Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Das Altern sehe ich in der jetzigen Form von Macer als kritisch an. Es sollte ein Aspekt des Rollenspiels sein, dass die Charaketere älter werden. Bei uns sitzen ein Rudel Jungspunde im Senat drin. Das ist kein Rat fetter, alter Männer mit grauen Haaren und Glatzen. Na ja, den ein oder anderen alten Sack wie Agrippa, Commodus oder Quarto gibt es. Aber viele Charaktere sind jung.


    Zwar vergehen im IR während den Amtszeiten 1 Jahr, aber in derselben Zeit führen zum Beispiel Plautius und Medeia gerade mal 1 Gespräch im Gasthaus. So was dauert kein Jahr auch wenn wir es über Wochen im RL ausschreiben müssen. Vitamalacus hat es ja auch gut erfasst.


    Eine Alterung sollte man nicht in Regeln fassen. Das sollten die Leute im Spiel darstellen. Rheuma, graue Haare, dick werden, Rücken schmerzt, Herzinfakt, häufige Arztbesuche, Impotenz. Und er st das Thema Falten und Orangenhaut bei den Frauen.
    Also Möglichkeiten gibt es genug. Ansonsten gibt es nur Probleme mit den Zeitebenen. Wie lange würden denn dann simpelste Handlungen dauern, nur weil wir Spieler länger dafür brauchen.

    Plautius tauchte in kompletter Gefechtsausrüstung auf dem Exerzierplatz auf.


    „Centurio! Ich fühle mich durch die Wörter Fett und Faul etwas angesprochen. Die Schreibtischtätigkeit macht sich langsam etwas bemerkbar. Ich reihe mich mal bei den Legionären ein und mache einige Einheiten mit, damit ich mal wieder das Gefühl habe, dass ich gearbeitet habe. Und wenn du irgendwelche Rücksicht auf meinen Rang oder meine Person nimmst, dann lasse ich dich zuerst kreuzigen und werfe dich anschließend für 4 Wochen erst mal in den Kerker. Das ist ein Befehl! Ach ja, die Kreuzigung deshalb zuerst, weil die hier echt komfortable und rattenfreie Kerkerzellen haben. Centurio!“


    Plautius reihte sich bei den Legionären ein, die etwas verstört wirkten. Plautius machte sich keine Sorgen. Nach der ersten Runde durch den Dreck würde er aussehen wie der Rest und nur am Helm erkennbar sein.

    Die Grundstücke für die Entlassung sollten dem Spieler als persönliches Angebot zugehen und auch unverkäuflich sein. Also eher Pachtland des Imperators. Vererben sollte nach Spielertod aber vielleicht gehen. Ich bin gegen weitere Grundstücke auf dem freien Markt, auch wenn ich gerne mehr als meine 3 hätte. Wenn ich mir mal anschaue, wieviele da einige Leute schon haben und trotzdem noch weitere wollen, dann läuft was schief. Das Geld fließt dann ja wohl nicht in die Wisim, sondern wird nur wieder in Land geparkt.


    Nach welcher Zeit (im RL) gibt es denn das Entlassungsgeld?


    Und das mit dem Alter ist auch so eine etwas schräge Sache. Ein Beispiel. Plautius und Avitus kommen als 18 Jährige zur Legio. Beide haben sie vorher ihre Vingintidingsbums absolviert, sich aber dann für das Heldentum in der Legio entschieden. Beide legen sich ins Zeug und rödeln wie wild dort und sind nach 9 Monaten RL = 3 Jahren Sim-On Centurio. Plautius geht aus der Legio um Senator zu werden. Er steigt 2 Altersstufen hoch und ist 38 Jahre bei seiner weiteren Karriere und trifft 2 Wochen später auf der nächsten Familienfeier bei Medeia auf den 21 Jahre alten Centurio Avitus mit dem er in der Legio gedient hat. Na ja, vielleicht hinkt das Beispiel etwas, aber ich hoffe es wird erkannt was ich meine.

    Vorschlag zum Entlassungsgeld: keine Sesterzen, aber 1 Grundstück. Oder ein halbes Grundstück mit Option auf mehr, wenn 1 Grundstück für 20 Jahre Dienst zu viel ist.


    Die Leute sind geil auf Grundstücke und Land für ausscheidenden Soldaten war ja nicht so unüblich. Bauern, die die Grenzen verteidigten halt. Na gut, in Mantua verteidige ich dann mein plebeisches Land gegen den patrizischen Nachbarn im Notfall. Aber Land ist Land.

