Beiträge von Narrator Germaniae

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    "Danke, Sergius", sagte der Princeps Praetorii routiniert und wollte seinen Blick schon wieder etwas anderem zuwenden, das er im Moment als wichtiger erachtete. Einen Moment später klickte irgendetwas nahezu hörbar in seinem Kopf, welcher sofort herumruckte und mit den eingesetzten Augen auf das Siegel auf dem Schreiben in der Hand des Sergius glotzte.


    "Oh...", entfuhr es dem obersten Verwaltungsbeamten im zivilen Stab des Statthalters, "..das bringen wir wohl besser sofort herein." Er nahm dem Sergius das Schreiben aus der Hand, wandte sich auf der Ferse um und machte sich auf, das Schreiben dem Stellvertreter des öbersten Chefs zu präsentieren.




    MUNICEPS - MOGONTIACUM

    Municeps
    G. Sergius Plautus
    Casa Sergia


    Aedilis Q. Propertius Plautus G. Sergio Plauto s. d.


    die Anmeldung deiner Betriebe (Kleinviehzucht und Metzgerei) nehme ich hiermit zur Kenntnis.


    Des Weiteren genehmige ich dir die Anpachtung einer Taberna in der Basilica. Ich weise dir die Taberna XIII zu. Sie ist wegen kurzfristigen Leerstandes sofort bezugsbereit. Der Pachtzins beträgt vierzig Sesterzen jährlich.



    Vale bene


    Q. Propertius Plautus

    ANTE DIEM XIII KAL IUL DCCCLXVII A.U.C. (19.6.2017/114 n.Chr.)

    | Manius Pontidius Musca


    achtete genau darauf, dass der Eid fehlerfrei gesprochen wurde. Bei Galeo Sergius Plautus war dies der Fall.


    "Wunderbar. Dann erkläre ich dich hiermit offiziell zum Municeps Mogontiaci. Du wirst in die Bürgerrolle eingetragen werden.", verkündete der Duumvir deshalb zufrieden und gab seinem Scriba einen Wink. Der wusste natürlich auch ohne Geste, was zu tun war. Einige Beistehende applaudierten, andere betrachteten den neuen Municeps bloß neugierig. Man durfte gespannt sein, ob und wie er sich zukünftig in Mogontiacum engagieren würde.


    "Nun, Sergius, meinen Glückwunsch. Ich freue mich auf deinen eifrigen Einsatz für unser Gemeinwesen. Kann ich dir noch irgendetwas Gutes tun?" So gut gelaunt die Worte klangen, so routiniert arbeitete der Duumvir die Sätze ab. Business as usual.



    "Mancher von euch wird sich vielleicht wundern, dass ich nach einer so langjährigen, in Staats- und Privatprozessen ausschließlich auf Verteidigung gerichteten Tätigkeit jetzt plötzlich die Richtung wechsele und mich auf eine Anklage einlasse. Glaubet mir, meine Herren, es war mir ein herber Schmerz, diese Alternative, entweder den braven Leuten ihre Bitte um Hilfe abschlagen oder plötzlich meinen Beruf wechseln zu müssen: von Jugend auf hatte ich immer verteidigt, nun sollt ich anklagen! Schließlich bestimmten mich moralische Verpflichtung, gegebenes Versprechen, mitleidiges Empfinden, viele bedeutende Vorbilder, alte Beziehungen und die Regeln unserer Ahnen, diese Last zu übernehmen; wahrlich nicht meiner Neigung, sondern meinen Nächsten zuliebe. Nur Eines tröstet mich: diese meine scheinbare Anklage ist in Wahrheit vielmehr eine Verteidigung. Ich verteidige viele Menschen in der ganze Provinz. Dagegen verklage ich nur einen Menschen; so kann ich meinem Grundsatz, immer nur helfend und lindernd für die Menschheit einzutreten, beinahe treu bleiben. Soviel über die Veranlassung zu meinem Schritte.
    Hierin also besteht meine Anklage für diesen ersten Termin. Ich behaupte: Guroxs hat zahlreiche Grausamkeiten und andere Verbrechen an römischen Bürgern wie an Bewohnern der verbündeten Staaten begangen, hat sich an Göttern und Menschen freventlich versündigt. Diese Behauptung will ich euch durch mündliche Zeugnisse zur Überzeugung bringen. So beginne denn die Beweisaufnahme! Gurox ist nicht nur ein Dieb, sondern ein schonungsloser Räuber, nicht ein Ehebrecher, sondern ein gewaltsamer Zerstörer der Keuschheit, nicht ein Messerheld, sondern ein unsäglich grausamer Henker unserer Mitbürger und Freunde, den wir hier eurem Richterspruch überliefern: so behaupte ich, er ist seit Menschengedenken der einzige Angeklagte, für den die Verurteilung geradezu ersprießlich wäre. So hat sich Gurox gegen Alpina nicht anders benommen als vorher gegen Phryne. Seine Taten sind so menschenverachtend, dass ich sie hier nicht aussprechen möchte um auch den Opfern seiner Taten, das aufreißen der Wunden zu ersparen. Er verschaffte sich unter einem Vorwand zutritt zur Casa Helvetia um dann dort der rechtschaffenden Betreiberin der Taberna Medica Susina Alpina in ihren eigenen vier Wände Gewalt anzutun. Er kam dort hin um den Gehilfen der Susina zu bedrohen oder ihm gar Schlimmeres anzutun. Meine Herren, der Angeklagte drang in das Haus eines Römers ein und nutze die Offenheit der römischen Häuser um dort seiner unsäglichen Neigung, seinen zügellosen Trieben nachzugehen. Unsere Häuser sind der einzig wahre Schutz den wir haben, sie bieten uns und unseren Gästen Schutz. Dies nutze dieser Verbrecher an den Gestzen Roms mehrfach skrupellos aus. Er bedroht, bestiehlt und vergewaltigt Bürger dieser Stadt. Er hat sich seiner Festnahme widersetzt. Was wollt ihr mit diesem Menschen anfangen? Für welche Hoffnung könntet ihr denn so eine perfide, gemeinschädliche Bestie noch erhalten? Was wollt ihr mit diesem Menschen anfangen? * Ich rufe als ersten Zeugen Praefectus Castrorum Iulius Licinus.






