Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Es war kein allzu langer Weg bis in das officium des praefectus. Zügigen Schrittes, schweigend und mit hocherhobener Nasenspitze marschierte Appius dem centurio der cohortes voran. Hier im hinteren Teil des Verwaltungstraktes lagen die schöneren Arbeitsräume, die hellsten Plätze und es war eh alles besser hier. Manchmal stieg Neid in Appius auf, der schon seit vielen, vielen Jahren sein Dienst mit äußerster Gewißenhaftigkeit und Pflichtbewußtsein versah, und trotzdem hatte er immer wieder mit ansehen müssen, wie jünger Männer und weniger lang dienende Soldaten an ihm mit dem Rang und Arbeitsraum vorbeizogen, direkt in die schöneren Teile der principia. Ein düsterer Schatten huschte über sein Gesicht, für den Bruchteil eines Herzschlages. Dann trat er zu dem officium und klopfte kräftig, trat hinein und auf den scriba des praefectus zu.


    “Salve! Das ist centurio Octavius Sura, er wurde jüngst vom legatus zu der prima versetzt. Ich bin hier, damit der Mann einer Centurie und einem passenden Rang zugeteilt wird und natürlich die passenden Formalitäten geklärt werden könne. Hat der praefectus im Moment Zeit?“



    Der Scriba warf einen Blick auf die angelehnte Tür und eine Wachstafel mit den Terminen des Legatus.
    "Ja, er hat Zeit, Optio. Kannst einfach mal reingehen, wenn die Tür nur angelehnt ist. Und ich suche schon mal die Personalakte von dem Centurio Octavius Sura, obgleich ich mir sicher bin, daß der nicht mehr lange Centurio bleibt. Erfahrungsgemäß werden die CU´ler aus Roma hier erst einmal zum Probatus oder Legionarius degradiert."


    "Salve Centurio. Nimm Platz. Wo genau drückt denn die Sandale hinsichtlich der Wertkarten? Ach ja, Glückwunsch übrigens zu deiner Ernennung in der Ritterstand. Sofern du die gute Nachricht jetzt nicht gerade durch mich erfahren hast, denn die Informationen laufen hier und beim Legatus schneller zusammen als sich die Flammen bei einem Brand entwickeln, hast du eigentlich schon ein Grundstück? Oder hast du genug Geld?"

    “Ich überarbeite noch einmal den Bericht, wobei ich mir dachte, daß du hier Anstoss nehmen könntest. Deshalb reiche ich später die neue Fassung rein.”


    Plautius kam zum nächsten Punkt.


    “Was die Beförderungsliste betrifft, so habe ich 3 Kandidaten, die noch am Leben sind. Und einen toten Optio, was eine heiklere Sache für eine Beförderung wird.


    Zuerst zu den 3 einfachen Fällen.
    - Beförderung von Optio Flavius Aristides zum Centurio.
    - Beförderung von Centurio Artorius Avitus zum Primus Pilus
    - Beförderung von Duplicarius Petronius Mela zum Decurio.


    Zu den ersten beiden kann ich bei Bedarf eine Stellungsnahme machen. Zu Petronius Mela kann sich nur Iulius Numerianuns äußern.


    Ein Kandidat für das nächste Mal ist auch Optio Tallius Priscus, der aber gerüchteweise gar nicht mehr als ein Optio werden will, da er sich nicht zu Höherem berufen fühlt, sondern der Posten des Optios für den besten Posten überhaupt in der Legio hält. Gerüchteweise! Ich habe ein Auge auf den Mann geworfen und bleibe dran.”


    Plautius hatte das Gefühl, daß da noch eine Wachstafel mit einem Namen fehlte, aber die Scribas hatten die Aufgabe gehabt alles zusammen zu stellen. War da nicht noch einer aus dem Haufen von dem Claudier gewesen? Vielleicht würde sie später noch auftauchen.


    “Nun zu unserem Problem. Optio Tiberius Lupus ist verstorben. Dies ist die Mitteilung des Medicus.”




    Patient: Optio Tiberius Lupus


    Todesursache: Blutsturz in Verbindung mit hohem Fieber und Seitenkrankheit im Endstadium


    Verstorben am: ANTE DIEM VI ID IAN DCCCLVII A.U.C. (8.1.2007/104 n.Chr.)


