Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    "Ich denke nicht, daß noch welche in Umlauf sind. Wir fanden den Ring wohl gerade noch rechtzeitig. Alle Briefe und Schreiben wurden von mir in dieses Bündel aus Segeltuch eingeschlagen. Ich habe sie nicht vernichtet, denn vielleicht erlaubt dir der Inhalt ja Rückschlüsse auf den oder die Täter, welche daraus einen Nutzen ziehen könnten."


    Plautius reichte dem Legatus ein Bündel über den Tisch.


    "Rückschlüsse ist ein gutes Stichwort. Ich habe mir die Tage einmal einen Gesamtüberblick verschafft und spreche mich daher für einige personelle Änderungen in Teilbereichen aus. Ich spreche ganz offen, Legatus.


    Optio Flavius Aristides ist in der Rüstkammer und im Rekrutierungsbüro eine Fehlbesetzung! Seine Schrift ist eine infantile Sauklaue und seine Fertigkeiten im Lesen und Schreiben sind eher rudimentär. Er bekam halt mit der ersten Schiefertafel gleich einen Scriba mitgeschenkt. Hier schlage ich nachhilfestunden durch Centurio Artorius Avitus, Iulius Numerianuns und mich nach Dienstschluss in unseren Habitatios vor. Das muß ja nicht jeder mitbekommen.


    Mein Vorschlag wäre es, daß ich diesen Bereich übernehme. Der Optio sollte dagegen mehr von Centurio Avitus als weiterer Ausbilder an die Aufgaben eines Centurios heran geführt werden. Damit gewinnt Avitus auf Dauer auch Freiraum hinsichtlich der Ausbildung der I. Centurie, wo ich ihn mit einführen möchte. Und die Leute lernen vielleicht schon heute meinen potentiellen Nachfolger kennen."

    Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus
    Aber eine kleine Frage hätte ich da noch. Ich bin zwar Laie auf diesem Gebiet und weiß, dass die Römer nur duzen, aber musste man damals als Legionär nicht "Herr" sagen? In fast allen Romanen und Filmen ist das nämlich so. ?(
    [/simoff]



    Sim-Off:

    jaja, die filme und romane. so generierte hollywood auch für ganze generationen die "hörnerhelmlüge der wikinger". in jedem streifen sah man die wikinger und germanen mit 2 kuhhörnern am helm und zottelbärten, die den zwergen von "herr der ringe" zur ehre gereicht hätten. gefunden haben die archäologen einen einzigen helm mit hörnern und der gehörte allen grabbeilagen nach einem goden, also einem priester, und hatte wohl rituelle bedeutung.


    kannst also mit gutem gewissen jeden duzen außer dem imperator als oberster befehlshaber aller land- und seestreitkräfte. nur halt immer am ende und am anfang den rang nennen.
    legatus, kannst du mir mal helfen? legatus. ;)

    Primus Pilus Matinius Plautius überließ alles seinem Centurio Artorius Avitus, ließ es sich aber nicht nehmen den Zug auf den ersten Meilen zu Pferde zu begleiten und sich ein Bild von dessen Leistung und den Männern zu machen. Na ja, eigentlich war er hier ja auch nicht im Dienst und befand sich nur auf einem begleiteten Ritt um sein Pferd etwas zu bewegen. Plautius dachte daran, wie er selber noch vor einigen Jahren als Probatus mitmarschiert war.

    Primus Pilus Matinius Plautius betrat den Raum auf einem Kontrollgang und hörte die letzten Worte.


    "Das ist immerhin schon mehr als manch anderer Probatus vorweisen kann, obgleich ich mich Frage, wo die Leute in Roma alle immer nur Reiten gelernt haben. In der Stadt auf einem Pferd ist doch blanker Selbstmord!"


    Er ging an dem Mann vorbei und schaute in die Unterlagen von dem Optio rein.


    "Marcus Caecilius Ahala? Hm, hört sich nach Verwandschaft eines Praetorianer-Präfekten in Roma an. Keine Sorge, Probatus, wir werden deinen Arsch schleifen und ausbilden, daß sich dein Verwandter irgendwann die Finger danach lecken wird dich für die Praetis zu bekommen. Was nicht heißt, daß wir dich dann auch rausrücken. Weitermachen Optio!"


    Plautius verließ wieder das Zimmer.

