Beiträge von Camillus Matinius Plautius

Die Wache schaute noch etwas müde von einem Bericht auf und stellte einen Becher auf dem Tisch ab, der nach belebendem Eichelsud roch.

"Guten Morgen, Tribunus! Sowohl der Legatus, wie der Praefectus sind bereits in ihren Officien anwesend. Allerdings haben beide derzeit Besucher und sind in Besprechungen. Ihr müsst Euch leider einen Moment gedulden. Am besten geht Ihr den Gang runter und wartet vor den beiden Officien, welches als erstes frei wird. Sie liegen sich genau gegenüber und die Türen sind selbstverständlich beschriftet. Eure Sachen könnt ihr gene hier lassen. Wir passen darauf auf."

Nachdem der Gast gegangen war betrat Plautius wieder das Officium des Legatus und nahm Haltung an.

"Legatus!"

Herzlichen Glückwunsch, Herr F.

Was macht der Waffenbau? Können wir schon eine Centurie ausrüsten?

Plautius

„Gut. Dann warten wir also auf Nachricht von Agrippa oder Metellus wann und wo die Trauerfeierlichkeiten sind. Ich versuche es in der Legio so einzurichten, dass ich dorthin reisen kann, zumal ich einige Dinge auch mal mit Agrippa und Metellus besprechen möchte. Letzterer hat mir einen Posten in Tarraco angeboten. Allerdings bin ich mir hier nicht sonderlich sicher, ob das was für mich wäre. Sicher vom Prestige her schon, aber ich habe auch in der Legio noch 2 weitere Posten im Auge, die mich reizen würden. Und ohne Grund bist du hier in Germanica ja auch tätig, anstatt in Tarraco.

Unser Neffe Metellus ist zu engagiert? Wie meinst du das? Er ist Duumvir von Tarraco, wie ich weiß, und bestimmt schon „Senator in Lauerstellung“, wenn er nach dem Vater kommt.“

Plautius füllte sich erneut seinen Teller und hoffte, daß man ihn nicht für verfressen hielt, aber das Essen war ausgezeichnet. Dann schaute er die Anwesenden wieder frech grinsend an.

"Aber ich bin ein aktiver Wähler und habe keinen Patronus. Ich gehöre also zum "Volk" um dessen Stimme man als Politiker noch kämpfen muß."

Plautius nahm wieder Haltung an, nickte und verließ den Raum um vor der Tür zu warten.

Centurio Plautius betrat den Raum und nahm Haltung an.

"Legatus! Ich ersuche um eine Unterredung mit Euch in einigen dienstlichen und teilweise privaten Belangen. Aber ich kann vor der Tür warten, Legatus!"

entgegnete Plautius mit einem Blick auf den Gast.

„Aha! Der Sohn vom Tribunus. So so. Na das ist ja interessant. Na in dem Fall lassen wir das mit dem Essen mal sein. Wünsche dem Herren eine gute Zeit.“

Die Klappe wurde wieder geschlossen und der Soldat entfernte sich.

edit = Farbe geändert

Plautius sah einmal einen Besuch beim Legatus als erforderlich an. Daher ging er zu dessen Officium und klopfte.

KLOPF! KLOPF!

Plautius lachte leise und schaute Medeia tief in die Augen, während er den Kopf schüttelte.

„Ein Soldat dient dort, wohin die Legio bzw. sein Legatus und der Kaiser ihn schicken. Egal, ob ihm die Politik gefällt oder nicht.
Allerdings täuscht es, wenn Ihr den Eindruck habt, dass ich Politiker nicht mag. Es ist nur so, dass mein Bruder der Proconsul von Hispania ist und nebenbei Senator. Mein Neffe ist Duumvir von Tarraco und mein anderer Bruder ist Beamter hier in Germania. Politik war und ist bei uns zu Hause ein Dauerthema, so wie das Wetter bei einem Bauern. Irgendwann setzt eine gewisse Übersättigung hinsichtlich des Themas ein. Vor allem, wenn die lieben Verwandten einen stetig zu überzeugen versuchen, dass man ja auch in die Politik gehen sollte. Im Moment habe ich aber derartige Ambitionen noch nicht. Ginge es nach meinem guten Bruder Agrippa, dann wäre ich bereits „Senator in Lauerstellung“. Obwohl ich zugeben muß, dass mir für den weiteren Aufstieg in der Legio zumindest Gedanken über den Ritterstand machen müsste.
Inwiefern sollte mich die Politik aus Rom hier in Germanien enttäuschen? Weil wir immer noch hier sind und nicht im sonnigen Hispania? Im Moment sehe ich noch keine Unzufriedenheit und Tendenzen, dass die Männer unbedingt wieder nach Hause wollen. Wer heute in die Legio IX Hispania eintritt der weiß, dass er auf viele Jahre in Germanien sein
wird.“

