Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Plautius erreichte nach seinem Besuch der Villa Tiberia müde und gereizt die Casa Matinia.


    “Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob sich das faule Sklavenpack in unserem Hause noch an mich erinnert. Sicher freuen die sich wieder, daß ich mal wieder da bin.” brummte Plautius zu sich selber.


    Dann klopfte er an das Tor der Casa.


    KLOPF! KLOPF! KLOPF!


    “Öffnet das Tor und wehe ich bin bei 3 angelangt und es ist immer noch zu. Matinius Plautius ist wieder da und diesmal bin ich nicht mehr so nachsichtig, wie das letzte Mal wenn es lange dauert! 1..... 2..... ”

    Plautius nahm Haltung an.


    “Salve Tribunus! Oder vielleicht sollte ich besser Senator sagen. Ich hörte man hat dich vom Tribunus zum Politiker “degradiert”. Und offensichtlich sind wir schon so weit, daß Titus dich im Kampf schont, wenn ich mir den letzten Schlagaustausch anschaue. So viel Feingefühl hätte ich Titus gar nicht zugetraut. Vermutlich der Respekt vor deinen erstren grauen Haaren und deinem Zivilistenbauch. Allerdings fürchte ich, daß ich nicht für den Austausch von Scherzen Tag und Nacht von Mantua hierhier geritten bin.


    Ich komme offiziell im Namen der Legio I hinsichtlich einer Familienangelegenheit und ersuche dich um ein Gespräch. Alleine!”


    Plautius Stimme war bei dem letzten Satz merklich kühler geworden. Auch sein ernstes Gesicht spiegelten jetzt eher die soldatische Berufshaltung eines Mannes wieder, der sich schwerer Entscheidungen und schlechter Nachrichten bewusst ist.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    Ein junger Mann zu Pferd erreichte am späten Nachmittag dieses Tages das Castellum der Legio I. Er war, der kalten und unfreundlichen Witterung entsprechend, dick eingepackt und bis oben hin vermummt. Als er schließlich direkt vor dem riesigen Tor stand und die Wache auf ihn zukam, schob er den festen Leinenschal etwas nach unten, um sein Gesicht frei zu legen und deutlich sprechen zu können.


    “Salve! Mein Name ist Iunius Silanus und möchte den Legatus Legionis Decimus Livianus sprechen.“



    Die Wachen am Tor, welche sich nicht gerade in der warmen Wachstube beim Würfeln wärmen konnten, waren noch viel dicker bei dieser Kälte eingepackt als der Reiter. Die Witterung hatte zu sichtlichen Auswüchsen hinsichtlich einer “nicht vorschriftsmäßigen Bekleidung” geführt. Die Männer trugen Handschuhe, Beinkleider, Schals und auch die Ohren schienen unter den Helmen geschützt worden zu sein. Der eiskalte Wind war zur Zeit das Hauptproblem. Gegen die trockene Kälte war ansonsten ja nichts einzuwenden, aber dieser schneidende Wind ...


    Ein Wachposten wandte sich an den Reiter, zu dem er aufschauen mußte. Ein Umstand, welcher dem recht kleinen Wachposten sehr zu mißfallen schien. Vielleicht lag es aber auch nur am Wind, daß er so ein grimmiges Gesicht machte.

    “In welcher Angelegenheit willst du den Legatus sprechen? Der Legatus ist ein vielbeschäftigter Mann. Den kann nicht jeder sprechen.”

    Plautius blieb ungerührt bei der Aussage des Legatus.


