Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    „Ich glaube am Geld mangelt es dem Cultus Deorum nicht. Eher an jemandem, der etwas Ahnung von Architektur hat und bereit ist das mal in Angriff zu nehmen. Ich wundere mich selber, dass es niemanden gibt, der sich um so eine angesehene Aufgabe reißen tut. Hm, vielleicht läuft da eine Verschwörung in der Priesterschaft gegen die Priester des Mars Tempels.“


    Plautius schüttelte den Kopf.


    „Die Götter mögen uns bewahren, dass es eine Bündnisehe wird. Wenn es nur darum ginge, dann hätte ich es nie in die Legio geschafft, sondern wäre von meinem Bruder und Proconsul, sowie der Familie, schon seit Jahren an irgendeine vorteilshafte Frau verschachert worden.


    Ich denke wir verstehen uns gut, haben gemeinsame Interessen und ich hoffe, dass daraus irgendwann noch mehr werden kann. Ich möchte deshalb um sie werben, damit die Sache auch ein klein wenig einen offiziellen Charakter bekommt und ich nicht ihrem Ruf schade, wenn sie mit mir gesehen wird. Zumindest sehe ich mehr Grundlagen als bei manch anderer römischen Ehe, die ich kenne. Ich habe kein Interesse an einer Standesheirat, wo ich mich vorher so betrinken muß, dass ich den Anblick der zukünftigen Ehefrau und dem Priester ertrage. Nur zum Wohle eines Bündnisses.


    Außerdem beginne ich erst einmal um Medeia nur zu werben. Bis zu einer Ehe ist es da noch ein weiter Schritt, der im Moment rechtlich auch gar nicht geht. Ich bin nur Primus Pilus. Da müsste schon der Kaiser einer Ehe zustimmen, damit ich sie als Centurio heiraten darf. Oder ich verlasse die Legio und werde Architectus oder noch schlimmer Politiker. Auch muß Medeia meinem Werben ja auch noch zustimmen und hat das was mitzureden. Wir reden hier von einer Frau, der die Verehrer garantiert die Tür einrennen und die so selbstständig im Leben steht, dass sie auf eine Heirat nicht angewiesen ist. Aber wie heißt es so schön. Den Mutigen und Ausdauernden gehört die Welt. Außerdem kann Medeia nicht mehr als „Nein“ sagen. Und es gibt hässlichere und schlechtere Optionen als Camillus Matinius Plautius.


    Allerdings gebe ich zu, dass mir für das richtige Vorgehen und die genaue Sicht der Dinge noch etwas die Erfahrung fehlt. Ich war noch nie verheiratet.“


    Plautius machte ein zuversichtliches Gesicht.


    Sonderwachdienste:


    Aufgrund einiger Ausfälle durch „Flinken Gaius“, auch Dünnschiss genannt, ergeben sich einige Änderungen in diversen Wachschichten in dieser Woche. Zur Ergänzung der regulären Nachtwache treten an.



    Nachtwache 1:


    Primus Pilus Matinius Plautius
    Decurio Iulius Numerianuns (ohne Pferd)
    Probatus Petronius Bursa
    Probatus Caecilius Macro
    Legionär Musculus Maximus


    Reserve-Offizier zum Wecken (im Notfall): Centurio Artorius Avitus; Tribunus Laticlavius Octavius Maximus



    Nachtwache 2:


    Optio Flavius Aristides
    Duplicarius Petronius Mela (ohne Pferd)
    Probatus Aurelius Galerianus
    Probatus Iunius Lucullus
    Probatus Caecilius Ahala
    Legionär Vocolimbus Primborius


    Reserve-Offiziere zum Wecken (im Notfall): Optio Tallius Priscus; Tribunus Laticlavius Octavius Maximus



    Gezeichnet: CMP, Primus Pilus Legio I


    Plautius erlaubte sich einen Moment der Überraschung. Dann aber auch der inneren Erleichterung. So schnell konnte sich die Frage der Initiative und des Vorgehens schon entscheiden. Er genoss einen weiteren Moment ihren Duft, ihre Berührung und den Kuss bevor er leise antwortete.


