Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Plautius, einige Legionäre und mehrere Kisten erschienen vor der abgeschlossenen Tür der Casa. Wieder kam der mysteriöse Schlüsselbund zum Einsatz, welcher der Praefectus Castrorum hütete, wie eine Vestalin ihre Jungfräulichkeit.


    Dann betraten die Männer das Haus und begannen die restlichen Habseligkeiten des Tribunus und des Sklaven ordentlich zu verpacken. Alles wurde erfasst, katalogisiert und auf Wachstafeln festgehalten. Dann wurden die Kisten bepackt, vernagelt und sauber beschriftet. Schließlich befand sich nur noch das Inventar im Haus, welches zur Grundausstattung gehörte.


    Plautius schloss die Tür wieder ab, während alles zum Lagerhaus gebracht wurde.

    Plautius ließ es sich schmecken und lobte Titania als Köchin. Derweil beobachtete er sie und wandte sich dann unvermittelt an sie.


    "Und wie gefällt Dir hier das Leben in Germania. Ich hörte, daß du aus Tarraco kommst? Womit beschäftigst du dich denn so am Tag, während Fuscus fleißig arbeitet. Oder anders gefragt. Was würdest du denn gerne tun?"

    Plautius sah etwas belustigt zu, wie die Männer den Toten einpackten. Verdammt! Man merkte, daß die noch nicht durch ein Meer von Blut gewadet waren und einen Berg von Leichen auf dem Schlachtfeld gesehen hatten. Wenn man nach der Germanenschlacht so ein Geschiss gemacht hätte ...


    Er wandte sich wieder seinem Bruder und dem Regionarius zu.


    "Bringt mir den Wirt der Taverne. Und die Schankmägde. Ich will wissen gegen welche Stunde er die Taverne verließ und ob es zuvor besondere Zwischenfälle gegeben hat. Gibt es bereits irgendwelche Verhaftungen?"

    Plautius hörte auf dem Weg zur Casa von Vitamalacus die Stimme von Avitus. Er steckte kurz den Kopf in die Unterkunft.


    "Centurio! Ich habe eben mal nachgeschaut und festgestellt, daß Vorratslager XI zur Zeit quasi leer ist, da das dort gelagerte Baumaterial verbraucht wurde. Ich werde meinen verpackten Hausrat und den Rest von der Casa des Tribunus Tiberius erst einmal dort einlagern. Vielleicht können wir dort alles erst mal sammeln und dann alles auf einmal verladen lassen. Nur zur Kenntnis für deine Umzugsplanungen."

    Plautius, die Legionäre und das Packpferd mit dem toten Tribunus erreichten das Tor. Es gab neugierige Blicke, aber der schlechtgelaunte Gesichtsausdruck des Centurios verhinderte Fragen. Der Trupp konnte ungehindert passieren. Die Männer schlugen den Weg zur Unterkunft des Tribunus ein, während Plautius Decima Valeria als Priesterin suchen ging. Und der Legatus mußte auch noch informiert werden.

    Plautius erreichte das Wohnhaus des Legatus. Die Wachen schauten zwar neugierig, erkannten aber aus langer Diensterfahrung den "Ich bin genervt" -Gesichtsausdruck eines Centurios und hielten erst einmal die Klappe, als dieser klopfte und einen Diener um ein umgehendes Gespräch mit der Priesterin Decima Valeria bat.

    Sim-Off:

    kein thema. zumal wir dich danach gleich als priesterin einfangen und mitnehmen werden. kannst hier also noch einmal gut üben und im castellum sollte es dann klappen. :P



    Plautius war verwundert. In den Marstempel in Mogontiacum war eingebrochen worden. Was hatte das hier mit CCAA zu tun und warum stand Decima Valeria jetzt dort vorne und nicht der Pontifex von Mogontiacum bzw. ganz Germania? Gab es in Mogintiacum etwa keine Marspriester, daß ein Einbruch lange unentdeckt blieb. Sehr sonderbar.


