Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Als Crista sich in meinen Schoss gleiten liess, lächelte ich. Die lange Reise war allein durch ihre Nähe erträglich geworden und wenn ich auch froh darüber war, das wir bald aussteigen konnten, würde ich doch auch diese Nähe missen. Daher schlang ich meine Arm um sie und zog sie dichter an mich. "Es dauert nicht mehr lange, liebste Crista," meinte ich lächelnd zu ihr, "von der Porta Praetorium zum Praetorium ist es nicht weit. Dann kannst du das ganze Haus erkunden."


    Hier im Innern der Kutsche waren wir abgeschirmt von dem Aussen, von der Welt des Castellums. Und so küsste ich sie sachte auf die Lippen, während unsere Kutsche in das Castellum hineinrumpelte, bis wir schliesslich vor dem Praetorium zum Halten kamen.

    In einem der Reisewagen sass ich neben Crista, so wie wir die letzten Tage dieser Reise verbracht hatten. So zu reisen mochte bequemer sein als auf dem Rücken eines Pferdes oder gar zu fuss, aber dennoch war ich froh, das wir bald am Ziel sein würden. Aus dem Augenwinkel sah ich hinaus, verfolgte das militärische Ceremoniel an der Porta, wandte mich, als sich der Wagen wieder in Bewegung setzte zu Crista.


    "Gleich sind wir da," meinte ich leise zu ihr.

    Es gab Situationen, die sich nie änderten. Und das Quinitus befahl und ich letzlich doch folgte, das war so eine Situation. Doch heuze stand ich daneben, hörte einfach zu, wie sich meine Crista ihm in den Weg stellte und hatte das Gefühl, das er zwar seinen Willen bekommen hatte, aber auch wir uns durchgesetzt hatte. Fast zu leicht hatte er es uns gemacht und irgendwie beschlich mich das Gefühl, das nicht allein unser Wohl ihm zu diesem Schritt veranlasst hatte. Und seine Bemerkung, das wir Albina beim Packen helfen sollten, bestärkte mich nur noch in dieser Vermutung.


    Doch als wir vor dem Zelt standen, Crista ihre Lippen auf meine presste und mich umarmte, da waren diese Gedanken vergessen. Egal was welche Gedanken mein Patron noch hatte, Crista und ich würden zusammen bleiben.
    "Ich liebe dich," flüsterte ich in ihr Ohr, voller Stolz über ihren Auftritt.

    Ich stand daneben, beobachtet und hörte, wie mein Patron meine Crista ins Kreuzverhör nahm. Wirklich mehr als daneben zu stehen konnte ich nicht machen, dazu kannte ich meinen Patron zu lange und zu gut, jedes Wort von mir hätte in dieser Situation mehr geschadet denn genutzt.


    Aber als ich Cristas Antwot vernahm, da wurde mich wirklich stolz auf sie, liess sie sich doch nicht von ihm einschüchtern, ohne dabei zu vermessen zu werden.

    Eigentlich mochte ich diesen Riesen Titus ja, war er mir schon mehr als einmal behilflich gewesen, doch heute war mir seine überschwengliche Begrüssung irgendwie doch zu wieder, besonders seine Sprüche bezüglich Crista. "Titus, untersteh dich," herrschte ich hin an, ahnend, nein sogar wissend, das es eh zu nichts führen würde. Über diesen Unmut entging seine Bemerkung, das mein Patron etwas besonderes aus Parthia mitgebracht hatte.


    Ich trat in das Zelt ein, vergewisserte mich das Crista mir folgte, und sah mich um. Eigentlich war es so, wie ich es von meinem Patron nur erwarten konnte : schlicht und sachlich eingerichtet, nur das nötigste, ohne übertrieben Komfort oder gar Luxus. Und auch mein Patron war wie immer : Gross, aufrecht und ohne viele Worte zum Punkt kommend.


    "Patronus, sei in der Heimat willkommen geheissen," begrüsste ich ihn, "Erlaube mir dir Crista vorzustellen, auch sie arbeitet in der Villa Tiberier."


    Er konnte sich höfliche Begrüssungen sparen, ich hingegen durfte es kaum. Aber ich beschränkte mich auf das Minimum und kam auch gleich zu meinem Anliegen.


    "Du hast verlangt, das ich mit nach Mantua komme, doch wenn ich das tue, vernachlässige ich meine Pflichten im Verwalten deines Besitzes."

    Er war also zurück, mein früherer Dominus und heutiger Patron. Und auch wenn ich heute ein Freigelassener war, so hatte er nicht aufgehört, über mich zu bestimmen, denn das erste, was mir von ihm zu Ohren gekommen war, war das ich ihn nach Mantua begleiten sollte.
    Und ehrlich gesagt, verspürte ich keine grosse Lust gerade jetzt Rom zu verlassen. Ich hatte nicht nur ein Geschäft zu führen und seine Ländereien im Umland der Stadt, es gab auch jemand, der mich einfach in der Stadt hielt.


