Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Kaum hatte sie die Frau umgedreht, da hatte ich sie schon erkannt. Das war die Frau aus dem Park, die ich in den Armen eines anderen Mannes gesehen hatte. Was hatte das zu bedeuten, fragte ich mich. Irgendwie war ich immer noch davon überzeugt, das dies dies Hexe war und einer solchen würde ich zutrauen, das sie meinem Domine nicht nur den Kopf verdrehte, sondern auch noch betrog.
    Aber ich wusste auch, mein domine durfte es nicht erfahren. Er wäre in der lage, in einer solchen Situation etwas dummes zu tun. Mir war noch das Bild vor Augen, als er Lucius verprügelt hatte, nur weil er mit Nova gesprochen hatte. Ich musste ihn schützen....


    Um zu verhindern, das er zu viel in meinem Gesicht lesen konnte, senkte ich den Kopf, liess dabei aber auch die Frau nicht aus den Augen. Und dort las ich geradezu ihre Panik, und hörte auch den Namen, mit dem mein Domine sie ansprach und mir wurde klar, das sie nicht diese Helena. Doch wer war sie ?


    All das ging mir durch den Kopf, als ich neben den Tisch stand.

    "Domine,"
    sagte ich knapp, unschlüssig wie er jetzt reagieren würde. Hätte er mir verziehen ? Würde ich es schaffen, das er mir wieder vertraute ? Und wie sollte ich reagieren ? Sollte ich meinen Domine informieren, was ich im Park gesehen hatte ? Sollte ichdas jetzt vor ihr tun, oder später, wenn wir alleion waren ? Und wer war sie überhaupt ? Das der Mann in ihrer Begleitung im Park zumindest nicht ihrem Stand entsprach, dessen war ich ja schon länger sicher...

    Direkt vom Hintereingang, eilte ich zum grossen Attrium, um dieses zu durchqueren und direkt das Tablinium anzusteuern. Ich hörte schon im Attrium die kräftige Stimme meines Domine, gewohnt klang sie militärisch, obwohl ich meinte einen freundlichen, für ihn fast charmanten Klang heraus zu hören. Es ähnelte dem Ton mit dem er mit Nova gesprochen hatte.


    Und als ich dann im Türrahmen stand, sah ich auch, das er sich mit einer Frau unterhielt. Sie sass mit dem Rücken zu mir, so dass ich sie nicht erkennen konnte, doch ich dachte mir gleich, das dies die Hexe sein musste, diese Helena, die es geschafft hatte, das er Nova untreu wurde. `Ruhig bleiben, sagte ich zu mir, lass dir nichts anmerken, aber denk an die Sauberworte, die dir die Alte in Misenium verraten hat`
    Denn ich wollte nicht, das sie auch mich in ihren Bann zog.

    "Domine, man sagte mir, das du mich sofort nach meiner Ankunft sehen willst ?"
    meldete ich mich zu wort.

    In diesem Moment stieg die latente Wut, die ich auf diesem Kerl im Park weiter an. Warium hatte er mir den falschen Weg beschrieben ? Blödheit, Bosheit oder hatte er etwas zu verbergen ? Ich wusste es nicht, aber wenn ich den Kerl erwiscxhen würde, dann würde ich ihn zur Rechenschaft ziehen.


    Jetzt aber nickte ich nur, um den Zorn des Ianitors nicht noch weiter zu verstärken und betrat die Villa.

    Ich hatte es geschafft, endlich stand ich vor dem Hintereingang der Villa Tiberia. Auch wenn ich ewig in der Stadt herum geirrt war, mich, nach dem ich der Wegbeschreibung des Mannes im Park gefolgt war, irgendwo tief in der Subura gelandet war. Auch wenn ich eine Nacht in irgendeinr dunklen Ecke verbringen musste, hatte ich es doch irgendwie geschafft, hier her zu finden.


    Ich klopfte an die Tür.

    Je länger ich die zwei mir ansah, desto überzeugter war ich davon, das irgendwas ihr nicht stimmte. Aber auch wenn ich das wusste, so war es mir doch auch egal. Mein wunsch für heute war bescheiden, ein trockenes Bett und etwas warmen Puls, das sollte genügen und nmach den Monaten auf dem Land würde mir die Kammer in der Villa Tiberia als reinster Luxus vorkommen.

    "Danke,... und habt noch viel spass."