    Plautius betrat den Raum und schloss die Tür. Dann nahm er Haltung an.


    "Legatus! Ich komme wegen der Beförderungsliste und dem Schreiben des Lieferanten. Darüber würde ich mich gerne mit Dir unterhalten. Desweiteren möchte ich mich hinsichtliches einer größeren Unterschlagung in der Legio I mit Dir erst einmal inoffiziell unterhalten. Legatus!"

    Praefectus Plautius brachte persönlich einige Schreiben seiner Scribas im Rekrutierungsbüro vorbei, nachdem er feststellte, daß seine Scriba und die des Legatus alle fleißig dabei waren dem Zahlmeisterm bei der Überprüfung der Soldlisten zur Hand zu gehen. Plautius war eine Unregelmäßigkeit aufgefallen, der er unter dem Siegel höchster Geheimhaltung nachging. Er selbst arbeitete an der Verpflegungsliste. Jetzt blieb noch die Materialliste.


    Er unterbrach kurzerhand eine Musterung, nachdem er das Officium betreten hatte. Zumal er den Rekruten erkannt hatte. Er verwettete einen Wochensold darauf, wenn dies nicht einer seiner nichtsnutzigen Neffen war. Und in diesem Fall konnte er sogar direkt sagen wer es war, dann sein Neffe Macro war das jüngere Ebenbild seines verstorbenen Bruders Crassus. Wollte etwa dieser Tagedieb hier bei der Legio anfangen? Jede Wette, daß er wieder in jedem Lupanar in Roma Schulden hatte. Oder hatte Agrippa ihn etwa hierher geschickt. Verdammt, dem sollte er auch mal wieder schreiben.


    “Salve. Ich suche einen gewissen Appius, den man auch Appius den Akuraten nennt. Nach allem was ich höre ist dieser korrekte Soldat genau der Mann, den ich für einen Spezialauftrag auf höchstem Niveau brauche. Seine Erfahrung, Genauigkeit und seine Kenntnisse in der Buchführung werden von mir als Praefectus Castrorum dringend benötigt.”

    Der Scriba informierte Plautius über den neuen Besuch. Dessen Stimme erklang durch die halb offene Tür.


    “Der Magister Scriniorum Titus Claudius Imperiosus Iulianus? Ich denke der Mann ist Pontifex in Germania und Vorgesetzter von Decima Valeria. Sicher, daß da kein Hochstabler vor der Tür steht? Hat er sich mit einem Siegel ausgewiesen? Ich will mich heute nicht wieder mit so einem Bittsteller herum ärgern, der dann nur um die Freilassung seiner Bruders bittet, den wir eingekerkert haben, nachdem er sich mit unseren Soldaten geprügelt hat. Aber hier dann zuerst als Secretarius von einem Senator auftauchen. Na, dann mal rein mit dem Mann. Ich habe noch Zeit vor meinem Rundgang durch das Lager.”

    Die Wache notierte sich den Namen des Zivilisten im Wachbuch.


    "Gut, dann mal mir nach zum Officium des Praefectus Castrorum. Ist ja nur ein Katzensprung. Und dann mal sehen, ob dem Magister geholfen werden kann."


    Gemächlichen Schrittes ging der Soldat zur Principia, so daß der Zivilist folgen konnte. Dort meldete er den Zivilisten bei einem Scriba des Praefectus an. Dieser informierte den Praefectus.

    "Betongusstechniken? Hm, was denkst du über dieses Verfahren? Und sind 13.000 Plätze nicht etwas viel für eine so kleine Stadt wie Mantua? Ich meine man sollte bei dem Bedarf nicht davon ausgehen, daß immer 6000 Legionäre mit drin sitzen. Ohnehin stelle ich die zukünftige Ausnutzung schon noch etwas in Frage. Na ja, vielleicht urteile ich da zu hart. Aber ich habe die Meinung, daß kleiner und bescheidener ist bisweilen auch tut. Auch wenn man Patrizier an jeder Strassenecke wohnen hat. Gibt es für den Sommer als Schattenspender ein System mit ausziehbaren Sonnendächern? Und die Gänge, Rampen und Treppen würde ich mir gerne anschauen. Warum habt ihr auf eine Unterkellerung verzichtet? An den Kosten kann es bei so einem Monumentalbau ja nicht gelegen haben. Gab es Probleme mit den Fundamenten?"

