Plautius stand vor dem Officium des Legatus und klopfte.
KLOPF KLOPF KLOPF
Plautius stand vor dem Officium des Legatus und klopfte.
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Plautius machte einen weiteren Wink und seufzte. Mit Sklaven hatte man nur Ärger, vor allem wenn es nicht die eigenen Sklaven waren.
Die Legionäre stürzten vor und schwangen bedrohlich die Fäuste und Schlagstöcke. Plautius hatte die Leute gut ausgewählt. Ein Teil packte sich Cato vor und 2 Legionäre hielten Miriam dabei fest.
"Schafft den Sklaven Cato in den Kerker und übergebt ihn Optio Artorius Avitus. Er soll ihn einsperren bis wir ihn verhören."
Dann wandte er sich an Marius um.
"Und du sorgst dafür, daß die Sklavin so schnell wie möglich für eine Befragung wieder zur Verfügung steht. In einer stabilen körperlichen und geistigen Verfassung!"
"Natürlich besteht diese Gefahr und sie ist sehr, sehr groß. Überlege doch mal, Optio! Er versucht zu fliehen und mißbraucht damit das Vertrauen seines Herren. Dazu hintergeht er seinen Herren mit einem heimlichen Schriftwechsel. Wozu hätte er sonst Titus gebraucht. Er greift Legionäre an und bei dieser ganzen Sache wird die Sklavin, die er liebt, mit hinein gezogen. Natürlich wird er aus Liebe alle Schuld auf sich nehmen und sagen, daß er sie gezwungen und entführt hat, damit sie nicht bestraft wird und am Leben bleibt. Er selbst kann sich ausrechnen, daß Vitamalacus ihn dafür in seiner Casa in Roma kreuzigen wird. Also lieber doch mal eben schnell alles gestehen, am Besten schriftlich auf einer Wachstafel und sich dann selbst entleiben. Das geht schneller und tut weniger weh als eine Kreuzigung. Mitunter dauert es 3 Tage bis man tot ist."
"Ich werde 2 Leute auf den noch fehlenden Senatorenring ansetzen. Vielleicht kommst du da später auch noch ins Spiel. Ansonsten wirst du dich um das Verhör von Cato mit kümmern dürfen. Und der Kerl kommt zu Dir in den Kerker. Er darf keine Gelegenheit für einen Suizid haben."
ZitatOriginal von Lucius Artorius Avitus
"Den Legatus..."
dachte Avitus halblaut.
"Welche Informationen versprechen wir uns von dem Legatus, Centurio?"
fragte Avitus nach, wobei er bewusst 'wir' benutzte, um es nicht als Hinterfragung von Befehlen klingen zu lassen, auch wenn er wusste, dass Plautius es ohnehin durchschauen würde. "Wir wissen, was es mit der Wachstafel auf sich hat und wer der Bote war. Wir wissen, wenn wir die Wachen verhört haben, wer wen am Tor angefallen hat..."
'wobei ich den Sklaven nicht halb so viel glauben würde, wie den Legionären' fügte Avitus in Gedanken hinzu. "... und können entsprechend handeln"
"Hm, ich verspreche mir eine weitere Sicht der Dinge. Es ist wie mit einer Frau. Was sie für den Einzelnen bedeutet liegt im Auge des Betrachters. Die einen sehen darin eine Geliebte, die anderen nur schöne Frau. Andere finden sie interessant, nennen sie Mutter oder Tante. Es bleibt dieselbe Frau, aber jeder liefert andere Informationen.
Vielleicht erfahren wir weitere Fluchtmotive von Miriam, etwas zu ihrem Gewaltpotential, ob sie eher manipuliert oder leicht manipuliert werden kann. Was genau es mit dem Todesfall auf sich hat, von dem der Sklave berichtete. Mal sehen."
Was ist los? Noch nie einen Centurio gesehen, der mit Hand anlegt beim Bautrupp, wenn es erforderlich ist? Also was liegt an? Und kommt mir jetzt ja nicht mit Sonderurlaub, weil die Großmutter gestorben ist und im Lupanar von Mogontiacum beerdigt werden soll?"