    „Über deine Stimme habe ich noch nicht nachgedacht. Da hast du mich jetzt überrumpelt, aber eine Überraschung bedeutet noch keine Niederlage, sondern nur eine neue Herausforderung. Von der Stimme würde ich jetzt auf eine schnurrende, anschmiegsame Katze schließen, aber weiß ich wirklich, ob es sich um einen sprungbereiten Panther oder eine harmlose Hauskatze der Casa Artoria handelt? Das ist nach nur einem Kuss schwer zu sagen. Obgleich man jetzt als „männliche Maus“ auch denken kann, dass sowohl eine kleine, wie auch eine große Katze für die Maus gefährlich ist.


    Nein, Medeia. Ich bin mir nicht sicher, worauf ich mich bei dir einlasse, denn ich bin nur ein instinktgesteuerter Mann mit einer passablen Intelligenz. Selbst die Götter wissen nicht absolut worauf sie sich bei den Frauen einlassen. Denn dann hätte Zeus bei Hera eine bessere Wahl getroffen oder von mancher Sterblichen die Finger gelassen um Probleme mit seiner Ehefrau zu vermeiden. Und ich bin kein Gott.


    Vielleicht weiß ich nicht auf was ich mich bei dir einlasse? Liegt eine der Moiren etwa schon auf der Lauer um das Leben der Maus zu beenden? Aber ich weiß, dass ich mich darauf einlassen will! Ich bin Soldat, ein Kämpfer und Überlebenskünstler. Ich stelle mich jeder Herausforderung.
    Und ich bin mir darüber im Klaren, dass ich zwar offiziell um dich werben kann, aber dir erst einmal eine versteckte Beziehung zumuten muß um deinen Ruf und deine Ehre nicht zu beschmutzen. Ich darf dich erst heiraten oder mich mit dir verloben, wenn ich Tribunus bin oder die Legio verlasse.
    Ach ja. Der Tod kann mich theoretisch überall treffen, aber es gibt schlimmere Tode als in den Armen einer schönen und klugen Frau. Allerdings bitte ich um eines. Spiele nicht mit mir. Auch wenn meine Probati und Legionäre es vermutlich abstreiten werden, so habe ich auch Gefühle, die verletzt werden können.


    Hm. Küss mich noch einmal bevor es auf der Bühne wieder heller wird und man uns sehen kann, vielleicht fällt mir inzwischen eine bessere Antwort bis zur nächsten Pause ein.“

    „Gut, dann kann ich ihm nachher die gute Kunde mitteilen. Und ich habe so das Gefühl, dass da noch der ein oder andere aus dem alten Bautrupp der Legio IX folgen wird. Aber bei Austritt und Wiedereintritt wollte ich lieber nachfragen.


    Das andere Anliegen betrifft den Mars Ultor Tempel in Roma. Ich war auf meinem Besuch in Roma in diesem Tempel und in meinen Augen besteht ein gewisser Renovierungsbedarf für den größten Mars-Tempel in Italia bzw. Roma. Interessanterweise besteht dieser Missstand schon länger. Ich weiß darum seit es einmal Militärspiele in Roma gab um Spenden für die Renovierung zusammen zu bekommen. Nur scheinbar gibt es entweder in Roma keine Architekten oder keiner traut sich heran. Wir wäre es, wenn wir mit ausgesuchten Leuten vom hiesigen Bautrupp und 1-2 Centurien der Legio I in Roma einmarschieren und den tempel renovieren. Quasi als Öffentlichkeitsarbeit und zum Ansehen der Legio I. Natürlich mit Vorankündigung und Zustimmung des Kaisers. Nicht, dass die CU und die Praetorianer die Stadttore verbarrikadieren kaum, dass wir ante portas stehen Und die Acta was schreibt, dass die Legio I vor Roma aufmarschiert um den Kaiser zu stürzen. Seit Caesar ist man da sicher schnell nervös.


    Ansonsten habe ich noch eine Information für dich als Privatperson. Ich gedenke um deine Klientin, Artoria Medeia, zu werben. Nur damit es später nicht heißt „Und warum erfahre ich das als Letzter.“

    Plautius lächelte Medeia freundlich an und wandte sich mit sanfter Stimme an Medeia.


