Beiträge von Camillus Matinius Plautius

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    Original von Decima Lucilla


    Nachdem der freundliche Soldat losgegangen ist, um Livianus zu benachrichtigen schaut sich Lucilla neugierig um. Ein Blick nach rechts offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor und ein Blick nach links offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor. Also dreht sie sich um und sagt dem Kutscher, dass er den Wagen etwas zur Seite fahren soll, da sie warten würden.
    Sie geht ein wenig auf und ab und summt dabei ein altes iberisches Lied vor sich hin. Dann klopft sie an den Wagen. "Du kannst ruhig rauskommen, Ambrosius. Wir werden hier auf eine Nachricht von Livianus warten." Plötzlich kommt ihr ein unguter Gedanke. "Herrje, hoffentlich ist er nicht in irgendeiner hochwichtigen Besprechung. Vielleicht hätten wir doch erst in die Stadt fahren und dann herkommen sollen. Na egal, jetzt ist es zu spät. Wenn mir die Füße weh tun, dann können wir immer noch weiter, dann muss er uns eben einen Boten nachschicken. Ich hoffe nur, es gibt ein gutes Gasthaus. Oder kenne ich irgendwen, bei dem wir uns einladen könnten? Kommen nicht die Annaea aus Mantua?" Sie runzelt die Stirn. "Aber nein, das ist keine gute Idee. Ich kenne da eigentlich niemanden richtig und ich hasse es, auf die Beziehungen meines Bruders zu bauen. Livianus weiß sicher etwas."



    Plautius hatte erfahren, daß ein Wagen vor dem Tor des Castellums vorgefahren war. Ein fahrender Händler, der seine Waren anbieten wollte? Das war ja fast wie in Germania. In bester Laune und beschwingt durch einen Hauch der Erinnerung an Germania machte sich Plautius auf zum Tor des Castellums. Und sah einen Wagen, der weniger nach dem mobilen Laden eines Marketenders aussah. Dafür stand da diese schwarzhaarige Frau von der Feier in der Casa Artoria mit der sich sein Optio, Flavius Aristides, so lange und gut unterhalten hatte. Was trieb diese Frau nach Mantua? Hatte der Schurke sie etwa geschwängert und jetzt forderte sie, daß er sie heiraten würde. Und wollte die hier einziehen? Der Wagen schien voll beladen zu sein.


    "Salve! Mein Name ist Primus Pilus Matinius Plautius. Wir kennen uns vom Sehen von der Feier in der Casa Artoria. Was kann ich für dich tun? Möchtest du zu Optio Flavius Aristides?"

    "Zur Aufrechterhaltung der Ordnung? Mantua scheint mir nicht gerade eine Hochburg der Kriminalität zu sein, welche nur mit einer Legio mit über 5000 Männern unter Waffen unter Kontrolle gehalten werden kann. Im Gegenteil, ich halte Mantua für eine friedliche Kleinstadt. Oder sollte mir hier etwas entgangen sein?"

    "Zunächste einmal das Strassentheater. Das letzte Strassentheater ist Jahre her. Mein Bruder Agrippa und ich hatten uns heimlich aus der Casa geschlichen, denn als Proconsul kann er ja nicht so einfach bei so etwas auftauchen. Desweiteren das Theater, wo ein klassisches Stück aufgeführt wird und vor allem die Wagenrennen. Die Tierhatz und die Gladiatorenkämpfe reizen mich als Soldat nicht so."

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    Original von Caius Sergius Curio
    Ich wartete einen Augenblick, bis schließlich ein ianitor die Tür öffnete und fragte, wer ich sei. Noch immer hatte ich ein leicht mulmiges Gefühl, wusste ich ja nicht, was mich erwarten würde, wenn mich der Vater von ihr vorladen würde ... vor allem, da ich dachte er sei in Hispania (dass sein Sohn ebenfalls so heißt, wusste ich ja nicht).


    "Salve, ich bin Caius Sergius Curio. Ich bekam einen Brief von Publius Matinius Agrippa, dass ich hier erscheinen sollte."



    Der Sklave wurde bleich und schluckte.


    "Sergius Curio. Sehr wohl. Bitte folgt mir ins Triclinium. Dominus Primus Pilus Matinius Plautius und Dominus Matinius Agrippa erwarten Euch bereits."


    Der Sklave schluckte noch einmal und beeilte sich den Gast ins Triclinium zu führen.