    Daher hatte ich mich entschlossen, meinen Patron aufzusuchen, ihm als Klient meine Aufwartung zu machen und mein Anliegen vorzutragen. Und ich hatte Criasta gebeten mit mir zu kommen, vielleicht erhoffte ich mir beistand von ihr, vielleicht hoffte ich auch auch, das mein Patron sich nachgiebiger zeigte, wenn sie dabei war.


    Und so hatten wir die Villa Tiberia verlassen, waren den Esquilin herunter gegangen, über das Forum und hinaus auf das Marsfeld. Wenn ich Angst gehabt hatte, das Lager meines Patrons nicht zu finden, so wurde mir diese Angst genommen, denn schon von weitem konnte ich es erspähen, auch wenn zahlreiche Neugierige es umringten.


    Wir kämpften uns hindurch, durch diese Massen, bis ich schliesslich vor einem Soldaten standen. "Tiberianus Cato und Crista," stellte ich uns knapp vor, "wir sind gekommen um meinen Patron, Legatus Legionis Tiberius Vitamalacus wie von ihm gewünscht aufwartunh zu machen"


    Das letzte stimmte nicht ganz, aber ich ich rechnete damit, das ein Soldat eher einem Wunsch des Leagtus nach kam als einem von mir.

    Das Essen auf dem Tisch war wirklich herrlich, roch nicht nur wunderbar und war wunderschön angerichtet, sondern schmeckte auch noch phantastisch. Es war wirklich eine Kombination, die in den besseren römischen Küchen selten anzutreffen war.


    "Meine Mutter sagte immer, die Römer hätten einen einfachen Geschmack, den Geschmack von einfachen Bauern, die aber Reich geworden sind und deshalb was besseres als Puls essen wollen, aber kaum beurteilen können, was besser als Puls ist und sich deshalb von äusserem lenken lassen," sinnierte ich, bevor ich auf ihre Bemerkungen einging.

    "Es war wirklich streng und es wurde ein ganz besonderer Umgangston geprägt, der wirklich nur in einem Castellum gepflegt wird. Und mein Patron ist nicht viel besser, ich war bis vor kurzem in seinem Haua im Castellum in Mantua."


    Ich biss genüsslich von dem Brot ab, welches mir Crista reichte.


    "Hmm,... herrlicher Geschmack," sagte ich beim Kauen, "Rustica,.. es bedeutet wohl wirklich etwas robustes,... und auch schlichtes ,..."


    Und kaum da ich geendte hatte, hollte ich mir eine weitere Köstlichkeit : Ein Kuss von ihren Lippen.

    Natürlich hatte ich schon eine Idee gehabt, was ich von Albina wollte, bevor ich an ihrer Tür klopfte. Doch es war etwas anderes, zu wissen was man wollte und es auch offen zu sagen zu können, so das es das Gegenüber auch verstand. Zumindest für mich.

    "Nun, ich dachte, du könntest auch,.. ein Auge,... auf sie werfen. Denn wenn zwei,.. dann ist das leichter , als wenn einer,..."


    Ich war mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt selbst verstand, was ich da sagen wollte, da kam mir schon eine weitere Idee.

    "Wenn sie nicht mehr Sklavin wäre,... Oder nicht mehr im Besitz von Lupus,..."

    Irgendwo aus der Ferne des Lokals drang leise Musik zu uns, ohne das wir die Quelle der Musik wirklich wahrnehmen konnten. Natürlich kannte ich die Pläne des Lokal, hatten meine Arbeiter doch auch den Raum gebaut, in dem der Musiker sass, doch jetzt es zu hören verblüffte mich doch wirklich.


    "Ja,.. gleich morgen früh,.." meinte ich leise, strich ihr noch einmal sanft über die Wange. Es war süss, wie sie sich sorgen darum machte, ob sie irgendjemand in der Villa vermissen würde. Eigentlich konnte sie wirklich nur ihr Domine vermissen, aber denn hatte ich noch nie gesehen.

    "Meine Mutter war Köchin bei dem Grossvater meines Patrons und wir lebten in einer Villa Rustica in Gallica. Wobei Villa Rustica trifft es nicht ganz,.."
    Ich schmunzelte leicht, heute, mit der Distanz konnte ich es, "... der alte Herr war ein Legatus gewesen und führte das Haus mit Hilfe eines alten Centurios,....Es war also eher ein Castellum"

    Ich lächelte sie an, strich ihr noch einmal über die Wange. Es war schön sie so zu spüren, zu spüren das ihr meine Berührungen fut taten, das Gefühl zu haben, ihr so halt zu geben. Und morgen, das nahm ich mir fest vor, würden wir für ihren Vater opfern und natürlich auch meiner Mutter. "Genau so machen wir es, liebste Crista," meinte ich mit einem Lächeln.


