„Ich glaube am Geld mangelt es dem Cultus Deorum nicht. Eher an jemandem, der etwas Ahnung von Architektur hat und bereit ist das mal in Angriff zu nehmen. Ich wundere mich selber, dass es niemanden gibt, der sich um so eine angesehene Aufgabe reißen tut. Hm, vielleicht läuft da eine Verschwörung in der Priesterschaft gegen die Priester des Mars Tempels.“
Plautius schüttelte den Kopf.
„Die Götter mögen uns bewahren, dass es eine Bündnisehe wird. Wenn es nur darum ginge, dann hätte ich es nie in die Legio geschafft, sondern wäre von meinem Bruder und Proconsul, sowie der Familie, schon seit Jahren an irgendeine vorteilshafte Frau verschachert worden.
Ich denke wir verstehen uns gut, haben gemeinsame Interessen und ich hoffe, dass daraus irgendwann noch mehr werden kann. Ich möchte deshalb um sie werben, damit die Sache auch ein klein wenig einen offiziellen Charakter bekommt und ich nicht ihrem Ruf schade, wenn sie mit mir gesehen wird. Zumindest sehe ich mehr Grundlagen als bei manch anderer römischen Ehe, die ich kenne. Ich habe kein Interesse an einer Standesheirat, wo ich mich vorher so betrinken muß, dass ich den Anblick der zukünftigen Ehefrau und dem Priester ertrage. Nur zum Wohle eines Bündnisses.
Außerdem beginne ich erst einmal um Medeia nur zu werben. Bis zu einer Ehe ist es da noch ein weiter Schritt, der im Moment rechtlich auch gar nicht geht. Ich bin nur Primus Pilus. Da müsste schon der Kaiser einer Ehe zustimmen, damit ich sie als Centurio heiraten darf. Oder ich verlasse die Legio und werde Architectus oder noch schlimmer Politiker. Auch muß Medeia meinem Werben ja auch noch zustimmen und hat das was mitzureden. Wir reden hier von einer Frau, der die Verehrer garantiert die Tür einrennen und die so selbstständig im Leben steht, dass sie auf eine Heirat nicht angewiesen ist. Aber wie heißt es so schön. Den Mutigen und Ausdauernden gehört die Welt. Außerdem kann Medeia nicht mehr als „Nein“ sagen. Und es gibt hässlichere und schlechtere Optionen als Camillus Matinius Plautius.
Allerdings gebe ich zu, dass mir für das richtige Vorgehen und die genaue Sicht der Dinge noch etwas die Erfahrung fehlt. Ich war noch nie verheiratet.“
Plautius machte ein zuversichtliches Gesicht.