Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Aufgrund der Betroffenheit des Legatus legte er seinen weiteren Abschlussbericht schweigend auf dessen Schreibtisch. Er nahm Haltung an und verließ das Officium.



    Sim-Off:

    der folgende Bericht ist sim-on auf Pergament verfasst, aber wenn ich den in das Briefformat kopiert hätte, dann wäre der Brief etliche Meter lang. lang, aber es hat allen spaß gemacht und deshalb sollte das hier auch als gesamtwerk gepostet werden. viel spaß beim lesen



    Abschlussbericht zur Untersuchung des Zwischenfalles „Sklavenaufstand“ am Haupttor


    Sachverhalt:
    Die Sklavin Miriam (Eigentum von Decimus Livianus, zur Zeit wohnhaft im Praetorium, Castellum Legio IX Hispana, CCAA, Germania)
    und der Sklave Cato (Eigentum von Tiberius Vitamalacus, zur Zeit wohnhaft in der Casa Tiberia, Roma, Italia)
    unternahmen einen Fluchtversuch durch das Haupttor. Ihre mitgeführte Ausrüstung lässt nur den Schluss auf eine gut vorbereitete und wohl durchdachte Planung zu. So geht der Flucht auch ein Schriftwechsel auf Wachstafeln voraus, welcher einen Einblick in die Liebesbeziehung der beiden Sklaven gewährt. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die in der Casa des Tribunus Tiberius sichergestellte Wachstafel.




    Lieber Cato!


    Ich kann dir gar nicht sagen, wie stark ich dich vermisse und wie sehr ich mich darauf freue, dich endlich wieder zu sehen! Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Es geht mir ganz gut und es macht mich sehr glücklich, dass es auch dir gut geht und du so nahe bist. Ich werde einen Weg finden um dich so bald es geht wieder zu sehen.


    In Liebe


    Deine Miriam



    Beim Austausch dieses Schriftverkehrs bedienten sich die beiden Sklaven weiterer Unterstützung. Seitens des Sklaven Cato war es der Legionär Faustus (zur Zeit freigestellt, Ordonanz des Tribunus Tiberius), wie bei den Wachen vor dem Praetorium ermittelt werden konnte. Seitens der Sklavin Miriam war es eine Peregrina namens Livia, welche sich eine Zeit lang im Hause des Legatus aufgehalten hat. Der Aushilfs-Maior Domus Marius, ebenfalls Sklave des Decimus Livianus, konnte die Schrift eindeutig identifizieren. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass die Sklavin Miriam bestenfalls rudimentär Lesen und Schreiben kann. Wie lange dieser Schriftwechsel erfolgte kann nicht festgestellt werden.


    Am Tage des Fluchtversuches durfte die Sklavin das Haus des Legatus erstmalig verlassen. Sie hatte die Erlaubnis des Legatus (symbolisiert durch dessen Senatorenring als Passierschein für die Wachen vor dem Praetorium) den Sklaven Cato zu besuchen. Zu diesem Besuch meldete sie sich auf Anfrage bei Marius auch noch ordnungsgemäß ab.


    Danach kam es zu einem Fluchtversuch durch das Haupttor. Sklave Cato konnte einen Passierschein vorweisen, Sklavin Miriam den Senatorenring des Legatus, weshalb beide Sklaven passieren durften. Im letzten Moment bekam die Sklavin wohl Gewissensbisse oder verlor die Nerven. Es kam zu einem Disput zwischen beiden Sklaven mitten im Tor, welcher durch die 3 Torwachen Marcus Turbulentus, Gaius Sinus, Gaius Cosinus bestätigt werden kann. Dabei ging laut Aussagen der wachen die Hauptenergie der weiteren Flucht zunächst einmal durch den Sklaven Cato aus und er versuchte die Sklavin durch das Tor zu ziehen.
    Als die Torwachen sich bemühten das Tor wieder frei zu machen und die Sklaven zum Durchgehen zu bewegen, eskalierte die Situation. Miriam beschimpfte die Wachen und Cato griff die Wache an. Es kam zu einem Lageralarm und die Sklaven konnten überwältigt werden.


    In diesem Zusammenhang möchte ich aber bei objektiver Betrachtung das Augenmerk auf die sehr identischen (fast wortwörtlichen) Aussagen der 3 Soldaten lenken.