    [SIZE=5]*In auszügen aus Reden gegen Verres von Marcus Tullius Cicero[/SIZE]

    Die Stimmung in der Stadt war immer noch gespalten. Es gab jene die die Römer lobten und jene die sie verurteilten. Wo auch immer sie aufeinandertrafen kam es zu Wortgefechten, die nicht selten darin gipfelten, dass sie mit den Fäusten ausgetragen wurden. So war nun auch hie reine feindselige Stimmung zu spüren. Immer mal wieder kam es auch während der Kreuzigung hier und da zu Rangeleien. Ach verbale Auseinandersetzung waren zu hören.
    „Man sollte euch da alle annageln.“
    „Komm doch her und ich gebe dir annageln.“
    „Ihr seid doch alle gleich. Ihr hab Rom nicht verdient.“
    „Rom. Ha. Die Gnade Roms kennen wir ja nun.“
    „Ja das war Gnade. Sie sollte hier hängen.“
    Das war dann wohl doch zu viel, mit einem gezielten Faustschlag wurde der Römer von dem kräftigen Schmied niedergestreckt.
    Ja Augen auf bei der Auswahl des Gegners.
    Ja es brodelte und kochte in der Stadt. Noch immer hatte sich die Stimmung nicht beruhigt. In den letzen tagen waren auch immer wieder Schlägerei gemeldet worden. Es gab Händler, die ihre Waren hier in der Stadt nicht mehr anboten.
    Und die Duccier kamen auch nicht gerade gut weg bei der Sache. Viele waren hier davon ausgegangen, hatten gehofft, dass wenn alles hier in der Hand eine Familie war, die von den Stämmen abstammt, das es besser werden würde. Aber die meisten Duccier entpuppten sich als römischer als die Römer.
    Ja die Volksseele kochte und war am brodeln.

    In einer Taverne entwickelte sich gerade eine Großschlägereien, während in einer Anderen noch hitzig diskutiert wurde.


    „Weeste wat? Do ham mir gedocht, wenn een Duccier hier Legatus wird, kümmt so wat net vor.“
    „Jo da sprichst wat wahres.“
    „Jo de Duccier ham vergassen wo se herkümmen.“
    „Jenau. Dit sin kenne Germane mehr, dit sin verschissene Römers.“
    „Hab ihrs gesehe? Die Duccier die warn da und ham nix gemocht.“
    „Wem sachste dat. De ham nur zugeguckt.“
    „Nu den Kleene, de Runa, det Gör, de hat Eier in den Hos. Haste jesehen? De Dirn hat vor den Voeva gekniet?“
    „Jo dat haf ick sein. De Dirn war aber de eenzige von de Ducciers. De anner ham nur blöd geguckt. Die hätten wat tun könn. De Dirn konnt nix mochen.“
    „Jo ham hier all de Macht an sich gerissen und nu? Nu hocken se uff den Posten und vergesse wo se herkummen.“
    „Ick spuck auf den Herrn von de Duccier. Verschissene Römer. Det sind für mi kenne Germane mehr.“
    „Ne so laut. Do weest doch dee ham überoll ihre Leuts.“
    „Schiss durff, de sollte man abwähle. Da habsch doch lieber en Römers. Da wees ick woran ick bin.“
    ….

