Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Kaum hab ich realisiert, was ich da gesagt habe, laufe ich rot an.


    "Verzeih,.. ich wollte nicht..."


    Doch ich ziehe meine Hand nicht weg, es ist ein seltsame Gefühl, schön aber irgendwie regt sich in mir auch mein schlechtes Gewissen. Darf ich es überhaupt schön finden über ihre Schläfe zu streicheln ? Denn es gefällt mir, ganz sicher...

    Ich schüttelte leicht den Kopf.

    "Ich glaube, du hättest kaum eine Wahl... er ist zu kräftig."


    Wie konnte man nur ? Miriam war klein und zierlich und egal was sie getan hatte...

    "In dem dich Cinna so geschlagen hat, hat er sich selbst herab gewürdig. Ein guter Domine braucht nur ganz wenig Gewalt, und das auch nur im schlimmsten Fall."


    Langsam streckte ich meine Hand aus, fuhr ihr schüchtern über die Schläfe, wo Cinna sie geschlagen hatte.


    "Wie konnte er nur,...." sagte ich leise, gedankenverloren, ",... so ein schönes Gesicht, so zu schlagen...."


    Erst bemerkte ich, das ich meine Gedanken offen aus gesprochen hatte...

    Ich sah sie an...

    "Es ist eine interessante Vorstellung, dich wild Sachen um dich werfend vor Quintus zu sehen."


    Ich musste lächeln.

    "Er ist bestimmt ein,zwei Köpfe grösser als du, und kräftig gebaut. Vielleicht würde er dich einfach nur festhalten. Und wenn du mit deinen kleinen Händen auf ihn einschlägst, würde er es nicht mal merken."


    Ich überlegte, ich hatte es nie erlebt, das Quintus eine Peitsche in die Hand genommen hatte.

    "Wahrscheinlich würde er dich einfach in eine Kammer sperren, bis du ruhig bist, aber dich so schlagen, wie.... würde er nie."


    Mir schauerte, als ich daran dachte, wie ihr Rücken aussah.

    Es waren keine wirklich schönen Erinnerungen an die Flucht.

    "Quintus und ich waren auch vorher schon Freunde, aber die Flucht und Gefangenschaft aber diese Freundschaft nur noch vertieft."


    Ich musste schmunzeln, stellte mir die kleine Miriam vor, wie sie mit Gegenständen auf Quintus warf.


    "Wenn du das mit Quintus machen würdest, wer weis, was er tun würde," grinste ich,"wahrscheinlich nur dastehen, bis du zu erschöpft bist weiter zu werfen. Aber ehrlich, ich dachte nie daran seine Anordnungen nicht zu erfüllen. Er verlangt nichts, was er nicht selbst tun würde."


    Nur ganz kurz zuckte ich zusammen, als sie ihre Hand auf meine Schulter legte und mir in die Augen sah. Doch ich genoss ihre Berührung, es tat gut, jemand neben sich zu haben.

    "Ja, er hat sie geliebt und liebt sie immer noch. Sie waren ein winderschönes Paar. Er, der grossgewachsame Soldat, Sie, die zierliche Schönheit...."

    Ihn herein lassen ? Im Auftrag des Regionarius ? Ich glaubte dem Kerl kein Wort. Sicher war einer der Entführer...

    "Nun, ich weis nicht, wen du befragt hast, ich kann dir nur Schildern was ich erlebt hatte."


    In meine Stimme legte ich so viel Bestimmtheit, wie nur irgendwie möglich. Ich probierte so zu klingen, wie der Ianitor in der Cas Rustica in Gallia. uind ich fand es gelang mir ganz gut.

    "Desweiteren sind weder Domine Didius Svycius, wie auch Domine Didius Crassus im Haus, daher darf ich niemand ins Haus lassen. Wenn die Herrschaft zurück ist, melde ich dich gerne an."

    Es tat guit sie lachen zu sehen und ich stimmte mit ein. Zu sehr hatte Trauer meine Gedanken beherrscht. Nova war tot und ich würde sie nie vergessen, aber unser Leben musste weiter gehen.

    "Ach, die Germanen waren zwar wilde Gesellen, abner irgendwann konnten mein Domine und ich fliehen...Dabei wurden wir getrennt und ich bin durch die Wälder Germaniens geeilt, bis mich Soldaten der II. Legion fanden."


    Ich drehte mich etwas zu ihr.

    "Ja, Quintus ist ein harter Mann, er wurde von klein auf zu einem Soldaten erzogen. Er verlangt Disziplin und Gehorsam, aber er braucht keine Peitsche um seine Befehle durchzusetzen."


    Und waren meine Gedanken doch wieder bei Nova...

    "Nur bei ihr war er anders, wenn er mit ihr, von ihr sprach waren seine Worte warm und voller Liebe....."

    Ich setzte mich neben sie, blickte hinaus in den Garten um uns herum.

    "Es muss dir nicht leid, du hast deine Erfahrungen gemacht und ich etwas andere."


    Ich sah sie an, lächelte freundlich...


    "Ich war schon mal ein echter Gefangener, bei den Germanen, zusammen mit meinem Domine. Damals musste ich um mein Leben fürchten, und so erscheint mir meine Unfreiheit zur Zeit wie ein Paradies."


    Ich musste an jene Zeit zurück denken, und ich erschauerte innerlich.

    "Und mit meinem Domine hab ich Glück, er ist ein guter Mann. Sicher hart, aber Gerecht... und vorallem weit weg."


    Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln...

    Ich warf einen langen Blick auf das Bild.

    "Ja, das könnte sie gewesen sein. Sie hat sich schon etwas merkwürdig verhalten... Fragte wo sie sei,.. wusste garnicht wo sie war, in welcher Stadt, mein ich..."