    Protokollauszug:

    „Centurio! Die beiden Sklaven wollten offensichtlich mit all dem mitgeführten Gepäck das Castellum verlassen. Dabei kam es mitten im Torbereich zu einem Dialog und der Sklave ergriff den Arm der Sklavin und versuchte diese wohl mit sich zu ziehen und redete auf sie ein. Sie sträubte sich etwas. Da uns die Aufträge und Angelegenheiten der Sklaven nichts angehen, forderten wir sie höflich auf zur Seite zu treten und den Torbereich und den Weg frei zu machen. Dabei rastete die Sklavin aus und beschimpfte uns auf das Übelste. Offensichtlich war sie sehr erregt wegen dem Gespräch mit dem Sklaven. Legionär Gaius Sinus trat an sie heran, um sie höflich aber bestimmt zur Seite zu geleiten. Dabei wurde er grundlos und ohne Vorwarnung von dem Sklaven angegriffen. Er ging zu Boden und begrub die Sklavin unter sich, welche dennoch weiter nach ihm schlug, biss und kratzte. Währenddessen griff der Sklave mich als Nächsten an. Er wurde irre und versuchte mich und Legionär Gaius Sinus zu töten! Und wir versuchten ihn erst einmal zu überwältigen ohne ihn zu verletzen. Centurio!“ (Turbulentus)


    „Centurio! Die beiden Sklaven wollten offensichtlich mit all dem mitgeführten Gepäck das Castellum verlassen. Dabei kam es mitten im Torbereich zu einem Dialog und der Sklave ergriff den Arm der Sklavin und versuchte diese wohl mit sich zu ziehen und redete auf sie ein. Sie sträubte sich etwas. Da uns die Aufträge und Angelegenheiten der Sklaven nichts angehen, forderten wir sie höflich auf zur Seite zu treten und den Torbereich und den Weg frei zu machen. Dabei rastete die Sklavin aus und beschimpfte uns auf das Übelste. Offensichtlich war sie sehr erregt wegen dem Gespräch mit dem Sklaven. Legionär Gaius Sinus trat an sie heran, um sie höflich aber bestimmt zur Seite zu geleiten. Dabei wurde er grundlos und ohne Vorwarnung von dem Sklaven angegriffen. Er ging zu Boden und begrub die Sklavin unter sich, welche dennoch weiter nach ihm schlug, biss und kratzte. Währenddessen griff der Sklave mich als Nächsten an. Er wurde irre und versuchte mich und Legionär Gaius Sinus zu töten! Und wir versuchten ihn erst einmal zu überwältigen ohne ihn zu verletzen. Centurio!“ (Cosinus)


    „Centurio! Die beiden Sklaven wollten offensichtlich mit all dem mitgeführten Gepäck das Castellum verlassen. Dabei kam es mitten im Torbereich zu einem Dialog und der Sklave ergriff den Arm der Sklavin und versuchte diese wohl mit sich zu ziehen und redete auf sie ein. Sie sträubte sich etwas. Da uns die Aufträge und Angelegenheiten der Sklaven nichts angehen, forderten wir sie höflich auf zur Seite zu treten und den Torbereich und den Weg frei zu machen. Dabei rastete die Sklavin aus und beschimpfte uns auf das Übelste. Offensichtlich war sie sehr erregt wegen dem Gespräch mit dem Sklaven. ICH trat an sie heran, um sie höflich aber bestimmt zur Seite zu geleiten. Dabei wurde ICH grundlos und ohne Vorwarnung von dem Sklaven angegriffen. ICH ging zu Boden und begrub die Sklavin unter MIR, welche dennoch weiter nach MIR schlug, biss und kratzte. Währenddessen griff der Sklave den Cosinus als Nächsten an. Er wurde irre und versuchte uns alle zu töten! Und wir versuchten ihn erst einmal zu überwältigen ohne ihn zu verletzen. Centurio!“ (Sinus)


    Zur Gewaltbereitschaft der Sklavin Miriam soll an dieser Stelle noch einmal der Sklave Marius mit weiteren Informationen genannt werden.
    Marius erklärte, dass Miriam bis zum Tod von Decima Aemilia als fluchtgefährdet eingestuft worden war und deshalb Hausarrest erhalten hatte. Sie soll sich offensichtlich ihrem Schicksal gefügt haben und ihren Aufgaben als Cubicularia nachgegangen sein, ohne Beziehungen zu anderen Sklaven unterhalten zu haben.
    Weiterhin wird die Verdächtige des Todschlags aus Notwehr während ihrer früheren Flucht in Tarraco bezichtigt, wofür der neue Besitzer jedoch Verständnis zeigt. Nähere Details konnten hier nicht ermittelt werden.