    "Sei mir gegrüsst, meine Muse! Ich habe nicht gegen Camillus einzuwenden, obgleich ich zugeben muß, daß der Name in den letzten Jahren selten gefallen ist. Also sieh mit bitte nach, wenn ich mitunter nicht sofort reagiere. Ich nehme das Angebot mit der Sänfte gerne an, allerdings macht es mir auch nichts aus neben der Sänfte zu laufen oder wieder auszusteigen, wenn die Träger ermüden. Ich bin im Gegensatz zu Dir nicht so leicht wie eine Feder. Auf dem Rückweg werde ich ohnehin laufen müssen, denn dann gilt es viele Schriftrollen und Bücher und sonstige Einkäufe zu schleppen."


    Plautius kletterte zu Medeia in die Sänfte und legte sich neben sie. Dabei verzog er kurz das Gesicht und griff in die Falten seiner Toga nachdem er den blauen Stoff hinter sich geschlossen hatte. Mit kundiger Hand griff er nach seinem Dolch in den Falten und schob ihn so zurecht, daß er nicht hinderte. Verschwörerisch zwinkerte er Medeia zu und legte einen Finger auf ihre Lippen.


    "Du hast nichts gesehen."

    Plautius stöhnte leicht. Warum waren Neffen und Nichten so kompliziert. Konnten die nicht gehorchen wie artige Probati und Legionäre. Er übergab seiner Nichte die Einladung.


    "Nun, ich habe meinen Teil gesagt. Ansonsten werde ich die Tage übrigens wieder nach Mantua zurück reisen. Allerdings ziehe ich ernsthaft in Betracht vorher meinem Bruder noch zu schreiben. Diesem Haus fehlt eine strenge Hand, die es leitet. Eine Privatsphäre steht Dir natürlich zu, aber wir haben dennoch ein Auge darauf. Und wir betrachten die Dinge mit Erfahrung von verschiedenen Seiten. Ach ja, wenn ich glauben würde, daß du zu den Mädchen gehörst, die mit jedem das Schlafgemach teilen, dann wärst du nicht mehr in diesem Hause ..."


    Plautius stand auf, nahm Schwert und Schleifstein und ließ sich von einem Diener einen kunstvoll verzierten Glaskelch reichen. Diesen drückte er Curio in die Hand, beugte sich zu deisem runter und flüsterte leise und mit kalter Grabesstimme.


    "Solltest du dieser Familie Schande bereiten, meine Nichte belästigen oder sie unglücklich machen oder mir kommen von Ihr irgendwelche Klagen über dich zu Ohren, dann wachst du eines morgens auf und findest deine Eier in diesem Kelch neben deinem Bett wieder. Aber du wirst den Verlust nicht lange bedauern, denn anschließend hacke ich dir mit diesem Gladius den Schwanz ab. Ich denke wir haben uns verstanden, Sergius Curio!"


    Plautius nickte den Anwesenden zu und verließ den Raum.

    Sim-Off:

    noch eine stelle, die mir durch die Finger geglitten ist. X(


    "Dieser Tempel sollte bereits seit den Militärspielen vor einigen Jahren renoviert sein. Und in Sachen Unterstützung und Aufmerksamkeit konnte ich mich in Germania und Mantua bislang nicht beklagen. Hm, die sache sollte vielleicht mal wieder zur Sprache kommen. Wir sehen uns wieder, priester. Vale!"


    Nachdenklich und Selbstgespräche führend verließ Plautius den Tempel.

    Sim-Off:

    verdammt! ich habe dich ganz vergessen. hättest ja auch mal was im icq sagen können. ;)


    Plautius setzte sich.
    "Kommandant Purgitius! Ich habe Interesse an Unterlagen in Sachen Straf- und Offiziersrecht in der Legio. Was sind die Rechte eines Soldaten? Was sind die möglichen Strafen, die ich als Offizier verhängen kann? Ich habe den Eindruck, daß es hier vielleicht an einer einheitlichen Grudnlage fehlt. Zumindest hat man mir keine vermittelt und in der Legio IX und der Legio I scheint es gravierende Unterschiede bei den Offizieren zu geben. Beim selben Vergehen wird einmal Gerste statt Weizen angeordnet und der andere lässt Auspeitschen. Einmal wurde ein Mann halb tot geschlagen. Gibt es keinen einheitlichen Strafkatalog?