    Das Forum leerte sich und doch gingen die Leute nicht nach Hause. Nein sie strömten in die naheliegenden Tavernen der Stadt. Man wollte den Tag nicht einfach so ausklingen lassen. Einige wollten über das eben Gesehenen reden.
    Einige wollten ihre ruhmreichen Soldaten feiern. Immerhin hatte man es den Barbaren mal wieder gezeigt. Und man wollte sich auch über diese ungebildeten dummen Barbaren auslassen, die es gewagt hatten das Imperium herauszufordern. Ja sie bekamen was sie verdienten. Rom war alle, dass sollten die endlich begreifen.
    „Lasst uns auf die Legionen Roms trinken. Sie beschützen uns vor allem was sich unserer römischen Ordnung entgegenstellt. Ein Hoch auf Rom, auf den Kaiser und seine Legionen.“
    Die Becher wurden gehoben und man trank auf das ruhmreiche Imperium.
    „Und gehst du hin, wenn sie sie ans Kreuz nageln?“
    „Na klar, so was lass ich mir doch nicht entgehen.“
    „Ja bluten sollen sie für ihre Taten, genau wie die Frau heute.“
    Ein kurzes Schweigen trat ein, doch dann gab es allgemeine Zustimmung.
    „Genau, wenn sie es nicht verhindert hat kann sie froh sein über die Gnade die ihr zu teil wurde.“
    „Ja soll sie ihren Götter danken, dass Rom so gnadenvoll mit ihr ist.“
    „Sie waren noch viel zu milde.“
    „Habt ihr von den Gerüchten gehört?“
    „Ja sie soll den Centurio in ihrem Bann gehabt haben.“
    „Verdammte Barbarin, wer weiß was die mit unserem Centurio vorhatte.“
    „Aber er hat ihr wohl gezeigt, wer hier das sagen hat.“
    „Ja die Macht Roms strahlt auch in den dunkelsten Winkel dieser Erde. Nun hat sie ihre Bestimmung gefunden und wird Rom dienen.“



    Ein paar Tische weiter lief ein völlig anderes Gespräch.
    „Es war nicht richtig ganz und gar nicht richtig.“
    „Nein, dass hätten sie nicht tun dürfen.“
    „Sie treten unsere Traditionen mit Füßen.“
    „Sie trampeln doch immer auf allem herum.“
    „Ja genau man ist nur geduldet so lang man ihnen nützt, dass haben sie uns heute deutlich gezeigt.“
    „Sie haben heute nicht ihre Macht, sondern ihre Ignoranz bewiesen.“
    „Sie haben heute gezeigt, was sie wirklich von uns halten.“


    Ein ruf in Richtung der Männer – Söhne der Stämme – kam von den Feiernden.
    „He ihr da? Warum so trübselig? Kommt wir feiern hier. Wir trinken gerade auf unsere ruhmreichen Soldaten.“
    „Genau und auf eure schwachen Götter.“ lallte einer.
    „Ja genau, wo waren eure Götter den heute?“
    „Rom ist mächtig, sogar mächtiger als Götter.“


    Einer der Stammessöhne erhob sich und drohte mit der Faust. „Haltet eure Klappen!“
    „Was sonst? Willst du auch in der Gnade Roms unterrichtet werden?“ Erneut brachen die Römer in Gelächter aus.
    Doch das war zu viel. Die Germanen erhoben sich und es dauerte nur Augenblicke bis er zu einer Schlägerei in der Taverne kam.
    Stühle, Tische, Bänke wurde umgerissen. Krüge und Becher flogen ebenso wie die Fäuste.

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    Volusus Palfurius Bolanus betrat nach knappem Klopfen das Officium des Legatus Augusti Pro Praetore.


    "Legatus, hier ist der Bericht des Scriba Sergius über die neuesten Vorfälle am Limes", sagte er und legte Duccius den Schrieb vor die Nase.



    MEMORANDUM


    Ante Diem IX Kal Mai DCCCLXVII A.U.C. verließen sechs Kohorten der Legio II und acht Turmae der Ala II Mogontiacum nach Osten in Richtung Limes.


    Die Stärke des Truppeneinsatzes wurde von der federführenden Legio II damit begründet, dass auch ein noch so kleiner Grenzübergiff von Seiten der Germanen mit Schnelligkeit und entschlossener Härte zu beantworten sei. Es ging also essentiell darum, im Vorfeld des Limes die Stärke und Präsenz des Imperiums zu zeigen und damit ein abschreckendes Beispiel zu setzen.


    Anlass für die Militäraktion war ein germanischer Überfall auf eine kleine Grenzbefestigung. Bei der nachfolgend befohlenen Aufklärung wurde die damit befasste Truppe von den Einwohnern eines germanischen Dorfes aufgerieben. Die Verluste der Limesbesatzung werden mit 20 Gefallenen beziffert.


    Ziel der daraufhin von Mogontiacum aus organisierten Militäraktion war es, das besagte Germanendorf zu schleifen.Nach Einschätzung der Ala II steckt hinter diesem Zwischenfall keine sich ausweitende Absicht auf Seiten der Germanen. Zwar wird seit einiger Zeit eine Häufung von Überfällen beobachtet, aber diese sind klar und deutlich dem letzten strengen Winter zuzuschreiben, der in der Germania Libera zu Hungersnöten geführt hat.