    Der kleine Gladiator, Pumilus, hatte Plautius wohl entdeckt und begrüßte ihn. Er hatte wohl schon ordentlich gefeiert, denn seine Motorik und Sprache ließ darauf schließen. Und die erste Schlägerei hatte er wohl auch schon hinter sich. Gut, dass Plautius mit der Wachmannschaft gekommen war. Das würde den ein oder anderen Trunkenbold wieder etwas zur Räson rufen. Plautius gab sich dennoch keinen Illusionen hin. Es würde etliche Schlägereien und noch mehr verkaterte Legionäre die Tage geben. In einem gewissen Maß wurde dies toleriert, denn es war unabwendlich.


    „Salve Gladiator! Schön dich wieder zu sehen. Und wie ich an deinem Gesicht sehe hast du schon den ein oder anderen Saturnalienstreit mit dieser versoffenen, feiernden Bande hinter dir. Lass dir bloss nichts von denen gefallen, aber haue wenn möglich auch nicht all meine Männer zu Pulsum.“


    Er folgte dem Zwerg bis zur Zimmertür, von zahlreichen Saturnalienwünschen begleitet. Nach dem Öffnen der Tür schmunzelte er kurz. Schon das zweite mal, dass man ihn für einen Centurio hielt, aber die meisten Zivilisten unterschieden wohl nur zwischen Legionär und Centurio. Andererseits ging es ihm bei Zivilisten genauso. Er betrat das Zimmer. Der Raum war sehr nett eingerichtet. Plautius war etwas überrascht. Sicherlich weit unter dem gewohnten Niveau von Medeia. Man würde ggf. noch etwas Besseres finden. Und endlich sah er sie, das Objekt seiner Leidenschaft und Sehnsüchte.


    Mit einem strahlenden Lächeln ging er auf sie zu. Hoffentlich würde er sie in voller „Berufskleidung“ nicht verschrecken und ergriff ihre Hand, welche er zu ihrem Hals führte und sanft einen Kuss darauf hauchte.


    „Medeia! Ich freue mich ebenfalls dich zu sehen. Venus und Aphrodite haben meine Wünsche wohl zur Kenntnis genommen.“ sagte Plautius sanft.


    Dann erlosch jedoch sein Lächeln und sein strahlenden Augen als er die Schürfwunde entdeckte und den verbundenen Arm, denn der Ärmel von Medeias Gewand war beim Handkuss etwas verrutscht. Plautius streifte mit der Hand sanft den restlichen Ärmel nach oben, während seine andere Hand plötzlich im festen Griff Medeias Hand weiter festhielt.


    “Was ist passiert? Wer hat Dir das angetan? Der Zwerg hat ein Veilchen. Dabei habe ich mir noch nichts gedacht, aber jetzt ... Und erzähle mir nicht, daß du dich mit dem Zwerg geprügelt hast. Ich bringe dich sofort zu einem Medicus. Es gibt in Mantua einen sehr guten Medicus, der wegen der vielen Patrizier hier vor Ort auch echte Erfolge bringen muß. Und wer immer es war ist schon so gut wie tot. Ich mache den Kerl fertig!”


    Die Stimme von Plautius schwankte zwischen befehlsgewohnter Exerzierplatzstimme, die keinen Widerspruch duldete, und echter Besorgnis. Mühsam versuchte Plautius sich zu beherrschen.


    Dann ließ er Medeias Arm vorsichtig sinken. Er hob Medeia hoch und trug sie vorsichtig die wenigen Schritte zum Bett, wo er sie sanft nieder legte. Dann betrachtete er noch einmal den Verband und schon blitzte sein Dolch im Licht der Kerzen. Die Klinge “strich” mit der Präzision eines Chirogicus oberflächlich über den Stoff und an den fallenden Verbänden konnte man erahnen wie scharf diese Klinge war. Stirnrunzelnd betrachtete Plautius die vielen Verletzungen.


    “Was bei Mars Eiern ...” flüsterte er und legte den Dolch zur Seite. Er schaute Medeia verständnislos in die Augen, während seine Finger sanft über ihre Wange strichen.

    Plautius beobachtete die Warenanlieferung und stimmte sich mit einigen Leuten direkt hinsichtlich der Menge und des vorgesehenen Einlagerungsplatzes ab. Hoffentlich floss der Strom der Anlieferungen bald besser. Er hatte Gerüchte aus Roma gehört, daß dort Getreidelieferungen ausgeblieben waren. So etwas konnte schnell zu Unruhen führen und 6000 Legionäre waren es gewohnt, daß es immer gut und reichlich zu essen gab. Und kein Imperator wollte eine unzufriedene Legion haben.