    "Aber heute lassen wir es uns schmecken und geniessen den Tag," ergänzte ich und nahm mir auch ein Stück Brot, nahm etwas Fleisch damit auf und tauchte es in etwas Garum. Es war lange her, das ich so etwas leckeres Gegessen hatte, aber vielleicht schmeckte es mir auch nur so gut, weil ich hier bei der Frau war, die ich liebte.

    "Weisst du eigentlich, das ich quasi in einer Culian aufgewachsen bin ?"
    fragte ch sie mit einem Grinsen, und mit halb gefüllten Mund.

    "Ja, sie ist wirklich wunderbar und bezaubernd," erwiederte ich, froh darüber, es geschafft zu haben, zumindest den ersten Teil meines Anliegens vorgebracht zu haben. Und wieder überraschte es mich nicht, das sie schon Gerüchte von mir und Crista gehört hatte, zeugte es nur davon, das sie doch in die Gerüchteküche der Villa eingeweiht war. Und es bestärkte mich nur in meinen Befürchtungen, die ich hatte und bestärkte mich darin, den nächsten Teil meines Anliegens vorzubringen.
    "Und ich habe ngst, das man uns unser Glück neidet,.. sei es von den anderen Sklaven des Hauses, wie auch ihrem Dominus, von dem ich so guit wie nichts weis."

    Irgendwie wurde mir, zumindest unbewusst, klar , das Albina wusste, auf was ich hinaus wollte. Und es sollte mich auch überraschen, denn schliesslich wusste ich zu gut, wie das Nachrichtenwesen in einer Villa funktionierte.
    "Ich habe mich in sie verliebt,.. und ich glaube, sie liebt mich auch," entfuhr es mir nun spontan.

    Hätte ich geahnt, das Albina schon ahnte, das zwischen Crista und mir wesentlich mehr war als üblich, dann wären mir meine nächsten Worte sicher leichter gefallen, aber so druckste ich nur herum.

    "Nun,.. wir haben uns neulich getroffen,.. ich hatte eine Vase umgestossen,.. und Crista kam mir zu hilfe,.....und wir kamen uns etwas näher,... "


    Warum konnte ich nicht einfach sagen, was mich umtrieb ?

    Auch mein Blick fiel jetzt auf die aufgetischten Speisen, in diesem Moment grummelte mein Bauch und mir fiel auf, wie hungrig ich war. Doch trotzdem war mein Aufmerksam schnell wieder bei Crista.


    "Du verdirbst mir meine Stimmung nicht. Ich kann gut verstehen, das es dir Sorgen macht, das dein dominus immer noch kein Opfer für deinen Vater veranlasst hat," meinte ich sanft lächelnd, strich ihr dabei zärtlich über die Wange. "Ich habe schon vor Jahren meine Mutter verloren, und ich weis, wie beruhigend es ist, wenn man das Gefühl hat, das sie wohlbehalten im Elysium ist."


    Das ich damit falsch lag, das wusste ich in diesem Moment nicht, konnte ich garnicht wissen, den von meiner Mutter Mania hatte mir mein Patreon kein Wort geschrieben.

    "Weist du was, wir werden morgen ein Opfer für dein Vater bringen, dazu brauchen wir deinen Dominus nicht, liebste Crista,"
    meinte ich und beugte mich etwas zu ihr vor und küsste sie sanft auf die Stirn. "Ich werde auf dich achten und wenn dein Vater uns sieht, dann wird er wissen, das er sich keine Sorgen mehr machen braucht."

    Ich trat ein und erwiderte ihr Lächeln. "Wie du es wünscht,. Dom,. äh Albina," sagte ich zu ihr. Es fiel mir immer noch schwer, sie nicht Domina zu nennen, zu lange war diese Anrede gewöhnt gewesen. Aber es freute mich auch, das sie darauf bestand, das ich sie nicht mehr Domina nannte. Allerdings, hatte ich auch schwierigkeiten, auf den Punkt zu bringen, was ich eigentlich von ihr wollte.
    "Du kennst Crista ?"
    fragte ich, um noch hinzuzufügen: "Sie ist eine Sklavion von Tiberius Lupus..."

    Sim-Off:

    Sorry für die Wartezeit :(


    Den Regen bemerkte ich zu nächst gar nicht wirklich, meine Aufmerkasamkeit galt einzig und allein Crista, die an der Porta der Castra stand. Mir war es eigentlich gar nicht recht, das man sie so einfach für Botengänge durch Rom benutzte, schon garnicht an solchen Tagen wie diesen, an dem die Stadt kopf stand und an dem es auch noch aus allen Wolken regnete.