    Die betroffene Grenzbefestigung liegt etwa einen Tagesmarsch nordöstlich der Siedlung Nida.


    G. Sergius Plautus


    Sim-Off:

    (23.4.2017/114 n.Chr.)



    MUNICEPS - MOGONTIACUM

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    "Danke, Sergius", sagte der Princeps Praetorii knapp und überflog dann den Bericht. "Aha, also alles halb so schlimm, wie?", kommentierte Volusus Palfurius Bolanus anschließend und sah von dem Bericht auf. "Dann werde ich das mal dem Statthalter vorlegen." Sprach's und erhob sich, um in das Büro des Titus Duccius Vala herüberzugehen.




    MUNICEPS - MOGONTIACUM

    | Manius Pontidius Musca


    tupfte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. In der Halle der Curia Mogontiaci war es zwar viel kühler als außerhalb, dennoch schwitzte der Duumvir, während er die Reihe der Antragsteller abarbeitete. Irgendwann trat dann auch Galeo Sergius Plautus vor, dessen Gesicht Musca wiedererkannte. An den Namen des Mannes konnte er sich dagegen nicht erinnern, lediglich daran, dass er das römische Bürgerrecht besaß. Das war wichtig für die Erlangung des Munizipalbürgerrechtes, denn als römischer Bürger hatte man die Gebühr von fünfzig Sesterzen nicht zu entrichten.


    "Dies ist Galeo Sergius Plautus", flüsterte sein Schreiber dem Duumvir ins Ohr. Musca nickte beeindruckt. Sein Sekretär hatte ein übermenschliches Namensgedächtnis, was ein gewichtiger Grund dafür gewesen war ihn einzustellen.


    "Galeo Sergius Plautus, ich freue mich darüber, dass du in unserer schönen Gemeinde Fuß gefasst hast", sagte der Duumvir nun. "Ich weiß, dass du vor über einem Jahr einmal hier gewesen bist, ebenso weiß ich, dass du seit längerem bei der Provinzverwaltung angestellt bist. Wir können also darauf verzichten, deine Angaben von einem Dritten bezeugen zu lassen." Etwas gönnerhaft lächelte er Plautus an.
    "Ich stelle daher fest, dass du alle Voraussetzungen zur Erlangung des Munizipalbürgerrechts erfüllst. Als römischer Bürger musst du auch keine Gebühr entrichten - sehr wohl aber einen Eid."


    Er sah seinen Accensus an, der heute auch die Aufgabe hatte, den Bürgereid zu verlesen:


    "Ich, Galeo Sergius Plautus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    Nun musste Plautus den Eid nur noch nachsprechen - dann war er ein Municeps!



    Der Ankläger war gelasen wie schon lange nicht mehr, er lehnte sich zurück und wartete bis alle Beteiligte ihren Platz gefunden hatte, dann erhob er sich.
    „Ehrenwerter Legatus Augusti pro Praetore , mein Name ist Lucius Scribonius Gallio,“ Kurz lies er sein Blicke durch den Raum schweifen.
    „Ehrenwürdiger Legatus Augusti pro Praetore.“ wiederholte er. "ich beschuldigte den ..“ Der Ankläger richtete seinen Rechten Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Angeklagten.“...Peregrinus Gurox , der Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall, der Körperverletzung ... !“ Eine kleine Kunstpause um die Worte einzeln wirken zu lassen wurde hier durch den Ankläger eingebaut. „und Widerstand gegen Staatsgewaltige. “
    Er erhob sich ein Gemurmel unter der anwesenden Zuschauermenge, dass dem Rauschen der Blätter im Walde glich. Der Ankläger fuhr mit klarer deutlicher Stimmer fort.
    „Der Beschuldigte machte sich folglich gstrafbar gemäß §99 Codex Iuridicalis sowie §76 Codex Iuridicalis und [hier wird der 3. § noch eingefügt, den muss ich erst suchen]"
    Wieder machte der Ankläger eine Kunstpause, damit seine Worte unter den Zuschauern ihre volle Wirkung entfalten konnten. Während er nun weiter sprach ging er im Raum umher.
    „Im Zuge der Komplexität dieses Strafverfahrens werde ich diese Delikte in der Gesamtheit zusammenfassen. Ich werde Peregrina Susina Alpina und Praefectus Castrorum Iulius Licinus als Zeugen aufrufen. Sollen zur Beweisführung noch mehr Zeugen nötig sein, werde ich diese zu einem späteren Zeitpunkt benennen. Ich werde beweisen, das dieser Mann dort ein brutaler Vergewaltiger ist. Das dieser Man ein Subjekt ist welches von dieser Erde getilgt werden sollte. Rom kann und wird diese Schändlichkeit nicht erdulden und wird sicherlich mit wachen Augen auf diesen Straftäter blicken."
    Der Ankläger nahm, nachdem er nun diese massiven Vorwürfe vorgebracht hatte wieder Platz. Bereit seinen ersten Zeugen aufzurufen.

    Die Stimmung war ruhig, nicht war mehr übrig von der aufgeheizten Stimmung. Zwar hatte immer noch kaum einer Mitleid mit den Bewohner des Dorfes. Sie hatten sich ihr Urteil selbst zuzuschreiben, doch standen alle immer noch unter dem Eindruck des gerade erlebten. Bisher hatten die Römer doch immer die Sitten und Gebräuche respektiert. Viele der Söhne dienten in der Ala und waren ihr und Rom treu ergeben. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Warum also?
    So lauschten nun alle gespannt der Rede des legatus iuridicius. Zustimmendes Gemurmel setzte ein, als er begann. Ja Rom bedeutete für viele hier Ruhe und Wohlstand.
    Einen Moment hielten alle den Atem an. Sie wollten wirklich alle? Auch die Frauen, Alten und Kinder? Doch dann begnadigte man die Frauen und Kinder. Zur Sklavereien ja, aber sie würden leben dürfen.
    Einzig als erwähnt wurde, dass der Centurio gerettet worden war konnte man hören wie viele flüsterten doch die Worte waren kaum verständlich. Nur an ihrem Klang konnte man erkennen, dass die nicht Romani dem nicht zustimmten.
    Wer sollte wohl für diese Unglücksseeligen sprechen wollen? Sie hatten es sich selbst zuzuschreiben, sie hatten ihr Schicksal selbst gewählt und doch regte sich Widerstand in den Reihen. Eine laute mit Dialekt behaftete Stimme schalte über das Forum. „Warum durfte keiner für besondere Gnade für die Seherin sprechen?“ Aus viele Kehlen halten ein „Ja genau.“ wieder. Keiner verstand die harte Strafe für die Frau zumal die anderen ja verschont wurden. Die offizielle Version wollte kaum einer so recht glauben. Es war wohl doch mehr an den Gerüchten dran, dass die Soldaten dachten ihr Centurio stände unter dem Bann der Frau. Da keiner hier eine wirkliche Antwort erwartete – Rom erklärte sich üblicherweise nicht – gingen die meisten wieder ihrer Wege. Heute würde es hier nichts mehr zu sehen geben. Es war ein Schauprozess um allen zu zeigen wie viel Macht Rom besaß, dass sich niemand Rom entziehen konnte. Aber es machte auch deutlich, dass Rom auch gnadenlos war. Das es jeden strafte ohne Rücksicht auf Gebräuche und Sitten. Ob diese Leute nun Rom dienten oder nicht.
    „Was meint ihr werden die Stämme sich vereinigen?“
    „Du meinst wegen ihr?“
    „Ja und wegen dem was die Römer getan haben.“
    „Sie haben unsere Sitten mit Füßen getreten.“
    „Meint ihr es finde sich eine neue wie sie?“
    „Das ist schwer zu sagen.“
    „Es bleibt zu hoffen, sonst wird es unruhig hinter den Grenzen.“
    Leiser und leiser wurden die Stimmen, bis die Bevölkerung schließlich gänzlich das Forum verlassen hatte. In 3 Tagen würden sich wohl alle zur Kreuzigung der Verurteilten wieder einfinden.

    „Rom,“ begann der legatus iuridicius seine Rede mit jenem Wort um das es hier eigentlich ging. „ist Größe, Rom ist Ordnung, Rom ist Friede. Bevor Rom mit seinen Legionen und seiner Verwaltung auf diese Seite der Alpen kamen waren Kriege zwischen den Stämmen auf dieser, wie auch auf jener Seite des Rhenus die Regel und nicht die Ausnahme. Manche der Stämme erkannten die Vorteile, die ihnen Roms Freundschaft brachten.
    Ihre Wirtschaft konnte aufblühen, ihre Feinde wurden gestraft ihre Bevölkerung gewann Reichtum.Andere Stämme stellten sich gegen Rom, aber keiner von Ihnen konnte gegen die zivilisatorische Idee und den Beistand der Götter bestehen.
    Die Überheblichen wurden niedergerungen, die Unterworfen jedoch geschont, ganz so, wie es Anchises in der Unterwelt den Auftrag an die Nachkommen seines Sohnes formulierte.
    Und nach langem Kampf erfüllte Rom seine Pflicht und setzte Regeln, die den Frieden bedeuteten.“
    – hier wich der Redner ein wenig von den Formulierungen der Aeneis, die als Grundlage für diese Gerichtsrede herhalten musste ab.
    „Doch immer wieder gab es Stämme an den Grenzen des Imperiums, die diesen Frieden bedrohten. Geleitet von Neid auf den Reichtum ihrer Nachbarn, versuchen sie diesen zu rauben anstatt ihn durch ihrer eigenen Hände Arbeit zu erwirtschaften.“ Real hatten die Stämme dazu natürlich wenig Chancen, ebenso wie real die Sklavenhände den Reichtum erwirtschafteten und nicht die der Herren. Aber heute war kein Platz für Realitäten.


    „Diese Bedrohung für den Frieden und für jeden einzelnen Bewohner dieses von den Göttern gesegneten Reiches ist die Aufgabe und die Pflicht der ruhmreichen Legionen, der Schwerter und Schilde des Imperiums. Sie bewachen die Grenzen und schützen das Reich, wie sie Besitz und Leib eines jeden einzelnen seiner Bewohner schützen.“


    Nun, endlich kam man zu Sache, so schien es, denn der Blick des Redners streifte ein letztes Mal über die Menge und verharrte bei den Männern. Einen Moment herrschte theatralisches Schweigen, dann erging sich der Richter in der Anklagerede.
    „Die Bewohner jenes unglückseligen Dorfes, die heute hier vor ihrem Richter stehen, haben sich des Bruches gegen diesen von den Göttern geheiligten Frieden Roms schuldig gemacht. Einige von Ihnen haben ein praesidio entlang des limes angegriffen und als der centurio mit einer Patrouille den Grund für diesen ungerechtfertigten und frevlerischen Angriff zu erkunden suchte, legten sie ihm einen Hinterhalt.“
    Die unrühmliche Rolle, die der centurio womöglich dabei gespielt hatte war für diesen Prozess nicht von Belang und nicht der Erwähnung wert. Dies war Sache der Disziplinierungsmaßnahmen der legio.


    „Sie töten den größten Teil der Legionäre, der Rest überlebte nur dank der Tapferkeit des centurios, der selbst dem Tode geweiht gewesen wäre, hätte nicht der Ratschluss der Götter seinen Tod verhindert. Daher verurteile ich alle Bewohner des Dorfes zum Tode durch das Kreuz.“


    Eine winzige Pause entstand, gerade lang genug, dass die Anwesenden ihren leichten Schock bekamen, dann hob der Mann die Hand wie zum Segen.


    „Allein: Rom ist gnädig. Nicht die Frauen und Kinder und Alten sollen Leiden für die Dummheit und Überheblichkeit der Männer und ihrer Häuptlinge. Im letzten Moment, als die ruhmreichen Legionäre der zweiten Legion und die tapferen Reiter der zweiten Ala das Dorf erreichten kam Einsicht über die Männer und Frauen und sie gaben sich in die Hand des römischen Rechts. Dieser Schritt soll belohnt werden. Wir begnadigen die Frauen, die Kinder und die Alten zur Sklaverei. Mit Ausnahme der Seherin, die ihr eben gesehen habt, die ihren Einfluss nicht nutzte den Angriff zu unterbinden. Sollen ihnen keine Körperstrafen auferlegt werden.“ So die offizielle Version, über den Aberglaube der Soldaten schwieg man besser um ihn nicht zu befördern. Und das nahm selbstverständlich nicht die Brandmarkung aus. Diese war ja keine Strafe.


    „Wenn noch jemand für besondere Gnade für einen der Gefangenen sprechen möchte, so möge er in den nächsten drei Tagen vor diesen Stuhl treten und er wird gehört werden. Am vierten Tage werden die Urteile vollstreckt.“

    Keiner wurde im Dorf zurückgelassen. Die Legion waren gründlich gewesen. Alle im Dorf anwesend Bewohner hatten sich dem Thingurteil gestellt. Keiner war geflüchtet. Das Dorf welches angezündet wurde war leer. Keine Menschenseele war mehr dort.



    Sim-Off:

    Bitte nicht meine NSC ohne Absprache steuern

    Sie kamen wieder. Eigentlich viel früher als von den meisten erwartet. Aber Alle waren froh, dass die Legio fast unbeschadet wieder hier angekommen waren. Natürlich war ihnen das Gerede vorausgeeilt. Einige Händler hatten den Tross der Soldaten, die aufgrund ihrer Gefangenen nur langsam vorankamen überholt. So wusste man nun auch schon, dass es Gefangene gab. Das es in den Wäldern einen kleinen aber unbedeutenden Angriff gegeben hatte. Das das Dorf kapituliert hatte. Und dass der vermisste Centurio lebend gefunden wurde.
    Die Gefangenen waren so wie man sie hergebracht hatte untergebracht worden. In den Gruppen in dies sie schon zum Marsch eingeteilt worden waren.
    Nur Wulfgar und Idun waren jeweils einzeln eingesperrt. Bei Wulfgar wollte man keine Risiko eingehen und Idun war ja die persönliche Gefangene des Centurio. Also sperrte man sie nicht zu den anderen.