"Titus wurde ebenfalls von der Legio freigestellt und hat Vitamalacus als Ordonanz nach Roma begleitet. Daß er hier den Boten gespielt hat wundert mich etwas. Ich bezweifele, daß Vitamalacus es gewusst hat. Vermutlich hat Cato ewig auf ihn eingeredet und er hat die Tafeln schließlich überbracht. Ich bezweifele, daß er den Inhalt kannte oder sich viel dabei gedacht hat. Aber ich werde Vitamalacus darauf ansprechen und ihn im Bericht informieren. Später werde ich die 3 Legionäre verhören, aber ich verspreche mir von der offiziellen Befragung nicht sehr viel. Da schon eher was durch die inoffizielle Befragung durch Crispus. Und dann nehmen wir uns Cato und diese Miriam vor. Und den Legatus!
Nachdem Optio Avitus seinen Tller ja so vollgeschaufelt hatte, konnte Centurio Plautius im Rahmen der Vorbildfunktion ja nicht nachstehen und griff ebenfalls beherzt zu. Mit 2 übervollen Tellern nahm er wieder Platz und begann zu essen. Langsam, aber kontinuierlich und wie ein Bär, der sich einen Winterspreck anfuttert, lehrte er Teller um Teller. Und hielt danach schon wieder Ausschau auf das Büffet.
Normalpost nach Roma.
Artoria Medeia
Casa Artoria
Roma, Provincia Italia
Salve Artoria Medeia!
Zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, daß ich auf Euren letzten Brief so lange nicht geantwortet habe. Meine Aufgaben haben mich in der letzten Zeit sehr in Beschlag genommen und kaum ist eine Arbeit beendet, da bekommt man wieder die nächste. Derzeit beschäftige ich mich mit einer heiklen Untersuchung, bei der mich Euer Neffe Avitus mit Rat und Tat unterstützt. Ohnehin entwickelt er sich sehr gut und so würde es mich nicht wundern, wenn der Legatus ihn bei nächster Gelegenheit zu einem Centurio ernennen würde.
Ich hoffe, daß die Folgen des Attentates zwischenzeitlich ausgeheilt sind, obgleich ich befürchte, daß die seelischen Wunde, die solch ein Ereignis und Schrecken mit sich bringt, noch einige Zeit brauchen werden. Ich hoffe aber das Beste für Euch.
Was macht das Amt und die Staatsgeschäfte? Ist die Aufgabe erfüllend oder eher eine nicht endende Sysiphusarbeit? Na ja, vielleicht werden am Ende Eurer Amtszeit einige Maulhelden schweigen, die zuvor gegen Frauen in öffentlichen Ämtern waren. Es aber nicht besser machen könnten.
Was meine geistige Erbauung angeht, so nutze ich die Hitzewelle hier in Germanien um tagsüber meinen schnell kleiner werdenden Stapel an Literatur zu lesen. Wir machen derzeit in den heißesten Stunden Pause und sind dafür eher am Abend und in der Nacht aktiv. Wenn ich mir meine Literaturreste anschaue, dann würde bald mal wieder ein Besuch in Roma nötig sein. Natürlich unter fachkundiger Führung um meine Bestände aufzufüllen.
Ansonsten ist es hier recht ruhig. Die Germanen verhalten sich friedlich und auf unserer seite des Limes gibt es keine besonderen Vorkommnisse.
Nun muß ich mich aber wieder meinen Aufgaben widmen. Ich hoffe mein Griechisch ist in der Zeit in Germanien nicht zu schlecht geworden, aber ich komme nur noch selten dazu es im Schriftverkehr zu verwenden.
Mögen die Götter über Euch wachen.
Vale
Centurio Camillus Matinius Plautius
Castellum Legio IX Hispana
CCAA, Provincia Germania
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Brief wurde auf Griechisch geschrieben.
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Geld wurde überwiesen
Centurio Plautius bog total verdreckt und lehmverschmiert mit einer Hacke auf der Schulter um die Ecke. Die Militärtunika war auch klatschnass, so als ob er gerade schwimmen war.
Er musterte die Soldaten vor seiner Tür. Offensichtlich würden die Thermen nach dem Baueinsatz noch etwas warten müssen.
