Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Plautius erwiderte den Kuss Medeias leidenschaftlich bevor er sie sanft auf den Hals küsste und in ihr Ohr flüsterte. “Da scheint jemand ein kleiner Nimmersatt zu sein, aber an mir soll es nicht scheitern. Deine Erfahrung in Ehren, aber ich glaube, daß es für uns beide bequemer wird, wenn wir uns noch einen Moment gedulden, denn wir müssen meiner Eitelkeit Tribut zollen.”


    Sanft löste sich Plautius von Medeia, wand aber nicht seinen Blick von ihrem Körper. Dann erhob er sich von ihrem Bett und trat 2 Schritte zurück.


    “Ich bin nach meiner Abreise aus Roma zum Praefectus Castrorum befördert worden und als ich deine Nachricht bekam, da hat mich meine Eiterkeit geritten. Ich wollte, daß du mich in voller Montur siehst. Wie Achilles beim Sturm auf Troia. Eine prunkvolle Erscheinung, welcher den Legenden und Sagen entsprungen sein könnte. Nur war dieser “Held” so dämlich und hat nicht bedacht, wie hinderlich so eine komplette Rüstung im Schlafzimmer einer Dame sein kann. In Roma sagte ich zu Dir, daß ich nicht mitkommen würde, wenn du mich nach dem Essen in dein Schlafgemach einladen würdest. Heute stehe ich in deinem Schlafgemach und möchte dort auch diese Nacht verweilen. Aber unpassender könnte ich echt nicht gekleidet sein. Deshalb habe ich eben auch so gelacht. Wenn du der Meinung bist, daß ich genug Rüstung abgelegt habe, dann sage es mir.”


    Plautius begann seine Waffen abzuschnallen und dann Stück für Stück betont langsam die komplette Rüstung auszuziehen. Als Soldat erfolgte jede Handbewegung im Unterbewußtsein, während er selber Medeia mit seinen Augen auszog und anlächelte.

    Stunden später ...


    Das Fieber war gestiegen. Hatte der Optio zunächst noch wirr geredet, so war er zwischenzeitlich in eine tiefe Bewusstlosigkeit verfallen. Alle Versuche ihn zu wecken waren gescheitert. Weder Ohrfeigen, noch eine glühende Nadel in sein Fleisch, noch schütteln oder eine infernalisch stinkende Paste in einer kleinen Holzdose hatten ihn geweckt.


    Die Schmerzen des Patienten hatte Medicus Hiob mit gewissen pflanzlichen Drogen betäubt, denn ansonsten wäre der Optio zwischenzeitlich die Wände hoch gegangen. Hiob war ein Meister in der Kräuterkunde. Daher hatte er auch auf Opium verzichtet, denn er wollte den Patienten zur Not aufwecken und ansprechen können. Die enorme Schwierigkeit in einem solchen Fall war bei einem Mißverhältnis der Körpersäfte genau die richtige Dosis zu finden, denn die meisten “Heilpflanzen” waren alles andere als ungiftig. Er hatte sich daher für spezielle, getrocknete Pilze aus Gallien entschieden. Nur obgleich die Pilze genau bemessen waren, erwachte der Optio nicht mehr. Normalerweise hätte er nur keine Schmerzen und einen leichten Schlaf haben sollen.


    Daneben hatte er dem Patienten unaufhörlich 2 verschiedenen Flüssigkeiten zugeführt: Gekochtes Wasser mit Birkenrinde und ein Kräutersud aus Kamille, Schafsgarbe, Salbei und Knoblauch. Damit wollte er den Körper innerlich spülen und die Selbstheilungskräfte bei Fieber unterstützen.


    Von einem weiteren Aderlass hatte Hiob Abstand genommen, da dies den Patienten weiter geschwächt hätte. Die Blutegel hatte er zwischenzeitlich auch abgenommen. Dafür hatte er wie bei einem Kind Wadenwickel angelegt um das Fieber zu senken. Ein altes Hausmittel, das man als Medicus aber auch immer wieder neu patientenwirksam für die Angehörigen und Freunde verpacken konnte.


    Allerdings schien Pluto seine Hand nach dem Optio ausgestreckt zu haben. Das Fieber sank nicht. Aber Hiob wäre nicht der kompetenteste Medicus der Legio I gewesen, wenn er jetzt kapituliert und den Göttern nur noch ein Opfer zur Gesundung des Patienten gebracht hätte.


