Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Ein schauriger Gesang erklang, welcher einem die Haare zu Berge stehen ließ. Der Sänger war bestimmt ein Nachfahre eines Barden aus einem gallischen Dorf von dem man sich erzählte, dass es damals Iulius Caesar im Gallischen Krieg erbitterten Widerstand geleistet hatte. Der Barde sollte damals mit seinem Gesang ganze Legionen eingeschüchtert haben. Hier war es ähnlich. :P


    Spätestens jetzt konnte man bei der Praesina von Sabotage und unfairen Methoden sprechen.


    Mittlerweile kam es zwischem dem Fanblock der Purpurea und der Praesina zu „Auschreitungen“.

    Plautius machte sich einige Notizen für seinen Bericht an Seneca. Aber es war im Wesentlichen an allen Stellen dieselbe Geschichte. Die Strasse bestand aus mehr Löchern als aus Strasse. Nach dem Winter erinnerte sie sehr aus eine Delikatesse aus Helvetien: ein Löcherkäse.


    Am Besten wäre eine neue Strasse. So würde man vermutlich nach jedem Winter neu ausbessern dürfen. Und es fehlte immer noch das Baumaterial vom Konvoi der Classis.


    Er ritt weiter zu der beschädigten Brücke damals vom Übungsmarsch.

    Legionär Coruptus, dessen Gesicht auf den ersten Blick eine Verwandschaft mit einem Wiesel vermuten lässt, runzelt die Stirn. Als unehelicher Sohn eine Tuchfärberin aus Trans Tiberim kann er die Gedankengänge des Tribunus noch nicht so ganz nachvollziehen. Überleben und gewinnen ist alles. Ehre und Selbstmord konnte man sich nur als Patrizier leisten.

    Plautius schnupperte.


    "Es riecht hier nach ... Fisch? Und brakigem Wasser. Aber ganz nett hier, obwohl mir der Hafen von Tarraco wesentlich besser gefällt. Hm, mit etwas Glück können wir während dem Üben ein Netz auswerfen und dann gibt es heute Abend frischen Grillfisch."


    Dann machte er sich an hier und da nach dem Rechten zu sehen. Aber im Großen und Ganzen klappte alles gut und vor allem immer schneller. Man kam sich recht unnötig vor.

    "Schiebung! Die Gäule von der Praesina haben doch garantiert irgendeinen germanischen Zaubertrank gesoffen. Und an den Augen des Fahrers sieht man doch von hier aus, daß der sich mit Tollkirsche und Stierhoden aufgeputscht hat. BUUUUUUUUUUH !!!"


    erklang die göttergleiche und wütende Stimme von Plautius. :P



    Und schon flogen "Naturalien", Äpfel, halbe Brote, Obst und Eier aus dem Fanblock der Purpurea auf das Gespann der Praesina auf der Rennbahn hinunter.


    Und zugleich flogen auch die ersten Geschosse aus dem aufgebrachten Fanblock der Purpura in den Fanblock der Praesina. Besonders gut ließ sich die Flugbahn der leeren Amphore verfolgen, welche mit schier unglaublicher Kraft weit weit in den Fanblock der Grünen geschleudert wurde.


    Schon wurden die ersten Fäuste an den Grenzen der Fanblocks geschüttelt und Verbalitäten ausgetauscht. Fanfaren schmetterten im Fanblock der Purpurea nun mißtönende Signale, welche man als Mitglieder der Legio ganz anders deuten konnte: Sammeln? Und Angriff?


    Ein Sturm zieht auf! Im Fanblock der Purpurea! :blitz:



    :huh:

    Plautius verabschiedete sich formell und höflich von Medeia, wie es sich für eine hochstehende Dame gehörte.


    Dann wandte er sich an Avitus.


    "Na los, Soldat. Lauf hinterher und biete deiner Tante deine Begleitung an und nimm die 4 Legionäre am Tresen als geleitschutz mit, wenn sie es wünscht. Die Männer gehören zu mir und sind vom Bautrupp. Sie sind bereits instruiert worden. Ich warte hier auf dich und dann essen wir in Ruhe fertig."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    ... Der Regionarius untersteht der Provinzverwaltung und demnach dem Proconsul oder dem hiesigen Legatus Augusti bzw. einem von ihnen bestimmten Vertreter. Die Amtszeit als Regionarius ist grundsätzlich unbefristet und es liegt in deinem oder im Ermessen deiner Vorgesetzten, das Amt niederzulegen oder dich abzuberufen. ...
    Gespannt wartete er auf die Reaktion des Centurios.