    Regen,..


    Jetzt erst bemerkte ich, wie schlimm der Regen wirklich war und ich tat es Hektor gleich und stellte mich dicht an die Hauswand, in der Hoffnung etwas trockner zu bleiben.

    "Die Gens Aurelia ? Aus Mantua ?"
    fragte ich nach, denn irgendwie brachte ich diese Familie immer mit dem Standort der Legion meines Patrons in Verbindung. Das sie auch ein Haus in Rom haten, wear mir zwar bekannt, aber nicht wirklich bewusst in diesem Moment. "Danke, das du Crista geholfen hast, " rang ich mich zu einem Dank durch, denn auch wenn ich misstrauisch sein mochte, war ich auch froh darüber, wenn jemand meiner kleinen Crista in einer solch unübersichtlichen Situation zur Seite stand.

    "Es ist ein Tag, den wir nicht zu oft erleben werden, hoffentlich nicht. Denn jeder wechsel verbreitet unruhe. Mir ist eigentlich egal, wer sein Nachfolger wird, hauptsache der Wechsel ist schnell und reibungslos,.. und der neue stirb nicht zu schnell,... jedenfalls nicht bevor er auch seine Nachfolge geregelt hat. Letzlich ist es für unser eins doch egal, wer im Palast das sagen hat,.. "

    Irgendwie glaubte sie, das mir dieses Lokal gehörte, dabei hatte ich doch nur die Möbel geliefert. "Ähm,... mir gehört das Lokal nicht,.. ich habe nur die Möbel geliefern lassen." korrigierte ich sie etwas zögernd, wollte ich sie doch auch nicht blosstelllen. Es war einfach zu schön, so dicht bei ihr zu sein und die Aussicht auf ein gutes Essen in ihrer Begleitung wollte ich mir durch nichts nehmen lassen. Und daher hob ich mein Glass und blickte ihr in die Augen. "Auf einen wunderschönen Abend mit einer wunderschönen Frau," sprach ich und war richtig stolz, das ich dieses kompliment ohne zu stottern über die Lippen gebracht hatte.

    "Einen Sesterz für deine Gedanken, meine liebste,"
    fuhr ich fort zu sprechen, während ich weiter in ihr Gesicht blickte und ihr kurz über die Wange strich. Den Sklaven, welcher die ersten Vorspeisen auftrug, schenkte ich noch keine beachtung, auch wenn er ein wahres Kunstwerk auftischte : Auf einer Platte waren kleine Eier, verschiedene Salate, Brote, Garum und leicht dampfendes Geflügel zu einem kleinen Landlebenszenario kombiniert.

    Ich hatte das Lokal auch noch nicht als Gast betreten, das letzte Mal war es inoch vor der Eröffnung gewesn. Schon damals wirkte es beeidruckend auf mich, aber heute, da ich es auch zum ersten Mal in der richtigen Beleuchtung und mit voller Dekoration sah, war auch ich wirklich beeindruckt, fragte mich einen Moment ob ich mich nicht übernommen hatte, mit der Einaldung in dieses Lokal, doch diese Gedanken dschob ich schnell wieder beiseite.


    Ich legte den Umhang ab, den sie mir gereicht hatte und liess mich selbst auf der Kline neben ihr nieder. "Es sieht wirklich gut aus, so richtig mit Beleuchtung und Dekoration kenne ich es auch noch nicht." Ein junger Sklave war schon heran gekommen und hatte jedem von uns einen Becher gewässerten Weines gereicht. Obwohl Becher traf nicht richtig zu, es war vielmehr ein prachtvoll verziertes Glas, das so zierlich war. "Da fürchte man ja fast, das man es kaput macht," meinte ich zu Crista.

    Diese Gestalt war also dieser Antonius, den ich in Mantua ein paarmal gesehen hatte. Ziemlich heruntergekommen war er anscheinend und ausser dem, von dem was ich mitbekam, war er auch nicht ganz richtig im Kopf, kaum etwas anderes konnte aus seinen Worten schliessen.


    Ohne etwas zu sagen, ging ich zu dem Tisch, griff mir das Papier, überflog es. Und wenn es stimmte, was Durus da vorbrachte, mussten meine Zweifel an seinem Geisteszustand nur noch bestärken. Aber zum Glück wurde ich hier nicht gebraucht und Crista eigentlich auch nicht. Daher legte ich das Papier zurück und drehte mich zu hier.

    "Komm, meine Liebe, wir werden hier nicht mehr gebraucht,"
    sagte ich und bot ihr meinen Arm an.