Leichte Verwirrung kroch in mir empor. ‚Was ist hier überhaupt los, bin ich einfach zu blöd sie zu verstehen oder versteht sie mich nicht? Also, sie war bei dem Bären dabei, so; das ich jetzt den Weg zurückgefunden habe hat ihr wohl niemand gesagt und außerdem nicht, dass mein Gedächtnis oder viel mehr meine Erinnerungen wie die Melodie eines Liedes vom Winde verschlungen wurde. Nun, was soll’s, das macht auch nichts mehr. Aber das ich dieses Bärchen wirklich erledigt hatte, hatte noch jemand gesehen. Mann muss ich’n heißer Kerl gewesen sein und wenn ich so meine Arme und meine Statur ins geistige Auge bringe, auch ein ziemliches Tier, im Gegensatz zu dem, was ich bislang hier so hab rumlaufen sehen. Aber dafür kann ja niemand etwas. Wer weiß was ich früher gemacht habe, vielleicht war ich ja ein kühner Krieger oder Schmied, aber vielleicht war ich auch nur der Ersatz für einen Esel. Statt eines Esels musste vielleicht ich alles tragen, vielleicht war ich auch bislang nur dafür geeignet. Ja, vielleicht. Sollte ich sie darauf ansprechen oder sollte ich es lieber lassen? Ich sollte es besser lassen und es an einem anderen Tage zu Sprache bringen, wenn überhaupt. Sie scheint mir ja ziemlich durch den Wind zu sein, wenn sie sich jetzt im Licht die Haare zurecht machen will, hoffentlich liegt das nicht an mir. Außerdem sollte ich mal langsam damit aufhören sie anzustarren.“
Ich schüttelte meine Kopf, als wollte einen schlechten Traum abschütteln. Weil ich aber nicht wusste, was mit diesem Frauenzimmer nicht stimmte trat ich näher heran, irgendwas war mit der, die kam mir so furchtbar bekannt vor. Als ich ganz nah herangetreten war blicke ich ihr prüfend in die Augen, erst in das linke, dann in das rechte, nahm Abstand, verringerte ihn wieder und wusste nur, dass ich kein bisschen schlauer war als zuvor. Scheinbar hatte sei nichts falsches geschluckt, sie war wohl einfach müde. Während meine Prüfenden Blicke sich in ihren Augen befanden sprach ich allerdings einige Worte mir ruhiger bassiger Stimme:
„Tja, du siehst, der Bär hat wohl mein Hirn verletzt! Aber wie das bei Wunden nunmal so ist, sie wachsen zu, das kannst du ja jetzt grade überall auf meinem Oberkörpers sehen. Was zurückbleibt sind Narben, aber sie beeinträchtigen ja nichts, sie härten dich höchsten ab und hindert dich daran Fehler zweimal zu machen.“
Ich trat wieder zurück und hob den Löffel auf.
„Das mit der Info ist so. Ich hatte das Gefühl, dass ich dir unbekannt bin. Es schien mir so, dass dir jemand erzählt hatte, das da ein germanischer Grobian ins Haus gekommen ist, der einen Bären erlegt hatte und das dir dieser jemand vergass zu erzählen, dass dieser Grobian ohne Erinnerung durch die Welt streift.“
‚Was sollte eigentlich dieses Schreckhafte grade?‘ Ich dachte einen Moment nach:
„Was ist mit Spinnen, ist dir danach? Soll ich uns ein fangen und braten? Die geben aber nicht viel her und machen nicht satt. Ist schließlich nichts dran!“