    Der Optio vom Dienst am Tor stöhnte etwas auf und schaute der Sklaven aus einem übermüdeten und unrasiertem Gesicht an.


    “Etwas leiser, Sklave, oder ich lasse euch von den Probati bis nach Mantua scheuchen. Dort könnt ihr schreien. Hast wohl nicht die Saturnalien feiern dürfen? Was? Also, mal überlegen. Ein Bauprojekt gibt es hier nicht, denn das Theater ist fertig gestellt worden. Auskunft geben kann dir der Praefectus Castrorum. Entweder geht ihr zu seinem Officium in der Principia oder direkt zum Amphitheater , denn dorthin ist er eben gelaufen, weil er sich mit Optio Tallius treffen und eine Besichtigung machen wollte. Was soll es sein? Wohin soll der Probatus euch bringen. Und wehe du schreist wieder.”


    "Wer hatte eigentlich den Spruch gesagt, daß “wer säuft auch Dienst schieben kann.” Der Mann gehörte gekreuzigt.” brummelte der Optio leise zu sich selbst.

    "Nun. Ich werde dann heute nach Feierabend einmal dort vorbei schauen. Obgleich man als Praefectus ja eigentlich nie Feierabend hat. Und ich wäre Dir sehr verbunden, wenn ich heute Abend erst einmal alleine mit deiner Tante sprechen könnte. Das würde mir den Befehl ersparen, dass du unbedingt die Latrinen in der ganzen Legio streichen und den Appellplatz fegen musst um das zu gewährleisten."


    Plautius grinste breit.


    „Andere Sache. Ich darf dem Legatus mal wieder eine Beförderungsliste vorlegen. Hast du noch Probati, die man zu Legionären ernennen kann. Außerdem hatte ich die Tage auf meinem Schreibtisch ein Bewerbungsschreiben von einem Centurio der CU liegen. Octavius Sura. Das war für den Legatus bestimmt und ist in die falsche Post geraten. Kennst du den Mann?“

    „Wurde das Gebäude nur von der Legio gebaut oder haben auch zivile Handwerker aus Mantua mitgearbeitet? Von den Latrinen weiß ich zwar, dass wir einige gute Leute für Karrikaturen haben, aber ob wir auch Mosaikleger haben …


    Wieviele Sitzplätze hat der Innenraum? Und gibt es wie in Roma Katakomben mit Aufzügen, die die Akteure nach oben transportieren? Welcher Teil der Bauphase gestaltete sich als besonders schwierig."

    Plautius hatte sich in die beste Montur geworfen. Parademontur würde man das hier bei der Legio I wohl nennen. Die Phaleras blinkten, alles war poliert, das Leder geölt und ordentlich geschnürt. Erfreulicherweise hatte er durch die viele Schreibtischarbeit nicht sonderlich zugenommen, aber er nahm sich vor in Zukunft etwas gegen diesen Hauch von Bauchansatz zu tun. Und seine Form konnte sicherlich noch verbessert werden. Das bedeutete Sondertrainingseinheiten für ihn.


    Die Aussicht Medeia endlich wieder zu sehen hatte seine Tagesarbeit beflügelt und seine Laune verbessert. Witzigerweise waren ihm die Scribas aus dem Weg gegangen, wo es nur ging. Vielleicht hielten sie seine gute Laune für ein neues Arbeitskonzept und waren vorsichtig geworden.

    Nach Feierabend machte er sich in Begleitung von einigen „Leibwachen“ auf den Weg zur Taberna. Dahinter rumpelte ein kleiner Ochsenkarren. Ein anderer Mann hätte sich vielleicht wichtig gefühlt und manch ein Bewohner der Stadt Mantua blieb auf seinem Weg stehen, aber Plautius kam gar nicht auf einen solchen Gedanken. Die Wachen liefen ihm eigentlich zufällig hinterher und alle hatten dasselbe Ziel. Sie würden Plautius an der Taberna „absetzen“, sich ansonsten beim Wirt und den feiernden Soldaten auf Freigang blicken lassen. Danach, vermutlich nach einem kleinen „Knochenwärmer“ wenn sie sich unbeobachtet fühlten, würden sie ihren Rundgang fortsetzen. Da der Legatus und auch Plautius sich nicht mit jammernden Wirten herum ärgern wollte, denen trunkene Soldaten auf ihren Saturnalienfeiern alles zerlegt hatten. Also würde die Wache dann eingreifen oder die Soldaten später ins Castellum bringen, die nicht mehr alleine laufen konnten. Dafür gab es dann den Ochsenkarren, der zentral in der Stadt seine Runde drehen würde.