    Plautius hatte eigentlich andere Interessen als sich Elefanten anzuschauen, obgleich das sicher interessant sein würde diese Tiere einmal aus der Nähe zu sehen. In gewissen Ländern wurden diese Tiere als “Kriegsgerät" eingesetzt. Plautius wollte sich lieber nicht vorstellen, wie so ein Tier durch eine Schlachtreihe der Verteidiger marschierte. Allerdings schien der Zwerg davon absolut begeistert zu sein und mit diesem wollte Plautius sich gut stellen. Immerhin schien der Zwerg der Liebling und Vertraute von Medeia zu sein. Es war sicher nicht verkehrt ein weiteres Paar Augen und Ohren in ihrem Haushalt zu haben. Von Avitus mal abgesehen.


    Auf dem Weg zu den Ställen durchquerte er den Raum und sah einige Klinen mitten im Raum. Inklusive einiger Personen. Sein Atem wurde flach, sein Gesicht verlor das freundliche Lächeln und wich einem grimmigen “Primus Pilus Exerzierplatz-Gesicht”. Die Augen wurden zu schmalen Schlitzen und die Entspannung fiel von Plautius ab. Äußerlich ruhig und gefasst kochte es innerlich in ihm, was man aber nur an dem verkniffenen Mund und der rötlichen Zornesfärbung seiner Gesichtsnarbe erkennen konnte. Sofern man ihn kannte und die Zeichen zu deuten wußte. Da lag Medeia wie Venus persönlich auf der Kline, während so ein Kerl ihr am Fuß herum nuckelte. Und da stand noch so ein anderer Kerl, der ramponierte Priester aus dem Mars-Ultor Tempel und bequatschte sie. Die übernahmen gerade seinen Part der Konversation.


    Plautius war ein Mann, der eine Reihe von Stärken und positiven Eigenschaften aufwies. Allerdings konnte man ihm auch einige negative Eigenschaften nachsagen. Was sich aber außer seinen Brüdern niemand laut zu sagen getraut hätte.


    - Neugier
    - Morgenmuffel der übelsten Sorte
    - Verfressen (gut, daß die Legio einen in Form hielt)
    - Beharrlich (wehe er hatte einmal eine Meinung und sollte davon abweichen)
    - Äußerste Strenge gegen Sklaven
    - Eifersucht !!! (welche jedem Corsen oder Bewohner von Sicilia zur Ehre gereicht hätte)


    Er blieb einige Schritte zurück und gab dem Zwerg und den Damen zu verstehen, daß er sofort nachkommen würde und sich nur seine Sandale zubinden wolle. Es war Zeit mal das Revier zu markieren!


    Dann gab er Optio Quintus Gradus Maximus und einem weiteren Legionär von der Legio I ein dezentes Zeichen, welche sich in seiner Nähe aufgehalten hatten. Natürlich hatten sie die Hoffnung sich hier bestens zu amüsieren. Mit dem Einsatz als Leibwache hatten sie eher weniger gerechnet. Jetzt zahlte es sich hoffentlich aus, daß er wegen den Ludi etlichen Männerns seiner Kohorte großzügig Urlaub bewilligt hatte. Beide Soldaten waren in Zivil, aber dem kundigen Blick wäre der uniforme Kurzhaarschnitt der 3 Männer aufgefallen und auch ihre Art sich zu bewegen. Plautius tuschelte ein wenig mit diesen und dezent wurden Köpfe in Richtung Artoria Medeia gestreckt. Die Männer nickten und grinsten breit. Und machten sich auf den Weg in Richtung Büffet.


    Plautius ging weiter in Richtung Stallungen und nahm unterwegs 2 exotische Früchte von einer Schale auf. Beide schienen recht weich zu sein. Um so besser. Er kam an einem schon reichlich angetrunkenen Civis mit dicken Bauch vorbei. Er drückte dem Mann eine Frucht in die Hand, welche dieser verdattert anschaute.
    Dann drehte Plautius sich schnell um und warf die 2. Frucht mit aller Kraft und zielsicher dem nuckelnden Rufus an den Hinterkopf, daß sie nur so zerspritzte. Jaja, er war zwar kein guter Bogenschütze, aber was Wurfwaffen anging ... Gelernt war eben gelernt.


    Der fußnuckelnde und fussküssende Rufus schoss mit hochrotem Kopf auf und sah sich um.


    Plautius machte den typischen “Ich bin unschuldig-Blick” aller Männer der Gens Matinia und nickte Medeia höflich zu. Soviel mal zu Konkurrent Nummer 1.