    Hm, was war noch mal ein Prodigium? Ein schlechtes Götteromen?


    Plautius wandte sich an eine fragende Stimme im Hintergrund. Er konnte den Frager aber nicht erkennen, denn die Menschenmenge war groß. So antwortete er in gewohnter, juppitergleicher Stimme, wie auf dem Exerzierplatz.


    "Ist doch klar wer die Frevler waren! Der germanische Widerstand! Die Tage ein Einbruch in den Marstempel, gestern Nacht die Ermoderung eines Tribunus in der Stadt. Und morgen zünden sie dann frech dem Comes das Haus an. Das schreit nach einer Strafexpedition und hartem Durchgreifen. Aber Mars wird mit seinem Finger oder seinem Schwert uns schon die Übertäter zeigen, wenn wir uns seiner Gunst wieder würdig erwiesen haben. Und jetzt Klappe da hinten, damit die Priesterin endlich das Opfer vollziehen kann!"



    Sim-Off:

    wir sind nicht mehr lange da, aber bis dahin harren wir mit dir aus!

    Centurio Matinius Plautius bog in voller Montur um die Ecke. Im Marstempel sollte heute ein großes Sühneopfer stattfinden, wenn die Gerüchte in der Stadt stimmten. Warum nur fragte sich Plautius. Er war einfach nicht mehr auf dem Laufenden. Vielleicht sollte er in seiner Freizeit weniger Literatur lesen und Kräutersud trinken.


    Mit etwas Glück konnte man dort einen Mars-Priester nach dem Opfer abgreifen und zu einem Besuch im Lager der Legio IX motivieren. Plautius und einige andere Soldaten wollten Mars danken, daß er in ihrer Zeit in Germanien seine schützende Hand über sie gehalten hatte. Jetzt wo es nach Mantua ging, wollte man bei Mars in Germanien keine unbeglichenen Rechnungen zurück lassen.


    Danach würde man nur noch schnell Opferwaren besorgen müssen. Dummerweise hatten alle Soldaten dieselbe Idee gehabt. JEDER hatte Dinkelkekse, Räucherwaren und ein Souvenir aus den Germanenschlachten besorgt. Aber an ein Opfertier hatte natürlich keiner gedacht. Was opferte man da nur? Es mußte ja bei einem halben Dutzend Leuten ja wohl nicht gerade der obligatorische Stier sein. Ob Mars sich auch mit etwas Kleinerem zufrieden geben würde?

    @ Vesuvianuns:
    Zunächst einmal kann ich Dir versichern, daß die Spieler der Legio IX über die Auflösung auch nicht glücklich sind/waren. Ich denke, daß ich hier jetzt mal für eine Mehrheit spreche. Aber es war nun einmal eine Entscheidung der Spielleitung und die Optionen für den weiteren militärischen Dienst in anderen Militäreinrichtungen waren begrenzter Natur.


    Ich finde es schade was du äußerst. Es erweckt den Anschein, daß ihr euch als elitären Haufen seht. Als Klüngel und geschlossene Gesellschaft mit wenig Bereitschaft für neue Leute.
    Meine Entscheidung für die Legio I hat zwar auch Hintergrundaspekte für die Charakterentwicklung, aber es steht viel Spielspaß und Lagerleben im Vordergrund. Daran könnt ihr euch in Zukunft beteiligen oder es sein lassen. Und wenn ihr Angst vor Konkurrenz habt, dann ist das auch euer Problem, denn von uns sieht euch keiner als solches an. Aus Sicht unserer plebeischen Charaktere können wir uns auch was besseres vorstellen als ein Rudel patrizischer Soldaten. Keine Sorge, Vorurteile bringen wir genug mit.


    Was das "die Karriereleiter nach oben gefallen" betrifft, so möchte ich einen Patrizier mal schreien hören, der irgendwann in die Legio eintritt und vielleicht gleich als Centurio oder Tribunus starten wird, weil es historisch war.
    Ich denke die Leute der Legio IX haben was für ihre Posten getan und geleistet. Ich habe keine Lust jetzt zu vergleichen, wer wieviel wo gepostet hat und sich eingesetzt hat.