    Medicus Hiob fühlte den rasenden Puls des Patienten, das Herz schlug sehr schnell und die Atmung war unregelmäßig. Der Medicus entschied sich für zwei radikalere Behandlungsmethoden um das Fieber und die Körpersäfte in den Griff zu bekommen.
    Er ließ Lupus auf der Pritsche mit Seilen fixieren und griff zu seinem Handbohrer mit einer rasiermesserscharfen Metallspitze, wie ihn Schreiner zum Beispiel verwendeten. Da es sich um die Seitenkrankheit handelte und die bösen Säfte sich auf der unteren rechten Körperhälfte ansammelten und langsam den Bauchraum füllten, würde er 2 Löcher in Lupus bohren. Eines in die Seite und eines in den Bauch. Dann würde man Lupus auf umdrehen, damit die verdorbenen Säfte aus ihm heraus laufen konnten.


    Parallel dazu ließ er einen großen Zuber mit sehr kaltem Wasser füllen. In diesen würde man Lupus nach dem Eingriff eintauchen und einige Zeit drin liegen lassen. Das Wasser würden den Körper kühlen und erfrischen und damit dem Fieber entgegen wirken.




    edit=signatur weg
    .

    "Absolutes Stillschweigen! Gut! Ich habe da vielleicht noch jemanden, der vielleicht nicht sonderlich viel Grips hat, aber den die Götter mit viel Glück gesegnet haben. Der Mann kann mir helfen. Ansonsten überlege ich mir einen Plan.


    Der Umfang des Betruges wundert mich eigentlich nicht so sehr. Wir unterliegen einer gewissen Struktur und Überprüfung. Da ist es schwerer so etwas auf lange Zeit durch zu ziehen. Der Täter hat es probiert und festgestellt, daß es klappt. Jetzt versucht er die Kuh so oft wie möglich zu melken, denn er kann sich ausrechnen, daß das nicht auf Dauer gut geht. Also versucht er im großen Rahmen zu unterschlagen. Und sich dann abzusetzen.


    Das Geld wird noch einige Zeit weiter in deren Säcke fließen, aber wir werden dafür sorgen, daß wir es wieder bekommen.


    Ansonsten hätten wir neben dem Bericht an den Kaiser noch den Händler und die Beförderungsliste über die wir uns unterhalten sollten."

    Sim-Off:

    Beschwerden des Herrn Senator werden nicht entgegen genommen, da der Herr Senator für seinen Sohn ja nichts Spektakuläres wollte. :fad:



    Optio Tiberius Lupus schleppte sich schmerzverkrümmt in den frühen Morgenstunden des neuen Tages ins Lazarett. Er spürte, wie er vor Fieber glühte und ihm trotz der Kälte der Schweiss den Rücken und die Stirn herab lief.


    Eine schlaflose Nacht und davor ein Tag voller Schmerzen lag hinter ihm. Jetzt waren die Schmerzen langsam unerträglich geworden. Auch hatte er sich mehrfach übergeben müssen, bis halt nur noch Gallenflüssigkeit kam, nachdem sein Magen leer war.


    Lupus hatte lange mit sich gerungen, ob er das Lazarett aufsuchen wollte. Er wollte nicht, daß sein Vater ihn für einen Weichling oder Drückeberger hielt, wenn er davon erfuhr. Als wenn es nicht ohnehin schwer genug war in dessen Schatten zu leben. Der perfekte Soldat, Tribunus Tiberius Vitamalacus. Ein Vorbild, welches hohe Maßstäbe für ihn setzte und immer präsent zu sein schien. Auch wenn er schon seit langer Zeit in Roma weilte und sie sich nur noch selten sahen.
    Und erfahren würde er es sicher, denn der Praefectus Matinius und sein Vater waren nicht nur Klient und Patronus, sondern auch noch sehr gute Freunde aus der Legio und den Schlachten in Germanien. Die standen sicher in ständigen Kontakt und der Praefectus bespitzelte in sicher.


    Lupus musste eine kurze Pause machen, da die Schmerzen in seiner unteren rechten Seite ein Gehen schier unmöglich zu machen schienen. Er schickte ein kurzes Gebet an Apollo und eines an Asklepios, daß sie ihn beschützen mögen. Die Medici in der Legio hatten einen üblen Ruf. Angeblich waren sie alle gescheiterte Existenzen und Rosstäuscher, die man vor die Wahl gestellt hatte: Dienst in der Legio oder Galeere.


    Er betrat das Lazarett und wandte sich an einen Immunes, der dort über die wenigen Patienten wachte. Diesen instruierte er über seine Beschwerden. Der Immunes legte ihn auf eine Pritsche und ging den Medicus holen.


    Wenig später kam Medicus Hiob verschlafen zu Lupus an die Pritsche.


    “Salve und Shalom, Optio. Ich bin Medicus Hiob aus Palaestina. Was für Beschwerden haben wir denn?”