    Gezeichnet:
    Hiob Ben Samuel, Medicus Legio I, Castellum Legio I, Mantua, Italia



    “Tribunus Tiberius Vitamalacus, sein Vater, ist nicht nur mein alter Ausbilder, sondern auch mein Freund und Patronus. Ich würde ihm daher gerne die Nachricht persönlich überbringen. Ich lasse derweil Lupus für einen Transport nach Roma von einem Leichenbestatter präparieren und befördern. Der Tod ist etwas mit dem der Tribunus als Soldat umgehen kann, auch wenn es den eigenen Sohn betrifft. Aber die Todesursache wird ihn zerfressen und mit sich und den Göttern hadern lassen. In Germania wäre die Sache einfacher gewesen. Dort wäre ich mit dem toten Lupus in den Wald geritten, hätte ihn an einen Baum gebunden, ein paar Pfeile in ihn geschossen, mit einer Axt einmal in seinen Brustkorb gehackt und ihm anschließend ein Breitschwert über den Bauch gezogen. Dann hätte ich eine Todesfallmeldung gefälscht und keiner hätte ein Wort darüber verloren. Der Germane lauerte immer und überall auf uns. Und der Tribunus wäre stolz auf seinen Sohn gewesen. Hier in Mantua ist es schwieriger.


    Daher habe ich folgenden Vorschlag um den Verlust etwas zu lindern. Du beförderst Optio Tiberius Lupus zum Centurio und verleihst ihm außerdem 1 Phalera für außerordentliche Leistungen. Beides datierst du 10 Tage vor den Todestag zurück und wir machen das nicht groß publik. Ich behalte die Beförderungskopie einige Wochen auf meinem Schreibtisch und lege sie dann im Archiv ab. Das Original nehme ich zusammen mit den persönlichen Sachen zu Vitamalacus mit und wir verlieren offiziell keine großen Worte darüber.


    Ach ja. Wo wir gerade bei Verlust und Ersatz sind. Hast du eine konkrete Einsatzvorstellung, was wir mit diesem Centurio Octavius Sura von der CU machen wollen? Der ist bei uns eingetroffen. Du hast seiner Versetzung zugestimmt. Soll ich ihn auf den Rang eines Optios degradieren, damit er nahtlos die Aufgaben von Tiberius Lupus als Lagerwache und Patrouillie übernehmen kann. Obgleich dann sicher Centurio Artonrius Avitus wieder bei mir auftaucht und ein ein Wort für die guten Männer von der CU bei mir einlegen wird. Ansonsten würde ich ihn auch als Optio unter das Kommando von Avitus in der I. Centurie stecken können.


    Zuletzt habe ich noch ein Entlassungsgesuch von Centurio Artorius Avitus vorliegen. Er spricht sich dafür aus, daß wir einen Probatus aus der Legio I entlassen."

    Ein alter Mann, dessen kräftiger Körper aber eher den Eindruck eines Mannes in besten Jahren vermittelte, bewegte sich auf Medeia zu und verbeugte sich höflich.


    “Domina. Mein Name ist Cumulus. Ich bitte um Verzeihung für das was eben passiert ist. Einer dieser heißblütigen Reiter war mein Sohn. Sicher wird er später zu euren Füssen liegen. Zum einen weil ich ihm ein paar Ohrfeigen geben werde. Zum anderen vor Scham und der Bitte um Verzeihung, wenn er erfährt, daß er beinahe jene Dame umgeritten hat, deren Gesicht er über 2 Wochen hinweg aus Wachs geformt hat und welches ich danach in langen Monaten in Marmor für die Ewigkeit festhielt. Ihr müsst Artoria Medeia sein!


    Allerdings habt ihr euch verlaufen. Der Patriziermarkt ist einige Strassen weiter. Hier ist nur der Markt der einfachen Leute. Ich führe euch gerne dorthin. In die Welt der Reichen und Mächtigen.”

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Plautius ging durch die Dunkelheit. Hektische Betriebsamkeit war stellenweise im Lager ausgebrochen. Nachts waren alle Katzen grau und wenn es einen Lageralarm gab, dann würden es sowohl die „Attentäter“, wie auch die Wachen schwerer haben einander zu finden.


    In der Nähe des Stalles verlangsamte Plautius seinen Schritt und lauschte. Da war doch jemand in der Dunkelheit. Die Gestalten tuschelten miteinander und machten deutlichste Bestrebungen sich im Schatten zu halten. Er pirschte sich vorsichtig an die Gestalten heran.