    Meine 2. Frage bezieht sich auf das Thema Soldat und Heirat. Im Wesentlichen heißt es immer, daß ein Soldat erst ab dem Rang eines Tribunus heiraten darf. Wie sieht es mit Sondergenehmigungen aus? Und was ist, wenn ein Soldat als Centurio sich in der Legio beurlauben lässt um als Quaestor und dann als Aedil in den CH geht um höhere militärische Ämter belegen zu können. In dieser Zeit heiratet der Zivilist und kehrt dann in die Legio wieder als Centurio zurück. Was dann? Muß er sich scheiden lassen?"

    "Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich unterstelle dem Optio keinen mangelnden Willen, aber aufgrund seiner Herkunft wurde er hier vielleicht etwas zu unselbstständig erzogen. Wir werden uns bemühen diesen Defizite auszugleichen.


    Ich habe aber noch 2 weitere Anliegen. Ich habe heute Besuch durch einen Veteranen von der Legio IX erhalten. Den dicken Rufus! Du weißt schon, dieser Hüne, der immer aus der Rüstung zu platzen drohte und meist mit mir unterwegs war. Er hat nach unserem Wechsel seinen Dienst bei der Legio IX beendet. Es ließ irgendwie nicht mehr so, wie er sich das vorstellte und einer Versetzung hierher hat man nicht zugestimmt. Er hat seinen Dienst dort quittiert, wurde ehrenhaft entlassen und bewirbt sich jetzt durch mich wieder als erfahrener Legionär mit 5 Phaleras für die Legio I. Na ja, die 5 Phaleras sollten aber kein Argument für eine Einstellung sein, denn die hat er beim Würfelspiel gewonnen."

    Primus Pilus Matinius Plautius wanderte über den Exerzierplatz und machte sich ein Bild von der Ausbildung der probatis und der Ausbilder. Er hielt sich stets im Hintergrund, sagte nie etwas, griff nicht in die Ausbildung der Centurionen und Optios ein und war doch irgendwie stets präsent und animierte die Ausbilder ihr Bestes zu geben.



    Nur einmal wandte er sich leise an den Centurio Avitus.
    "Centurio! Meine Narbe im Gesicht juckt. Da sich das Wetter halten wird, denn sonst würde die Beinnarbe jucken, sagt mir das folgendes: dem Probatus Iunius Lucullus wird etwas passieren. Ich vermute mal, daß ihn seine Kumpels in den folgenden Nächten mit Seife und Leinentuch bearbeiten werden. Sieh zu, daß ihn diese improvisierte Waffen nicht auf die Krankenstation bringen. Also wirf ab und an mal einen Blick in die Unterkünfte. Ach ja, wir könnten die Jungs die Tage mal mit einer Stubenkontrolle aufschrecken, wobei wir von den Probati bis zu den Legionären und Optios uns mal alles vornehmen. Hm, sehe ich da bei dir etwa eine nicht geputzte Phalera an der Rüstung? Tsetsetse!"


    Plautius grinste sadistisch.

    Etwa 2 Liter Tee leichter und quasi leerer Blase kam Plautius zurück und setzte sich wieder.


    "Ja, ich habe schon alle Frauen für das Lupanar zusammen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und wer es schafft in die "Bruderschaft der Sieben" aufgenommen zu werden, der braucht den Abend dort auch nicht zu bezahlen."

    Sim-Off:

    huch. übersehen. 8o



    Plautius kam aus dem Habitatio und erkannte den Besucher auf den ersten Blick auch wenn er abgenommen hatte und mitgenommen aussah. Er nickte der Eskorte zu und gab dieser zu verstehen, daß er sich um den Besucher kümmern würde.


    "Rufus, alter Sack. Was verschlägt dich denn nach Mantua, an den Arsch der Welt? Denn wie ich inzwischen weiß liegt der nicht bei CCAA in Germania. Bist du auf Urlaub?"


    Der dicke Riese schüttelte den Kopf und begann zu erzählen ...

    Die Torwache wandte sich an den Besucher, der da durch den strömenden Regen zum Castellum kam. Der Regen machte Legionär Strategus Nixus scheinbar nichts aus, was vermutlich daran lag, dass er aus Britannia stammte. Da regnete es dauernd.