    „Ich kenne den Senator nicht persönlich. Mit Politikern und senatoren habe ich wenig zu tun, mein Bruder und der ein oder andere Neffe reicht mir da vollkommen aus. Geschäftlich ist mir Senator Germanicus auch noch nicht in die Quere gekommen. Ich habe mein bescheidenes Auskommen bei meinen Betrieben. Lupanare gehen immer, insbesondere wenn man sie sauber und seriös führt, und meine „glücklichen Kühe“ erfreuen sich in Roma großer Beliebtheit. Durch den Weg von Mantua nach Roma wird das Fleisch fester und die Leute haben mehr zu kauen. Kann aber auch an der Grasqualität hier in Mantua liegen.“


    Plautius überlegt kurz. Der Senator war verheiratet? Er hatte sich bei seinem letzten Besuch in Roma mit Medeia einmal über Decima Lucilla und den Senator unterhalten, nachdem Aristides sich auf dem Weinfest bei Medeia an Decima Lucilla rangeworfen hatte. Hatte er eine Ausgabe der Acta verpasst, wo über die Hochzeit geschrieben wurde? Egal, er würde sich später bei Medeia über den neusten Klatsch aus Roma berichten lassen.


    „Ich habe noch zwei letzte Punkte, Legatus, was die personelle Situation betrifft.


    1. Was fangen wir mit dem Centurio der CU, Octavius Sura, an? Soll ich ihn erst einmal degradieren und wieder auf den Exerzierplatz stellen? Centurio Artorius Avitus braucht aber auch noch für die I. Centurie der I. Kohorte einen Optio. Ansonsten würde ich den Mann gerne als verdeckter Ermittler in unserer Unterschlagungssache nutzen. Als Vertreter der CU sollte er sich mit Berichten, Beobachten verdecktem Schnüffeln ja auskennen.


    2. Centurio Artorius Avitus spricht sich dafür aus Aurelius Galerianus aus dem Dienst zu entlassen. Seine Ausbildung zeigt keinerlei Fortschritte und der Centurio vermisst eindeutig eine Eignung für den Dienst. Eine längere Beobachtung und ein sich Bemühen um den Aurelier seitens der Ausbilder ging dieser Aussage voraus.“

    Plautius hatte gerade seinen Helm aufgesetzt und dem dicken Rufus seinen Reiseumhang gegeben, als die Porta geöffnet wurde. Er wandte sich an den Türöffner.


    „Salve! Ich bin Praefectus Castrorum Matinius Plautius, Legio I Traiana Pia Fidelis. Ich wünsche Senator Tiberius Vitamalacus seitens der Legio Prima in einer wichtigen und dringenden Familienangelegenheit zu sprechen. Unverzüglich!“



    Sim-Off:

    bild kommt nicht, da steht nur der link. 8o

    Plautius hatte Roma erreicht. Es war ein Gewaltritt der besonderen Art gewesen und sein Hintern und seine Beine fühlten sich an, als ob sie nur aus rohem Fleisch bestanden. Es lebe die Infanterie – für immer und ewig – sagte er bestimmt zum 1000. Mal zu sich selbst.


    Er war die Strecke Mantua nach Roma mit einigen Begleitern als Geleit fast ohne Pause durchgeritten. Die Pausen beschränkten sich auf Essen, Pferdewechsel und Latrinenbesuche. Wieder hatte er festgestellt, dass man sogar im Sattel schlafen konnte ohne vom Pferd zu fallen. Aber die letzten Tage hatten auch ihren Tribut gefordert. Er fühlte sich mehr tot als lebendig.


    Die Pferde hatten sie an Stadtrand zurück gelassen. Während die Männer sich für 1 bis 2 Tage in das Leben von Roma gestürzt hatten, hatte Plautius den unaufschiebbaren Dienstgang zur Villa Tiberia angetreten. Seinen Legionsmantel hatte er gegen einen weiten Umhang mit Kapuze getauscht unter dem er seine Waffen und Rüstung trug. Sein Helm hing an dem kleinen Rucksack, welchen er bei sich führte. Böse Blicke des Praefectus und auch die riesige Gestalt des dicken Rufus in seinem Windschatten in ähnlicher Aufmachung hatten jede Belästigung Dritter oder viele Fragen direkt im Keim erstickt.


    Zuerst würde er die Villa Tiberia aufsuchen und danach noch kurz der Casa Matinia einen Besuch abstatten. Er sehnte sich nach einem Bad und einem richtigen Bett.