    "425 Sesterzen" rief Plautius in Exerzierplatzlautstärke von ganz hinten nach vorne und hoffte, daß der Sklavenhändler auf seinem Podest ihn trotz der großen Bietermenge hören würde. Dann schaute er sich erst einmal um, wer denn da noch als Mitbieter antrat. Bei gewissen Senatoren und Großverdienern, die vermutlich geldscheissende Esel im Haus hatten, konnte man als armer Primus Pilus und Kleinverdiener ja gleich aussteigen. Aber so ein griechischer Sklave war bestimmt schon was Feines.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Pumilus hatte nichts dagegen gehabt, die Frauen angaffend, schon mal voraus zu gehen. Doch vor dem Stall hatte er sich noch mal umgedreht. Den Centurio schien er abgehängt zu haben. „Centurio?“ Er spähte unter einen Busch, aber da war der Centurio nicht. Kopfschüttelnd machte er sich wieder auf den Rückweg um den Mann abzuholen. Ah, Centurio, da bist Du ja! Ja, hier geht es lang!“ Pumilus Augen wurden groß. Da war ja schon wieder seine Domina. Hoffentlich hatte Plautius sie noch nicht gesehen. Schnell schnappte sich Pumilus den Zipfel von Plautius Tunika und zog ihn mit sich und zum Stall, der offen stand. Der strenge Geruch von Tieren drang nach draußen. „Da! Da sind sie!“ Die letzten Schritte lief Pumilus schneller und in den Stall hinein. In einer hölzernen Absperrung standen drei große Elefanten. Alle drei, auf engsten Raum zusammen gezwengt, hatten große Eisenringe um ihre Hinterbeine. Die Eisenringe waren mit schweren Ketten im Boden verankert. Ihre Rüssel hangen schlaff nach unten und sie schienen zu schlafen. Der größte Elefant jedoch, ein Bulle, öffnete seine Augen. Seine haarigen Ohren richteten sich auf und er wandte sich zum Gatter um. Die Kette rasselte laut auf und sein Rüssel tastete in Richtung der Besucher. Vorsichtig griff er mit seinem Rüssel über das Holzgitter und auf Plautius zu. Seine Haut war grau und ganz borstig, doch die Spitze seines Rüssels schien ganz weich und zart zu sein.

    „Dir gefällt doch meine Domina, nicht wahr? Uns sind Deine Blick schon aufgefallen, Dominus! Wobei ja einige Männer sie so angaffen. Aber Du schaust sie anders an als die Meisten! Ja, auch das ist uns aufgefallen. Wir meinen, uns würde sie uns ja auch gefallen, aber meistens denken wir dann, dass sie uns die Zunge rausschneiden, die Ohren langziehen, die Finger brechen oder die Nüsse abschneiden könnte...nein, nein, da kommen erst gar nicht so Gelüste auf! Aber Du würdest uns doch nicht die Finger brechen, oder Dominus? Sag, willst Du sie heiraten?...Na, das halte ich für schwierig...ja? Willst Du auch was sagen?“
    Pumilus krazte sich am Hintern und suchte in einer Kiste nach etwas, was man dem Elefanten geben konnte.



    Plautius winkte einen Sklaven heran und ließ sich einige Brote und Äpfel bringen. Die Platte mit dem Essen drückte er dem Zwerg in die Hand.


    "Füttere sie damit! Hm, ich glaube nicht, daß Medeia dir so etwas antun würde. Es wäre sicher schwer Ersatz für dich zu finden.
    Ich bin da anders. Ich würde dir nicht die Finger brechen, aber ich würde dir den Arm abreissen und an die Hunde verfüttern, wenn du Medeia an den Hintern packen würdest, weil sie dir gut gefällt. Mit einem Arm könntest du immer noch für sie arbeiten.
    Außerdem solltest du deine Manneskraft lieber den Frauen zuwenden, die dich die ganze Zeit zu lüstern und interessiert anschauen. Wie die 2 Frauen dort hinten. Wußtest du nicht, daß man den Zwergen nachsagt, daß sie ein trotz ihres kleinen Wuchses ein Gladius unter der Tunika haben, das die meisten Hengste armselig aussehen lässt.


    Ja, deine Domina gefällt mir sehr ... aus vielen Gründen. Ich hoffe meine Blicke sind nicht zu offensichtlich? Und wieso hälst du es für schwierig, wenn ich sie heiraten wollte? Abgesehen davon, daß ich auch einige Hürden sehe."