    In der Nähe des Stalles hatten sich einige Wachen zusammen gerottet und beobachteten eine einzelne Gestalt, welche sich leise auf ihre Position zu bewegte. Sie hielt sich so gut wie möglich im Schatten und schlich näher. Sehr verdächtig. Den würden sie sich schnappen.



    “Schnappt ihn!” wisperte eine Stimme und ein Rudel Gestalten fiel über Plautius her. Plautius reagierte mit der Geschwindigkeit eines geschulten Kämpfers. Eine Faust krachte auf eine Nase, ein Tritt traf ein Schienbein, ein Ellenbogen traf die kurze Rippe eines Mannes. Dann wurde er von der Masse einfach überrollt, aber seine Rüstung hielt einiges ab. Dann krachte etwas mit großer Wucht seinen Helm, während seine Faust ein weiteres Mal irgendein Gesicht traf..


    “Argh! Das tat weh!” gab Plautius keuchend von sich.


    Eine Lampe wurde über sein Gesicht gehalten, während ihn die Männer weiter zu Boden drückten.


    “Oh Scheisse! Es ist der Praefectus Matinius! Schnell weg hier.”


    Die Männer ließen ihn los und zerstoben in alle Richtungen, wobei der Lampenträger die kleine, brennende Öllampe in hohem Bogen in einen Heuhaufen nahe den Stallungen warf.


    Einer der Männer blieb kurz stehen und hielt seinen Kumpel an, denn ihm war da ein Gedanke gekommen, wie es er einem elenden Schinder in der Legio heimzahlen konnte.


    “Centurio Artorius! Das war aber ein ordentlicher Schlag von Dir auf den Kopf des Praefectus. Ich hätte an deiner Stelle noch fester zugeschlagen, so negativ wie du dich immer über ihn äußern tust!” gab der Mann laut von sich. Dann liefen beide in die Dunkelheit davon.


    Plautius rappelte sich stöhnend hoch. Toll. 20 gegen einen. Da hätte selbst Mars erst mal seine Schwierigkeiten gehabt. Plautius sog Luft in seine Lungen ein. Dann schnupperte er. Roch es hier nicht nach Rauch?



    .

    Ein Immunes hatte dem Praefectus fälschlicherweise die schriftliche Mitteilung gebracht. Getreu dem Motto: Wenn du den direkten Vorgesetzten nicht kennst, dann erst mal zum Praefectus und seinen Scribas damit. Die Wachstafel des Medicus war von dem Scriba mit der 3. Ladung Morgenpost auf dem Schreibtisch von Plautius gelandet, welcher sich unverzüglich zum Lazarett aufgemacht hatte. Nachdem er den Bericht des Medicus gehört hatte, machte er sich zur Besprechung mit dem Legatus auf. Zuvor hatte er aber Anweisungen gegeb Tiberius Lupus zum besten Bestatter in Mantua zu bringen, damit dieser ihn für den langen Weg nach Roma präparierte.


    Vitamalacus würde ihn sicher in Roma beisetzen lassen wollen, der lieben Familie wegen. Patrizier liebten aufwendige Bestattungsfeiern, obgleich er sicher war, daß Vitamalacus ihn ansonsten am Liebsten einfach eingeäschert hätte. Klassische und einfache Soldatenbestattung.

    “Ich denke mal, wir sollten die Aufteilung zunächst einmal gemäß unseren Fertigkeiten und handwerklichen Kenntnissen angehen. Dann sehen wir ja schon mal, wie groß die einzelnen Gruppen sind und wer was kann. Und dann teilen wir uns komplett so auf, daß wir koordiniert arbeiten können. Optio Tallius, teil die Leute mal ein.”


    Plautius hatte derweil einen Bretterstapel zur Seite geräumt. Der Schweiss floss ihm in Strömen, aber das störte ihn ebenso wenig, wie der Dreck.


    “Hier sind die Treppenelemente. Sofern wir jetzt keine 2 Ersatztreppen haben, kommen wir doch auf 3 Stockwerke. Wir können uns aber auch aus der Affaire ziehen und den Tribunus mal fragen, wieviele es denn werden sollen. Und normalerweise gibt es einen Bauplan. Schaut euch mal gefälligst richtig um, denn sonst muß ich zu meiner Casa laufen und meine Architectura-Unterlagen abgreifen gehen.”