    Und ich ging davon, ohne eine Ahnung das der Weg falsch war und mir noch ein langer Weg bevor stand. Ich dachte nur daran, das mein Domine mir vezeihn hatte, sich vielleicht die möglichkeit bot Miriam wieder zu sehen und ich vielleicht wieder etwas tun konnte, damit mein Domine aus den Klauen dieser Hexe befreit werden konnte.

    Natürlich wusste ich, das ich störte, aber wenn es mir nicht egal wäre, hätte ich die zwei nicht angesprochen. Etwas stutzig machte mich, wie der fremde Mann reagierte. Aber es lag vielleicht einfach daran, das ich störte.
    Noch vor meiner Abreise hätte ich mich jetzt zurückgezogen, etwas nervös gestammelt und mich verdrückt. Aber Misenium hatte mir gut getan und so blieb ich stehen, fixierte ihn starr mit meinem Blick.

    "Sag mir nur wie ich zur Villa Tiberia komme und ich lass dich und deine Kleine in Ruhe."


    Kleine war gut, sie war deutlich grösser als ich. Und wesentlch besser gekleidet als der Mann, war sie auch, das fiel selbst mir auf. Aber , ewgal was die zwei da hatten, es ging mich nichts an und interesierte mich auch nicht.

    Als ich nach Misenium geschickt worden war, hatte man mich geführt und ich hatte mir den Weg von der Villa zum Stadttor nicht gemerkt. Etwas, das ich jetzt, da ich allein auf dem Rückweg war bereute. An der Porta hatte ich nicht gefragt, da war icjh mir noch sicher gewesen, den Weg zu kennen.


    Jetzt aber bereute ich es.


    Ich ahnte, das ich in der Nähe sein musste, aber die Stadt war so gross, das ich immer feststellen musste, das, wenn ich meinte kurz vorm Ziel zu sein, ich doch falsch lag. Gerade noch hatte ich es geschafft mich nicht in die Subura zu begeben, doch mittlerweile war schon ziemlich verzweifelt.


    Irgendjemand musste ich jetzt fragen und da kam mir dieses Päarchen im Park gerade recht. Zwar schien es so, als ob die zwei sich gerade geküsst hatten, doch irgendwie war mir das egal . Mir war es ja auch nicht vergönnt, mit meiner Miriam zusammen zu sein.

    "He ihr zwei,... Wisst ihr, wo es zur Villa Tiberia geht ?"


    Vielleicht klang etwas von meiner Bitterkeit mit in diesen Worten, aber es war mir auch egal. Ich wollte einfach in die Villa....

    Es war soweit, mein Domine hatte mir mitteilen lassen, das es mir nun gestattet sein, zurück nach Rom zu kommen. Anscheinend hatte er befunden, das meine Zeit der Strafe vorbei war.


    So machte ich mich auf den Weg zurück nach Rom, verliess die schäbige Unterkunft der Arbeitssklaven des Landsitzes. Eine Verabschiedung ersparte ich mir, denn in all der Zeit war ich nicht auf die Idee gekommen mich besonders mit den anderen Anzufreunden, nur zu Soron hatte ich etwas engeren Kontakt gehabt, doch der war bei einem Unfall vor einiger Zeit ums Leben gekommen.


    Es war eine schlimme Zeit gewesen, doch nur der Hauch der Hoffnung, ich könnte eines Tages meine Miriam wieder sehen, hielt mich am Leben. Und das Bedürfniss meine Domine vor dieser Hexe zu retten.


    Es war ein anderer Cato, der hier Misenium verliess. Ich war härter geworden, stärker und meine Haltung hatte sich meinem zernarbten Gesicht angepasst. Fast schien ich sogar grösser, doch das lag daran, das ich nun Aufrechter ging.

    Wieder ging es hinaus zu Arbeit, doch mich störte das nicht mehr. In den ersten Monaten hatte mich die schwere Arbeit noch geschafft, aber ich hatte es bis heute geschafft. Ein schweres Fieber im Herbst hatte ich auch überstanden, und ich merkte, das ich über Kräfte verfügte, die ich mir zuvor nicht zu getraut hatte.


    Weder Regen noch Wind schreckten mich mehr ab.

    Saturnalien,... endlich !


