht noch einmal die Tabula aus der Hand nehmen lassen.
    „Vielen Dank Praefectus Castrorum Iulius Licinus ich hätte da aber noch ein paar Fragen.“
    Der Ankläger sah kurz auf seine Tabual auf welcher er seine Notzien hatte.
    „Du sagt also Susina Alpina und Kaeso waren offensichtlich verletzt. Kannst du das näher ausführen?“
    Schon folgte die nächsten Fragen. Nicht das der Ankläger den Iulius gerade nicht verstanden hatte, er wollte lediglich die Verbrechen des Gurox alle nochmal deutlich vor Augen führen.
    „Der Angeklagte war fixiert sagt du? Aber dennoch hat er sich der Festnahme widersetzt? Er hat sich also geweigert seinen Namen zu nennen? Er beleidigte also nicht nur die Susina sondern auch dich? Kannst du den genauen Wortlaut wiedergeben? Er griff dich an? Obwohl er wusste, wer du bist und das du die Amtsgewalt inne hast? Hat er dich oder einen deiner Männer dabei verletzt?Ich nehme mal an, dass du die Zeugen des Vorfalls befragt hast und diese Befragungen auch protokolliert wurden? Was haben die Zeugen unmittelbar nach dem Angriff gesagt? Also als die Erinnerung noch präsent waren? Was haben euch die Zeugen berichten können? Habt ihr weitere Ermittlungen angestellt? Was hat man über den Angeklagten noch herausfinden können? Hat er noch andere Taten begangen?“
    Ja die Fragen prasselten nur so auf den Präfekten ein, aber so konnte er wenigstens eine nach der anderen abarbeiten.

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/29.jpg]


    "Legatus.", machte der Princeps Praetorii den Statthalter auf sich aufmerksam, nachdem er nur kurz angeklopft hatte und nicht auf ein 'Herein' gewartet hatte, "Ein Schreiben vom Princeps persönlich."


    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug
    Legati suo Ti Duccio Valae s.p.d.


    Auf Fürsprache des Herius Claudius Menecrates wurde Lucius Iulius Antoninus, Centurio der Legio II Germanica, in den Ritterstand erhoben. Als angemessene neue Tätigkeit für diesen Rang haben wir beschlossen, ihn als Tribun bei den Cohortes Urbanae in Rom einzusetzen. Er hat sich umgehend auf seinem neuen Posten beim Praefectus Urbi zu melden.


    Ich hoffe, Manius Flavius Gracchus Minor ist unterdessen auf seinem neuen Posten bei der Legio II Germanica angekommen. Er ist ein beredsamer junger Mann, dem es aber manchmal etwas an Selbstbewusstsein fehlt. Berichte mir, wie er sich macht. Ebenso wird dir demnächst ein neuer Tribunus Angusticlavius zugeteilt werden. Appius Decimus Massa ist ein verdienter Veteran, der bereits in der Classis in Misenum und Alexandria als Nauarchus gedient hat.


    Überhaupt erwarte ich wieder einmal Bericht aus deiner Provinz. Wie ist die Lage am Limes? Ist die Bevölkerung ruhig und konnten die Tribute ordnungsgemäß eingetrieben werden?


    Vale





    MUNICEPS - MOGONTIACUM