    Die Bücher könnten ein Problem sein, denn die Scriba erweiteren gerade unserer Archive und sortieren neu, aber ich schaue mal was möglich ist.


    “Protectus!” erschallte die Stimme durch das Officium. Vermutlich war sie noch in Mantua zu hören.



    Nach einiger Zeit kam ein alter Legionär, welcher sicher schon 40 Dienstjahre auf dem Buckel hatte ins Officium und nahm Haltung an.


    “Praefectus! Hast du gerufen Praefectus? Mir war so, als ob ich deine Stimme gehört habe. Praefectus!”


    “Protectus! Ich brauche mal die Wachstafeln, Bücher und Schriftrollen aus den Archiven, die sich auf den Materialverbrauch beim Amphitheater beziehen. Die stammen noch von meinem Vorgänger, Praefectus Aurelius Sophus. Wenn möglich nur die Zusammenfassungen und Monatsaufstellungen. Und haltet euch bereit davon Kopien anzufertigen!”


    “Praefectus! Ich geh mal schauen. Aber das dauert etwas. Wunder dauern etwas länger, denn wir sind gerade am einräumen. Aber ich beeile mich. Ich glaube da so eine Ahnung zu haben, wo das liegt. Praefectus! ...”


    Plautius entließ den Scriba mit einer Handgeste. Der Scriba verließ das Officium. In seinem Kopf rief er sich das Archiv in Erinnerung und machte sich dann motiviert auf die Suche. Er mochte den Praefectus. Der Mann verstand es wenigstens deutlich mit ihm zu reden und flüsterte nicht so leise wie der Rest hier, die immer behaupteten er sei schwerhörig. Ein klein wenig harthörig war er vielleicht, aber schwerhörig? Er doch nicht.


    Plautius wandte sich wieder an die beiden Claudier, insbesondere an den Magister.


    “Protectus ist ein guter Mann. Etwas harthörig und bisweilen sonderbar, aber sehr effizient. Ich bin sicher, daß er in Kürze alles finden wird. Willst du derweil das Theater einmal besichtigen. Der Tribunus könnte dich führen und dir die ein oder andere Besonderheit erläutern. Die Verwendung der Betongusstechnik in einigen Bereichen fand ich beispielsweise sehr interessant, als ich mit einem Optio eine Begehung machte."

    Plautius begann die Bretter zur Seite zu räumen, denn das sah ganz unten drunter doch erst mal wie ein Treppenelement aus.


    “Der Graben ist in der Tat ein Hindernis, aber wer sagt, daß wir ihn füllen müssen. Wir könnten ja mal improvisieren und eine sehr stabile, nicht sehr steile, mobile Rampe bauen mit der wir den Graben überbrücken. Und dann bewegen wir den Turm über die Rampe. Das Material könnten wir organisieren. Wir haben als “Belagerer” des Castellums ja Zeit und da ich unsere Materialbestände als Praefectus relativ gut kenne, weiß ich, daß wir da noch einiges abzweigen können. Das Ausprobieren und die zu machenden Erfahrungen sind mir den Materialaufwand als Praefectus wert.


    Alternativ könnten wir erst einmal 2 Etagen bauen. Und dann sehen wir, was wir an Material noch übrig haben, wenn wir die Treppenteile nicht finden.
    Ich habe da mal einen interessanten Bericht aus Syrien gelesen, wo die bei Türmen, wie auch bei ihren Insulae, bei Bedarf einfach noch ein Stockwerk drauf bauten, weil sie die unteren Etagen zuvor deutlich verstärkten und eine solche Erweiterung bereits von Anfang an einplanten.


    Der Graben und die Rampe ist dabei vermutlich im Hinblick auf das Gewicht des Turmes die größere Herausforderung für uns.”


    Plautius ackerte sich durch den Bretterstapel in Richtung der vermeindlichen Treppenelemente vor.

    Der Optio war mit einigen Korrekturen beschäftigt. Sehr gut. Gerade traten auch einige Männer vor, die es falsch gemacht hatten, während der Optio weiter korrigierte. Natürlich war der dumme Locus auch dabei. Darauf hätte er seinen Wochensold verwettet. So würde der Optio wohl nicht bemerken, daß er, Legionär Gaudeamus, nach der letzten Nacht im Lupanar heute nicht aus dem Bett gekommen und erst jetzt auf dem Exerzierplatz erschienen war. Scheinbar hatten seine Kumpels ihm sein unverschähmtes Würfelglück doch übel geniommen und ihn vorsätzlich nicht geweckt. Diese miesen Schweine. Dabei hatte er kaum beim Würfeln betrügen müssen. An diesem Tag hatte er echt Glück gehabt.