„Salve! Also falls ihr mich um Erlaubnis fragen wollt, ob ihr im Wassergraben schwimmen gehen dürft, so kann ich euch aufgrund meiner Arbeit in den letzten Stunden sagen, dass es dort weder Krokodile noch Haie drin gibt. Allerdings empfehle ich euch trotzdem eher den Fluss. Also Männer! Was liegt an?“
"Gut, Marius! Mit diesen Antworten hast du uns schon einmal weiter geholfen. Weißt du, ob diese Livia noch im Castellum weilt? Kennst du die näheren Umstände zu dem Todesfall in Tarraco?"
Nachdem alle Soldaten wieder aus der Casa waren, kam wieder der mysteriöse Schlüsselbund mit den vielen Schlüsseln zum Einsatz, welcher anschließend direkt wieder zum Officium des Praefectum gebracht wurde und dort im "ganz geheimen Geheimfach" verschwand.
"Probatus! Warte vor der Tür bis Legionär Aristides auch da ist. Ich komme nach dieser Befragung direkt mit einem Spezialauftrag auf euch zu!"
@avitus: also deine sparmöglichkeiten können wir auch anders einschränken. du verdienst als optio 60 sz. die woche und ich bespreche mich mit livianus, daß du nie zum centurio befördert wird. dann macht dir das mit dem wegfall der sparkonten nichts aus.
Legionär Sprintus betrat keuchend die Unterkunft.
"2 von euch haben Post! Beeilt euch besser, der Centurio hat miese Laune!"
Er legte die Nachricht auf den Tisch.
Legionär Flavius Aristides und Probatus Petronius Bursa haben sich unverzüglich im Officium von Tribunus Tiberius zu melden.
Gezeichnet: Centurio Matinius
Plautius hörte sich die Antworten an.
„Warum war sie fluchtgefährdet?
Und hat sie den Legionär beschrieben? Oder einen Namen genannt?
Plautius stand auf und reichte dem Sklaven eine Wachstafel.
Lieber Cato!
Ich kann dir gar nicht sagen, wie stark ich dich vermisse und wie sehr ich mich darauf freue, dich endlich wieder zu sehen! Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Es geht mir ganz gut und es macht mich sehr glücklich, dass es auch dir gut geht und du so nahe bist. Ich werde einen Weg finden um dich so bald es geht wieder zu sehen.
In Liebe
Deine Miriam
"Diese Wachstafel haben wir im Haus des Tribunus gefunden. Hm, du sagtest sie half im Haushalt. Diese Umschreibung reicht vom Putzen der Latrine bis zum Bettanwärmer für den Legatus. Daher meine nächste Frage. Und jetzt überlege gut. Kann Miriam überhaupt schreiben? Handelt es sich dabei um Miriams Schrift? Wenn nicht, wer kann alles von den Sklaven oder Freien in ihrem Umfeld schreiben? Kennst du die Schrift?"
Plautius hielt einen Moment inne und beschrieb 2 Wachstafeln. Dann ging er schnell zur Tür, während er den Sklaven die Wachstafel lesen ließ. Er öffnete die Tür uns rief.
"Legionär Sprintus! Hierher! Sofort!"
Ein Legionär kam ins Zimmer gestürzt. Plautius übergab die beiden Wachstafeln.
„Sprintus, bring diese Wachstafel zu Optio Artorius. Und die andere bringt zu der entsprechenden Unterkunft! Soldat! Hopp Hopp. Nicht so langsam, sonst schreibe ich noch eine 3. Tafel, wo ein Legionär Sprintus die Latrinen kalken muß!“
Centurio Matinius an Optio Artorius
Laut Aussagen des Sklaven Marius, Maior Domus des Legatus, wurde Miriam mindestens eine Wachstafel durch einen Legionär als Boten in das Praetorium gebracht. Stelle Nachforschungen an, wer dieser Legionär war.
CMP
Legionär Flavius Aristides und Probatus Petronius Bursa haben sich unverzüglich im Officium von Tribunus Tiberius zu melden.
Gezeichnet: Centurio Matinius
Plautius drehte sich wieder um. „Nun, Sklave?“
.