    Geduldig hörte sich der Medicus an, wie Tiberius Lupus ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht und mit keuchender Stimme seine Beschwerden schilderte. Ein stechender Schmerz der zuerst im Nabelbereich und dem oberen Bauch begonnen hatten und dann in die untere rechte Seite abgewandert war. Dazu Übelkeit und Fieber, sowie Krämpfe. Letztere vermutlich durch die Schmerzen. Aufgrund der anhaltenden Übelkeit hatte der Patient auch seit 1 Tag nichts gegessen, was aber nicht schlimm war. Ein Mensch konnte problemlos 1 Woche hungern bei Magenbeschwerden. Das war nicht schädlich.


    Der Arzt frohlockte innerlich. Das hörte sich nach der Seitenkrankheit an. Der Optio schien ein vielversprechender Probant zu sein, den er weiter beobachten wollte. Das Fieber dagegen war bei einem Erwachsenen ungewöhnlich, denn das traf eigentlich nur in 1 von 3 Fällen zu. Aber warum sollte der Optio nicht zu den 30% mit Fieber gehören.


    “Keine Sorge, Optio. Das wird schon wieder. Deine Körpersäfte sind im Ungleichgewicht und das bekommen wir wieder hin. Zuerst werden wir dich zur Ader lassen, damit das schlechte Blut abfließt. Diesen Prozess der Reinigung unterstützen wir durch das Ansetzen von Bluegeln. Das Fieber bekämpfen wir durch einen Kräutersud aus Kamille und Lindenblüten, den du heiß trinkst. Für den Magen geben wir noch etwas Wermut dazu.”


    Der Medicus machte sich an die Behandlung des Patienten und hielt den Verlauf der “Gesundung” genaustens für sich auf Papyrus fest.

    Der Bote, ein neuer Probatus, kam am Officium des Tribunus an und fragte sich, ob man ihn wieder verarschen wollte. Das Officium des Tribunus lag doch gerade mal ein paar Türen vom Officium des Praefectus weg. Konnte der nicht selber gehen? Oder war das wieder so ein Test, wie Vorgestern, als er den Schlüssel für den Ballista-Schießstand bei einem Optio in der Materialausgabe abholen sollte. Nur gab es weder den Optio, noch den Schießstand. Hoffentlich gab es diesen Tribunus wenigstens.


    Er klopfte und ein junger Kerl, vermutlich auch ein Probatus öffnete.


    "Der Praefectus Matinius wünscht den Tribuns Claudius in seinem Officium zu sehen. Er braucht einige Auskünfte von ihm zu einem Theater in Mantua für einen anwesenden Verwandten des Tribunus."

    “Dein Hauptansprechpartner dürfte der Tribunus Claudius Vesuvianus sein. Er war einer der Hauptverantwortklichen in der Bauphase. Ich werde ihn rufen lassen.”


    Plautius stand auf, ging zur Tür, öffnete diese und instruierte einen Scriba einen Boten zum Tribunus zu schicken. Dann ging Plautius zu einem Regal und zückte einige dicke Unterlagenmappen, Tabellen und mehrere Wachstafeln.


    “Wenn du mich mal einen Moment entschuldigen würdest, während ich mal was ausrechne.”


    Plautius begann zu rechnen und schien bereits nach Sekunden den Besucher vergessen zu haben. Es verging einige Zeit, in der Plautius immer wieder in Tabbellen nachschaute. Dann drehte er die letzte große Wachstafel um, so daß der Besucher die Endzahl sehen konnte:


    44.100.000 Sesterzen
    20.000 Kubikmeter Material


    Um die Rechnung auf den Tafel nachvollziehen zu können mußte man vermutlich Matinius Plautius heißen. Oder Zahlmeister, mathematisches Genie, Mercurius persönlich oder Architectus sein.


    “Es wurden schätzungsweise 20.000 Kubikmeter des zuvor genannten Materials verarbeitet und so wie das Theater jetzt dort steht kostete der Bau 44.100.000 Sesterzen (44,1 Millionen!). Gut für die Stadt Mantua, daß da nicht noch unsere Personalkosten dazu kommen. Ich hoffe die Stadt Mantua ist nicht pleite. Aber Mantua ist ja eine Stadt voller patrizischer Millionäre als Einwohner.”




    Sim-Off:

    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was so ein Bau gekostet hat und wieviel Material das gefressen hat. Aber damit mal Zahlen im Raum stehen, habe ich mal etwas gegoogelt. Ich habe Zahlen für das Kolosseum gefunden.