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Einige Männer drängten sich hinter Medeia vorbei. Doch ehe sie angerempelt wurde, trat Medeia auch schon einen Schritt näher an Plautius heran. „Da gibt es nichts zu verzeihen, Centurio! Ich danke Dir!“ Medeia lächelte, ihre grünen Augen funkelten gut gelaunt und sie nahm neben Plautius Platz. Ehe noch die Vorstellung begonnen hatte, beugte sie sich ein wenig näher an ihn heran. „Ich bin schon selber gespannt auf das Stück. Der Dramatiker hat es verboten, dass man bei den Proben dabei sein durfte. Aber ich hörte, dass es mit den neumodischen Pantomimetänzern aufgeführt werden soll. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig skeptisch bin. Aber ich bin auch anderes aus Griechenland gewöhnt. Da wäre man über so eine Art Sophokles zu zeigen, sicherlich schockiert!“ Medeia schmunzelte darüber, konnte sie sich die Empörung der alten griechischen Männer, Frauen gab es im Theater seltenst, gut vorstellen. „Das ist natürlich schade!“ erwiderte Medeia auf Plautius Worte über die sich zu Ende neigenden freien Tage in Roma. „Ich hoffe jedoch, Dich bald in Roma wieder zu sehen, Centurio!“ In dem Moment begann die Vorstellung. Alles wurde dunkel und in Medeias Augen war nicht mehr zu lesen.



    "Oha, er hat das Zusehen bei den Proben verboten. Vielleicht erleben wir eine Überraschung."


    Plautius schnupperte und nahm den Geruch von Medeia auf. Rosenöl!


    "Griechenland ist nicht Roma. Das Kultur- und Zuschauerniveau ist anders. Wir werden es sehen. Ob ich so bald in Roma wieder bin weiß ich nicht. Von Mantua nach Roma ist es selbst mit einem schnellen Pferd eine ziemliche Reise. Allerdings würde ich mich zuvor gerne noch von dir zu den hiesigen Literatur- und Schriftrollenverkäufern führen lassen. Ich muß meine Bestände mal wieder auffrischen. Außerdem würde ich gerne unsere Essen damals in Germania fortsetzen und einen ungestörten Nachtisch mit dir einnehmen. Ich würde dich daher gerne in der Casa Matinia empfangen bevor ich aufbreche." flüsterte Plautius.

    "Ah, Sabina! Schön, daß du da bist. Nimm doch Platz. Ich wollte dem Herren hier, den du vermutlich kennst, gerade noch einige Worte zu dem Brief an dich sagen."


    Er wandte sich wieder mit kühler Befehlsstimme an den Besucher.


    "Nun, Sergius Curio! Du wolltest mir und meiner Nichte gerade erklären, wieso du sie zu Dir einladen wolltest und einen Brief an sie sendest, welcher von deiner Sklavin gelesen wird, die uns auch noch indirekt vor dir warnt. Und jetzt plötzlich nicht mehr deine Sklavin ist. Ein interessanter Zufall nachdem sie uns beleidigt hat, was ja schon eine Klage vor Gericht rechtfertigen würde. Neben dem Umstand, daß wir unterstellen könnten, daß du dich hinter unserem Rücken an ein weibliches Mitglied unseres Hauses heran machen und Schande über unsere Gens bringen wolltest.


    Ach ja. Und nur um es klar zu stellen. Wir reden hier von meiner Nichte Sabina, welche noch unter der Patrias Protestas meines geschätzten Bruders, Proconsul Matinius Agrippa, steht. Und deren Interessen ich als ihr Onkel hier und jetzt vertrete, denn ich bezweifele, daß der Proconsul sein Einverständnis gegeben hat sich mit seiner Tochter zu treffen. Nur damit wir von derselben Matinia Sabina sprechen.


    Also erkläre dich! Und ich rate dir ehrlich zu sein, denn du kommst aus einer Gens, die in meinen Augen aufgrund der Umtriebe eines Sergius Epulo keinen guten Namen hat."

    Uff, Plautius war erleichtert. Nicht wegen dem Optio.


    "Hm, dann stellen sich für mich die nächsten Fragen. Weiß er um deinen Besuch und erwartet er dich? Wenn ja, warum stehst du hier wie ein Bittsteller oder Rekrut vor dem Tor und bist nicht auf dem Weg zu seinem Wohnhaus. Zusammen mit den weiteren Personen die sich noch auf dem Wagen befinden. Vermutlich handelt es sich dabei ja um deine Sklaven. Bei Mars, so tief wie der Karren sich in den Boden drückt scheinen da noch mindestens 10 Leute drin zu sitzen."

