Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Langsam gewann ich wieder meine Fassung zurück, doch die rote Farbe meines Gesichts würde so schnell nicht vergehen.

    "Ja bitte richte ihr aus, das ich sie schrecklich vermisse. Wenn mein Domine wieder zurück ist, darf ich vielleicht die Casa wieder verlassen,... Dann werde ich probieren sie zu treffen..."


    Ich hoffte, das der Zorn meines Domines etwas verraucht war, wenn ich zurück bin... Plötzlich hatte ich eine Idee.

    "Mein Domine wünscht einen Rosenbusch im Hortus... Gibt es vielleicht einige Büsche im Garten des Praetoriums ? Vielleicht könnte meine Domine den Legatus fragen, ob er einen Ableger bekommt ? Ich müsste ihn dann wohl im Praetorium abholen..."

    Eine Botschaft von meiner Miriam. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Mit unsicheren Händen, welche vor Aufregung zitterten, nahm ich die Wachstafel entgegen und verschlang die Worte gerade zu. Jedes Einzelne löste unglaubliche Freude in mir aus.


    Dann küsste mich Livia plötzlich. Ich war total perplex und stand eine Weile einfach nur da... Ich merkte, wie ich errötete.


    "Der...der,... der war von Miriam ?" stammelte ich total verwirrt.

    Als die Frau meinen Namen nannte, war ich erst richtig erstaunt.

    "Ja, das bin ich. Woher ....?"


    Mitten im Satz brach ich ab, in mir stieg eine Hoffnung auf. Konnte diese Frau mir eine Nachricht von Miriam bringen ? Wer sonst wusste von mir im Castellum ? Aber auch wenn, was wäre wenn Miriam nichts mehr von mir wissen wollte ?

    Während ich im Attrium sass, hörte ich das Klopfen an der Porta. Ich schreckte hoch, ging zur Porta und öffnete. Dort eine Frau zu sehen, erstaunte mich schon etwas. So viele Frauen gab es in den Castellen der Legio nicht zu häufig... und warum klopfte diese Frau an der Porta meines Domine ? Vielleicht wollte sie ja zu Titus, diesem Riesen ?

    "Salve, was kann ich für dich tun ?"
    fragte ich.

    Es ist jetzt schon einige Zeit her, das mein Domine die Casa und das Castellum verlassen hat. Auch dieser riesige Legionär hat ihn begleitet, so bin ich fast allein in der Casa, nur zwei alte Sklaven, die wohl zumn inventar der Casa gehören und gerade dabei sind, in der Küche zu arbeiten.


    Was sie da tun, weis ich allerdings nicht, den der Domine inst nicht da und auch sonst ist die Einrichtung der Casa sehr einfach und pflegeleicht, daher ist alles Blitzsauber.


    Ich sitze im Attrium auf einer Bank und grüble nach. Miriam ist so dicht und dennoch so fern....


    Soll ich gegen die Anweisung meines Domine die Casa verlassen ? Vielleicht erfährt er ja nichts davon... Wer achtet schon auf einen Sklaven ?

    Als Titus zustimmte war ich erleichtert. Schnell verschwand ich kurz ins Tablinium, kam mit einer Wachstafel zurück und reichte diese Titus.


    "Sie heisst Miriam und ist Sklavin im Praetorium.... Bitte Titus, sorg dafür, das sie diese Botschaft bekommt."


    Dann half ich Titus den schweren Korb, in dem sich das Stroh befand, zu schultern.

    Die kleine Hoffnung die ich hatte, schwand so langsam. Titus würde keine Nachricht für Miriam überliefern. Ich wollte doch nur das Miriam wusste, das ich in der Nähe war.
    "Es ist eine Nachricht an eine Frau,... ich möchte das sie weiss, das ich in der Nähe bin."


    Da fiel mir etwas ein.

    "Titus,... ich könnte dafür sorgen, das du immer etwas mehr aus der Culina bekommst..."

    Zusammen machten Titus und ich uns daran, das verstreute Stroh aufzusammeln. Es dauerte nicht lange, dann war das Meiste geschafft. Nur einen Sträucher hatten gelitten, doch wenn ich meinen Domine richtig verstanden hatte, wollte er diese eh durch einen Rosestrauch ersetzt werden.


    "Titus, kannst du mir einen gefallen tun, wenn du gleich die Casa verlässt ?" fragte ich, als wir fast fertig waren.

    Das konnte nicht sein. Miriam war hier und ich durfte nicht zu ihr. Meine geliebte Miriam, vielleichte wusste sie garnicht das ich hier war, so dicht und doch so fern.


    Ich sah meinem Donine nach. Ich wusste, es hatte keinen Zweck jetzt auf ihn einzureden. Er würde seine Meinung nicht mehr ändern. Novas Tod hatte ihn verändert, er war kälter und härter gewesen und als er nun in sein Tablinium ging, schien er seinem Grossvater zum Verwechseln ähnlich zu sein.


    Ich müsste warten, irgendwie würde sich eine Gelegenheit bieten, Miriam zu treffen.

    Es sind meine Reflexe, die mich Helm und Sagum fangen lassen. Die Worte meines Domine klingen in meinem Kopf. Der Decima ist tot.... Nun ist es vorbei, mein Domine wird mich nicht am Leben lassen. Und Miriam,.. sicher ist sie schon im Elysium...
    Bald sind wir wieder vereint.
    Langsam legt ich Sagum und Helm auf einen kleinen Tisch, dann gehe ich um das Becken herum, stelle mich vor Quintus.


    "Dann schick mich zu ihr...."

    Ich hatte mich in die arbeit gestürzt, die Zimmer alle hergerichtet und in der Culina nach dem Rechten gesehen. Während ich dort den Bestand an Töpfen, Pfannen und Gefässen überprüfte, kamen mir kurz die Erinnerungen an Roma hoch und an Alexis.
    Doch das war nur ein kurzer Moment gewesen. immer zu muste ich an Miriam denken, daran, wie sie abgeholt worden war,... Fort von mir...


    Als mein Domine mich rief, eilte ich ins Attrium, blieb auf der anderen Seite des Beckens stehen und sah meinen Domine an.

    "Domine,..."
    sagte ich leise, aber mit fester Stimme.

    Ich bleibe einfach stehen, es ist genau das womit ich gerechnet habe. Mein Blick ist gesenkt und starr auf einen Punkt auf dem Fusboden gerichtet. Wo ist nur meine Miriam ? Geht es ihr gut ? Was hat ihr neuer Domine mit ihr getan ? Ich würde jetzt vorgehen und im Eylsium würden wir uns wieder sehen.

    "Domine, töte mich, ich habe die Verbrechen begangen und ohne Miriam ist mein Leben leer."

    Die Ohrfeigen haben mich nicht überrascht, mir stand noch viel mehr bevor, wenn ich alles erzählen würde. Doch wahrscheinlich würde er eh schon alles wissen, dann konnte ich auch ruhig alles aus meiner Sicht erzählen.


    Und ich begann, erzählte wie ich Miriam getroffen hatte, wie sie von finsteren Gestalten verfolgt wurde, das sie hilfe gebraucht hatte. Ich erzählte, wie ich mich in Miriam verliebt hatte, von dem Moment als Alexis davon erfuhr, von Lucius Plan, Miriam zu kaufen, wie dieser gescheitert war und von der Schlägerei in Carthago Nova, in der Miriam und ich diesen Flaccus schwer verletzt hatten, Und von dem was ich in Tarraco über Miriams verbleib erfuhr...


    Als ich fertig war, blieb ich stehen, hielt mein Gesicht gesenkt.