    Vergleich: Kosten Damals - Heute
    Kolosseum:
    100000 m³ Travertin(Materialpreis): 120.000.000 DM
    Arbeitslohn bei 400.000 Standartblöcken: 1.856.000.000 DM
    für Sonderformate: 1.000.000.000 DM
    Transportkosten (Tibur-Rom): 187.000.000 DM
    Betonfundament: 55.200.000 DM
    übrige Betonarbeiten: 4.800.000 DM
    Statuenschmuck: 3.200.000 DM
    Sonstiges(Sonnensegel, Verwaltung,....): 4.000.000.000 DM
    Summe: 7.226.200.000 DM


    - Das Kolosseum hat 10.000 Stehplätze und 50.000 Sitzplätze. Das Theater in Mantua etwa 13.000. Also dividiere ich durch 6.


    - Die Entfernung Tibus nach Rom beim Materialtransport für das Kolosseum sind 32 km. Es ist anzunehmen, daß die Materialien rund um Mantua besorgt wurden. Also gehen wir mal von gleichen Kosten aus, wobei ich hier nur 40 % tatsächlich ansetze, da der Transport im Wesentlichen durch den Fuhrpark der Legio erfolgte. Erneute Kostenersparnis.


    - Personalkosten sind in Mantua Null, da die Legio gebaut hat und die vom Imperator/Staatskasse bezahlt werden.


    - Statuen, Sonstiges, Marmor, zivile Handwerker habe ich mal zusammen gefasst.



    Es ergeben sich in DM als Währung


    Material: 20.000.000
    Transport: 31.165.000 / angesetzt nur 12.466.000 =40%
    Arbeitslohn: 0, weil Personalkosten Legio
    Betonfundament: 9.200.000
    Sonstiges: Mosaik, Marmor, zivile Handwerker, etc.: 1.335.000


    Ich rechne DM zusammen und rechne mit Kurs 1,95 in Euro um = 22.051.795 Millionen Euro


    Problem: Wieviel ist ein Sesterz heute wert?
    Teilweise gingen die Quellen hier ganz gewaltig auseinander. Ein Teil setzte 1 Euro = 5 Sesterzen an, aber hier ist Macers Einwand nicht ganz von der Hand zu weisen. Für 20 Sesterzen bekommt man eine Tunika, aber für 4 Euro keinen Pullover. Für 1 Sesterz gibt es einen guten Wein, aber für 20 Euro-Cent nicht mal bei Aldi einen Billigwein.


    Da man aber Tunika und Wein schlecht mit einer Großbaustelle vergleichen kann, setze ich mal vorsichtig 1 Euro = 2 Sesterzen an.


    Also kommen wir auf 44,1 Millionen Sesterzen.


    Rundungsdifferenzen ergeben sich, da ich alles ohne Taschenrechner gerechnet habe.

    "Ich bin mir ziemlich sicher. Unsummen trifft es ganz gut, denn ohne Zahlmeister dauert es etwas bis ich das ausgerechnet habe. Verdächtige? Hm, hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir sollten in Betracht ziehen, daß Leute in der Legio mit externen Leuten zusammen arbeiten. Die Gelder werden aus Roma geliefert. Entweder wird dort bereits zuwenig weggeschickt und hier manipuliert nur jemand die Soldlisten in Absprache mit dem, oder die Sesterzen kommen aufgrund unserer gemeldeten Soldlisten hier an und versickern. In diesem Fall müßte die Person oder die Personen Zugriff auf unsere Listen haben. Und ich glaube nicht, daß es die Offiziere ab einem Centurio nach unten abwärts sind. Ein Centurio läuft doch zu sehr Gefahr aufzufallen, wenn er anstelle von 100 Mann plötzlich eine Soldliste für 120 und mehr Leute vorlegt. Also sitzen die Leute höher.


    Hier kommen mehrere Leute in Betracht: Du, ich, die Tribuni, die Zahlmeister und vor allem eine ganz unverdächtige Gruppe von Soldaten, die unentbehrlich sind und alles Wissen, weil es durch ihre Finger geht. Die Leute sitzen in unseren Archiven und sogar in deinem Vorzimmer. Ich rede von unseren Scribas! Wer sonst hat Zugriff auf alle Informationen und fällt nirgends auf. Deshalb habe ich die Sache bislang auch geheim gehalten.


    Wie sollen wir die Zahlungen einstellen? Es müßte praktisch parallel geprüft werden, ob in Roma zuviel Geld rausgeht. Und wenn wir laut Alarm anschlagen, tauchen die ab. Wir könnten eine Art Buchprüfung machen, aber bist du dazu in der Lage? Wir sind nur 2 Leute. Dazu bräuchten wir Spezialisten oder ehemalige Aedile. Und es muß alles schnell gehen, damit die Täter weder verschwinden, noch Spuren beseitigen können. Und das wird schwer, wenn es tatsächlich die Scriba sein sollten. Die sind uns hier mit ihren Kenntnissen Unterlagen zu korrigieren ein paar Schritte voraus.