    Aufgrund der identischen Aussagen wurde Optio Petronius Crispus als verdeckter Ermittler eingesetzt und führte eine Befragung der Torwachen durch.




    Verhörprotokoll


    Angaben zum Verhörten:
    Name: Gaius Sinus
    Stand: Legionarius, Legio IX Hispana
    Wohnort: Legio IX Hispana, CCAA, Germania Inferior


    Anmerkung:
    Das Verhör wurde in einem gelösten Rahmen ohne ausdrückliche Erklärung des Verhörfalles durchgeführt.


    Aussagen:
    Der Legionär erklärt den Tathergang wie folgt:
    Die beiden Sklaven sollen sich im Torraum gestritten haben, woraufhin der Verhörte sie zum Weitergehen aufforderte. Als die Sklaven der Aufforderung nicht nachkamen, trieben die übrigen Wachsoldaten die beiden zur Eile an. Art und Weise der Darstellung des Verhörten lassen auf eine vulgäre und herabwürdigende Sprachverwendung gegenüber den beiden Sklaven schließen. Daraufhin habe die Sklavin Miriam der Wache ebenfalls auf aggressive Weise geantwortet, wie der Legionär die Lage weiterbeschreibt. In dem daraus erfolgenden Wortgefecht habe der Legionär Sinus die Sklavin geschubst, so dass diese in eine Pfütze gefallen sei, was jedoch, wie der Legionär mehrfach beteuert, ohne Absicht geschehen sei. Daraufhin habe der Sklave Cato sich eines Pilums bemächtigt und den Legionär Sinus niedergeschlagen, wobei die Sklavin Miriam sich ebenfalls beteiligt habe. Schließlich sei es zu einem Handgemenge bekommen, bei dem es offensichtlich auch zu leichten, sexuellen Übergriffen seitens der Legionäre gekommen sei.
    Schließlich sei der Legatus Legionis erschienen und habe dem Treiben ein Ende bereitet.


    Das Verhalten der Legionäre kann also ebenfalls kritisch angesehen werden, wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ein Sklave eine Persona non grata ist. Die Entwaffnung durch einen Sklaven, wie auch ein Lageralarm wegen einer solchen Bagatelle sind auch nicht als mustergültig zu bezeichnen.



    Die Sklaven wurden nach dem gescheiterten Fluchtversuch in die Sklavenunterkünfte des Praetorium zurück eskortiert. Dort machte der geschockte Cato folgende Aussage in Gegenwart von Centurio Matinius Plautius.


    "Es geht ihr besser und es trifft sie keine Schuld. Sie kam zu mir, zeigte mir den Ring des Legatus und ich habe ihn ihr abgenommern, sie so gezwungen, mit mir zu flüchten. Am Tor hat eine der Wachen sie in den Dreck geworfen und wollte sie einfach schlagen. Da habe ich sie verteidigt. Mich trifft alle Schuld und möge mein Domine oder auch der Legatus über mein Leben verfügen."


    Die sichtlich aufgelöste Sklavin Miriam entgegnete dagegen.


    Eine Lüge" stieß sie vor. "Cato, du kannst nicht verlangen, dass ich das zulassen, dass du das sagst. Es ist nicht dir Wahrheit und das weißt du. Ich habe dich gefragt und du hast mich nicht gezwungen. Es war meine IDEE MEINE, hör auf das zu erzählen, sie werden dich deswegen töten und das lasse ich nicht zu."


    Anschließend stellte Cato ein inakzeptable Forderung und leistete Widerstand gegen seine Verhaftung, so dass wir von einem Hausarrest in der Casa des Tribunus Abstand nehmen mussten.


    "Centurio Plautius, ich werde dich nicht freiwillig begleiten. Wenn mein Domine von dieser Geschichte erfährt, ist mein Leben nichts mehr wert. Ich bitte dich daher, lass uns zusammen, bis das Ende unweigerlich kommt. Schliesse diese Kammer, wir werden sie nicht verlassen... doch bitte, lass mich die letzte Zeit bei meiner Geliebten bleiben."


    Der Senatorenring ist bis dato verschwunden. Es ist zu vermuten, dass sich ein Legionär des Ringes bemächtigt hat. Im Rahmen eines Spezialauftrages wird versucht den Ring wieder zu beschaffen.