    Er erreichte die Porta. Es war zwar noch sehr früh am Morgen, aber zur Not würde er ein paar Leute halt aus dem Bett werfen. In der Legio war man jetzt schon längst auf den Beinen. Warum also nicht auch ein Senator. :D



    KLOPF! KLOPF! KLOPF!

    Der Medicus betrachtete den Soldat, besah sich dann dessen Füsse. Die sahen doch ganz normal aus. Kein Wundbrand, keine Erfrierungen, kein offener Belastungsbruch. Lediglich die typischen Spuren, die man so hat, wenn man zur Infanterie gehörte. Hiob kam zu dem Schluss, dass der Mann ein Simulant war. Er seufzte. Es war wohl mal wieder an der Zeit ein drastisches Exempel zu statuieren.


    „Das sieht echt übel aus. Warum bist du mit diesen Füssen nicht früher gekommen? Normalerweise behandelt man wunde Füsse, indem man die offenen Wundstellen zuerst mit Essigwasser gründlich säubert und dann mit Honig bestreicht. Alternativ kann man auch ein warmes Fussbad mit sehr viel Salz im Wasser nehmen. Das Salz sorgt dafür, dass die Wunden sofort verkrusten und sich so schließen.


    Aber leider kommst du erst in einem sehr späten Stadium. Das sieht mir schon nach Wundbrand im Endstadium aus. Tja, da werden wir die beiden Füsse unterhalb des Knies amputieren müssen. Wer ist denn dein Vorgesetzter, damit ich den informieren kann? Und leg dich da hinten schon mal auf den Tisch. Ich gehe nur mal schnell die Knochensäge holen und lasse das heiße Pech für das ausbrennen der Stümpfe vorbereiten.“ erklärte Hiob mit ernster Stimme.


    Der Medicus wandte sich ab und verschwand kurz in einem Nebenraum des Hospitals. Schnell erhoben sich einige „Patienten“ von der Bank und verschwanden „geheilt“ wieder durch die Tür.

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...
    „Das wage ich zu bezweifeln, miles!“
    ...
    „Ave praefectus, ich bringe Dir Octavius Sura, centurio der cohortes urbanae. Legatus Decimus hat eine Versetzung selbigen centurio zur legio prima angeordnet, Herr!“



    "Vielen Dank, Optio. Ich habe Octavius Sura bereits erwartet und werde mit ihm seinen neuen Rang direkt besprechen. Auf dieses Gespräch freue ich mich schon. Anschließend lasse ich Dir umgehend eine Mitteilung für deine Unterlagen zukommen. Ich bringe sie am besten persönlich vorbei, damit du deine Unterlagen zeitnah auf den neusten stand bringen kannst. Dann mal rein mit dem Mann. Mal sehen wie er sich zu unseren Degradierungsplänen äußert, Versetzungsgenehmigung durch den Legatus hin oder her."

    „Hm, ich hatte bei der Entscheidung der Götter, was ich auch für eine gute Wahl der Entscheidungsfindung halte, eigentlich weniger an den Vogelflug oder die Innereien eines Tieres gedacht. Juppiter möge es mir nachsehen, dass ich es mit Mars halte. Ich dachte bei einer Götterentscheidung eher an einen bewaffneten Zweikampf bis nur noch einer steht vor dem Mars Ultor Tempel bei Fackelschein um Mitternacht. Und der Sieger wird unser neuer Princeps, weil Mars ihm gewogen ist. Und gegen einen rituellen Zweikampf wird nicht mal die CU was sagen, sofern sie überhaupt dann auftaucht.“ meinte Plautius emotionslos.


    Plautius hatte keinen Zweifel, dass der Artorier den Didier in Grund und Boden prügeln würde, wenn er tatsächlich mit Artorius Avitus verwandt war. Und ein solches Urteil war eindeutiger als das Warten auf die Beisitzerstimmen, von denen zwischenzeitlich einige eingeschlafen zu sein schienen.