    Außerdem stellt uns der Punkt in einer anderen Sache vor Probleme. Nämlich hinsichtlich des Punktes “Besondere Vorkommnisse” in diesem Bericht hier für deinen nächsten Besuch in Roma, der nur noch gesiegelt und mit einem Datum versehen werden muß.”


    Plautius übergab dem Legatus eine sehr große Wachstafel.




    Von
    Legatus Legionis
    Decimus Livianus
    Castellum der Legio I Traiana Pia Fidelis, Mantua, Italia



    An
    Imperator Augustus
    Ulpius
    Domus Flaviana
    Palatium Augusti, Roma, Italia



    Turnusmäßiger Bericht an das Oberkommando der imperialen Streitkräfte



    Salve Imperator Augustus!


    Hiermit meldet die Legio I Traiana Pia Fidelis volle Einsatz- und Kampfbereitschaft zum ewigen Ruhme des Imperiums.


    Effektive Sollstärke: 5961 Mann


    Infanterie: volle Sollstärke der Kohorten


    Probati: volle Sollstärke wird angestrebt, es liegt eine Differenz von zur Zeit 39 Probati vor.


    Reiterei: volle Sollstärke, jeder Eques hat ein Pferd


    Artellerie: alles Kriegsgerät im Bestzustand bei normaler Bestückung.


    Moral: gut


    Ausrüstung: gut


    Verpflegung: gut


    Zustand des Castellums: sehr gut


    Lazarett: nicht ausgelastet


    Besondere Vorkommnisse: keine


    Anregungen:
    - Kampfeinsatz der Legio I zwecks Ausdehnung der Grenzen des Imperiums
    - Besuch des Imperator Augustus bei der Legio I zwecks Anhebung der Moral auf “sehr gut”


    Problematiken:
    Die Versorgung der Reiterei mit neuen Pferden auf den lokalen Märkten ist so beschissen, daß wir in Kürze in Engpässe mit neuen Pferden geraten könnten. Das Problem wird nun angegangen, indem wir den Einkaufsradius auch auf außerhalb der Provinz Italia erweitern.



    Gezeichnet:
    Legatus Legionis Decimus Livianus, Legio I, Mantua
    &
    Praefectus Castrorum Matinius Plautius, Legio I, Mantua

    Plautius seufzte innerlich. Wie hatte er diesen Moment in der letzten Zeit ersehnt. Langsam beugte er sich vor und küsste Medeia, während seine Hand sanft über ihre Wand strich und seine andere Hand über ihre weichen Rundungen glitt.


    Verdammt! Wie kam denn die Hand an die Rundungen und jetzt an Medeias unteren Rücken? Sie schien sich auf geradezu mysteriöse Weise selbstständig gemacht zu haben, so daß Plautius sie erst einmal wieder bewusst an sich nahm. Er versuchte sich zu beherrschen, obgleich der Kuss wie ein unstillbares Feuer in ihm wütete und nach neuer Nahrung verlangte. Vielleicht erst einmal ein kleiner Themawechsel entschied Plautius.
    Er seufzte.


    „Medeia, meine Muse, ich glaube ich habe genug Narben aus den Kämpfen am Körper, dass es für uns beide reicht. Ich kann Dir Stellen an mir zeigen, da wirst du dich an eine Landkarte erinnert fühlen, so viele Narben sind da. Was für ein Opfer ist das denn? Ich vermute mal, dass du den griechischen Göttern huldigst, aber welche Gottheit verlangt denn solche Selbstverstümmelungen? Du hättest verbluten können. Dieser eine Schnitt hier ist sehr tief. Ich werde später eine Wundsalbe mit Kräutern aus Germania auftragen. Sie lässt Wunden gut heilen und verhinderte viele weitere Narben. Und ich würde dich gerne morgen abend zum Essen in meiner Casa einladen. Allerdings wird es hinsichtlich unseres ersten Treffens in Germania nur noch den Nachtisch geben. Wenn du willst kann ich Dir dann auch meinen Ableger der Bibliothek von Alexandria zeigen. Bücher und Schriftrollen wohin man schaut.”


    Die letzten beiden Sätze hauchte Plautius sanft in Medeias Ohr und seine Nasenspitze strich sanft über ihren Hals. Schnuppernd sog er ihren Duft ein. Sommerblumen! Nur welche? Rosenöl?


    Argh! Seine Hand lag ja schon wieder auf Medeias Hüfte, so nah an dem Hintern, der Venus neidisch werden lassen konnte.


    Plautius lehnte sich etwas zurück, schaute sich um und fing dann an zu lachen. Zuerst leide, dann laut und schüttelte den Kopf.