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    Original von Iulia Helena
    Es war seltsam, ausgerechnet bei einem Puppenspiel stehen zu bleiben, aber sie hatte seit Jahren keines mehr betrachtet. Zu viele Erinnerungen verbanden sich damit. Ihrem ältesten Sohn hatte das Puppentheater immer sehr gefallen, wenn einer der Sklaven ihres Haushalts für ihn gespielt hatte, und auch wenn die Stücke bei weitem nicht so zotig gewesen waren wie dieses gerade, so war es doch diese Art Vergnügen gewesen. Still blieb sie bei den Menschen stehen, die hinter den Bänken einfach nur gafften und ab und an lachten, wenn es um das 'ziegenhüten' ging. Auch die Iulierin lächelte, doch war es ein wehmütiges, fast trauriges Lächeln, das ihr selbst sehr viel verriet. Vielleicht war dieser alte Schmerz immernoch nicht richtig verwunden, vielleicht würde er nie verwunden sein - in diesem Moment legte sie die Hand auf den geschnitzten Taubenanhänger, den sie wie stets an einem schlichten Lederband um den Hals trug. Kurz umspannten ihre Finger den Anhänger und das Gefühl, weinen zu müssen, verfolg - sie blickte sich lieber um und entdeckte tatsächlich ein bekanntes Gesicht.


    Langsam löste sie sich von ihrem Standort und schritt voran, überquerte eine der Sitzbänke, wich einer beleibten Matrone aus, die eben aufgestanden war und wieder der Menschenmenge zustrebte, bevor sie neben Plautius stehen blieb und zu ihm herab blickte - immerhin war da ein Platz frei und sie saß lieber neben einem bekannten Centurio als einem unbekannten Säufer. "Salve, Centurio," sagte sie leise, denn sie wollte das Schauspiel nicht stören. "Ist der Platz neben Dir noch frei?"



    Plautius sah auf und sah Iulia Helena.


    "Ja, werte Iulia Helena. Der Platz ist noch frei und man hat von hier eine sehr gute Sicht und hört bestens. Und vor Taschendieben ist man auch sicher. Leider habt ihr einen guten Teil des Stückes schon verpasst. Und das Puppentheater ist etwas ziegenlastig."


    Plautius grinste etwas anzüglich und trank einen weiteren Schluck von diesem sehr süssen Fruchtsaft.

    Plautius wandte sich an Aristides.


    "Optio. Besorge deiner jungen Begleitung mal ein paar Kissen. Die streckt den Hals ja bald so lang wie eine Giraffe, damit sie was sehen kann. Schau mal, mit den 9 Kissen übereinander sieht der kleine Maior Domus von Artoria Medeia auch was. Du wirst mindestens 3-4 Kissen übereinander brauchen. Zur Not helfe ich die als Architectus beim Bauen."

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    Original von Caius Sergius Curio
    Aha, nun wurde ich schon von zwei Herren erwartet und der eine war auch noch Soldat. Was ging denn nun hier vor? Der Sklave schien auch entweder schlecht behandelt worden zu sein, oder wusste auch mehr als ich was in diesem Fall auch nicht sonderlich schwer, da ja jeder mehr wissen konnte, als ich. Mit einem unmerklicken Schulterzucken folgte ich dem Sklaven ins Tricllnium...


    Warum musste so etwas ausgerechnet noch heute passieren? Ich sollte die Reise noch um eine Woche verschieben, aber dann würde ich Ärger mit Senator Avarus bekommen und wenn ich das hier verschieben würde dann, ja dann.... Es konnte auf jedenfall auch nicht viel besser sein.



    Der Sklave führte den Besucher in das Tricliniusm, wo Primus Pilus Matinius Plautius in seiner Militärtunika und einem Schwert und einem Schleifstein in der Hand auf einer Kline saß und den Besucher so kalt anschaute, als ob er bereits in Plutos Arsch steckte.
    "Dominus! Sergius Curio ist angekommen!"


    Gut! Dann geh und rufe meinen Neffen und meine Nichte ins Triclinium. Sie sollen ruhig dabei sein, wenn der junge Mann und ich uns jetzt einmal ernsthaft unterhalten." gab Plautius kalt und mit befehlsgewohnter Stimme von sich.


    Der Sklave verbeugte sich und zog sich schnell zurück. Er schien es plötzlich sehr eilig zu haben.


    Plautius wandte sich an den Besucher.
    "So, so. Du bist also unser Briefeschreiber, der seine Post von seiner Sklavin lesen lässt, welche uns auch noch an der Tür unserer Casa persönlich beleidigt. Und sich dann auch noch heimlich mit meiner Nichte in seiner Casa treffen will! Setz dich!"


    Die letzten beiden Worte klangen eher wie ein Befehl.