    Im Anschluss folgten 2 seperate Verhöre durch Centurio Artorius bei der Sklavin Miriam und
    Durch Decurio Iulius bei dem Sklaven Cato. Beide Befragungen gestalteten sich nach Rücksprache mit den beauftragten Offizieren als schwierig, da die Sklaven nicht sonderlich kommunikativ waren.




    Bericht, Thema: Verhör des Cato, Sklave von Quintus Tiberius Vitamalacus.


    Zum Vorfall am Tor wurde vom Sklaven Cato folgendes in Erfahrung gebracht:
    Die Sklavin Miriam, Eigentum des Legaten Decimus Livianus, kam mit dessen Ring zu Cato, angeblich diente der Ring dazu, dass sie ihn besuchen dürfe. Cato jedoch entwendete den Ring, um Miriam, nach eigener Aussage, zu einer Flucht mit ihm zu zwingen, beifügig möchte ich erwähnen dass ich diese Aussage sehr schwammig und Absurd finde, kombinieren wir rein logisch, hätte Miriam nicht fliehen wollen, hätte sie jedem im Lager mitteilen können das Cato den Ring hat, deswegen wird diese Aussage als unglaubwürdig eingestuft.


    Zur zweiten Aussage:
    Grundlos wurde die Sklavin Miriam am Tor von den Miles beschimpft, und angeblich auch grundlos zu Boden geworfen. Solch ein Verhalten kann ich mir von den Torwachen nicht vorstellen weswegen auch diese Aussage als äußerst fragwürdig anzusehen ist. Durch dieses Ereignis, wurde dann der eigentliche Zwischenfall ausgelöst. Der Sklave Cato, welcher anscheinend in einer Liebesbeziehung zu Miriam steht, wollte die Sklavin beschützen, und so ergriff er das Pilum eines Soldaten und schlug diesen mit dem Schaft nieder, und wehrte anschließend auch die anderen Soldaten erfolgreich ab.


    Als Zusatz füge ich hinzu das der Sklave die Unschuld der Sklavin Miriam beteuert und all Schuld auf sich nimmt.


    Mehr war nicht zu erfahren, ich hoffe es hilft dir Plautius.


    Gez. Decurio Tiberius Iulius Numerianuns.




    Betreff:
    Verhör der Sklavin Miriam durch Optio Artorius Avitus anlässlich der Untersuchung der versuchten Flucht und Handgreiflichkeiten mit den diensthabenden Wachsoldaten an der Porta Praetoria
    ~~~
    Laut Aussage der verhörten Sklavin, haben sie und der dem Tribun Tiberius eigene Sklave Cato, eine gemeinsame Flucht geplant. Ferner haben sie gemeinschaftlich die Ausführung ihres Plans bereits in Angriff genommen.
    ~
    Laut Aussage der verhörten Sklavin kamen ihr kurz vor dem Passieren der Porta Praetoria Zweifel und Schuldgefühle gegenüber ihrem Herrn, Legatus Legionis Deciums Livianus, die sie dazu veranlasst haben, von weiterer Ausführung des Fluchtversuchs abzusehen. Als Grund gab sie Schuldgefühle gegenüber ihrem Herrn an, ihn durch den Fluchtversuch in seinem in sie gesetzten Vertrauen enttäuscht zu haben.
    ~
    Laut Aussage der Verhörten setzte sie sich verbal gegen sie erniedrigende und provozierende Bemerkungen der diensthabenden Milites an der Porta Praetoria zur Wehr. Auch beteuerte sie, nicht als erste handgreiflich geworden zu sein.
    ~
    Während des Verhörs machte die Sklavin den Eindruck einer der körperlichen Gewalt nicht abgeneigten Persönlichkeit, vorausgesetzt, Sklaven besitzen überhaupt eine. Sie machte unzweideutig ihre Abneigung gegenüber dem römischen Bürger klar. Auf Provokationen reagierte sie mit verbalen Gegenangriffen und hätte - so ihr die Möglichkeit zur Verfügung gestanden hätte - sich nicht davor gescheut, ihrem Hass und ihrer Wut auch durch körperliche Gewalt freien Lauf zu lassen.
    ~
    An fehlender Glaubwürdigkeit der Aussage der Verhörten besteht nicht der geringste Zweifel seitens des Berichterstattenden, zumal die Sklavin ihre Aussage ohne Folter tat. Es ist nicht ersichtlich, dass die von der Verhörten genannten Motive für den Abbruch des Fluchtversuchs tatsächlich vorgelegen haben. Denn als ebenso wahrscheinlich lässt sich eine plötzliche Panik im sogenannten 'kritischen letzten Moment vor der Hürde' anführen, was eine vergleichbare Reaktion ausgelöst hätte, von der Flucht abzusehen.
    ~
    Auch die Aussage, nicht handgreiflich geworden zu sein, erscheint wenig glaubhaft, zumal die Sklavin auch diese ohne Folter tat. Ihr aggressives Auftreten, fehlende Concordia und Severitas sind als gegen sie sprechende Beweise zu werten, ferner die Aussagen tapferer römischer Bürger und Soldaten, die sich in treuem Dient an Rom und Kaiser verdient gemacht haben.
    ~
    Zusammenfassend:
    - die Aussage der Verhörten hinsichtlich ihrer Motive zum Abbruch der Flucht entspricht nicht der Wahrheit.
    - die Aussage der Verhörten hinsichtlich ihres Verhaltens an der Porta gegenüber den diensthabenden Milites entspricht nicht der Wahrheit.
    ~
    Ende des Berichts
    ~~~
    Lucius Artorius Avitus