    “Plautius, was bist du für ein Idiot. Du hast nichts von Agrippa gelernt.” sagte er zu sich und schaute wieder Medeia an.


    Und wieso hatte er die Hand noch nicht zurück gezogen? Der Gedanke an die Hand schob dann auch etwas die Überlegung zur Seite, ob er mit dem Dolch das Gewand von Medeia genauso leicht auftrennen konnte, wie den Verband. Huch! Was für ein Gedanke.

    “Genau diese Antwort hätte ich ad hoc auch gegeben. Und genau damit scheinen gewisse Leute auch zu rechnen. Unserer derzeitige tatsächliche Personalstärke beträgt 5961 Mann. Vom neusten Probatus bis zum Legatus. Inklusive Reiterei und Immunes. Laut Soldliste haben wir aber 6289 Mann für die wir Sesterzen beziehen. Nur wo taucht der Überschuss in echten Münzen auf, wenn die Offiziere ihr eigenes Gehalt bekommen haben und die Zahlmeister die Summen für die Soldaten ausgeben? Entweder kommt zuwenig aus Roma an, obgleich wir mehr bekommen sollten oder wir haben eine Latrine, wo die hier im Lager auf Nimmerwiedersehen verschwinden.


    6000 Mann bedeuten logischerweise auch 6000 Essenrationen am Tag. Und hier kam ich der Sache erst auf die Spur. Bei der Vorratsplanung für die Wintervorräte habe ich mangels Erfahrung nicht einfach die Liste und Mengen des Vorjahres genommen, sondern selbst ermittelt und nachgerechnet. Ich kam dabei auf einen Tagesverbrauch von 6400 Rationen, wenn ich es runter breche. Bei nur 6000 Mann hätten wir also noch viele Vorräte übrig haben müssen, aber die Lager waren im Verhältnis gesehen leer. Jetzt überschlage mal 400 Rationen am Tag hoch auf den Jahresverbrauch. Was für Mengen laufen da an uns vorbei und unsere Legio besteht nicht gerade aus 6000 überfetten Männern. Und selbst wenn ich einen gewissen Unterschlagungsschwund der Offiziere hochrechne, komme ich nicht auf 400 Rationen am Tag. Bei den Maultieren zählen wir noch nach, aber da fehlen auch welche.


    Die Betreffenden scheinen sich dabei in Sicherheit zu wiegen und darauf zu vertrauen, daß du dich um so etwas nicht kümmerst. Die Zahlen sind in den letzten Monaten kontinuierlich gestigene. zur Zeit von Praefectus Aurelius und dem vorherigen Legatus scheint alles noch in einem gesunden Maß gewesen zu sein. Richtig gierig werden die Unterschlager erst seit rund 5 Wochen. In dieser Zeit sind 1 Tribunus, 3 Centuriones und 2 Optios dazu gekommen. Den Optio Tallius Priscus gibt es jetzt gleich 3x auf der Soldliste. Ansonsten sind es Legionäre und Probati, wo es nicht so auffällt. Darunter insgesamt sehr viele Immunes.


    Bei den Rationen kann ich mich vielleicht noch verrechnet haben. Das müßtest du mit deiner Erfahrung mal nachrechnen, aber bei den Soldlisten bin ich mir sicher. Und ich kenne definitiv keinen Tribunus Marcus Ignoratius Lucidus. Der wäre mir in den letzten 5 Wochen sicher einmal über den Weg gelaufen. Soviele Tribuni haben wir auch nicht, daß man sich deren Gesichter nicht merken kann."

    “Ich kann Dir nicht alle Fragen beantworten. Als ich mit dem Legatus aus Hispania von der Legio IX zur Legio I versetzt wurde, war der Bau bereits im Gange. Soweit es mir bekannt ist stellten wir auch nur der Stadt Mantua das Baupersonal zur Verfügung. Unentgeltlich wenn du so willst, denn die Legionäre werden ja vom Imperator bezahlt und sie waren beschäftigt. Bauvorhaben seitens der Legio durchführen zu lassen ist ja nichts ungewöhnliches. Was die Bauzeit betrifft, so habe ich hier noch eine Kopie einer Wachstafel von Tribunus Claudius. 10 Monate. Der Tribunus war an dem Bau und der Planung maßgeblich beteiligt. Desweiteren kann Dir Optio Tallius sicher viele Informationen geben. Über die Materialmenge, Herkunft und Materialart kann ich Dir keine sofortige Auskunft geben, zumal dies auch nur teilweise in unseren Zuständigkeitsbereich fiel. Für die Materialkosten kam die Stadt Mantua auf. Das Theater kann übrigens von Dir besichtigt werden. Die Baumaterialien verstehen sich von selbst. Sand, Holz, Stein, Beton. Ich kann noch einmal nach dem Tribunus schicken lassen, wenn du willst. Die Antworten kriegen wir raus. Ansonsten kann ich als Architectus natürlich auch selbst die Materialien in etwa für einen Bau mit 13.000 Zuschauern hochrechen, denn ich weiß ja, wie das Theater fertig aussieht. In sachen Luxus gibt es einige Mosaike, welche die örtlichen Handwerker anfertigen und Marmor wurde selbst für die Verhältnisse von Mantua bescheiden eingesetzt."