    Nicht das es hier auf dem Land bei uns Arbeitskalven die gleiche bedeutung hatte, wie ich es in den Haushalten kennen gelernt hatte. Noch vor einer Weile hätte ich gestöhnt über das, was uns an diesem Tag wiederfuhr.
    Kein Herr kam und bediente uns, es gab nichts besonderes zu essen oder zu trinken, nur die Portionen waren etwas grösser und das Brot schien frischer...


    Aber nach den Wochen und Monaten der harten Arbeit auf den Feldern war es schon eine erleichterung, das uns ein paar Tage der relativen Ruhe bevorstanden. Bisher hatte ich am Morgen die Unterkunft verlassen und war irgendwann am Abend totmüde ins Strohgefallen. Doch heute musste ich nicht aufstehen und ich hatte zum ersten Mal Zeit nachzudenken über das, was mir wieder fahren war und über das, was in Rom passierte...


    Vielleicht hatte ich in diesen Tagen etwas Zeit nach Möglichkeiten zu suchen, meinen Domine vom Einfluss dieser Hexe zu zu befreien. Zumindest würde mich das auch von meiner Sehnsucht nach Miriam befreien.

    Dieser Typ wurde mir immer unsympatischer. Konnte er nicht einfach sein zahnloses Schandmaul halten ? Ich würde ihm sicher nicht hier meine Lebensgeschichte erzählehn.


    "Rom," war alles was ich sagte, auch wenn es nicht stimmte, kannte ich doch von Rom kaum mehr als die Villa Tiberia. Eigentlich war ich doch mit dem Leben auf dem Land vertraut, auch wenn ich nie direkt auf den Felder gearbeitet hatte.

    Ich hatte nicht wirklich lust, hier kontakt zu anderen Sklaven zu knüpfen und dieser Skalve der mich hier ansprach war mir irgendwie nicht sehr vertrauens voll. Er gehörte bestimmt zu denen, die ihre Mitsklaven bei erst bester gelegenheit bei den Wärtern anschwärzten.


    "Ja,..." war alles was ich knapp sagte, währemd ich weitrer in Richtung der Felder ging. Ich hatte wirklich keine Lust, die Peitsche des Aufsehers zu spüren, nur weil ich in ein Gespräch verwickelt war.

    Das Husten eines meiner Kammergefährten hatte mich auch in dieser Nacht kaum schlafen lassen. Und auch wenn ich von der Arbeit des Vortages und der Wochen zuvor totakl erschöpft war, hatte ich es nicht geschaffft in der Nacht zu schlafen.
    Stattdessen hatten sich meine Gedanken immer nur um Miriam und um meinen Domine gedreht. Ich hatte von einem der anderen Sklaven erfahren , das es ihr in der Villa eine Sklavin geben sollte, welche alte italische Künste kannte, welch meine Miriam schützen würden und die auch etwas wissen würde, was gegen den Zauber der Iulierin über meinen Domine zu tun sei.


    Schweigend nahm ich den Tritt des Aufsehers entgegen und folgte den anderen hinaus zur Arbeit.

    Ich hatte schon gemerkt, wie sehr sich mein Leben verändern würde, als mich der Maior Domus der Villa Tiberia zusammen mit einigen anderen Sklaven auf die Reise nach Misenium geschickt hatte. Zum ersten Mal erlebte ich es, wie es war in Ketten auf reisen zu gehen. Unbarmherzig hatte uns der Aufseher auf der Reise angetrieben, wer nicht mithalten konnte bekam die Peitsche zu spüren.


    Und auch hier in Misenium wurde es nicht besser. Hatte ich bisher das doch meist wohlgehütete Leben eines Leibsklaven geführt, bekam ich nun zu spüren, was es hies, einer jener namenlosen Arbeitssklaven auf den Feldern zu sein. Unsere Unterkunft war klein, dunkel und schmutzig, waschen konnte ich mich eigentlich kaum, zu essen gab es nur das Nötigste. Schon in meiner ersten Nacht hatte ich erlebt, wie einer der Sklaven starb. Er hatte, so sagte man mir, als er im Spätsommer in einem Gewittersturm auf den Feldern hatte arbeiten müssen, eine Erkältung eingfangen, welche sich so weit verschlimmert hatte, das er schliesslich am Fieber gestorben war.