Zitat

Original von Caius Iulius Seneca
Gibt es von eurer Seite noch Fragen, richtete sich Seneca nun fragend an den übrigen Stab der IX.

Plautius nickte.

"Praefectus. Ja, die gibt es.
Im Moment habe ich die Geschützenausbildung und einen Bautrupp unter mir. Und morgen soll ich mit Kohorten (!) im Hafen sein. Mit Männern, die gerade in einem Gefecht gestanden haben. Wieviel Kohorten? Welche? Und ich brauche einen Stellvertreter vor Ort, der auch mal einspringen kann, damit ich in den Pausen mal eben schnell die Baustellen abreiten oder neue Anweisungen geben und Rücksprachen halten kann. Optio Artorius Avitus wäre vielleicht geeignet. Wenn die Classis auch noch Geschützeinsatz auf See haben will, dann habe ich vor Ort wenigstens einen Optio mit etwas Erfahrung, der in die richtige Richtung schiesst.

Und wollen wir wirklich Morgen zu Mittag am Hafen von Ulpia Noviomagus stehen? Ich habe damit kein Problem, aber ich möchte mich der Rückendeckung durch den Praefectus versichern.
Wenn der Legatus mich fragt, wieso wir zuerst mit einigen Kohorten zu einem Übungsmarsch abmarschieren, ich ihm dann Verwundete im Castellum abliefere, bei Rückfragen einen Kampf mit Piraten am Strand melde und mich dann wieder mit x Kohorten verabschiede und ihm sage, daß er mich bei Problemen im Hafen der Classis beim Schiffsmanöver findet. Und vor allem müßte ich dann innerhalb der nächsten 1-2 Stunden abrücken. Ich rechne damit, daß die Männer auf dem Heimweg länger brauchen."

"Zu Essen gibt es hier nichts. Die Gefangenen dürfen die ersten 3 Tage immer hungern, aber wenn du 2 Sesterzen hast, dann kann ich vielleicht eine Ausnahme machen."

Legionär Coruptus schaute sich bei dieser Gelegenheit mal an, wen er da eigentlich als Gefangenen hatte.

"He! Moment mal, bist du nicht einer von den Tiberiern und verwandt mit dem sadistischen Schleifer auf dem Exerzierplatz?"

"Optio Avitus! Bereite nach der Unterweisung an den einzelnen Geschützen eine Demonstration für alle an der Ballista vor und erläutere dabei die einzelnen Vorgehensschritte. Insbesondere den Punkt der Zielerfassung. Anschließend Feuer nach eigenem Ermessen auf die Holzpallisade am Ende der Wiese."

Plautius beobachtete, wie die Männer sich verteilten. Anschließend standen 3 Gruppen beieinander.

"Gut! Und jetzt verteilt euch gleichmäßig auf die Geschütze, so daß Leute mit Erfahrung, Leute vom Bautrupp und unerfahrene Leute immer zusammen an einem Geschütz ein Team bilden. Und dann will ich, daß die Leute vom Bautrupp den jeweils anderen erst einmal die Funktion und Teile des jeweiligen Geschützes erläutern. Es bringt nichts einfach ein Geschoss irgendwo irgendwie reinzustecken und dann den ein oder anderen Hebel zu ziehen oder etwas zu spannen in der Hoffnung, daß das Geschoss in irgendeine Richtung fliegt. Ich will, daß jeder in der Lage ist, so ein geschütz aus den fertigen Teilen zusammen zu bauen und weiß welche Funktion das jeweilige Teil hat."

