Beiträge von Assindius

    Ich eilte ins Vestibulum als ich hörte das nach mir geschickt wurde. Ich hatte ein ungutes Gefühl und beeilte mich. Da stand ein Mann den ich nie zuvor gesehen hatte. Ich wendet meinen Blick nicht mehr von dem Typ, nachdem ich mit deutlicher Stimme die Herrin ansah und sagte:


    „Herrin, Ihr habt rufen lassen.“

    Ich hetzte durch die Flure und rannte bestimmt 3 Leute um. Der Sklave sagte das er mich schon lange suchte, weil der Herr wünschte das ich einen Gast zur Villa bringen soll. Ich sitzt da gemütlich aufm Pott und dann so wat, widder typisch. Klar das mich keiner findet. Ich klopfte, trat ein und sagte nach Luft schnappend:


    „Ihr habt schicken lassen. Ich weiß bereits worum es geht.“


    Dann sah ich den Gast an und sagte:


    „Ich führe Euch zur Villa Aurelia, es ist nicht weit, bitte folgt mir.“

    Tja, da stand ich nun mit den Wachstafeln. Die Herrin wusste doch das ich gar nicht schreiben kann. Aber es in Gegenwart des Herren zu wiederholen traute ich mich nicht, das hätte sicherlich nicht gut ausgesehen. Außerdem waren die beiden schon weg bevor ich etwas hätte sagen können. Wie soll ich denn jetzt bloß diese drecks Liste erstellen. Scheiße mit der Scheiße.


    Als die Herrschaften nicht mehr zu sehen waren und ich mich endlich ausgeflucht hatte überlegte ich was ich jetzt machen sollte. Ich sah mir die Griffel an und dann meine Pranke, das Teil würde ich nicht mal halten können, geschweige denn damit auf der Tafel rumkratzen. Mir kam da eine Idee. Wenn einer Sachen zum schreiben verkauft, kann der doch bestimmt auch schreiben. Ich ging also wieder auf den Markt und überredete einen der Händler am Schreibwarenstand mir zu helfen (ich wäre auch ziemlich sauer geworden wenn nicht und das bekam er zu spüren).


    Nett wie ich bin bedankte ich mich bei dem Mann und ging zur Curia zurück.

    "Ja Herrin.“


    Ich ging lächeld zwei Schritte vor den Herrschaften und sah mich wie immer genau um. Ich drehte mich öfter um, weil ich nicht wußte ob ich nicht zu schnell bin und zum andern, weil irgendein Gaunerarsch die Situation ausnutzen könnte. Wir gingen ein Stück und dann kamen auch schon die Tempel.


    „Herrin, hier sind schon die Tempelanlagen.“

    Ich schüttelte den Kopf. Die Herrschaften würden zu Hause nicht einen Tag überleben, wenn sie schon in der Stadt die Orientierung verlieren. Das wird eine weitere Heldentat. Immer gut einen Germane dabei zu haben.


    „Wir müssen erst nach rechts und dann wieder rechts, Herrin, dann einige Schritte gradeaus und dann sind wir wieder bei den Tempel. Ich kenn den Weg zurück. Soll ich vor gehen?“


    Mercatus Misenensis:


    Dies ist der Markt von Misenum. Hier tummeln sich allerlei Händler mit Waren aus aller Welt.



    Der Markt von Misenum. Kleiner als der in Rom und kleiner als der in Mantua. Wenige Menschen und wenige Stände. Hoffentlich würde ich die Dinge bekommen die ich brauchte. Schon ziemlich schrill dachte ich mir, ich soll Dinge zum Schreiben kaufen und kann selber nicht mal lesen. Das konnte ja was werden. Ich sah mir die Sachen auf den Ständen an und konnte mit den meisten Sachen nichts anfangen, noch nie gesehen. Weil unsicher wurde, frage ich einfach einen der Händler wo ich meine Besorgungen erledigen könne. Er fuchtelte mit den Händen und sagte mir das ich mal 4 Stände weiter kucken soll. Das Pergament sah ich auf anhieb und das da drüben schien eine Wachstafel zu sein. So ein Teil hatte ich zu selten gesehn, aber ich dachte das es eine war.


    „Hömma Meister, ich brauch Griffel, Pergament, Wachtafeln und Tintenfischtinte. Das ist alles für den für den neuen Magistratus, also brauch ich da ne Menge von.“


    Er packte mir eine große Kiste mit den gewünschten Sachen und ich zahlte. Dann hievte ich sie auf meine rechte Schulte und ging zurück Richtung Curia.

    Im ersten Moment kuckte ich ziemlich blöd. Schön das ich komme, hä. Das sind ja ganz neue Töne. Wahrscheinlich war die Herrin froh das es hier, dank mir, keine Spinnen mehr gab. Ja, ich bin schon ein Held.
    Was weiß ich über Zugvögel, was weiß ich überhaupt über Vögel? Im Herbst fliegen sie in den Süden und im Frühling kommen sie wieder. Vögel sind schlecht zu fangen, also ißt man sie selten in Germanien. Etwas verunsichert sagte ich dann:


    „Was genau wollt ihr denn Wissen, Herrin.“

    Assindius war zur Stelle, in voller Schatten spendender Größer.;). Ich konnte von draußen hören was die Herrin sagte und wartete auf eine Sprechpause. Dann klopfte ich, trat ein, begrüßte den Herrn und sagte:


    „Herrin, Ihr habt schicken lassen.“


    Natürlich wartete ich, anständig wie ich bin, bis ich an der Reihe war etwas zu sagen und bis der Herr seine Ausführungen darbrachte.

    Schweigend trug ich das Gepäck nach oben und brachte es in die jeweiligen Gemächer und wünschte den Herrschaften eine gute Nacht.


    Dann brachte ich Wagen und Pferde weg und holte Feuerholz. Wie ich es erwartete lagen viele Äste bei den Bäumen am Hang, das reichte fürs erste aus.

    Watt. Ja ne, is klar. Aber bitte, jeder wie er will. Warum macht er sowas? ;) Ungläubig sah ich ihn an und sagte:


    "Wenn es denn nur dieses mal ist, Herr und Euer Wunsch, soll dies so sein."


    Edit: Smilie vergessen.

    „Das krieg ich hin Herrin.“


    Ich zeigte auf die Gepäckstücke.


    „Dieses sind die schwersten, die gehören Euch und diese sind die leichtesten, die gehören dann ebenfalls Euch. Der Herr wird mir gleich seine Koffer zeigen, dann wird der Rest Eurer Mutter gehören. Soll ich sie direkt in Eure Gemächer bringen oder erst das Holz holen?“

    Als hätte es mich gewundert, sogar die römischen Frauen haben und brauchen mehr Sachen als die Männer. Das meiste sind wahrscheinlich Schuhe. :) Das ist wohl wieder eins von den Dingen die überall auf der Welt gleich sind. :)


    „Ja Herrin.“


    Ich ging zum Wagen und sah mich um. Am Hang standen einige Bäume, die würden fürs erste Feuerholz liefern, bestimmt lagen auch genug Äste herum. Weil man ja nie weiß wer hier so vorbei kommt, trug ich das ganze Gepäck ins Atrium und wartete auf Anweisung.

    „Ich kümmere mich darum!“


    Ich ging durch die Räume, stellte mich in einen der Korridore, pfiff laut mit den Fingern und rief. „Alles her hören.“ Dann wartete ich einen Moment und die meisten der Sklaven die zuvor hier rumflitzten kamen näher und hörten zu. Wenn zu Hause jemand etwas vor der Menge sagt, stellt er sich gewöhnlich auf einen großen Stein oder sonst etwas damit ihn alle sehen können. Das brauchte ich aber gar nicht, da fast alle der Sklaven einen Kopf kleiner waren als ich. Echt scharf, dachte ich und sprach in deutlichem Ton:


    „Mädels, die Herrin hat mir aufgetragen mich darum zu kümmern das hier alles sauber wird. Kümmert euch zu erst um das Ungeziefer. Alles was mehr oder weniger als 2 Beine hat, wird platt gemacht. Seht nach wo es überall Wasser gibt. Als ich mir vorhin die Hände wusch, wurde das Wasser erst etwas später klar, die Rohre müssen wohl erst durchgespült werden. Macht dies bitte. Staub wischen, Spinnweben entfernen, vorhandene Möbel säubern, durch fegen, Boden und Wände schrubben und in einem der Räume war Asche zu sehen, die muss natürlich auch weg. Das aller wichtigste ist der Raum da drüben, das ist der Raum der Herrin, der hat natürlich am hellsten zu glänzen. Zum Schluss noch eins, ihr wisst alle wie milde unsere Herrin uns behandelt. Die Herrin ist milde, ich bin es aber nicht. Falls hier etwas nicht sauber ist wenn wir morgen wiederkommen, reiß ich jedem von euch den Arsch auf. Also los, haut rein!“


    Meine Mitsklaven gingen wieder an die Arbeit und ich zur Herrin. Ich sagte ihr schlicht:


    „Herrin die Sklaven wissen Bescheid!“