    In der Armee wurde nichts auf die lange Bank geschoben so wurde auch der kurze Prozess für den nächsten Tag angesetzt. Die Gefangenen des Dorfes – die Männer in Ketten - hatte man schon auf den Platz gebracht. Sie wurden gut bewacht von den Soldaten, ja einige von denen waren sichtlich stolz auf ihre Beute. Natürlich war auch die Legio und die Ala angetreten. Schließlich sollte sich keiner das Spektakel heute entgehen lassen.
    Wie ein Lauffeuer hatte es sich am Abend und am Morgen in der Stadt verbreitet, dass die Barbaren heute gerichtet werden, so war nun also bestimmt fast die ganze Stadt hier versammelt.
    Nun wurde auch Wulfgar gebracht. Auch er trug Ketten an Händen und Füßen. Es machte sich Gemurmel breit. Jeder hier wollte einen Blick auf den Mann erhaschen, der es gewagt hatte Rom die Stirn zu bieten.


    „Da seht ihn euch an. Da ist er.“
    „Rück doch mal ein Stück ich seh ja gar nichts.“
    „Was meint ihr warum er das getan hat? Jeder weiß doch, wie stark die Römer sind.“
    „Eitelkeit? Unvernunft?“
    „Wohl eher eine Mischung aus beiden.“


    Keiner hier – auch wenn sie selbst den Barbaren angehörten hatten Mitleid mit dem Mann oder seiner Sippe. Ja ihnen ging es hier unter den Römern gut. Keiner konnte nachvollziehen warum sie es getan hatten und so empfand man das was kommen würde als gerechte Strafe.


    Anders sah es jedoch bei einen Punk aus um den sich bisher nur Gerüchte rankten.


    „Und dein Mann ist auch wohlbehalten zurück?“
    „Ja es gab ja zum Glück nur wenig Verletzte und Tote.“
    „Ja und heute werden diese Barbaren für ihre Taten bestraft.“
    „Hab ihr das auch gehört? Es soll auch eine Seherin unter den Gefangenen sein.“
    „Ja mein Mann hat derartiges berichtet und noch so einige Gerüchte die sich um die ranken.“
    „Ach paperlapap. Ob nun Seherin oder nicht, die sollen die anständig bestrafen.“
    „Naja es wird aber auch gesagt, dass sie einem Centurio das Leben gerettet haben soll.“
    „Hat sie?“
    „Weiß ich nicht, aber so sagt man.“
    „Ich weiß nicht ob das gute ist – eine Seherin? Das könnte die Götter erzürnen.“
    „Also wenn sie wirklich eine sein sollte...“
    „Wenn sie ihm doch geholfen hat?“
    „Also ich fühle mich unwohl dabei. Die die sich erhoben haben sollen ruhig hinrichten, die haben es nicht anders verdient. Aber eine Seherin? Die auch noch geholfen hat? Nein das wäre gar nicht gut.“
    „Nein die Götter wären erzürnt.“


    Langsam betraten nun also auch die Hauptakteure des heutigen Tages den Platz und es kehrte Ruhe ein. Man wollte schließlich hören was sie zu sagen hatten.

    Wulfgar blickte stur gerade aus. Natürlich vernahm er was der eine Soldat vorschlug. Der alte Brummbär hob nun doch den Kopf und blickte in Richtung der Stimmen.
    „Dann tut es doch einfach, dann haben wir es alle hinter uns. Meint ihr wirklich ich wüsste nicht was mich erwartet? Die Seherin, die euren Centurio gerettet hat, hat es mir doch prophezeit, dass die Götter mich strafen werden. Sie hat uns für unsere Taten verflucht.“ Er drehte nun seinen ganzen Körper zu den Soldaten.“Na los stecht zu.“ Ja das hier wäre wohl noch der einfachere Tod. Ganz ohne Kreuz und Demütigung. Aber viel schlimmer empfand er den Fluch der Seherin. Er hätte auf Idun hören sollen. All ihre Wahrungen hatte er in den Wind geschlagen. Hatte sie übergangen. Dies war der größte Fehler, seine größte Arroganz gewesen. Nichts was die Römer ihm antun konnten war schlimmer, also zu wissen, dass die Götter ihn auch verstoßen hatten.


    Ein alter Mann schlurfte zu seinem Podest und stellte sich auf eben dieses. Die Schriftrolle wurde ausgerollt und dann begann er mit erstaunlich lauter und klarer Stimme – die man dem Männchen wohl kaum zugetraut hätte


    Hört ihr Leute lasst euch sagen was sich hat so zugetragen in den letzen vergangenen Tagen.


    Es gab ein Dorf, jenseits des Limes, dass dumm genug war die Macht und Stärke unserer Armee, unseres Imperiums – die Macht ROM's herauszufordern. Die Männer der Legio und der Als rückten aus und erteilten ihn eine Lektion. Bald schon werden unsere Soldaten zurückerwartet. Auch der vermisste totgeglaubte Centurio Tiberius ist leben aufgefunden worden.