    „Salve Magistratus! Legionär Nasus Nullus wird dich direkt zur Principia bringen. Er führt dich ins Cornicularius ,das Vorzimmer des Legatus. Dort kannst du dein Anliegen vorbringen und der Secretarius des Legatus entscheidet dann, ob du mit ihm direkt sprechen solltest oder mit dem Tribunus Laticlavius oder dem Praefectus Castrorum.“


    Der Soldat winkte den Mann durch und machte einen Eintrag in eine Wachstafel, dass ein weiterer Zivilist im Lager war.




    edit: signatur weg




    Plautius lauschte Medeias Worten.


    “Ich finde Wagenrennen sehr anregend. Das Zusammenspiel von 4 Pferden in einem Gespann, das genaue Ausloten, wie schnell man die Tiere wann laufen lässt. Das stelle ich mir genauso spannend für den Fahrer vor, wie ich es als Reiter bei dem Pferderennen vor dem Imperator in Germanien erlebt habe. Auch wenn ich Letzter wurde.


    Eine Jagd kann auch sehr nett sein, wenn man das Tier auch selbst zu Essen gedenkt und nicht aus reinem Zeitvertreib jagen geht. Da wirkt die Tierhatz sehr gekünstelt dagegen.


    Was die Gladiatorenspiele betrifft, so ist der Kampf und der Tod Bestandteil meines Berufes. Wie das ständige Üben auf dem Exerzierplatz. Ebenso wie die generelle Bereitschaft Männer in den Tod zu schicken. Ich mag es nicht, aber ich mußte mir zu Beginn meiner Laufbahn als Offizier darüber klar werden, daß ich nicht alle Männer lebend vom Schlachtfeld führen kann. Ich finde Gladiatorenkämpfe Mann gegen Mann von Zeit zu Zeit sehr interessant. Man kann auch was mitunter lernen. Diese Massenkämpfe dienen eher zur Unterhaltung des Volkes. Aber ihr tut als Aedile gut daran diesen lauernden und schwer berechenbaren Wolf zu füttern. Dennoch schaue ich sie mir ab und an gerne an. Vergiss nicht, daß ich nicht andauernd nach Roma zu den Spielen kommen kann bzw. konnte. Aber die Spiele kommen beim Volk sehr gut an. Wenn es kleine Pannen gab, dann hat sie niemand bemerkt."

    Plautius lachte und schlug dem blass werdenden Zwerg herzlich auf die Schulter als er sah, dass er mit seinem schwarzen Humor wohl mal wieder den Kinderschreck der Legio gespielt hatte.


    „He Sklave! Bring einen Kelch Wein für meinen Freund hier. Aber den wirklich Guten für die richtigen Gäste und nicht das Zeug für die Gladiatoren.“


    „Ja, ich stimme Dir zu. Leicht wird das Werben bei einer selbstbewussten Frau wie deiner Herrin mit Sicherheit nicht. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und die Männer umschwärmen sie sicher wie die Motten das Licht.


    Was die Probleme betrifft? Nun, da wäre zunächst einmal ihr gefährlicher Leibwächter, ein ehemaliger Gladiator namens Pumilus. Ich muß ja erst einmal an dem vorüber und mich mit ihm einigen, dass ich mich Medeia nähern darf. Ich bin zwar ein guter Kämpfer und habe auch zusätzlichen Schwertkampf geübt, aber ob das zur Not gegen einen kleinen und flinken Gladiator reichen wird …? ;)


    Desweiteren muß ich in einigen Tagen wieder nach Mantua. Und bin dann erst mal wieder aus den Augen und aus dem Sinn.


    Außerdem bin ich erst Primus Pilus und Centurio. Es ist mir erst ab dem Rang eines Tribunus erlaubt zu heiraten. Und das kann dauern, sofern ich nicht aus der Legio ausscheide. Finanziell bin ich vermutlich besser gestellt als deine Herrin, aber ich bezweifele, dass das Geld zwischen uns stehen wird. Eher schon die soziale Stellung. Immerhin ist sie Aedil. Und wer weiß, vielleicht wird sie nach der Amtszeit zur Senatorin ernannt.“


    Der Sklave brachte ein Tablett mit Weinkelchen für den Zwerg und für Plautius, welcher einen großen Kelch ergriff und in Gedanken versunken trank.


    "Hm, irgendwie bin ich heute nicht sehr gut drauf ..."