    Lucius hatte mir mal erzählt, wenn du lügst, lüge dicht an der Wahrheit.

    "Hat dann gefragt, wo die Strasse ist, die nach Cordiba führt... Ich habs ihr gesagt, und noch bevor ich etwas anderes sagen konnte, ist sie davon gerannt,... Anscheinend hat sie sich vor dem versoffenen Rufus gefürchtet, der da plötzlich um die Ecke kam."


    Wenn er Rufus finden würde, würde der es sicher bestätigen, einfach um nicht zuzugeben, das er wieder mal einen Filmriss hatte.

    Ihre misstrauischen Blicke entgingen mir micht, aber der klaeine Park war schon sicher. Der enzige der sich hier bewegte, war der grosse, rote Kater, den Lucius neulich aus Tarraco mitgebracht hatte.

    "Miriam, ich weiss nicht, was es heisst frei zu sein... Und ich weis nicht, ob es überhaupt jemand ist. Sicher ist auch der Imperator eine Art Gefangener."


    Ich führte sie durch den Park zu einem kleinen Pavilion...

    "Möchtest du dich setzen ?"

    Waren ihre Verfolger ihr schon so dicht auf den Fersen ? Jene schrecklichen Männer, die sie entführt hatten ?

    "Eine entflohene Sklavin ? Ich weis nichts davon...."


    Ich öfnnete die Tür nicht weiter, ich würde diesen schrecklichen Kerl nicht hineinlassen.

    "Aber ich habe kürzlich in der Stadt eine Frau getroffen, welche sich nach dem Weg erkundete.... Wie sieht denn die Sklavin aus, die du suchst?"

    "Mach dir keine Sorgen, ich werd schon nicht krank. Und wenn, hat Alexis die arbeit..."


    Ich führte Miriam durch das Gartenzimmer in den kleinen, von Mauern abgeschirmten Park. Es war zwear noch winter, doch es war ein mildes Klima und zahlreiche der Sträucher waren grün.
    Hier und da konnte man sogar einen Vogel hören. In einiger Entfernung von uns, strich ein Kater durch den kleinen Park.

    "Ich hoffe, es gefällt dir hier,"
    sagte ich leise zu ihr, während ich neben ihr stand

    Ich schüttelte den Kopf,...

    "Nein, ist nicht nötig. Meine Tunika ist Warm genug. Ich bin im Norden von Gallia auf gewachsen. Da war es viel kälter."


    Ich sah sie an und bemerkte plötzlich das ich sie fast anstarrte, wie sie stolz in dem Mantel dastand. ich riss meinen Blick von ihr und ging zur Zimmertür.

    "Komm, lass uns gehen..."

    Ihre Hand fühlte sich kalt an, wahrscheinlich fror sie wirklich recht stark.

    "Wir schauen mal, wo wir was finden für dich."


    Ich führte sie eines der Gästezimmer, in dem ein Schrank stand mit verschiedenen Kleidungsgegenständen. Ich suchte eine Weile, dann fand ich etwas.

    "Hier, dieser Mantel sollte dir passen, eine Besucherin hat ihn mal vergessen..."


    Ich hielt ihr den Mantel so hin, das ich ihr hinein helfen konnte.

    Sie mochte ihr Leben als Sklavin wirklich nicht und ich fragte mich, welch schrecklichen Dinge ihr wiederfahren sein mussten. Ich selbst hatte vielleicht auch keine leichte Kindheit in der Cas in Gallica gehabt, doch war Quintus stets ähnlich hart, wie ich behandelt wurde.

    "Ist schon gut,..."


    Vielleicht würde später daüber sprechen, aber erst wenn sie es wollte.

    "Der Garten ist von einer grossen Mauer umgeben, da sieht uns keiner."


    Ich sah sie in ihrer Tunika an.

    "Vielleicht sollte ich dir noch einen Mantel oder so besorgen, es ist etws frisch."

    Ich lächelte sie aufmunternd an.

    "Es ist nicht schlimm, das du nicht lesen kannst. Viele Herrschaften legen gerade zu wert darauf, das nicht alle Sklaven lesen können. So könmnen noch ein paar Geheimnisse vor uns haben."


    Ich stand auf...


    "Aber ich zeige dir gerne den Park..."


    Einen Moment überlegte ich, ob es wirklich klug wäre, hinaus zu gehen. Aber ich verwarf den Gedanken, der grosse Park war schliesslich von einer Mauer umgeben und nicht wirklich freies Gelände.

    Ich zog mich etwas zurück, hoffte wirklich sie nahm mir meine Handbewegung nicht übel. Es war einer dieser Moment, in denen ich mich fragte, wie wohl Lucius reagiert hätte. Sicher war, er hätte genau gewusst was er tun sollte und hätte nicht mit rotem Kopf da gesessen.

    "Ja,...."


    Mehr sagte ich erstmal nicht. Was tat ich hier übergaupt ? Ich wusste es einfach nicht, hoffte nur, das jetzt niemand kommen würde, nicht einer Domines und auch nicht Alexis.


    "Wir haben auch noch eine Bibliothek und ein schönes Gartenzimmer. Und im Park gibt es einen schönen Pavillion," erzählte ich einfach etwas von der Casa, um etwas zu sagen.

    Ich schüttelte den Kopf.

    "Nein, nein.... wir können gerne hier bleiben."


    Ich lächelte sie an...

    "Es ist ein schöner Ort....."


    Irgendwie intuituiv streckte ich meine Hand vor, strich ihre Hahr aus dem Gesicht und erschrack gleich über meine Verwegenheit.


    "Verzeih... ich, ich wollt nicht..." ich stammelte nur mit rotem Kopf.