    Das Leben hier war hart, härter als das was ich bisher kennengelernt hatte, selbst damals, als ich mit meinem Domine in Gefangenschaft war, hatte ich es oft besser gehabt. Von früh bis spät war harte Arbeit auf den Feldern angesagt. Das Beste war, das ich nach der Arbeit nur erschöpft in mein Strohlager fiel und meist in einen Traumlosen Schlaf fiel und nicht über das Elend um mich herum nachdenken konnte. Nur Miriam galten meine wenigen Gedanken, meine Hoffnung mein Domine würde irgendwann erlauben, das ich sie doch wiedersehen könnte.

    Schon in der Tür drehte ich mich wieder um, blickte diese Sklavin an. Was glaubte sie eigentlich, das sie, die meinen Domine doch kaum kannte, sich schon anmass, ihn so kennen zu wollen ? sie schätzte ihn doch ganz falsch ein. Er war nicht ein Mann, lebte doch nur für zwei Dinge : Seinen Dienst und Nova. Energisch schüttelte ich den Kopf.

    "Ich kenne diese Hexe nicht, aber ich kenne meinen Domine. Es gab für ihn nie eine andere Frau als Nova. Und wenn du sie gekannt hättest, dann würdest du es verstehen. Sie war etwes besonderes, etwas ganz besonderes. Freiwillig würde er sich nie mit einer anderen Frau abgeben. Nicht unser Domine,..."


    Vielleicht hatte sie ja recht und ich sollte erst etwas essen, aber mir war nicht danach. Ich wollte aus diesem Haus heraus, am liebsten wäre ich zu Miriam geeilt, aber dann wäre nicht nur ich verloren, sondern auch mein Domine dieser Hexe hilflos ausgeliefert. Nein, ich musste aufs Land. Dort würde ich sicher eine alte, weise Frau finden, welchen mir einen Gegenzauber verraten konnte. Wenn ich so meinen Domine retten könnte, dann würde er mir sicher erlauben, Miriam zu sehen.

    "Ich werde unterwegs essen. Je schneller ich fort bin, desto besser...."


    Vielleicht stand diese Rahel ja auch unter dem Bann der Hexe, oder war sogar mit ihr verbündet ? Schnell drehte ich mich um und verliess schnellen Schrittes die Kammer.

    Immer noch wollre ich nicht glauben was ich hörte. Es war einfach nicht richtig, es durfte nicht sein. Wenn er eine andere liebte dann verriet er Nova., das durfte er doch nicht tun. Dennoch, wenn Rahel es sagte, dann würde es wahrscheinlich stimmen. Doch für mich gab es nur eine sinnvolle Erklärung für das was ich hier erfuhr.


    "Sie muss ihn verhext haben,... " sagte ich leise. Wenn Quintus sich verliebt hatte, dann musste da ein böser Zauber dahinter stecken. Iulia Helena, das musste eine Hexe sein, oder war es sogar ihre Familie, die so ein Mitglied ihrer Gens mit einem Patrizier und Offizier verheiraten wollte. "Ich wünschte, meine Mutter würde noch leben, sie wüsste schon einen Gegenzauber..."


    Ich stand langsam auf, meine Knochen schmerzten noch sehr. "Er will das ich auf Land gehe, und das tue ich auch,... Bielleicht kann ich da eine weise Frau finden, die einen Gegenzauber weis. Hier bleibe ich nicht,... nicht so lanhe mein Domine unter dem einfluss dieses Zaubers steht."


    Ich ging zur Tür....

    Als ich hörte, was die Sklavin neben mir erzählte, konnte ich es nicht glauben. Mein Domine war verliebt in eine Frau ? Das war etwas, das ich nicht wirklich glauben mochte. Es gab für ihn in all den Jahren doch nur Nova, ich hatte doch erlebt, wie er sich Verhalten hatte, als er Nova das erst mal getroffen hatte. Quintus war immer kühl und hart gewesen, ja, aber zu Nova war er so ganz anders gewesen. Es konnte doch nicht sein, das er sie jetzt einfach so vergass. Nova war immer etwas besonderes für mich gewesen, eine Frau von solcher Schönheit und Perfektion, das sie nicht von dieser Welt zu sein schien. Und nun hatte Quintus eine andere Frau, die er liebte, das durfte nicht sein. Vielleicht irrte Rahel ja auch.

    "Er liebt eine andere Frau ? Wer ist es ? Bist du dir sicher ? kann es nicht sein, das er einfach nur Heiraten muss ? Römer tun das doch immer wieder, ohne das sie sich lieben, das ist doch nur ein Geschäft für sie,...."