    Schlussbericht zum Bauprojekt "Amphitheater"



    Nach nur zehnmonatiger Bauzeit (davon zwei Monate Stillstand wegen Frost) konnte der auf der Legion lastende Anteil der Arbeiten bei dem oben genannten Projekt - nämlich die Erstellung des Rohbaus inklusive der uns möglichen dekorativen Steinarbeiten - abgeschlossen werden. Für die noch ausstehenden Mosaik- und weiteren Verschönerungsarbeiten wollte die Curia aufkommen, da die Legion nicht über derartige Fachkräfte verfügt.


    Als noch ausstehende Arbeiten sind die Fertigung der Zuwege und damit die Beseitigung der Baustraßen sowie die Aufforstung und Gestaltung des Umfelds in unmittelbarer Nähe des Theaters zu nennen.



    gez.
    H. Claudius Vesuvianus
    Tribunus Angusticlavius

    Sim-Off:

    Ich war zu müde um bis 00.01 auf der Lauer zu liegen. =)



    *im Officium der Legio I in seine Terminwachstafel schaut und sich selbst die Frage stellt warum der heutige Tag mit „Ganz wichtig!“ im Kalender steht.*


    *Ins Officium des Legatus verschwindet und mal fix einen Blick in dessen Terminwachstafel wirft. Nix! Sehr sonderbar … ?(*


    *Sich schnell mal mit einem Scriba austauscht. Oha! Sich erinnert !!!!!*


    *schnell auf den Marktplatz von Mantua rennt und dabei Centurio Avitus und seine I Centurie auf der Strasse ganz alt aussehen lässt. Lahmärsche!*


    *Einkäufe erledigt und ganz schnell zu einer Herberge läuft*


    *Legio I mit 5 Kohorten vor der Herberge aufmarschieren lässt*


    *Sich zuerst bei ihrer Sklavin erkundigt, ob Artoria Medeia „gesellschaftstauglich" ist, da Frauen da sehr eigen sind.*


    *Bestätigung postiv*


    *Treppe hochrennt, Tür eintritt, Blumen, Kuchen und Geschenke in die Luft wirft*


    *Zu Medeia hin rennt, schnelles Küsschen gibt*


    *Alle Geschenke, den Kuchen und Blumen aus der Luft wieder auffängt. Sich dabei unauffällig nach einem weiteren Geburtstagskuchen umschaut. Negativ. Hoffentlich mag sie einen Honig-Obst-Kuchen*


    *Gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz langes Küsschen gibt*



    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!



    *Fenster öffnet und den Soldaten den Befehl zum Singen gibt*


    *Feststellt, daß 3000 Mann unglaublich falsch singen können. Aber das dafür um so lauter*



    =)




    .edit=grummel - animiertes icon geht nicht - grummelgrummel

    Sim-Off:

    Nicht aufregen, Aristides, nicht aufregen. Geduld ist eine Tugend und wer nicht warten kann, weil es bei den anderen mal länger dauert ...


    <<<"Salve, Praefectus. Ein Spezialauftrag? Und es hat mit den Archiven zu tun. Nun, ich bin ganz Ohr."<<<



    „Optio! Ich muß wissen, wieviele Mann wir ganz genau auf der Soldliste haben. Insbesondere die Zahl der Probati brauche ich dafür von Dir. Wieviele sind es und wie hoch sind hier die Fluktuationszahlen? Ich brauche auch eine Namensliste von denen. Und ich brauche die Zahlen für die letzten Wochen und Monate. Und dann wendest du dich bitte mit deinen Kontakten mal an die Materialverwaltung. Speziell an die Leute, welche die Ausrüstung ausgeben. Hier müssen wir feststellen, ob es Abweichungen gibt. Im Vertrauen, Optio, wir scheinen mehr Leute auf der Soldliste zu haben als wir wirklich sind.“

    Plautius betrat mit einem seiner Scriba den Schulungsraum. Offensichtlich ging es gerade erst los. Er nickte dem Tribunus zu, ging mit dem Scriba in die letzte Reihe und nahm Platz.