    Gaudeamus schlich sich still und leise in die letzte Reihe und nahm seinen Platz ein. :wink:

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Hm. Du suchst also ein leicht zu unterhaltendes, möglichst alleinstehendes Haus. Lass mich einen Moment nachdenken."
    In Gedanken ging ich verschiedene leer stehende Häuser durch, die den Kriterien des Mannes vor mir entsprachen. In der Tat fielen mir auch zwei oder drei Häuser ein, doch von einem wusste ich, dass es dringend eine Renovierung nötig hatte, von dem anderen wusste ich, dass es derzeit noch bewohnt war. Das dritte Haus jedoch konnte interessant sein.
    "Mir fallen spontan drei Häuser ein, doch ehe ich etwas genaueres sagen kann, möchte ich noch einmal nachsehen, ob sie überhaupt geeignet sind. Wärst du denn bereit, das Haus deiner Wünsche gegebenenfalls renovieren zu lassen?"



    "Wenn Renovierung nicht bedeutet, daß ich eine abgebrannte Ruine komplett neu aufbauen darf, wäre auch das eine Option. Die Renovierung lasse ich dann durch lokale Handwerker oder die Legio nach Dienstschluss durchführen."


    Ein Scriba brachte eine Wachstafel und übergab sie dem Duumvir.


    Schlussbericht zum Bauprojekt "Amphitheater"



    Nach nur zehnmonatiger Bauzeit (davon zwei Monate Stillstand wegen Frobin hier, um mehr über den Bau und dessen Materialbedarf zu erfahren. Wie ich hörte, so ist das Amphitheater nun fertiggestellt. Daher würde ich gerne wissen wie viel und welche Rohstoffe dafür verwendet werden mussten, wie lange der Bau an sich dauerte. Dies alles aufgrund eines Berichtes, den ich anfertigen muss." st) konnte der auf der Legion lastende Anteil der Arbeiten bei dem oben genannten Projekt - nämlich die Erstellung des Rohbaus inklusive der uns möglichen dekorativen Steinarbeiten - abgeschlossen werden. Für die noch ausstehenden Mosaik- und weiteren Verschönerungsarbeiten wollte die Curia aufkommen, da die Legion nicht über derartige Fachkräfte verfügt.


    Als noch ausstehende Arbeiten sind die Fertigung der Zuwege und damit die Beseitigung der Baustraßen sowie die Aufforstung und Gestaltung des Umfelds in unmittelbarer Nähe des Theaters zu nennen.



    gez.
    H. Claudius Vesuvianus
    Tribunus Angusticlavius




    Im Übrigen besteht die Möglichkeit die ehemalige Baustelle auch mal mit mir und einem Optio zu besichtigen."





    Sim-Off:

    kein problem. wir sind aber auch noch nicht sehr weit bei einer begehung des theaters, wenn du noch mitmachen willst.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Kurz vor der Mittagszeit - wie angekündigt - schaffte es Claudius, die Vorsprache beim Präfekt einzurichten. Er grüßte nach dem Betreten den Vorzimmersoldaten.


    "Ich werde erwartet", sagte er und war der Meinung, dass dies reichen sollte. Der Soldat musste die Stabsoffiziere kennen, weswegen eine Vorstellung überflüssig war. Vermutlich wusste der Mann sogar von dem zu erwartenden Besuch des Tribunen.



    “Salve Tribunus. Immer nur rein ins Officium. Ich brauche deine Hilfe. Und ich erlaube mir einmal die Herren vorzustellen.”


    Plautius machte eine einladende Handgeste und wies dann auf den bereits sitzenden Besucher.
    Obgleich die Beiden sich vermutlich kannten, entschied er sich für eine formelle Vorstellung. Zum einen wußte er nicht, wie sie zueinander standen, zum anderen kannten sie sich vielleicht auch nicht. Die Gens Claudia war sicherlich genauso gut bestückt wie die Gens Matinia, was verstreute und entfernte Verwandte betraf.