@hungi: du solltest vielleicht noch mal betonen, daß schenkungen unter eheleuten unpopulär und nicht gerne gesehen sind. sonst heißt es nachher "ja ja , der mächtige hungaricus hat gut reden. der ist ja auch mit einer patrizierin verheiratet, die dann seine kohle verwaltet."
und beim geldverleiher kommt es darauf an, wer das ist. sim-on wäre es klasse, wenn der mit dem geld die kurve kratzt, aber ich wette mit dir, daß es mindestens 1 gibt der dann sim-off schreit und behauptet, daß die spielleitung ihn auf dem kieker hat und mobbt.
argh, ich sehe schon, ich tippe langsamer als avitus, obgleich wir wohl zeitgleich angefangen haben.
an der stelle erlaube ich mir aber schon mal eine andere ausweich-idee in den raum zu stellen, damit die auch gleich von den sparfüchsen verworfen werden kann!
aus zuverlässiger quelle weiß ich, daß das steuerfreie institutionskonto der gladiatorenschule "gloria et honor" in tarraco, hispania auch in zukunft nur für die schule bzw. als familienkonto der gens horatia genutzt werden wird.
da man einer imperialen buchprüfung gelassen entgegen sehen will, werden fremdgelder ohne konkret nachweisbaren bezug (sprich z.b. ausbildungsgelder) nicht eingelagert. außerdem wäre es zu stressig auch noch als bankiers tätig zu werden.
ausnahme hiervon bilden lediglich spareinlagen der gens ulpia im rahmen eines "wir wurden opfer einer revolte"-hilfsfonds. ich habe gehört, daß in rom das volk sich in der vergangenheit angeblich immer unglaublich schnell zusammen getottet hat und dann zum palast des imperators strömte. wenn das volk erst mal strömt, kann man ja nie wissen ...
Es gibt noch ein anderes Szenario, wo der Schuss mit dem Geldverleiher nach hinten losgehen kann. Was ist, wenn der Spieler mal eben aus einer Laune heraus kurz erklärt, daß die Spielleitung seinen Charakter "in Elysio" stellen soll. Dann ist der Charakter und das ganze Geld futsch! Die Spielleitung fackelt nach Vorkommnissen der Vergangenheit mit gewissen Ex-Spielern und Jetzt-Wieder-Spielern nicht lange und stellt den um. Und dann ist das Geschrei laut.
Ich gebe offen zu, daß ich mein Geld für meine Standeserhebung Woche für Woche an einen anderen Spieler und Patrizier überwiesen habe. Damit habe ich ID-Geschiebe zwischen meinen IDs vermieden (die sich auch teilweise nicht kennen), obgleich ich hier auch ein steuerfreies Institutionskonto nutzen könnte. Das sind aber nur 5000 SZ und ich lebe mit dem Risiko, daß der andere aufhört.
Für ihn als Patrizier könnte das eine enorme Machtsteigerung bedeuten, wenn er von allen Klienten und Familienmitgliedern das Geld bekommt. Aber das kann auch sim-off böses Blut geben, wenn da einer querschiesst. Jetzt stell Dir mal vor der würde die Kohle von Macer, Meridius oder Agrippa bunkern. Und hört auf ...
Also Patrizier sind auch keine Universallösung.
Eine Lösung das Geld zu parken wären Grundstücke, die der Staat herausgibt. Ein Grundstück kostet als Beispiel 1000 SZ. Diese Ware der Wisim kann unter den Spielern getauscht/verschenkt/verkauft werden und wenn jemand finanziell am Ende ist kauft der Staat es ihm auch wieder für 500 Sz ab.
"Ich kenne den Befehl des Legatus, denn ich war am Tor zugegen. Aber ich interpretiere den Befehl so, daß du sie nur bis hierher bringen solltest. Hier ist sie in ihrem Haushalt und es wird sich um sie gekümmert. Und du kommst jetzt mit und hörst auf zu denken! Sklaven haben zu gehorschen und nicht zu denken. Damit können sie anfangen, wenn sie gekreuzigt wurden!"
Plautius gab den Wachen einen Wink, welche sich in Bewegung setzten.
"Den Rüffel des Legatus wegen einer eventuellen Fehlinterpretation seines Befehles kannst du getrost mir überlassen, Sklave. Ich denke das werde ich auch noch überleben." sagte er in kaltem Tonfall.