    Plautius lachte.


    "Hast du schon mal überlegt Advocatus zu werden? Aber du hast Recht. Der Hintergrund war halt, daß die einfachen Dienstränge mehr Schreiben können, ohne daß es sie finanziell stark belastet. Mit 10 bzw. 30 Sesterzen in der Woche macht man keine großen Sprünge. Bislang gab es keinen Offizier, der die Wertkarten mißbracht hat. Und solange es keine Probleme gibt, lassen wir es halt mal laufen."

    "Nun, es obliegt mir nicht, die Verantwortlichen der Stadt Mantua für den Theaterbau zu kritisieren, aber da stehen viele Millionen Sesterzen jetzt als Bauwerk auf der Wiese. Als Duumvir weisst du aber ja sicher genau, wie teuer das bisherige Projekt ist. Bei den bisherigen Kosten hätten mich 4 Millionen für die Außenanlage auch nicht mehr gewundert.


    Wegen dem neuen Bauprojekt spreche ich bei dem Legatus bei Gelegenheit vor. Allerdings wäre es mir dann hilfreich, wenn ich Zahlen hätte, sobald du welche hast. Von weiteren Bauprojekten ist mir bislang nichts bekannt. Kann aber noch kommen. Die Legio I ist bei Bauten jeder Art sehr beliebt."

    Plautius hatte sich bei den Jubelrufen zurück gehalten und erst einmal alles auf sich wirken lassen. Begeisterung schön und gut, aber es war auch gut alles erst einmal nüchtern zu betrachten.


    Plautius nickte.


    „Legatus! Jawohl, Legatus!“


    Er wandte sich an die versammelte Truppe und ließ seine juppitergleiche Stimme erklingen, damit ihn auch der Soldat in der letzten Reihe noch hören konnte.


    „MILITES STATE!“


    „Im Anschluss an das Wegtreten haben alle Soldaten ihre Unterkünfte und ihre komplette Ausrüstung für eine Überprüfung durch die Tribuni und Centuriones bereit zu halten. Diese ist auf Vollständigkeit zu überprüfen. Mängellisten sind unverzüglich durch die Centuriones beim Materiallager einzureichen, damit die fehlende Ausrüstung ersetzt werden kann. Reperaturen sind unverzüglich durchzuführen.


    Der Legatus gewährt den Soldaten der Legio I einen Tag Sonderurlaub, welcher in Mantua oder der näheren Umgebung verbracht werden kann. Im Bedarfsfalle haben sich alle Männer unverzüglich wieder im Castellum einzufinden.
    Es obliegt den Centuriones diesen Urlaub zu verweigern, wenn der unbefriedigende Zustand der Ausrüstung oder Unterkunft dies rechtfertigt.


    Desweiteren haben die Centuriones dafür zu sorgen, dass durch eine Restmannschaft der normale Tagesbetrieb weiter geht. Die derzeitigen Wachmannschaften führen ihre Schicht ganz normal zu Ende.


    MILITES ABITE!“

    Plautius ließ seinen Blick über die Männer schweifen, sagte aber nichts. Keine Reaktion ließ erkennen, ob er von der jeweiligen Eingruppierung überrascht war, nachdem er sich selber in die Gruppe „Turm oder Geschütz gebaut“ eingeordnet hatte. Zumindest Geschütze hatte er schon gebaut.


    Dann begann er sich einmal einen genaueren Überblick über das Material zu machen und vor allem begann er mit der Suche nach dem Werkzeug, das offensichtlich auch sehr gut versteckt worden war.

    Medicus Hiob Ben Samuel bog um die Ecke und musterte die lange Bank voller Soldaten. Er seufzte. Simulanten! Heute traf man jeden Tag hier immer nur Simulanten.