    Er wies auf den Magister.


    “Dies ist Claudius Imperiosus Iulianus, Magister Scriniorum Italias, welcher den Auftrag hat mehr über den Bau des Amphitheaters und dessen Materialbedarf zu erfahren. Ihn interessiert insbesondere wieviel Material und welche Rohstoffe wir verwendet haben. Ich habe ihm einmal basierend auf den typischen Architektenwerten eine Berechnung erstellt, während wir warteten. Allerdings kannst du ihm hier sicher etwas konkreter weiterhelfen und meine Zahlen berichtigen, die im Wesentlichen eher auf Vergleichsbauten beruhen.”


    Er wies auf den Tribunus.
    “Tribunus Angusticlavius Claudius Vesuvianus. Von ihm stammt der vorliegende Abschlussbericht, war maßgeblich am Bau des Theaters beteiligt und kann dir sicher alle Fragen beantworten.”

    Praefectus Plautius erschien auf der Baustelle und begutachtete alles. In den Händen hielt er sowohl die Kursunterlagen, wie auch seine eigenen Architekturunterlagen. Sein Interesse war geweckt. In Germanien hätte er gerne einen Turm gebaut, aber das stets knappe Material und die beschissene Infrastruktur hatten andere Aufgaben für wichtiger erachtet. Hier bot sich jetzt die Gelegenheit selbst Hand anzulegen und so zog er auch ohne zu zögern seine Rüstung an der Baustelle aus. Nur ein Vollidiot würde in Rüstung arbeiten. Und es danach in Kürze bereuen.


    Plautius ging ebenfalls wie Priscus das Material durch und zählte. Auf die Frage des Optios schüttelte er etwas den Kopf und folgte aber dessen Blick. Dann nickte er. Beide hatten wohl dieselbe Idee gehabt, denn Plautius entdeckte unter vielen Brettern einen Treppenansatz.


    „Optio Priscus. Ich bin mir nicht sicher, ob es 2 Ebenen oder 3 Ebenen werden. Ein Anhaltspunkt könnte aber ein Bauplan ergeben. Hat schon jemand einen fertigen Bauplan in all den bauteilen entdeckt? Und was ist das Ziel unseres Turmes? Wir wollen doch mittels des Turm über ein Hindernis, wie zum Beispiel die Pallisade des Castellums drüber. Wie hoch ist denn unsere Pallisade? Wir brauchen ja keine 3 Ebenen zu bauen, wenn wir mit 2 Ebenen über die Pallisade kommen. Ich bezweifele doch etwas, dass wir den Turm von hier aus bis nach Mantua bewegen sollen um dort ein Gebäude mit 3 Etagen zu erstürmen. Türme baut man in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes und das wäre hier das Castellum.


    Die Treppen sind hier drüben. Nur irgendein Blödmann hat einen Großteil der Bretter drauf gepackt. Die müssen wir erst mal frei räumen. Die Zahl hilft uns aber vielleicht nur bedingt weiter, denn wir sollten einkalkulieren, dass wir pro Etage 2 Treppen verwenden. Eine um Truppen zur Turmspitze zu befördern und eine Treppe um erschöpfte und verletzte Soldaten runter zu schleusen.


    Auf den ersten Blick sieht es vom Material auch so aus, dass unser Turm eine offene Rückseite hat, was vom Licht schon mal gut wäre und wir uns offenes Feuer im Turm sparen können.


    Wir könnten natürlich von der Radgröße auch versuchen auf die Höhe des Turmes zu schließen, was ich aber für ein gewagtes Manöver halte.“

    Plautius war sich sicher, daß das hier zu einem Patt im ersten Wahlgang führen würde.


    Mit gemischten Gefühlen nahm er zur Kenntnis, daß der Didier für sich selbst stimmte. Einerseits sprach es für einen Mann, daß er von sich überzeugt war. Andererseits stand einen Mann, der selbst zur Wahl stand eine Enthaltung auch gut zu Gesicht. Plautiius hatte leider nicht mitbekommen, was die genauen Beweggründe beider Kandidaten waren, daß sie sich zur Wahl stellten. Für ihn wäre ein solcher Posten nicht in Frage gekommen. Der Legatus oder der Imperator konnten schließlich jeden Tag Marschbefehle zur Erweiterung der Grenzen des Imperiums ausgeben. Plautius war primär Soldat. Und dann würde die Curia führerlos sein. Vermutlich dachte der Tribunus ähnlich, obgleich er in Augen von Plautius eine Position als Princeps sicher besser ausfüllen würde als der Didier. Der Legatus hatte sich recht negativ über diesen nach einem Besuch im Castellum einmal geäußert.