    Ich sehe das Problem der Unvereinbarkeit nicht. Umgekehrt wird mit Sicherheit von uns keiner Murren oder bemängeln, daß es bei euch Phaleras für den Planungsentwurf von Gebäuden etc. gibt

    Centurio Matinius Plautius bahnte sich brummend und fluchend einen Weg durch die schaulustige Menge.


    Unmittelbar hinter ihm stützen 2 Legionäre den keuchenden und nach Luft schnappenden Boten und schleiften den fast schon mit. Der Schlappschwanz hatte bereits auf der ersten Meile in Richtung CCAA beim Dauerlauf geschwächelt, aber Plautius hatte nicht eingesehen, daß er das Packpferd benutzte, sondern für den Boten das Tempo etwas reduziert. Trotzdem hatte der Mann dann am Eingang zur Stadt schlapp gemacht. Verweichlichte Zivilistenden!


    Er begrüßte seinen Bruder Fuscus und den Comes. Dann untersuchte er den Toten und stellte Fragen in Richtung Comes und Fuscus.


    "Wer kann mir berichten was vorgefallen ist? Gibt es Zeugen? Wer ist der für die Untersuchung zuständigte Mann der Stadtwache? Und wer hat ihn gefunden?"



    Der Tote war Tribunus Prudentius Balbus. Über Nacht schienen ihn die Ratten oder Hunde bereits etwas angenagt zu haben. Er wies eine Stichwunde im Bauch auf. Offensichtlich eine breite Klinge, die nach dem Stich auch noch als Schnitt rausgezogen worden war. Die Gedärme quollen etwas heraus. Weiterhin wirkte der Hals sonderbar abgeknickt. Vermutlich war der Hals oder das Genick gebrochen. Ein Raubmord schien es aber nicht zu sein, denn der Tote trug noch Geld bei sich und auch sein Schuhwerk. Plautius gab den Soldaten den Wink den Toten in eine Decke einzurollen und auf das Packpferd zu packen.

    Nach der Stabsbesprechung tauchte Centurio Matinius Plautius am Tor auf. In seiner Begleitung waren ein Packpferd und eine Decke, sowie mehrere kräftige Legionäre.


    "Bist du der Bote, der uns zur Leiche bringen soll?"


    Der Bote nickte.


    "Na dann mal auf nach CCAA. Und zwar im Dauerlauf, wenn ich bitten darf. Ist ja nur ein ordentlicher Speerwurf zu laufen. Vorwärts! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."


    Plautius wollte die Sache so schnell wie möglich erledigt wissen.

    Plautius nickte. Alles war gesagt und die Aufgaben verteilt.


    Jetzt würde das große Packen beginnen. Was ihn daran erinnerte, daß man in diesem Fall auch noch das restliche Inventar aus der Casa des Tribunus Tiberius einpacken mußte. Viel war es nicht mehr, was nicht zur Grundausstattung der Casa gehörte, aber immerhin. Auf die Kiste würde es nicht mehr ankommen, wenn man schon Cato mit nach Mantua einpackte. Alles Material und die ganzen Kisten von allen Umziehenden würde man wohl zusammen mit dem Hausrat des Legatus gesammelt nach Mantua verfrachten. Wichtig war da nur die Beschriftung der Kisten, Truhen und Bündel.

    Ah, Plautius war angenehm überrascht. Die Schrift von Numerianuns war besser zu lesen. Nun mußte er nur noch den Legatus befragen und dann konnte er den Abschlussbericht verfassen.


    Derweil begann er einmal all sein Hab und Gut in seiner Habitatio in mehrere solide Kisten und Bündel zu verpacken, damit alles nach Mantua transportiert werden konnte. Verwundert stellte er fest, wieviel Platz es in seinem Habitatio gab, nachdem die ganze Literatur verpackt worden war.