Zitat

Original von Artoria Medeia
...Aber letztendlich werden diese Piraten doch erkennen müssen, dass sie mit ihren Booten sich nicht der römischen Militärmacht erwehren können. Oder?“

"Hoffen wir es. Die Piraten sind ein Ärgernis im Angesicht der Classis und von 2 Legionen, das nicht zu sein hat. Eine Provokation hinsichtlich der Sicherheit des Schiffverkehrs. Es ist vergleichbar mit dem Kaiserpalast. Der Palast wird bewacht von unzähligen Praetorianern und der Stadtwache. Und dann kommt ein Gaius aus Trans Tiberim, schleicht sich trotzdem in den Palast und klaut den Nachttopf des Imperators. Trotz aller Wachen. Gut, es war ja nur der Nachttopf. Aber morgen ist es dann die Unterwäsche des Kaisers und übermorgen wird die Augusta in einen Teppisch eingerollt aus dem Palast getragen."

Plautius begann die Speisen zu sichten und entschied sich für das Kaninchen. Über zuwenig Fleisch konnte sich Avitus heute aber nicht beklagen.

Zitat

Original von Artoria Medeia
„Die Legionen hier in Germania...!“ sprach Medeia nachdenklich. „Von wo kommen eigentlich die meisten Legionäre her? Doch nicht aus Italia, oder?“ Medeia wartete bis die Anderen sich von dem Essen nahmen, ehe sie eine der germanischen Speisen probierte.

Der verbliebene Kern der Legio IX Hispania stammt aus Hispania, aber die letzte Schlacht hat uns sehr ausgedünnt. Danach kamen wieder sehr viele Rekruten aus dem ganzen Imperium zu uns, denn der gute Ruf der Legio IX Hispania als beste Legio des Imperiums hat sich herum gesprochen. Aus Germanien kommen weniger rekruten, aber sehr viele kommen aus Roma. Die Meisten locken die Geschichten über "das wilde Germanien" und die Aussicht auf Ruhm und schnelle Beförderungen. Viele sehen darin auch eine Chance für den späteren Sprung in die Politik."

Plautius wandte sich wieder an Avitus.
"Eigentlich schade, daß die Germanen speziell für diese Spiele keinen eigenen Wagen aufgestellt haben. Ich hörte Geschichten über Streitwagen auf der anderen seite des Limes, bei denen kuhgroße Wildschweine oder gezähmte Bären als Zugtiere vorgespannt werden. Das wäre interessant gewesen."

Das hörte sich jetzt nach Kompetenzabstimmungen und Reviermarkierungen an. Plautius sehnte sich nach einem heißen Kräutersud mit Honig udn einigen Dinkelkeksen.

Der Kerl von der Classis war zwar nur Centurio, aber vermutlich gab es davon nur wenige bei der Classis und er hatte dort einen hohen Posten inne, daß er dem Praefectus so die Stirn bot. Umgekehrt wollte sich der Praefectus von der Classis und "nur einem Centurio" nicht mit dem Streitwagen überfahren lassen.

Das würde noch eine lustige Sache werden. Aber er würde auch noch den ein oder anderen Stellvertreter brauchen, denn seine anderen Aufgabengebiete oder der Legatus bzw. der Praefectus erlaubten bestimmt keine wochenlange Abwesenheit im Castellum.

Legionär Coruptus, derzeitiger Herr über alle Arrestzellen im Castellum, wurde informiert, daß er einen Gefangenen hatte. Also begab er sich zur Zelle, nachdem Legionär Titus ihn darüber informiert hatte ... und ihn dabei unsanft geweckt hatte. Dabei hatte er so einen schönen Traum mit der vollbusigen Drusilla gehabt ...

Er öffnete die kleine Fensterklappe der Arresttür und schaute hinein.
"Wer bist du denn? Und was schreist du hier denn herum?"

"Ich habe Gerüchte gehört, daß man vergeblich versucht hat den Fahrer der Purpurea zu bestechen, während man den Wagen der Veneta sabotieren wollte. Und der Fahrer der Aurata ist angeblich auf 1 Auge blind und hat Probleme in den Kurven."

Plautius hatte es doch tatsächlich geschafft einen Kräutersud mit Honig organisiert zu bekommen. Jaja, die Privilegien eines Centurios.