    Plautius lehnte sich zurück uns grinste breit. :D


    "Soso, ich unterstünde dem Proconsul und die Amtszeit ist unbefristet und es obliegt dem Ermessen meiner Vorgesetzten etc ....
    Hm, Legatus, also das hört sich dann ja extrem nach Vetternwirtschaft an, wenn der Duumvir, der Proconsul und der Regionarius alle den Namen Matinius haben. Das macht einen schlechten Eindruck. Mein werter Bruder wird das als Proconsul und Senator sicher genauso sehen, so daß ich also mit gutem Gewissen ablehnen kann. Ich freue mich, daß ich das also nicht alleine so einschätze, sondern auch mein Legatus. Zumal ich ja nicht in die Legio und nach Germanien gegangen bin um wieder direkt mit allen Verwandten und dem Wohlstand und Einfluss unserer Gens konfrontiert zu sein.
    Ich fürchte, es bleibt mir also keine andere Wahl als meinen Legatus mit einem weiteren Umstand zu konfrontieren."


    Plautius Gesicht wurde ernst.


    "Legatus! Hiermit bewerbe ich mich um das Amt des Primus Pilus in der Legio IX Hispania. Der Primus Pilus wird stets auf 1 Jahr gewählt und die Amtszeit des jetzigen Primus Pilus Pontius Geta endet formell in 4 Wochen, wenn man mich richtig informiert hat. Das Amt ist an keine Standesvoraussetzungen gebunden, da ich nicht dem Ritterstand angehöre. Ich bin Centurio, führe diverse Trupps und habe einige Aufgaben in der Vergangenheit erfüllt ohne daß man mir Beschwerden rückgemeldet hat. Ich habe Schlachterfahrung in einer großen Schlacht und mehreren Scharmützeln sammeln können. Zur Not habe ich auch legiointeressante Kurse im Bereich Cursus Continuum zu bieten und 1 Phalera als Auszeichnung. Das sollte zumindest für eine formelle Bewerbung ausreichen. Legatus!"

    „Mein Neffe Matinius Metellus hat mir als Duumvir von Tarraco das Amt des Regionarius angeboten. Alternativ angefragt, ob ich jemand Geeignetes dafür wüsste, wobei er aber betonte, dass er nicht unbedingt als großer Abwerber auftreten wollte.
    Meines Wissens wird dieses Amt in Tarraco seit ewigen Zeiten von einem Prudentius Balbus besetzt. Der Regionarius wird von dem Legatus einer Legio freigestellt und dann vom Imperator bestätigt. Vermutlich war es bei Prudentius die Legio IX, da wir früher in Hispania waren. Ist so ein Amt zeitlich befristet? Daß mein Neffe in Verbindung mit meinem Bruder Agrippa als Senator und Proconsul seinen Wunsch offiziell noch einmal äußern wird, ist mir auch klar, wenn ich meine Zustimmung vorab gebe. Aber erlaubt ein solches Amt eine Rückkehr in die Legio? Bin ich in der Zwischenzeit überhaupt noch Soldat dieser legio und wem unterstehe ich? Und wie lange ist man Regionarius? Meine nächsten Schritte nach dem Examen Primum und meiner Rückkehr nach Germanien sahen eigentlich anders aus. Im Moment fehlen mir noch die Hintergründe, warum der bisherige Regionarius weg ist. Das erlaubt Spielraum für Spekulationen. Bislang hatte ich aber den Eindruck von einem sehr gut bezahlten und sehr ruhigem Amt in Tarraco. Tarraco ist nicht Rom. Und das Amt keine sonderliche Herausforderung.“

    "Ja, er hat mir im Schreiben diesen Posten in Aussicht gestellt, aber ich sehe das nicht so einfach wie er. Auch wenn "unsere guten Beziehungen zum Proconsul" das regeln sollten. Ich glaube, daß man damit jemanden bequem an Tarraco binden kann. Und die Stelle wird gut bezahlt, aber Geld ist nicht alles. Außerdem bin ich dann näher bei Agrippa und er findet garantiert eine passable Frau für mich und das Heiratsthema kommt mal wieder auf.
    Ich will es abhängig machen, wie es hier in der Legio weiter geht. Ich will ja nicht mein Leben lang Centurio bleiben. Und wie sieht es bei Dir aus?


    Hm, Metellus ist halt mit dem ganzen Reichtum unserer Gens aufgewachsen. Er lebt im Schatten von Agrippa und wurde über diesen oft definiert und wird es vermutlich immer noch. Gleichzeitig hat er alle Ressourcen an der Hand und sieht wie das Spiel der Mächtigen funktioniert. Und will mitspielen. Seine "Borniertheit" ist vielleicht nur ein Versuch sich selbst zu definieren!
    Er hat sich halt nicht aus der Aura des Vaters lösen können. Bleibt abzuwarten, was passiert. Mir geht es ohne die goldenen Löffel unserer Gens auch gut. Nur die Zeit als Probatus war sehr hart. Und bis dato bin ich nicht im Ritterstand. He, ich dürfte damit das schwarze Schaf der Familie sein. Das mit dem Aedil hätte mich nicht aus der Fassung gebracht. Dafür habe ich in der Legio zuviel erlebt.
    Wie meinst du das mit dem "noch größeren Republikaner"? Glaubst du es wird Ärger geben?"