    Zusammenfassung:
    Der Fluchtversuch darf als erwiesen betrachtet werden. Beide Sklaven nehmen jeweils die alleinige Schuld auf sich um den anderen zu schützen. Da die tat gemeinsam geplant und auch durchgeführt wurde, trifft aber auch beide eine nicht unerhebliche Teilschuld. Beide Sklaven verfügen über ein hohes Agressivitätspotential, was sich im Angriff auf die Wachen widerspiegelt. Eine Notwehrreaktion mag durchaus vorliegen, allerdings stellt sich die Frage inwieweit man diese Sklaven bzw. einer Sache zugestehen darf. Zum Vertrauensmissbrauch der Sklaven bezüglich ihrer Eigentümer möchte ich mir kein Urteil erlauben. Die Torwache hat akzeptabel, wenn auch nicht tadellos, reagiert. In die Untersuchung wurden bewusst Personen involviert, welche ein Interesse daran haben, dass dem Ruf der Legio IX Hispana, dem Legatus und dem Tribunus NICHT geschadet wird. Dennoch wurde die Untersuchung so objektiv wie möglich durchgeführt.


    Meine persönliche Empfehlung geht dahin, dass der Zwischenfall unter militärischen Aspekten (Lageralarm und Verhalten der Wache) nicht weiter verfolgt wird. Die Sache sollte auf den Fluchtversuch von 2 aggressiven Sklaven und damit zu einer reinen Privatangelegenheit der Eigentümer reduziert werden. Letztere sollten sich untereinander verständigen, wobei ich eine öffentliche Kreuzigung beider Sklaven zur Abschreckung für die restlichen Haushaltssklaven empfehlen würde. Aus kleinen Dingen kann großes Erwachsen wie uns die Vergangenheit und der Spartacusaufstand zeigt.


    Gezeichnet:
    Untersuchungsbeauftragter: Centurio Matinius Plautius
    Legio IX Hispana, Castellum, CCAA, Germania


    Sim-Off:

    Wer die meisten Rechtschreibfehler findet gewinnt 11 Sesterzen :P

    Plautius erreichte mit einem stattlichen und sauber gewaschenen Eber als Opfertier den Exerzierplatz. Er hatte einige Rüben an der Spitze seines Pilums fest gebunden. Das Pilum hielt er dem Tier vor die Schnauze. Widerstandslos grunzend trabte das Schwein hinter dem Pilum her und ahnte nichts von seinem Schicksal.


    Er übergab das Tier an einen weiteren Legionär. Dann entnahm er aus einer Tasche Dinkelkekse, Weihrauch und einen germanischen Dolch aus seinem ersten Gefecht in diesem Land. Die Opferwaren wanderten zu den anderen auf einen Haufen, der ebenfalls aus Dinkelkeksen, Helmen, Waffen, Schilden (alles germanischer Herkunft und schlachtramponiert) und Weihrauch bestand.