    „Soldat! Was fehlt Dir denn?“
    „Ich kann seit 2 Tagen nicht scheissen.“
    „Nimm 7 Esslöffel Olivenöl und dann geht es wieder. Der Nächste!“



    „Medicus, ich komme meinen Verband wechseln zu lassen.“
    „Ah, gut. Durchgehen. Der Sanitäter macht das gleich. Der Nächste!“



    „Was fehlt Dir?“
    „Ich hatte gestern eine Schlägerei mit Priscus. Seitdem tut die untere Rippe so weh.“


    Hiob tastete die Rippe ab. Der Soldat biss die Zähne zusammen. Vielleicht hatte Hiob aber auch nur kalte Hände.


    „Das ist nur eine geprellte Rippe. Ich rate nicht zu lachen, keinen Sex, keine Schlägereien und in 2-3 Tagen ist alles wieder in Ordnung.“



    Hiob wandte sich an Probatus Lucullus.
    „Und weswegen kommst du?“

    Plautius nickte, griff neben sich und entnahm seinen Unterlagen 3 Dienstakten, welches die Akten der Beförderungskandidaten waren.


    „Ich war schon mal so frei, die Akten mitzubringen. Optio Tullius Priscus habe ich im Auge und sehe ihn nach wie vor als einen Kandidaten an. Ich bleibe dran und halte dich auf dem Laufenden.


    Der Leichnam von Tiberius Lupus bedarf wohl noch einer gewissen Präperationszeit. Ich wollte daher voraus reiten, seinen Vater persönlich informieren und so schnell wie möglich wieder zurück kehren. Die Leiche lasse ich durch den Bestatter separat nach Roma transportieren. Als Frachtgut über den Cursus Publicus halte ich die Überführung für geschmacklos. Insofern könnte ich jederzeit aufbrechen. Die andere Sache kann ja noch im Nachgang erfolgen.


    Was den Brief von diesem Händler betrifft. Ich halte seine Anfrage grundsätzlich für gut. Eine Legio braucht immer zuverlässige Lieferanten und ich bin sicher, dass du dich mit ihm auch wegen einem passablen Preis einigen kannst. Du drückst ihn ordentlich, aber gleichzeitig macht der Mann durch unseren hohen Bedarf ja auch noch seinen Gewinn und hat dauerhafte Abnehmer.
    Unanhängig davon würde ich aber bei den Aedilen in Roma Erkundigungen über diesen Mann einziehen lassen. Das würde ich aber bei jedem anderen Anbieter auch tun, auch wenn er kein Ausländer ist.
    In einem Punkt hat die Sache aber einen faden Beigeschmack. Der Lieferant ist Ausländer und stammt aus Tylus oder sonst einem östlichen Barbarenland. Verstehe mich nicht falsch. Ich gehöre nicht zu den Leute, die propagandieren „Römer kauft nur bei Römern“, aber ich bevorzuge in der Regel eine Bedarfsdeckung durch den lokalen Markt. Warum soll ich mir Sandalen aus Ägypten kaufen, wenn ich dieselbe Qualität auch in Mantua oder Roma bekomme. Nur haben die Sandalen dann noch keine halbe Weltreise hinter sich. Und was unseren bedarf angeht, so sprechen wir nicht von Purpur oder Seide. Willst du dich nicht nach einem lokalen Anbieter umschauen? Wobei mich hier schon wundert, dass dieser Senator Germanicus noch nicht aufgetaucht ist und ein Angebot unterbreitet hat. Der Gens Germanica sagt man nach, dass sie in Roma und Germania die gesamte Wirtschaft kontrollieren und überall ihre Finger im Spiel haben. Angeblich sollen ihre Vorfahren uneheliche Kinder von Licinius Crassus gewesen sein und der war einer der raffgierigsten und geldgeilsten Männer in der Geschichte Romas. Senator Germanicus soll ihm sehr ähnlich sehen vom Profil.“

    Plautius pflügte durch die Menge, welche ihm bereitwillig Platz machte, wobei ihm sein Helmschmuck gute Dienste leistete. Offiziere wurden so auf den ersten Blick erkannt. Natürlich blieb es nicht aus, dass die Händler ihre Angebote anzupriesen, denn dass er eines der größen Lupanare in ganz Mantua hatte, war allgemein bekannt, auch wenn keiner das Thema unbedingt direkt ansprach. Da nannte man dann schon eher seine „glücklichen Kühe“. Welcher Händler wollte am Verkaufsstand denn in Gegenwart seiner Frau zugeben, dass er das Lupanar des Praefectus kannte.