    Ihr Bewohner dieser wunderschönen Stadt. Ihr braucht euch keinen Sorgen mehr zu machen. Bald schon kehren unsere Helden heim, die die Macht ROM's demontiert haben und den Barbaren gezeigte haben was geschieht, wenn man sich mit ROM anlegt.


    Unsere Stadt hat nun auch einen neuen Kult – der Isis und Mater Magna. Unlängst konnten wir einen ungewöhnliche Prozession bewundern und nun wurde Phyrne zur Priesterin dieses Kultes geweiht.


    Und dem Schänder Gurox wird nun der Prozess gemacht, für seine schändlichen taten wird er duch unseren geliebten Legatus persönlich gerichtete werden.


    Sich die müden Knochen reibend stieg der Mann nun wieder vom Podest herab und entschwandt in der Menge.

    Es wurde bestätigt, dass der Angeklagte sich selbst verteidigen würde und auch wenn es überraschend kam, wurde er alsbald geholt, damit man ihm umgehend den Prozess machen konnte.
    Dass der Prozess gleich heute stattfinden würde hatte er so auch nicht erwartet, aber er war vorbereitet.
    Nun hieß es auf den Angeklagten warten. Die Zeugen waren auch informiert. Der Ankläger hoffte, dass sie rechtzeitig erscheinen würden. Natürlich konnte er seine Eröffnungsrede ausdehnen, aber bis ins Unendliche wollte er das nicht treiben, schließlich war die Anklage sonnenklar, so dass er mit einem raschen Prozess rechnete.



    Es dauerte nicht lange bis der Angeklagte flankiert von einige Soldaten in die Aula gebracht wurde.

    Die Männer die zu dem Grabhügel gingen, würden die Gräber der römischen Soldaten sicher erkennen. 10 Steinhaufen in zwei Reihen zu je fünf Gräber angeordnet. Hinter den so aufgereihten Grabstätten, die aus Steinen aufgeschichtet waren wehte die Standrate der Römer. Wenn sie die Steinen entfernten würden sie feststellen, dass der Anführer der Barbaren die Wahrheit gesprochen hatte. Man hatte sie mit ihrer Rüstung beerdigt das Schild lag auf dem Oberkörper, darunter hielten sie in den Händen Gladius. Auch ihre Siegelringe trugen sie noch.


    Die Bewohner des Dorfes wurden nun in Zehnergruppen nach Frauen, Kindern, Alten und Männer getrennt. Die kampffähigen Männer wurden noch mal aufgesplittet in Gruppen zu je fünf Mann. Diesen wurden zusätzlich noch die Hände gebunden. Ja lieber kein Risiko eingehen.
    Der Anführer der Sippe wurde zusätzlich separiert.
    Die Gruppen so aufgeteilten Gruppen wurden nun wie befohlen am Dorfausgang von Karrees umschlossen und abtransportiert.


    Wer die Sprache der Barbaren verstand, würde die Gesprächsfetzen der Frauen – ja im Gegensatz zu ihren Männer hielten die nicht die Klappe – auffangen.
    „Habt ihr gehört? Dieser Römer – er lebt.“
    „Wulfgar hätte ihn töten sollen.“
    „Ja hätte er, Idun hat es verhindert.“
    „Ja das hat sie und uns hat sie sicher auch verraten.“
    „Ja warum war sie auch nicht hier? Warum kam sie so spät? Sie hätte es doch verhindern können. Sie ist schuld, dass nun unsere Männer – und vielleicht auch wir sterben.“
    Ja sie zeterten. Bis eine alte Frau ihre Stimme erhob. „Jetzt haltet endlich eure Klappen. Es war Wulfgars Entscheidung und das wisst ihr genau.“
    "Aber sie hat uns verraten. Warum hat sie ihn denn mitgenommen. Warum ihm das Leben gerettet und nicht uns? Warum einem Römer und nicht der Sippe?“
    „Sie wird ihre Gründe haben und jetzt gebt Ruhe.“


    Von nun an schwiegen auch die Frauen.

    Hatte er das nicht gerade gesagt? Wulfgar überlegte und oh nein er hatte zwar in die Richtung gedeutet, aber gesagt hatte er es nicht.
    „In südwestlicher Richtung hinter dem Dorf befindet sich ein kleiner Hügel, dort bestatten wir unsere toten.“ Erneut hob er seinen Arm und zeige in eben jene Richtung die er gerade beschrieben hatte.
    Auf die Bemerkung hin murmelte der Germane. „Dann hat sie es also tatsächlich geschafft.“
    Er selbst hatte ja nicht daran geglaubt. Die Verletzungen war schwer gewesen. Eigentlich war Wulfgar davon ausgegangen, das der Römer kaum die Stunden nach dem Kampf überlebt hatte. Zu hören, dass er lebte überraschte ihn wirklich.