    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Aber was hat es zu bedeuten, dass durchschnittlich jeder dritte oder vierte Mann ein Avatar von Orlando Bloom, dem Milchbubigesicht der Nation, nimmt? :D



    Hm, es könnte sein, daß der Vorgänger von Imperator Ulpius sich jede Nacht mit einem Kaputzenumhang aus einer der vielen Palastausgänge geschlichen hat und sich um das Wachstum seines Imperiums und seiner Bewohner durch ganz persönlichen Einsatz gekümmert hat. :D

    Plautius entging nicht dieser Hinweis von Medeia. Vielleicht ein weiterer Schnippsel zu ihrer Vergangenheit? Er grübelte, wie genau das gesellschaftliche Leben in Griechenland ablief und wie es da mit Theaterbesuchen aussah. Vielleicht durften Frauen nur mit, wenn sie verheiratet waren.


    Die Pestkranken waren so überzeugend dargestellt, daß Plautius sich fragte, ob das nicht echte Pestkranke waren. Also wenn die bei dieser modernen Aufführung des Stückes in die Zuschauermenge laufen würden und echte Kranke waren, dann würde er sich Medeia über die Schultern werfen und das Theater so schnell wie möglich verlassen. Nur kein Risiko eingehen. Die Pest war seines Wissens nur durch die Götter heilbar.
    Bei Mars! Keiner der Pestkranken näherte sich mehr als nötig. Uff!


    Plautius schmunzelte als Medeia ihrem Unmut Luft machte. Er hatte das Stück zwar auch etwas anders in Erinnerung, aber in der letzten Zeit war ja mehr und mehr von modernem Theater die Rede. Lediglich bei dem “Röme...!“ von Medeia erlosch das Schmunzeln einem grimmigen Blick. Dann strich seine Hand wie zufällig über Medeias Hand und er nickte auf ihre Entschuldigung hin und flüsterte leise. “Meine hübsche Griechin. Was wäre die griechische Welt ohne uns römische Kulturbarbaren. Wie eine Suppe ohne Salz.” Plautius zwinkerte Medeia kurz zu. Und widmete sich wieder dem Stück.


    Ah, scheinbar gab es eine Pause. Erw andte sich mit gedämpfter Stimme wieder an Medeia.
    “Danke. Roma ist für mich noch sehr unübersichtlich. Ich nehme das Angebot mit einem Marktbesuch zwecks Literaturkauf gerne an. Ich will nicht, daß es mir im Winter in Mantua wieder so geht wie in Germania, wo ich sehnsüchtig am Tor auf die Abschrift der Acta wartete um irgendetwas zu Lesen zu bekommen. Odre aus Verzweifelung selber wieder Gedichte schreibe.
    Über den Papyrusmarkt in Athen habe ich schon sehr viel gehört, aber leider noch nie selber gesehen. Vielleicht irgendwann einmal ...” Ein bedauernder Tonfall lag in der Stimme von Plautius.


    “Natürlich können wir den Nachtisch auch in einer öffentlichen Taberna gehobenen Rufes einnehmen. Und du bringst noch eine Anstandsdame oder einen Leibwächter mit. Ich möchte dich nicht bedrängen oder in Verlegenheit bringen mit der Wahl der Casa Matinia. Letztere wirft sogar eher ein schlechtes Bild auf mich fürchte ich. Meine Neffen und Nichten lassen es dort an einer strengen Hand gegenüber den Haussklaven fehlen. Mitunter herrschen gewisse verlotterte Zustände was deren Aufmerksamkeit betrifft. Ich tue in der kurzen Zeit mein Bestes, aber leider ...”


    “Das Stück wird sehr eigenwillig aufgeführt. Ich hätte mit einer sehr klassischen Aufführung gerechnet, da der Tribunus und du ja die Veranstalter der Ludi seid. Dennoch findet es meine Zustimmung und ich unterhalte mich sehr gut. Sowohl was das Stück betrifft, wie auch meine charmante Begleitung. Das moderne Theater ist gewöhnungsbedürftig, aber das kannst du sicher besser beurteilen. In Roma gibt es sicher andauernd Aufführungen, die du besuchen kannst. Meine letzte besuchte Aufführung waren mehrere Strassentheaterstücke auf dem Markt bei den Spielen in Germanien, wo ich am Pferderennen teilnahm und wir uns kennenlernten. Möchtest du etwas trinken?”