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    Original von Artoria Medeia
    Pumilus spähte über den Platz und wollte gerade seine Anekdote fortsetzen als er seine Domina erblickte. Er erbleichte, staunte und starrte. Aber ihm quollen nicht wegen den vielen schönen Frauen die Augen aus dem Kopf, sondern weil er seine Herrin noch nie so gesehen hatte. Hastig schluckte er ein paar Mal, sein Adamsapfel hüpfte auf und ab und er grübelte darüber nach, ob er jetzt stören sollte. Voyeuristisch besah er sich wie Rufus sich mit seinen Lippen Medeias Wade nährte und an ihr etwas hochstrich. Schnell griff Pumilus nach der Hand von Plautius. „Komm, wir haben Dir noch nicht DIE Sensation hier gezeigt. Siehst Du dort hinten die Ställe? Da sind richtige Elefanten drin! Hast Du schon mal einen Elefanten gesehen?“ ]


    Plautius hatte zwar schon Elefanten gesehen, aber noch nie aus unmittelbarer Nähe. Also ließ er sich von dem begeisterten Zwerg zu den Ställen führen. Unterwegs grüßte Plautius unauffällig einige Gäste, welche denselben Kurzhaarschnitt hatten wie er selber und sich auch etwas militärisch steif durch die Menge bewegten. Das Gespann schien gewisse Aufmerksamkeit zu erregen, denn einige gutaussehende Damen schlossen sich der Besichtigung an.

    Der Türsklave beeilte sich zur Tür zu kommen. Wenn Matinius Plautius in der Casa weilte tat man als Sklave gut daran seinen Zorn und Unmut nicht zu wecken oder negativ aufzufallen. Der Sklave öffnete die Tür.


    "Salve! Was kann ich für dich tun? Oder wen darf ich melden?"

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    Original von Artoria Medeia
    Lächelnd sah Medeia auf die Kugel in Plautius Hand. „Da ich die Gewinne aus den Kugeln bezahle, wäre es ein wenig widersinnig, wenn ich die Missilia annehmen würde, Centurio. Wenn es mir auch eine Freude wäre!“ Pumilus war jedoch nicht so zimperlich. Mit leuchtenden Augen ergriff er die Kugel und schien einen Moment zu überlegen, ob er sie gleich und hier aufmachen sollte. Schnell sah er zu seiner Domina, die wohl nichts dagegen hatte, öffnete sie heimlich, spähte wieder zu Plautius und Medeia und setzte eine betont unbekümmerte und neutrale Miene auf. Medeia sah zu Mithridates, der immer noch fragend ins Publikum sah. „Ich muss gestehen, Centurio, eigentlich mag ich Gladiatorenspiele nicht. Aber ich kann mich dem schlecht entziehen, wenn jene Spiele von mir initiiert wurden. Und wie ist es bei Dir, Centurio? Welcher Teil der Ludi hat Dir am Besten bisher gefallen?“



    "Nun, ich lasse mich gerne überraschen was den Kampf betrifft. Ein Blick als Soldat auf die Soldaten dort unten in der Arena sagt mir aber, daß davon nur 3 gedient haben. Die Marschieren im Schritt. Im Gegensatz zum Rest. Warten wir es ab."


    Plautius lächelte bei der Ablehnung der Kugel durch Medeia.


    "Na, dann hoffen wir mal, daß Fortuna mir Glück schenkt. Wenn ich gewinne werde ich an dich denken."


    Bei der Frage nach dem besten Teil der Ludi atmete Plautius tief durch.


    "Um ehrlich zu sein, Medeia, freue ich mich auf die Wagenrennen als Mitglied der Purpurea. Und ansonsten auf ein angebotenes Theaterstück. Ich mag befremdlich erscheinen, daß ein Soldat der Tierhatz und den Gladiatorenspielen nicht so viel abgewinnen kann. Schließlich geht es doch um Gemetzel, Kampf und Blutvergiessen. Früher wäre das anders gewesen, aber ich habe davon in Germanien etliches direkt erlebt. Ich habe kniehoch im Blut auf einem Schlachtfeld mit Tausenden von Toten gestanden. Und selber Blut dort gelassen und mehrere Verletzungen und Narben kassiert. Da bekommt man mitunter eine andere Sicht der Dinge. Das mag jetzt eine Enttäuschung für dich als Veranstalter sein, denn ihr Aedile habt euch bei der Tierhatz und den Kämpfen sehr viel Mühe gegeben und keine Unkosten gescheut. Dennoch genieße ich die Gladiatorenkämpfe, wenn auch aufgrund anderer Ursachen."


    Plautius lächelte Medeia an.

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    Original von Artoria Medeia
    Ohne zu zögern steuerte sie auf Plautius zu und blieb an seiner Seite stehen. Lächelnd sah sie auf den sitzenden Centurio herunter. „Centurio, einen wunderschönen Abend wünsche ich Dir. Wie schön, dass Du die Zeit gefunden hast, dem Theater bei zu wohnen. Ist der Platz neben Dir vielleicht noch frei?“ Ihre Palla rutschte etwas von ihren Schultern herunter und lagen dann in der Beuge ihrer Arme. Dabei zeigte sich, dass ihr Gewand von zwei schlangenförmigen Spangen aus Silber und mit goldenen Köpfen gehalten wurde.



