Sim-Off:Beschwerden des Herrn Senator werden nicht entgegen genommen, da der Herr Senator für seinen Sohn ja nichts Spektakuläres wollte. 
Optio Tiberius Lupus schleppte sich schmerzverkrümmt in den frühen Morgenstunden des neuen Tages ins Lazarett. Er spürte, wie er vor Fieber glühte und ihm trotz der Kälte der Schweiss den Rücken und die Stirn herab lief.
Eine schlaflose Nacht und davor ein Tag voller Schmerzen lag hinter ihm. Jetzt waren die Schmerzen langsam unerträglich geworden. Auch hatte er sich mehrfach übergeben müssen, bis halt nur noch Gallenflüssigkeit kam, nachdem sein Magen leer war.
Lupus hatte lange mit sich gerungen, ob er das Lazarett aufsuchen wollte. Er wollte nicht, daß sein Vater ihn für einen Weichling oder Drückeberger hielt, wenn er davon erfuhr. Als wenn es nicht ohnehin schwer genug war in dessen Schatten zu leben. Der perfekte Soldat, Tribunus Tiberius Vitamalacus. Ein Vorbild, welches hohe Maßstäbe für ihn setzte und immer präsent zu sein schien. Auch wenn er schon seit langer Zeit in Roma weilte und sie sich nur noch selten sahen.
Und erfahren würde er es sicher, denn der Praefectus Matinius und sein Vater waren nicht nur Klient und Patronus, sondern auch noch sehr gute Freunde aus der Legio und den Schlachten in Germanien. Die standen sicher in ständigen Kontakt und der Praefectus bespitzelte in sicher.
Lupus musste eine kurze Pause machen, da die Schmerzen in seiner unteren rechten Seite ein Gehen schier unmöglich zu machen schienen. Er schickte ein kurzes Gebet an Apollo und eines an Asklepios, daß sie ihn beschützen mögen. Die Medici in der Legio hatten einen üblen Ruf. Angeblich waren sie alle gescheiterte Existenzen und Rosstäuscher, die man vor die Wahl gestellt hatte: Dienst in der Legio oder Galeere.
Er betrat das Lazarett und wandte sich an einen Immunes, der dort über die wenigen Patienten wachte. Diesen instruierte er über seine Beschwerden. Der Immunes legte ihn auf eine Pritsche und ging den Medicus holen.
Wenig später kam Medicus Hiob verschlafen zu Lupus an die Pritsche.
“Salve und Shalom, Optio. Ich bin Medicus Hiob aus Palaestina. Was für Beschwerden haben wir denn?”
Geduldig hörte sich der Medicus an, wie Tiberius Lupus ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht und mit keuchender Stimme seine Beschwerden schilderte. Ein stechender Schmerz der zuerst im Nabelbereich und dem oberen Bauch begonnen hatten und dann in die untere rechte Seite abgewandert war. Dazu Übelkeit und Fieber, sowie Krämpfe. Letztere vermutlich durch die Schmerzen. Aufgrund der anhaltenden Übelkeit hatte der Patient auch seit 1 Tag nichts gegessen, was aber nicht schlimm war. Ein Mensch konnte problemlos 1 Woche hungern bei Magenbeschwerden. Das war nicht schädlich.
Der Arzt frohlockte innerlich. Das hörte sich nach der Seitenkrankheit an. Der Optio schien ein vielversprechender Probant zu sein, den er weiter beobachten wollte. Das Fieber dagegen war bei einem Erwachsenen ungewöhnlich, denn das traf eigentlich nur in 1 von 3 Fällen zu. Aber warum sollte der Optio nicht zu den 30% mit Fieber gehören.
“Keine Sorge, Optio. Das wird schon wieder. Deine Körpersäfte sind im Ungleichgewicht und das bekommen wir wieder hin. Zuerst werden wir dich zur Ader lassen, damit das schlechte Blut abfließt. Diesen Prozess der Reinigung unterstützen wir durch das Ansetzen von Bluegeln. Das Fieber bekämpfen wir durch einen Kräutersud aus Kamille und Lindenblüten, den du heiß trinkst. Für den Magen geben wir noch etwas Wermut dazu.”
Der Medicus machte sich an die Behandlung des Patienten und hielt den Verlauf der “Gesundung” genaustens für sich auf Papyrus fest.