    Theoretisch brauchen wir dann aber auch noch ein offizielles Führungszeugnis einer Curie mit Zeichnung des Bewerbers. Im Moment konnte Sklave Cato bei der Legio IX ausbrechen, dem guten Vitamalacus weglaufen und sich unter dem Namen Gaius Tiberius Catus als Probatus bewerben. Und schwupps würde aus der Sklaven-Signatur eine Probatus Legio I-Signatur.


    Auffallen würde das nur, wenn Cato sich plötzlich mit einigen Ex-Legio IXern konfrontiert sieht, die ihn als Sklaven kennen. Aber mit Soldaten-Kurzhaarschnitt und gepflegtem, kurzen Bart als verändertes Äußeres ist selbst das fraglich.

    Plautius nickte und wandte sich an die Runde.


    "2 Tage sind knapp, aber es wird mir reichen müssen. Packen tue ich in der Nacht, Abwesenheitsvertreter sind schnell bestimmt, die Familie in CCAA wird informiert. Schwer zu kalkulieren ist jetzt die Sache mit dem toten Offizier. In Sachen "Untersuchung des Sklavenzwischenfalles am Tor" stehen nur noch 2 Befragungen bzw. Rückmeldungen aus. Dann kann ich hier einen abschließenden Bericht verfassen. Danach sollten wir uns auch besprechen, was weiter mit dem inhaftierten Sklaven Cato passiert. Aber ich hätte nicht so lange erfolgreich den Bautrupp geleitet, wenn zeitlicher Druck ein Problem darstellen würde um gute Ergebnisse zu liefern. Ich werde dann reisefertig sein"


    Er wandte sich an Avitus und den Flavier.


    "Was ist mit Probatus Brusa? Wie weit ist seine Ausbildung? Kommt der mit nach Mantua und beendet dort die Ausbildung oder bleibt der als fertiger Legionär hier? Ich gebe offen zu, daß ich mit dem Probatus bislang wenig zu tun hatte. Trotz des Einsatzes im Spezialauftrag, aber hier war mein Beweggrund eher "unbekanntes Gesicht in CCAA."



    Dann wandte er sich gezielt an den Legatus.
    "Wird es eine offizielle Abmusterung mit Parade, Feier und allem geben? Oder verabschieden wir uns einfach und reiten zusammen los? Das muß ja ggf. auch noch organisiert werden."



    .

    Plautius begann ebenfalls seine Hände zu bandagieren.


    "Nun, Avitus! Du kannst gerne Wein trinken, aber wenn du mir in der anschließenden Trainingseinheit im waffenlosen Kampf auf die Tunika und den Boden kotzt, dann werde ich beim Legatus vorsprechen, daß du das nächste Jahr "Latrinenbeauftragter" bist.


    Zuerst prügeln sich die beiden Soldaten als abschreckendes Beispiel, wie so etwas aussehen kann. Danach halten wir eine Übung im waffenlosen Kampf und Faustkampf ab.


    Allerdings setzen nicht gerade viele auf den Flavier. Viele denken er ist ein verweichlicht und der patrizische Sohn einer Lupa. Die Mehrzahl setzt auf Laelius als Gewinner.


    Ich werde nicht mitwetten. Eine Grundregel von mir lautet, daß ich nicht auf Menschen setzte. Nur auf Tiere!"

    Plautius erschien auf dem Exerzierplatz und musterte die eintreffenden Männer. Das konnte ja was geben. Zuerst der Kampf des Flaviers gegen seinen Gegner, damit diese Sache aus der Welt war. Anschließend eine generelle Übungseinheit im waffenlosen Kampf. Faustkampf war auch nicht gerade die Stärke von Plautius. Er hatte es eher mit Ringen. Sein vater hätte ihm die Ohren lang gezogen, wenn er sich in seiner Jugend wie ein Rotzbengel von der Strasse geprügelt hätte. Na gut, unter Brüdern schlug man sich auch schon mal, aber dann stand auch mehr das Ringen im Vordergrund.


    Plautius wartete auf Centurio Avitus und den Rest.