    Dann wandte er sich an Decima Valeria.
    „Wir hätten gerne die Opferwaren komplett durch die Priesterschaft geopfert. Wir wollen Mars dafür danken, dass er uns (er wies mit der Hand auf einen kleinen Kreis von Männern, die mit dem Legatus das Castellum verlassen würden) in der Zeit in Germanien stets beschützt hat. So wie er die restlichen Soldaten der Legio IX hier weiterhin beschützen möge, die ihm und dem Imperium in Germanien dienen.“



    Sim-Off:

    Stattliche Stiere waren aus. Gab nur noch II. Wahl, so daß wir mal auf was anderes ausgewischen sind und hoffen, daß Mars nicht jeden Tag Stier haben will. :D

    "Der Leichnam befindet sich in der Casa des toten Tribunus. Verabschieden? Uns ist niemand bekannt. Ich denke einfach einbalsamieren reicht.


    Mittagszeit ist gut. Auf dem Exerzierplatz am besten. Da haben wir Platz und das ist unser Reich."


    Plautius lächelte.



    Sim-Off:

    einfach neuen Thread eröffnen und dann mal auf Mars hoffen. Vielleicht ist er bei uns ja freundlicher als gegenüber den normalen Tempelangestellten

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus sah zur Türe.
    "Ja!?"


    Centurio Plautius betrat den Raum und nahm Haltung an.
    "Legatus! Der tote Soldat in der Stadt war bzw. ist Tribunus Prudentius Balbus. Man hat ihn ermordet, indem man ihn erstochen und vermutlich das Genick zusätzlich gebrochen hat. Ein Raubmord scheidet aus, denn er hatte noch Geld und Ausrüstung bei sich. Ich bin noch etwas am ermitteln, aber ich bezweifele, daß da auf die Schnelle viel rauskommt. Ich würde den Fall gerne an den Primus Pilus abgeben, damit dieser sich nach meiner Abreise weiter darum kümmert und dem Regionarius Feuer unter dem Hintern macht. Es sei denn ich soll länger hier bleiben und das selbst erledigen?


    Desweiteren habe ich mich an die Priesterin Decima Valeria wegen der Bestattung gewandt. Sie hat mir einen Einbalsamierer genannt. Da er der Sohn von Senator Prudentius Commodus aus Mogontiacum war, stellt sich die Frage, ob wir ihn zur Bestattung nicht einfach zur Familie transportieren anstatt ihn im Castellum aufzubahren.


    Womit wir beim letzten Punkt wären. Wer bzw. wie verständigen wir die Familie? Möchtest du als Legatus bzw. Senator ein Schreiben an den Senator aufsetzen und per berittenem Eilboten versenden? Oder im Anschluss selbst die Leiche nach Mogontiacum begleiten? Dann könnten wir einen Umweg auf unserer Abreise einplanen. Legatus!"



    Plautius wußte nicht genau, wer so ein Schreiben bei einem Tribunus formulieren mußte. Bei einem Soldat hätte er es zusammen mit dem Optio verfasst, aber bei einem Tribunus, den er quasi kaum gekannt hatte. Außerdem war der Legatus ja noch Senator wie auch der Vater des Toten. Und da pflegte man vielleicht ganz anders zu formulieren. Na ja, mit etwas Glück würde der Legatus ihm diese Bürde abnehmen oder an den nächstniedrigeren in der Rangfolge delegieren. Vermutlich den Praefectus."



    "Morgen wäre uns sehr angenehm und hier im Castellum. Tja, beim Ort sind wir flexibel und richten uns nach den Wünschen der Priesterin und hoffen mal auf die Aufmerksamkeit und den Segen von Mars, der uns in unserer Zeit hier in Germanien beschützt hat.


    Könntest du den Sacerdos informieren. Ich bespreche mich mit dem Legatus, wie und wer die Familie benachrichtigt. Immerhin ist er der Sohn eines Senators gewesen und vielleicht kennt der Legatus den Vater ja sehr gut. Von Senator zu Senator kann das wieder etwas anderen sein."

    "Also die Fertigkeiten im Faustkampf lassen arg zu wünschen übrig. Wenn das beim Rest so aussieht, dann metzeln uns die Strassenratten aus den miesen Gegenden von Tarraco im Ernstfall im Faustkampf bis zum letzten Mann nieder. Das Thema müssen wir bei der Legio I unbedingt wieder aufgreifen, wenn wir die erst einmal auf Vordermann gebracht haben."