    "Meine Stimme gehört Artorius Corvinus!"


    Er teilte mit Artoria Medeia ins Bett und gedachte sie zu heiraten. Sein bester Centurio in der Legio I stammte aus der Gens Artoria. Da lag es nahe die Verwandschaft von Medeia auch hier zu unterstützen, zumal kein Tiberier und kein Matinier mit antrat. Und wenn dieser Artorius Corvinus keine gute Arbeit machte, so kam die nächste Wahl so sicher wie der nächste Frühling.

    Der Medicus griff zum Handbohrer und bohrte Tiberius Lupus 2 Löcher in den Körper aus denen das Blut herausfloß. Dann drehte man Lupus auf der Prtische auf den Bauch und der Medicus sah zu seiner Zufriedenheit wie langsam, aber stetig Blut aus den beiden Wunden floß. Eine immer größere Blutlache bildete sich unter der Pritsche, in der die bösen Körpersäfte ebenfalls versteckt den Körper des Patienten verließen. Einem Heilerfolg stand somit nichts mehr im Wege. Hiob war geradezu berauscht von seiner Kompetenz, die leider außer ihm selbst niemand zu bemerken schien.


    Wie fatal ein geplatzter Blinddarm war, was ein Darmdurchbruch bei einer Blinddarmentzündung anrichten konnte, was eine Bauchverletzung und auslaufende Magensäure infolge eines dünnen Bohrers alles im Körper eines Patienten anrichten konnte, das wussten zu diesem Zeitpunkt nur alle Götter der Heilkunde und Apollo. Jedoch kein Sterblicher.


    Nach einiger Zeit drehte der Medicus den Optio wieder um und verband die beiden vorsätzlich herbeigeführten Wunden. Mit einer gewissen Besorgnis stellte er die Blässe im Gesicht des Optios fest, die sehr flache Atmung, aber zumindest schien der Puls nicht mehr zu rasen. Er war kaum noch spürbar. Na wenn das kein Zeichen für eine erneute Verbesserung des Gleichgewichtes der Körpersäfte war.


    Medicus Hiob beschloss jetzt gegen das Fieber vorzugehen. Er ließ den Optio von 2 Immunes hochheben und zum Zuber tragen. Dann ließen sie Lupus schnell hinein gleiten. Das kalte Wasser schien auf Lupus eine belebende Wirkung zu haben. Lupus Körper schien sich aufzubäumen, er öffnete noch einmal die Augen und seufzte ein letztes Mal leise. Dann brach sein Blick und der Körper erschlaffte.


    Hiob hatte in seinem Leben als Medicus schon einige Tote gesehen. Hier war nichts mehr zu retten. Pluto war nicht Willens gewesen Optio Tiberius Lupus Apollo zu überlassen. Na ja, es gab solche und solche Tage im leben eines Medicus. Den nächsten Patienten würde er sicher wieder retten können.


    „Schafft ihn aus der Wanne. Und benachrichtigt seinen Vorgesetzten, wie in Sachen Bestattung weiter zu verfahren ist. Lagert ihn solange im Nebenraum.“


    Der Medicus griff zu einer Wachstafel.





    Patient: Optio Tiberius Lupus


    Todesursache: Blutsturz in Verbindung mit hohem Fieber und Seitenkrankheit im Endstadium


    Verstorben am: ANTE DIEM VI ID IAN DCCCLVII A.U.C. (8.1.2007/104 n.Chr.)


    Gezeichnet:
    Hiob Ben Samuel, Medicus Legio I, Castellum Legio I, Mantua, Italia



    Dann wandte er sich dem nächsten Patienten zu, der auf einer Bank am Eingang wartete.


    „Na, was fehlt uns denn heute?“


    „Medicus, es ist wieder der böse Zahn. Ich glaub der muß jetzt wirklich raus.“ …..




    Sim-Off:


    Kurz und schmerzlos in der Mittagspause. Aus die Maus! :evil:
    Wenn ich jetzt keine Patienten für Medicus Hiob mehr bekomme, dann ist Vitamalacus schuld.