    Ja, so müsste es sein. Sicher irgendeine reiche Patrizierin oder die Tochter eines Senators. Mein Domine würde sich doch nicht verlieben und so Nova verraten

    Vielleicht hätte ich nichts von der Vergangenheit erwähnen sollen, doch hatte ich es auch nur nebenbei getan, unbewusst meine Gedanken laut geäussert. Und so war ich in der Zwickmühle, das sie verlangte etwas zuhören, das ich ihr besser nicht erzählten sollte, wollte ich doch das Vertrauen meines Domines zurückgewinnen.


    "Aber du darfst es niemand erzählen, auch nicht dem Domine zeigen, das du es weisst," meinte ich zu ihr gewandt. "Es geht um seine Schwester Nova, eigentlich seine Adoptivschwester. Sie beide waren ein Liebespaar, das nicht zu einander kommen durfte. Und sie ist darüber verzweifelt, hat sich einem anderen Mann hingeben. Doch es half nichts, noch am Tag darauf setzte sie ihrem Leben ein Ende. Ich sollte auf sie achten, doch ich war zu spät, ich fand sie tod in den Strassen der Stadt. Den Dolch, der ihr Herz durchbohrte trägt er immer noch mit sich. Zumindest war es in Germanien noch so."


    Die Felder also, vielleicht war das sogar das beste, schwere Arbeit würde mich ablenken und ich könnte so wieder meinen Domine beweisen, das ich ihm treu und loyal war. "Nein, ich werde auf die Felder gehen. Es ist das Beste sein, genau zu tun , was er will."

    Erst seit fünf Jahren war sie eine Sklavin ? Das musste schwer sein, sich daran zu gewöhnen, oder auch nicht, denn war nicht ein Sklave mit einem gütigem Herren besser dran, als nach freier Bürger ? Doch wie konnte ich das beurteilen, und me8ine nächsten Gedanken äusserte ich laut: "Ich war schon immer Sklave meines Domine, so wie meine Mutter Sklavin seines Griossvaters war...."


    Ihre Worte weckten zuversicht in mir, aber auch Erinnerungen an früher, an die Liebe die zwischen meinem Domine und Nova bestanden hatte. Hatte er nicht auch nie die Hoffnung aufgegeben ? "Vielleicht hast du recht," meinte ich schliesslich, "ich sollte die Hoffnung nicht aufgeben. Unsere Lage ist nicht so hoffnungslos wie ihre damals...." Meine Worte waren wieder nur laut geäusserte Gedanken, ich sprach mehr zu mir selbst denn zu ihr. "Ich muss einfach sein Vertrauen wieder gewinnen...." Ja, das war die Lösung,...


    Dann drehte ich mich doch zu ihr : "Hat er gesagt, was nun mit mir passieren soll ?"

    "Er ist Soldat, hast du schon einem Soldaten gedient ? Er ist genauso so hart zu sich wie zu anderen. Und wenn ich sein Sohn wäre, hätte er mich nicht härter bestraft." Ganz unweigerlich verteidigte ich ihn, meinen Domine, der mich eben noch so schwer geschlagen hatte. Doch ich kannte ihn schon zu lange, um nicght zu verstehen, warum er getan hatte, was er getan hatte. "Er verlangt Loyalität und Gehorsam und wenn du das bist, ist er der beste Domine, der gut für dich sorgt. Doch wenn nicht...."
    Ich sprach nicht weiter, machte eine kleine Pause bevor ich knapp ergänzte: "....er ist Soldat !"


    Doch es stimmte, Miriam lebte und ich lebte auch, auch wenn wir uns nicht sehen durfzen. Aber wenn sie lebte, dann bestand Hoffnung. Und gerade Rahels Berührung auf meiner Schluter lies in mir irgendwie zuversicht aufkommen und ich fasste zu ihr vertrauen. Denn sie hatte mir beiseite gestanden, obwohl sie mich nicht kannte.


    "Miriam ist,.. ist,.. "stammelte ich, das Wortsuchend das passte, " sie ist meine Gefährtin im Herzen, die Frau die ich liebe. Ich traff sie in Hispania, als sie auf der Flucht vor ihrem damaligen Domine war. Wir verliebten uns,... doch all unsere Bemühungen zusammen zu bleiben scheiterten,... auch in Germania, als wir fliehen wollten. wir hatten das Castellum schon fast verlassen, da blieb sie stehen und wir gerieten in Streit mit den Wachen..."