    Plautius schreckte aus Gedanken und der Vorfreude auf das Theaterstück auf. Er sah Medeia und erhob sich höflich.


    "Verzeiht meine Unaufmerksamkeit, Artoria Medeia. Ich habe mir das Stück gerade noch einmal in Erinnerung gerufen. Der Platz neben mir ist frei und ich würde mich über deine Anwesenheit sehr freuen. Ich muß zwar in Kürze wieder zurück nach Mantua, aber ich wollte mir dieses kulturelle Ereignis nicht entgehen lassen."


    Höflich bot er Medeia den Sitzplatz an.

    Plautius sah sich mit dem Zwerg in aller Ruhe um. Letzterer bestaunte vor allem die vielen Frauen, welche durchweg ansehnlich waren, wenig Kleidung trugen und Beine hatten, die vom Po bis auf den Boden reichten.


    Während dem Zwerg die Augen aus den Höhlen quollen und die Zunge an den Knien baumelte, sondierte Plautius eher aus militärischer Angewohnheit die Lage. Wer roch nach Ärger, wer stand wo, wer war bewaffnet? Aufmerksam schweifte sein Blick über die Anwesenden ...

    Plautius hatte sich bei der Ankunft von Medeia höflich erhoben und setzte sich erst wieder als Medeia Platz genommen hatte. Einige Augenblicke hatte ihm der Atem gestockt. Weniger wegen dem Zwerg, welcher direkt auf ihn gewiesen hatte, sondern weil Medeia so bezaubernd aussah. Plautius trug wie immer eine einfache, aber hochwertige Toga und Tunika. Seine Rüstung wäre ihm lieber gewesen. Die war wesentlich praktischer als diese Toga, die man nicht einmal alleine anziehen konnte.


    Er hatte sich bereits mit ausreichend Kissen, Speisen und Getränken durch einige Verkäufer eingedeckt. Darum würde man sich also nicht mehr kümmern müssen. Auch die Plätze waren ausgezeichnet. Plautius hatte die permanent reservierten Plätze von seinem Bruder Matinius Agrippa "requiriert".


    Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Artoria Medeia. Ich freue mich, daß du es geschafft hast und mir die Ehre deiner Gesellschaft gewährst. Ich weiß das zu schätzen, denn neben dem Tribunus dürftest du wohl die vielbeschäftigste Person auf diesen Ludi sein. Bislang kann ich nur sagen: gelungene Spiele. Ich hoffe der Schlüsselgladiator konnte ersetzt werden und es gibt keine Unannehmlichkeiten. Es muß bestimmt schwer gewesen sein so viele Zwerge im Imperium aufzutreiben."


    Plautius Blick fiel auf die 3 Kugeln von der Missilia.


    "Nun, ich glaube dein Neffe, Avitus, hat eine noch bessere Hand gehabt. Wenn ich mich nicht verschaut habe, dann hat er gut und gerne 10 Kugeln gefangen. Er will bei Fortuna wohl auf Nummer sicher gehen. Er ist irgendwo dort hinten verschwunden. Wie schaut es aus? Darf ich jeweils eine Kugel anbieten?"


    Plautius hielt Medeia und dem Zwerg jeweils eine Kugel hin.

    Plautius sah den kleinen Zwerg von Medeia und begrüßte diesen freundlich.


    "Seid mir gegrüßt, Maior Domus. Ich bin überrascht einen einflußreichen und mutigen Mann wie dich hier draussen zu sehen. Anstatt die Sänfte deiner Herrin zu bewachen hätte ich vermutet, daß du sie begleitest und als Leibwächter deine Herrin zur Not beschützt. Dort drinnen wärst du besser aufgehoben. Aber vielleicht können wir das ändern.


    Ich schlage dir ein Geschäft vor. Einige meiner Sklaven aus der Casa Matinia passen auf die Sänfte deiner Herrin auf. Und du begleitest mich als mein Vertrauter, denn ich kann heute Abend dein Wissen um die gesellschaftlichen Beziehungen und Personen in Roma gut gebrauchen. Nachher halte ich einen Senator wirklich noch für einen ausgemusterten Gladiator und seine Frau für eine aufgetakelte Strassenlupa. Und keine Sorge! Den Zorn deiner Herrin auf dich übernehme ich. Da werde ich schützend vor Dir stehen."


    Plautius klopfte dem Zwerg auf die Schulter und machte eine einladende Geste in Richtung Eingang.