    Plautius winkte einen der Weinverkäufer vorsorglich heran.

    Plautius hörte den Worten von Curio zu während er sein Gladius schliff. Na ja, wenigstens distanzierte er sich etwas von diesem Epulo.
    Und er war bereit sich die Erlaubnis für den Nachmittag jetzt einzuholen. Auch entschuldigte er sich. Plautius sah einen Rest von Intelligenz bei dem Mann.


    “Hm, du hast die Sklavin verkauft. Das ist schade, ich hätte der gerne mal mit der Peitsche Manieren beigebracht. Und dir den Schaden anschließend natürlich ersetzt. Auf Briefe lesenden Sklaven und beleidigende Sklaven stehe ich nicht. Nun, dann werde ich mit Artorius Corvinus mal reden. Den sehe ich später eh noch. Von einer Klage sehe ich diesmal ab, denn zum einen muß ich bald nach Roma, zum anderen schneide ich Männern lieber persönlich die Eier ab, anstatt das einem Advocatus zu überlassen.”



    Plautius wandte sich an seine Nichte. Äußerlich blieb er gelassen, aber sein Blick schaute böse aus. Dennoch war seine Stimme überraschend sanft, aber sehr bestimmend.


    “Sabina, mein Sonnenschein. Du bist eine junge Frau deren Schönheit selbst Venus neidisch machen kann. da ist es nur natürlich, daß wir ein scharfes Auge auf dich haben, denn wenn wir uns keine Sorgen um dich machen wollten, dann müßten wir dich in der Casa einsperren oder zu den Vestalinnen bringen. Was natürlich auch eine Lösung wäre.


    Du wirst dir Vorschriften machen lassen! Und auch auf das hören, was dein Vater, ich oder dein Bruder dir sagen! Du unterstehst der Patria Protestas deines Vaters und solange ich hier bin meiner Obhut. Es kann nicht angehen, daß sich eine unverheiratete Frau mal eben mit irgendwelchen Männern trifft, ohne daß diese sich einmal bei uns vorgestellt haben oder ihre Absichten offen gelegt haben. Du bist die Tochter eines Proconsuls einer römischen Provinz! Die Tochter eines der mächtigsten Männer im Imperium und nicht die Tochter eines hispanischen Viehzüchters. Ich habe keine Lust dich vergewaltigt und ermordet aus der Cloaca Maxima zu fischen. Um einmal ein extremes Beispiel zu gebrauchen.


    Dich bringt hier niemand in eine peinliche Lage. Das hat höchstens dieser Mann mit seinem Brief versucht. Wir unterstellen ihm jetzt einmal einen Moment der Schädelleere, als er es tat und sich zu einem lauschigen Treffen einlud. Und dann taucht seine zwischenzeitlich verkaufte Sklavin auf, welche uns vor ihm warnt, von einem solchen Treffen abrät.


    Es geht nur um gewisse Formalitäten, die wir einhalten möchten. Was soll als nächstes kommen? Eine Heirat ohne, daß zuvor um dich geworben wurde? Wir haben nichts gegen ein Treffen, wenn wir wissen mit wem und wo und eine Anstandsdame unseres Vertrauens oder dein Bruder oder ein Leibwächter dich dezent begleiten. Du bist ein Mitglied der Gens Matinia! Kein einfaches plebeiisches Mädchen aus der unteren Gesellschaft! Vergiss das nicht!


    Und dein Vater war wohl zu lange in Hispania um zu wissen was für eine Stadt das hier ist. Ich würde meine Tochter nicht einmal tagsüber in gewisse Gegenden lassen. Bitte entschuldige, daß wir uns um dich mehr Sorgen machen als manch anderer das bei seinen Familienmitgliedern besser getan hätte. Wir sehen die Sache nun einmal aufgrund unserer Lebenserfahrung aus einer anderen Sicht. Und sehen halt nicht nur einen jungen Mann mit passablem Aussehen aus den Augen einer jungen Frau im ersten Frühling!”


    Plautius wandte sich von seiner zickigen Nichte ab und schaute Curio mit eiskaltem Blick vom Typ "Du bist bereits in Plutos Arsch" an.