    Plautius ignorierte die Bemerkung der Comes. Entweder hatte sie keine Ahnung vom Militär oder sie war gehässig und wollte ihn beleidigen. Er vermutete Letzteres, denn ohne Grund munkelte man nicht gewisse Dinge über ihren Charakter und warum sie immer noch nicht verheiratet war. :P

    Einzige und eiserne Regel: Die Spielleitung hat immer Recht und das letzte Wort. Ob es einem gefällt oder nicht. Und wer damit nicht leben kann ist im falschen Spiel. Hier und woanders auch.


    Mir mag mitunter auch manches nicht gefallen, aber warum muß es durchschaubar und transparent sein? Das führt nur zu Rechtfertigungsgeschrei der Spieler, welche sich ja tendenziell benachteiligt sehen, wenn Veränderungen anstehen.


    Oligarchie, also Herrschaft einiger Weniger, ist mir lieber als Anarchie und Chaos durch die Spielerbasis. Das erlebe ich gerade in einem anderen Spiel. Nein danke. Und allmächtig ist die SL nicht, denn dafür sorgen schon die anderen SLs. Die überwachen sich durch eine selbst auferlegte "SL-Demokratie".


    Auch der allmächtigen SL kann man ans Bein treten, wenn es unbedingt sein muß. Sooooooooooooo groß und breitschultrig sind Macer und Lucidus zum Beispiel nicht. Nur vor einem behelmten Felix muß man aufpassen. X(

    Sim-Off:

    keine sorge. wir haben es nicht eilig und du hast zeit. also keine panik. ich selbst werde zwar ende der woche nach mantua abreisen, aber unser gespräch und das essen hier können wir dennoch in aller ruhe ausspielen. ich antworte dann und schicke den text per pn an fuscus und der postet dann mit einem bild von mir. da das hier eine reine familiengeschichte ist wird es auch keinen stress geben, denn das essen hier wird keien auswirkung auf weitere spieler haben. ;)


    Plautius lächelte wieder sanft. Dann sprach er ermunternd. "Nichts gelernt? Na dafür hast du diesen Haushalt aber sehr gut im Griff und leitest ihn sehr gut, soweit ich das beurteilen kann. Aber betrachte es bitte nicht als einen Makel, daß du bis dato "nichts gelernt" hast. Das trifft auf fast 99% aller Rekruten zu, die in der Legio anfangen. Und bereits nach kurzer Zeit können fast alle Lesen, Schreiben und Rechnen und ein Handwerk. Welchen Beruf würdest du gerne ergreifen? Unabhängig jetzt einmal davon, daß dir dazu vielleicht noch die ein oder andere Fertigkeit fehlt."

    Plautius trat galant einen Schritt zur Seite als das Blut spritzte, so daß der Comes hinter ihm und eine edle Dame auch noch ihren Teil abbekamen. Der Dame schien das Blut wesentlich mehr auf ihrer Kleidung auszumachen als den Soldaten. Sie fiel beinahe in Ohnmacht. Pah!

    Ein Stallbursche wandte sich an den Centurio.


    "Das Pferd hier ist privates Eigentum von Centurio Matinius. Es ist ein Hengst aus der berühmten Zucht der Gens Germanica hier in Germanien. Er hat es nach dem Pferderennen, wo er Letzter wurde, sich gekauft. Das Pferd daneben gehört ihm auch."


    Er wies auf ein zerstrubbeltes kleines Pferd, welches Avitus schon vom Rennen kannte.


    Dann erst erkannte er, daß Avitus das Pferd auf der anderen Seite gemeint hatte. Ja, das war ein normales Pferd der Reiterei.

    Plautius schüttelte den Kopf und wandte sich an seinen Bruder.


    "Nein! Ich denke ich komme hier soweit klar. Ich benötige noch einige Informationen und dann ziehen wir uns ins Castellum zurück. Die weitere Untersuchung und hoffentlich aus Resultate obliegt dann dem Regionarius. Aber ich bin sicher, daß der Mann alles dran setzen wird um Ergebnisse zu erzielen, wenn ihm unser Primus Pilus und Senator Purdentius im Nacken sitzen. Der Tote war meines Wissens sein Sohn! Von der Acta mal ganz abgesehen, wenn die davon Wind bekommt. Bei schlechten Neuigkeiten ist Germanien nur eine Gasse in Tarraco, was die Verbreitung angeht. Würde mich nicht wundern, wenn der Senat in Rom das schon als Thema besprechen würde. Wirft ein schlechtes Licht auf die Stadt. Und macht mir Arbeit, die ich gerade nicht gebrauchen kann."