    Nur einmal blieb Plautius kurz stehen und wechselte einige Worte mit jenem Künstler, Cumulus, welcher ihm Medeia für die Ewigkeit festgehalten hatte. Nachdem der Steinmetz einige Zeit von Medeias Schönheit im Original geschwärmt hatte und um den Auftrag für eine komplette Statue von ihn ersucht hatte, wies er Plautius mit dem Arm die Richtung, in die Medeia entschwunden war.


    Nach kurzer Zeit hatte er sie auch schon entdeckt. Ein blühende Rose inmitten einer Wiese voller Unkraut. Er schloss zu Medeia auf und sprach diese auf Griechisch an. Und sei es nur um einigen neugierigen Soldaten klar zu machen, dass ihre Aufmerksamkeit woanders sein sollte.


    „Salve, schöne Muse. Ist es gestattet auszusprechen, wie hübsch du heute morgen bist. Erlaubst du es einem etwas übermüdeten Mann dich ein Stück zu begleiten? Da ich sehe, dass die Schwärmereien von Cumulus dem Steinmetz über deine Schönheit der Wahrheit entsprechen, habe ich das Verlangen ein Wenig an deiner Seite zu verweilen.“


    Plautius lächelte Medeia ganz unschuldig an.


    „Allerdings hätte ich dich ehrlich gesagt an einer anderen Ecke von Mantua auf dem Markt gesucht, wenn man mir nicht gesagt hätte, dass du hier gesehen wurdest. Ich bedaure, daß ih mich etwas verspätet habe. Aber nachdem ich mich in aller Frühe aus der Herberge geschlichen habe um dich nicht zu wecken, wurde ich noch im Castellum aufgehalten. Und ich mußte noch einiges für ein Abendessen organisieren, zu dem ich dich gerne einladen würde."

    Hallo Leute!


    Melde mich wegen Ärger im Job und gesundheitlicher Angeschlagenheit mal bis voraussichtlich Mitte nächster Woche ab. Sorry, wenn einige etwas warten müssen, aber ich habe gerade nicht so die Kreativität für`s IR und die Legio.

    „Gegen Husten hilft heißer Thymian- oder Spitzwegerichkräutersud. Das weiß ich aus meiner Zeit in Germania. Sehr zu empfehlen.“ sagte Plautius zu dem Didier.


    Dann wandte er sich seufzend an den Rest.


    „Was die Wahl des Princeps angeht, so haben wir ein Patt und ich fürchte, dass wir auch erst einmal kein anderes Ergebnis bekommen. Egal wie oft wir abstimmen. Unsere Beisitzer scheinen das ja ähnlich zu sehen, denn sonst kann ich mir das Schweigen nicht erklären. Von den Problematiken mit einem möglichen Stimmrecht und den ganzen Vorschriften mal abgesehen. Hier frage ich mich persönlich ohnehin, wie sich die Beisitzer auf 1 Stimme einigen sollen, wenn wir es nicht mal auf einen Princeps schaffen. Aber lassen wir das erst einmal.


    Hm, wir sollten uns der Herausforderung von einer anderen Seite nähern. Haben wir einen 3. Kandidaten, der sich berufen fühlt, aber sich bislang gegen die beiden aufgestellten Kandidaten keine Chance einräumte? Wenn ja, dann sollten wir uns die Frage stellen, ob er nicht eine akzeptable Alternative für alle wäre.