    Er erreichte die Taberna, betrat den Raum und schaute sich nach Medeia oder ihren Begleitern um. Sicher hatte sie ihren Gladiatoren-Zwerg dabei. Einen Moment herrschte Stille im Raum und nicht wenige Legionäre sprangen auf und nahmen mehr oder minder schwankend Haltung an.


    „Rührt euch Männer! Ich bin heute als Zivilist hier und nicht als Praefectus Castrorum im Dienst. Aber die nächste Runde geht auf mich. Io Saturnalia!“


    Sofort lockerte sich die Spannung im Raum und der Geräuschpegel und Jubelrufe stiegen auf ein Niveau an, welches an Zirkusspiele erinnerte. Was es nicht leichter machte in der ausgelassenen Menge Medeia zu finden.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Das ist verständlich. Mein Sklave Commodus ist mein Bote"
    sagte Avitus. Er würde eine Weile auf Commodus verzichten können. Das Kochen und Aufräumen konnte er notfalls seinem Librarius oder Mulio übertragen.
    "Er hat sich bisher bewährt und ich denke, man kann ihm einen Brief anvertrauen. Lesen und schreiben kann er bisher kaum, so dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst, dass er liest, was drin steht. Hast du das Schreiben, das du abschicken willst, schon verfasst und bei dir?"



    „Ja, ich habe einen Brief fast fertig verfasst. Ich werde morgen vorbei kommen und ihn dir geben.“


    Es klopfte an der Tür. Im Hintergrund tauschten sich 2 Legionäre aus. Dann betrat der Soldat das Zimmer und übergab Plautius eine Nachricht. Plautius studierte kurz die Nachricht und ein breites Lächeln zog sich über sein Gesicht.


    Mein lieber Camillus,


    ich hoffe doch sehr, Du magst kleine Saturnalienüberraschungen. Denn ich habe heute und hier eine für Dich. Ich habe mich dazu entschlossen, der wunderschönen Stadt Mantua einen längeren Besuch abzustatten. Darum schreibe ich Dir aus einer kleinen Taberna direkt am Fluss von Mantua. Sie heißt Taberna ad Minicium und ich würde mich sehr freuen, wenn Du vielleicht bald ein wenig Zeit für einen kürzeren oder längeren Besuch erübrigen könntest und möchtest.


    Medeia



    „Deine Tante ist in Mantua angekommen. Der Botengang hat sich also erst einmal erledigt. Sie ist in der Taberna „Ad Minicium“ abgestiegen. Ich kenne das Haus. Eine der besseren Übernachtungsmöglichkeiten in Mantua, aber weit unter dem Stand deiner Tante. Na mal sehen, ob wir da nicht später noch etwas Besseres finden werden. Ich werde dort später einmal vorbei schauen.


    Und vor allem werde ich sie eventuell die Tage verhaften lassen. Die Einkerkerung erfolgt dann in meiner Casa, wo wir unser damaliges Essen in der Taverna in Germanien fortsetzen werden. Wir haben den Nachtisch noch immer nicht nachgeholt.“

    Plautius ging durch die Dunkelheit. Hektische Betriebsamkeit war stellenweise im Lager ausgebrochen. Nachts waren alle Katzen grau und wenn es einen Lageralarm gab, dann würden es sowohl die „Attentäter“, wie auch die Wachen schwerer haben einander zu finden.


    In der Nähe des Stalles verlangsamte Plautius seinen Schritt und lauschte. Da war doch jemand in der Dunkelheit. Die Gestalten tuschelten miteinander und machten deutlichste Bestrebungen sich im Schatten zu halten. Er pirschte sich vorsichtig an die Gestalten heran.



    In der Nähe des Stalles hatten sich einige Wachen zusammen gerottet und beobachteten eine einzelne Gestalt, welche sich leise auf ihre Position zu bewegte. Sie hielt sich so gut wie möglich im Schatten und schlich näher. Sehr verdächtig. Den würden sie sich schnappen.



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