    Plautius nahm Platz.


    “Legatus! Ich habe mehrere Anliegen, die sich etwas miteinander vermischen. Zunächst die privaten Anliegen. Ich wurde informiert, daß mein Bruder in Roma verstorben ist. Die näheren Umstände und er genaue Zeitpunkt seines Todes ist noch unbekannt, aber man ist bereits dabei die Leiche nach Tarraco zu überführen. Sobald die Vorbereitungen dann abgeschlossen sind, wird man mich und meinen Bruder Matinius Fuscus hier in Germanien informieren und wir würden gerne kurzfristig aufbrechen, wenn ich Sonderurlaub bekomme.
    Für meine Aufgaben hier im Castellum würde ich mir einen Vertreter suchen. Optio Artorius Avitus erscheint mir geeignet für die Geschützausbildung und der Bautrupp hat auf Monate genug zu tun und wurde soweit optimiert, daß er fast ohne mich arbeitet. Zumindest solange es Aufträge und Nachschub an Material gibt.
    Die Seegefechts-Ausbildung unserer Legionäre mit der Classis würde ich noch mit dem Praefectus und dem Tribunus abstimmen.


    Nach der Totenfeier in Tarraco würde ich gerne nach Roma weiterreisen. Zum einen möchte ich einige Schriften und Bücher der Schola Atheniensis in Sachen Architektur, Brückenbau und Waffenbau direkt vor Ort einsehen und kopieren. Das geht schneller und einfacher vor Ort, zumal nicht alles in Mogontiacum zu bekommen ist.
    Zum anderen möchte ich das Examen Primum auf der Militärakademie ablegen. Hier stehe ich mit dem Akademieleiter bereits im Dialog und bereite mich vor.


    Abschließend bräuchte ich noch einen juristischen Rat von meinem Legatus, da mir die genauen Regelungen in Sachen Militärzugehörigkeit und dem Amt des Regionarius nicht bekannt sind. Man hat mir indirekt das Amt des Regionarius von Hispania angeboten, was einige Fragen aufwirft."

    Plautius beredete sich mit dem Bautrupp. Das Ziel war es die Strassenschäden auf den 2 Meilen vom Castellum zur Stadt auszubessern. Vermutlich wäre es besser gewesen die Strasse komplett neu zu bauen, aber das kostete Geld und Zeit. Also hatte sich der Praefectus nur für Flickwerkarbeit ausgesprochen, die man dann jedes Jahr aufs Neue ausbessern durfte.

    „Also Männer. Wir warten ja immer noch auf das Baumaterial von der Classis und unsere eigenen Ressourcen an Kies, Sand, Steinen, Pflastersteinen und Ziegeln sind begrenzt.


    Wir graben die kaputten Strassenstellen großzügig auf und stampfen den Untergrund fest. Dafür schaffen wir auch noch Lehm vor Ort. Das ist unsere erste Schicht.


    Darüber füllen wir größere Steine, die mit Mörtel verfestigt werden. Den Mörtel mischen wir uns aus kleinen Kieselsteinen mit ca. 30mm Körnung und Dolomitkalk ebenfalls vor Ort.


    Dann kommen 2 Schichten aus Kieselsteinen unterschiedlicher Körnung. Zuerst grober Kies, dann feiner Kies.


    Zuletzt kommt die Deckschicht aus Sand, Kies und Pflastersteinen.


    Also los! Rücken wir mal mit allem Material aus und schauen uns mal an, wie es klappt.“




    Wenig später rumpelten die Wagen des Bautrupps durch das Tor und die Maänner begannen ihre ersten Erfahrungen im Strassenbau bzw. dem Ausbessern von Strassenschäden zu sammeln.

    Kurz nach Sonnenaufgang hatte Plautius die Männer des Bautrupps mit neuen Tagesaufgaben betraut und machte sich in Gefechtsausrüstung in Richtung Exerzierplatz auf. Dort dehnte er sich zunächst etwas und machte sich dann warm, während er auf Vitamalacus wartete. Mal sehen, ob die vielen Einzelstunden beim alten Optio Brutus sich ausgezahlt hatten. Sein Ziel war es in dem nun folgenden Gladiuskampf mit und ohne Scutum Vitamalacus so richtig die Hucke voll zu hauen. Und dafür hatte er wochenlang trainiert und seine Kenntnisse, Fertigkeiten und Ausdauer stetig verbessert. =)