    Ansonsten bliebe erst einmal nur, dass die bisherigen Kandidaten sich an alle Anwesenden wenden und uns in einer kurzen Rede ihre Pläne, Ziele und Beweggründe darstellen. Vielleicht ergibt sich dann eine Annäherung, indem der ein oder andere feststellt, dass er zwar die Nase eines Kandidaten nicht mag, aber dessen Ansichten.


    Oder wir diskutieren über einen Händel unter Ehrenmännern. Wir einigen uns auf einen Kandidaten mit dessen Schwur auf die Götter nach halber Amtszeit sein Amt freiwillig nieder zu legen und der Stellvertreter, sprich der 2. Kandidat, übernimmt.


    Keiner meiner Vorschläge erhebt den Anspruch auf eine optimale Lösung, aber zumindest halte ich sie für besser als das jetzige Schweigen und dieser Patt.“


    Plautius lehnte sich zurück und sehnte sich nach einem Krug heißem Kräutersud mit Honig. Das nächste Mal würde er sich etwas zu Essen mitnehmen. Vielleicht etwas Trockenobst und Rosinen. Das konnte noch eine längere Sache werden. Jetzt wusste er warum sein Bruder Agrippa sich immer vor Senatssitzungen so den Bauch vollschlug.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    ...



    Sim-Off:

    Jup – mit viel Liebe einen falschen Passus reingeschummelt und gehofft, dass es auffällt, damit derselbe Bericht mal wieder interessanter wird. :D




    Plautius nahm die Wachstafel wieder entgegen.

    „Stimmt! Da ist ein Schriba wohl zwischen 2 Tafeln hin und her gesprungen und hat falsch übertragen. Das ist aber eine Kleinigkeit, die schnell korrigiert werden kann. Es gab übrigens einen Stillstand von 2 Monaten wegen Frost.


    Die Außenanlagen werden erst im Frühjahr angelegt, da es für die Begrünung und das Pflanzen von Bäumen schon zu spät im Jahr war. Es sollte der Stadt Mantua aber ein Angebot eines Architectus Germanicus vorliegen. Das habe ich als fast unleserliche Kopie unlängst bei den abgelegten Unterlagen im Archiv gesehen. Da ist versehentlich wohl Wasser über das Papyrus geschüttet worden oder es wurde im Regen auf der Baustelle gelesen. Das war ein Kostenvoranschlag über rund 4 Millionen Sesterzen für die Außenanlagen. Das habt ihr also vorliegen.
    Dem voraus ging wohl ein Schriftwechsel zwischen der Baustellenleitung bei uns und euch hinsichtlich der geistigen Gesundheit des Anbieters und der Frage, ob da vergoldete Pflastersteine und Bäume aus Silber verwendet werden sollen? Zumindest kann man das einer sehr kritzeligen Randnotiz entnehmen.
    Und die Legio spricht sich für solide gepflasterte Zugangswege und Rasen aus, der von Schafen beweidet und kurz gehalten werden kann. Funktionalität contra Luxus, aber das ist Sache der Stadt Mantua und wie voll die Stadtkassen sind. Also ich brauche bei einem Theaterbesuch keine 3 Meter große Statue des Imperator Augustus vor dem Eingang.
    Mir reicht die Kultur bei den Aufführungen. Im Übrigen könnte eine solche Veranstaltung im Theater bereits stattfinden, wenn die Besucher sich von der noch fehlenden Außenanlage nicht abschrecken lassen.


    Hinsichtlich der Baubegehung wird dich dann ein Probatus zum Theater führen. Dort kannst du Optio Tallius alle Fragen stellen, die dich interessieren. Ich bin später auch dort.


    Was sind denn in Sachen Tempelbau deine konkreten Vorstellungen. Insbesondere was die Kosten angeht, die Planung, das Personal, die Bauzeit und vor allem die Größe. Wer ist denn der Architectus, der den Tempel entworfen hat? Ich brauche Informationen, wenn ich das mit dem Legatus bespreche."