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Ein Sklave hatte sie benachrichtigt, dass jemand sie dringend zu sprechen verlangte. Valeria war glücklicherweise nicht groß beschäftigt gewesen und so konnte sie schnell dem Hinweis des Sklaven folgen und den Soldaten im Tablinum treffen. Als sie dort eintraf, erkannte sie den Centurio Matinius Plautius wieder, den sie bei der Cena des Tiberius Vitamalacus kennengelernt und später auch noch einmal im Tempel beim Sühneopfer für Mars gesehen hatte.
    "Centurio Matinius! Sei gegrüßt. Man berichtete mir, dass du mit mir sprechen möchtest?"



    Plautius wurde aus seinen Gedanken gerissen.


    "Salve, werte Dame. Ich überfalle heute mit 2 Anliegen, die leider kurzfristiger Natur sind. Wir benötigen das Wissen und die Fertigkeiten einer Priesterin für eine Bestattung und ein weiteres Opfer an Mars hier im Castellum.


    Tribunus Prudentius Balbus wurde heute Nacht in CCAA ermordet. Wir haben eben seine Leiche in der Stadt geborgen und ins Castellum gebracht. Aber was jetzt? Auf dem Schlachtfeld würden wir die Toten jetzt auf einem großen Scheiterhaufen verbrennen, aber er war Ritter und Sohn eines Senators. Es müßte ein komplettes Begräbnis mit priesterlichem Beistand und so organisiert werden. Seine Familie lebt in Mogontiacum. Die müßten wir auch noch informieren. Die Leiche kommt im Hinblick auf unsere Versetzung so gelegen wie Zahnschmerzen. Wir benötigen hier eure Hilfe, wie wir am Geschicktesten vorgehen. Vielleicht will die Familie die Leiche ja überführt und aufgebahrt haben."


    Es war deutlich zu merken, daß die Lagerroutine der Legio hochrangige Bestattungen eher selten vorsah.


    "Zum anderen wollte ich und einige andere Leute noch ein kleines Opfer an Mars durchführen lassen. Hier im Castellum um Mars zu danken, daß er die ganze Zeit in Germanien über uns gewacht hat. Und nach dem Sühneopfer fiel unsere Wahl einstimmig auf die Priesterin in unserem eigenen Lager. Opferwaren haben wir bereits besorgt. Als Opfertier haben wir einen stattlichen Eber aufgetrieben, da ein passabler Stier auf die Schnelle nicht aufzutreiben war. Wir hoffen, daß Mars sich nach immer nur Stieren auch mal über Abwechslung freut. Wir haben das Schwein sogar schon gewaschen."

    Plautius betrat das Tablinium und wartete. In Gedanken machte er eine Reihenfolge, was er noch alles erledigen mußte. Verdammt eigentlich hätte er sich besser zuerst mit dem Legatus besprochen, aber die Priesterin würde sicher auch wissen was genau zu tun war. Balbus war verwandt mit Senator Prudentius Commodus und der wohnte seines Wissens in Mogontiacum. Und das war ja nicht so weit weg. Damit könnte sich das Problem mit der Leiche auch erledigen. Aber die Familie mußte erst informiert werden. Man konnte den toten Balbus ja schlecht zusammen mit einem Brief als Frachtgut durch den CP versenden.

    Die Menge teilte sich problemlos, was zum Teil auf die zahlreichen Soldaten zurück zu führen war, welche hier intuitiv so einschwenkten und sich aufstellten, daß für die Priesterin und ihre Helfer eine Gasse gebildet wurde durch die sie auf den Tempelvorplatz kommen konnten. Erst danach strömten die Zuschauer und Gläubigen aus dem Tempel um die besten Plätze zu ergattern.

    "Ich setze auf Laelius. Aristides dürfte sich von Hause aus vermutlich so selten geprügelt haben wie ich. Wer später noch steht ist der Sieger. Ganz einfach!" meinte Plautius


    Plautius packte Laelis und zog ihn wieder auf die Beine als dieser vor ihm landete.


    "Verdammt! Was soll denn das? Ich sagte FAUSTKAMPF! Da kämpft man mit den Fäusten und Armen und tritt nicht. Seid ihr beide vielleicht schwul, daß ihr euch nicht traut zu zuschlagen? Oder seid ihr Mädchen und als nächstes beißt noch einer den anderen."