    „Du solltest den Tribunus später nach den weiteren Lehrveranstaltungen fragen. Und dann müssen wir zusehen, daß wir meine Termine so schieben, daß die Schulungen rein passen und ich etwas Luft vor den Veranstaltungen habe, damit ich rechtzeitig komme.“ sagte er leise zu dem Scriba.


    „Das wird sehr schwer, zumal wir ja etwas Zeit für Artoria Medeia frei halten wollen. Das war zumindest dein Wunsch. Du liegst im Moment total zu und da sind noch keine außerordentlichen Gespräche mit dem Legatus oder Besuchern vorgesehen. Aber in etwa 10-12 Tagen wird es erfahrungsgemäß besser, denn dann sind viele Arbeiten abgeschlossen und wir können in die Winterpause gehen. Du wirst feststellen, Praefectus, daß die Termine dann schlagartig abnehmen. Erst im Frühjahr steigt die Arbeit für uns dann wieder schlagartig an.“ entgegnete dieser.


    „Oh ihr Götter, wo bin ich nur gelandet, daß ich jetzt schon meine Termine planen muß wie ein Politiker ...“ stöhnte Plautius.


    Dann folgte er aufmerksam dem Unterricht und entspannte sich dabei.

    „Der Fall ist recht interessant und bislang bin ich erst noch auf der Spur der Unterschlagung. Es ist schwer zu agieren, wenn man nicht weiß wem man trauen kann. Ich lasse gerade an 3 Stellen parallel anfragen und ermittele, wobei die Leute nichts voneinander wissen und wir auch alle selber noch einmal überprüfen müssen. Die einzige Basis im Moment ist, dass wir beide uns über den Weg trauen können.


    Stell Dir jetzt einmal vor, dass ich der Imperator wäre und ich würde Dir folgende Frage stellen:


    „Legatus Decimus! Wieviele Männer Infanterie hat deine Legio und wie viel Mann Reiterei hast du? Wieviele Tribuni, Centuriones und Optiones hast du genau? Ich, Imperator Ulpius, will mal Zahlen hören.“


    Was wäre deine direkte Antwort in Zahlen an den Imperator auf der Basis deines jetzigen Wissens? Ohne dass du dich noch einmal genau informieren kannst, weil du gerade alleine vor ihm im Palast in Roma stehst.“

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    [quote]Original von Camillus Matinius Plautius
    Bei uns sitzen ein Rudel Jungspunde im Senat drin. Das ist kein Rat fetter, alter Männer mit grauen Haaren und Glatzen. Na ja, den ein oder anderen alten Sack wie Agrippa, Commodus oder Quarto gibt es. Aber viele Charaktere sind jung.

    ...
    Da hast du dir also ein komisches Beispiel ausgesucht... ;)
    (Abgesehen davon stimmt deine Behauptung nicht. Klick dich durch die Charakterbeschreibungen der Senatoren durch, dann siehst du, daß die meisten älter sind als 40.)
    quote]


    VETO! Hubi, VETO! ;)


    Laut Verzeichnis sind es zur Zeit 16 SenatorInnen.


    2 Senatoren, Hungi und Vinicius Lucianus, geben kein Alter an. Aha, sehr verdächtig. Lassen wir die mal raus und schauen uns den Rest an.


    4 Senatoren sind älter als 40 Jahre. Und der Rest?


    Meridius <40
    Victor < 40
    Livianus < 40
    Octavius Maximus <30
    Aelia Adria <40
    Macer <40
    Tiberia Livia <30
    Felix <40
    Ulpia Drusilla <40


    10 von 14 sind unter 40 Jahren. Ergo 71%.


    Sind Hungi und Lucianus >40, dann ändert sich die Quote in 10 von 16 gleich 62,5% unter 40 Jahren. Hm, das erscheint mir immer noch nach der Mehrheit.


    Nehmen wir die 3 Frauen raus, die ja laut einigen Männern und Historikern im IR dort nichts zu suchen haben und geben wir Hungi und Lucianus ein Alter >40, dann bekommen wir nur noch 13 Senatoren, wovon 5 unter 40 Jahren sind.
    5 von 13 = 38%. He, du hast Recht Hubi. ;)


    Na dann hoffen wir nur mal, daß Hungi und Lucianus >40 sind, denn bei 7 von 13 hättest du wieder 53% unter 40. :P



    Die "Meisten" ist andererseits ein etwas ungenauer Begriff. :D



    edit: @Hubi: bevor du zu den Herztropfen greifst oder dich aufregst. Ich bin seit 3 Tagen an einem Processcontrolling dran. Zahlen können ein unglaubliches Mysterium sein, das man nach Belieben verdrehen kann. :wink: