Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Der Gespräch zwischen Plautius und dem Händler wurde lauter und zorniger. Der Händler drohte mit der Faust, Plautius griff an sein Gladius. Übelste Beleidigungen flogen hin und her. Dazwischen immer wieder Gebote. Besucher des Marktes blieben stehen, auch wenn viele gar nichts verstanden, da sie kein Griechisch konnten. Handlanger des Händlers griffen verstohlen nach Knüppeln, während Marktwachen langsam näher kamen.


    Plautius hob warnend den Finger und gab ein letztes Gebot ab. Flehend und jammernd hob der Händler die Hände zum Himmel und beklagte sein leid nach Germanien gekommen zu sein, wo er nur schlechte Geschäfte zu machen schien und wegen dieser Reise seine Frau, seine 14 Kinder und die 8 Kinder seines Bruders den Hungertod sterben würden. Dann nickte er scheinbar äußerst widerwillig. Ein Gehilfe begann eine Kiste mit Büchern, Schriftrollen und Pergamenten zu füllen, die Plautius an den dicken Rufus weitergab. Dann wechselte ein dicker Beutel mit Sesterzen den Besitzer.


    Plautius verließ den Stand und hielt Ausschau nach dem Honig-, Met- und dem Kräuterstand, den er noch besuchen wollte.


    Mit dem Händler geschah eine sonderbare Transformation. Hatte er eben noch gejammert und gezetert, so zeigte er jetzt mit zufriedenem Gesicht mindestens 500 Zähne und zählte das viele Geld und pries die griechischen Götter den Segen, der auf ihm ruhte.


    Die Zornesröte und Verärgerung war aus Plautius Gesicht verschwunden. Mit zufriedenem Lächeln ging er weiter und genoss das Treiben. Da war er nicht der Einzigste, denn auch sein Legatus hatte wohl dieselbe Idee gehabt.


    Freundlich grüßte er seinen Legatus und seine Begleitung, während Rufus mit der Kiste hinter ihm herlief.


    "Legatus!"

    Centurio Plautius trat auf den Exerzierplatz und ließ seinen Blick über einige neue Probati, darunter Probati Artonrius Varus, schweifen. Na ja, er hatte schon bessere Männer gesehen, die zum ersten Mal auf den Exerzierplatz kamen. Das hier sah nach einem Lotterhaufen aus, der wohl immer erst bei Sonnenaufgang aus den Lupanaren und Tavernen gekrochen war.



    "MILITES VENITE! -- Angetreten"


    "MILITES STATE! -- Stillgestanden"

    Centurio Plautius führte Probatus Varus in eines der vielen Versorgungsmagazine. Das Zeughaus war in diesem Fall aber gut zu merken, denn es lag quasi in unmittelbarer Nähe zum Exerzierplatz.


    Centurio Plautius gab einem Legionär, der heute als Materialverwalter Dienst tat, Anweisungen Varus eine komplette Erstausstattung zu Verfügung zusammen zu stellen. Der Legionär bestimmte die Größe von Varus als "Mittel" und gab noch Anmerkungen wie "noch etwas zu dick" und "Plattfüsse" und "Kürbiskopf" von sich.


    Schließlich hatte der Probatus seine gesamte Ausrüstung und Waffen. Gebraucht, aber generalüberholt und sogar ein ganz neues Gladius und Scutum. Dazu einige zusätzliche Kleidungsstücke. Nur ein Packesel zum tragen fehlte, wie bei den anderen zuvor auch. Mit gut 40kg Gepäck auf den Armen und am Körper verließ Plautius mit Varus wieder das Materiallager.



    deine Ausrüstung im Überblick: Ausrüstung ohne Maultier





    Sim-Off:

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    "Gut! Dann besorgen wir Dir erst mal deine Ausrüstung. Dein Eintrittsgeld in die Legio erhälst du in der Principia beim Zahlmeister. Das läuft Dir nicht weg. Auch wenn ich meine 100 Sesterzen bislang noch nie gesehen habe. Damals war das ein leeres Versprechen in Hispania, aber hier und heute bekommst du dein Geld. Folge mir zu der Materialverwaltung und Waffenkammer."




    Sim-Off:

    weiter geht es bei: Horrea

    Centurio Plautius nahm das Schreiben entgegen. "An die Classis können wir das Schreiben übergeben, wenn ein Schiff von denen am Strand auf Grund läuft. Da wir kein Schiff haben, hätte man das Schreiben eigentlich besser direkt bei der Classis abgegeben. Meines Wissens haben deren Boten sogar Ruderbote mit denen sie die Post befördern. Kann also dauern." brummte Plautius.



    Dann wandte er sich an die Legionäre, die an den vorgelagerten Schanzungen und am "provisorischen Tor" arbeiteten.


    "Damit wir alles es vor der eventuellen Schlacht gegen die Piraten noch einmal alle üben können lautet die Parole zum Betreten des Lagers wie folgt:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    Das kann sich kein Germane oder Pirat merken. Gib die Parole weiter."


    Dann machte er sich daran die Lagerarbeiten zu inspizieren und das schwere Kriegsgerät strategisch auszurichten. Anschließend ließ er höchste Alarmbereitschaft ausrufen und gab Anweisungen, daß jeder Mann sobald als möglich seine Gefechtsausrüstung noch einmal kontrollierte.


    Plautius schaute sich um. "Decurio Numerianuns!"

    Plautius ritt und ritt und ritt. :D


    Irgendwie schien die 2. Runde kein Ende nehmen zu wollen und Runde 3 war noch nicht in Sicht. Der Germane hinter ihm kam nicht näher. Er selbst kam nicht an Avitus vorbei und Avitus blieb auf Platz 3.


    Plautius ritt und ritt und ritt und ritt. :D :D


    Also wenn die 2. Runde sich schon so lang hinzog, dann machte er sich ernsthaft Sorgen, wie lange es bis zum Ende der 7. Runde dauern würde.


    Plautius ritt und ritt und ritt und ritt und ritt. :D :D :D


    Er hätte doch mal besser vor dem Rennen noch was gegessen. So griff er geschwind in eine kleine Gürteltasche und zog aus dieser einen Riegel aus Getreidekörnern, Nüssen, Trockenobst und Honig heraus. Herzhaft biss er hinein. Wenn es mal wieder etwas länger dauert. :P


    Plautius ritt und ritt und ritt und ritt und ritt und ritt. :D :D :D :D

    "Praefectus. Das sehe ich anders und widerspreche hiermit. Ich will nicht abstreiten, daß Ihr selbst Legionäre in Hispania In Fernkampfwaffen ausgebildet habt. Und wenn der Bereich "Fernkampfwaffen" auch schweres Kriegsgerät wie Katapulte, Ballistas, Onager und Skropione umfasst, dann freue ich mich. Das wäre dann unsere Bedienungsmannschaft. Aber alle Männer die nach der Schlacht gegen die Germanen dazu gekommen sind, wo unsere Reihen schwer dezimiert wurden, können das nicht! Die Fernkampfausbildung von Tribunus Tiberius Vitamalacus umfasst nur Pila und einige Übungseinheiten Bogen schiessen. Das ganze schwere Kriegsgerät wurde neu gebaut und auf Funktionalität getestet. Aber es fanden bis dato noch keine richtigen Übungsunterweisungen und längere Geschossübungen statt. Dazu war eine Übung im Rahmen einer Castellum Erstürmung und dieser Übungsmarsch primär vorgesehen. Es gibt bislang keine Erfahrung die Kohortenaktivität, Feuerfrequenz und Abstimmung miteinander kombiniert bei den neuen Leuten und diese Kohorten bestehen ja nicht nur aus den alten Hasen aus Hispania.


    Eine lockere Formation über eine lange Distanz bedeutet auch dünne Linien. Der Strand ist meilenlang. Es ist die Frage, ob wir uns zwischen Ankommen der Piraten und Meldung durch die Reiterei rechtzeitig dorthin bewegen und zur Schlacht formieren können. Und wenn wir dann das Kriegsgerät und Munition noch dorthin bewegen müssen? Ich bin etwas skeptisch. Praefectus. Ist die Zahl der Angreifer in etwa bekannt?"

    Academia Militaris Ulpia Divina
    zu Händen der Akademieleitung
    Purgitius Macer
    Roma




    Werter Kommandeur Purgitius Macer!


    Hiermit möchte ich mich als Student in der Akademie einschreiben. Ich diene zur Zeit als Centurio in der Legio IX Hispania in Coloniae Claudiae Arae Agrippinensum, Germania, unter dem Befehl von Legatus Decimus Livianus.


    Jedoch ist meine Einschreibung auf die Akademie auch gleichzeitig mit einer ungewöhnlichen Anfrage im Hinblick auf die Ablegung des Examen Primum verbunden.


    In mein Aufgabengebiet fällt als “Architectus” und Leiter der Pioniereinheiten nach dem Winter auch die Instandsetzung strategischer Punkte der germanischen Infrastruktur, unseres Castellums, der Bau von schwerem Kriegsgerät, wie auch vermutlich einige “zivile Projekte” im Rahmen der Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungs- und Verwaltungseinrichtungen.


    Diese Aufgaben engen derzeit etwas einen Besuch in Roma ein. Daher wollte ich anfragen, ob nicht die Möglichkeit besteht zumindest das Examen Primum vor Ort, also im Castellum der Legio IX, abzulegen. Der Unterrichtsstoff könnte durch Legatus Legionis Decimus Livianus oder Legatus Legionis Decimus Meridius vermittelt werden, welche ja beide Absolventen der Academia Militaris sind.
    Desweiteren wäre mit dem Legatus Legionis Decimus Meridius ja auch zugleich der stellvertretende Akademieleiter vor Ort. Die Fragen der Abschlussprüfung könnten so problemlos unter seiner Aufsicht bearbeitet werden, um dann anschließend von ihm versiegelt direkt nach Roma zur Korrektur und Bewertung weitergeleitet zu werden.


    Desweiteren hätte ein solcher Unterricht noch einen weiteren Vorteil. Seitens der Legioführung speziell ausgesuchte Legionäre und Optios als potentielle Anwärter auf Offizier- und Unteroffizierränge könnten vorab als “passive” Teilnehmer am Examen Primum teilnehmen. Sie dürfen nicht an der Abschlussprüfung teilnehmen, werden aber seitens Offiziere der Legio IX intern beurteilt und weiter selektiert.


    Gezeichnet:
    Camillus Matinius Plautius
    Centurio der Legio IX Hispania, Germania



    Sim-Off:

    5 SZ gezahlt

    Endlich hatte Plautius den gewünschten Händler gefunden und ließ seinen Blick betont desinteressiert über sein Sortiment an Büchern, Schriftrollen und Pergament schweifen. Der Händler sprach ihn direkt an. Gelangweilt ließ er sich einige philosophische Werke, Geschichtsbücher, Biographien, Architekturschriften und thessalische Schundliteratur (Gruselgeschichten) zeigen.


    Es begann eine Unterhaltung auf Griechisch, die irgendwann auch mal nebenbei Preisvorstellungen beinhaltete. Plautius brach in schallendes Gelächter aus und begann sich negativ über Preis und Angebot auszulassen und bot einen geradezu minimalen Preis. Der Händler war entsetzt und pries die Qualität seiner Ware an und betonte die Seltenheit einzelner Werke und Unikate, wie das Original-Autogramm von Iulius Caesar auf einer Wachstafel. Eine wilde Feilscherei begann bei der sich beide Seite in Theatralik, Leidenschaft und Beleidigungen an den gesunden Menschenverstand des anderen zu überbieten versuchten.

    Zitat

    Original von Caius Iulius Seneca
    Ja, was gibt es, Centurio?


    "Praefectus! Ich äußere hiermit meine Bedenken! Wir haben mit der Artellerie noch nicht geübt. Das sollte alles auf dem Übungsmarsch und in den Lagern passieren. Das schwere Kriegsgerät wird nicht sehr effektiv eingesetzt werden können, wenn die Piraten am Strand landen. Von beweglichen Zielen mal ganz abgesehen. Außerdem werden wir am Strand bzw. auf dem dortigen Boden erhebliche Probleme haben zu manövrieren. Unsere Beweglichkeit und Geschwindigkeit wird erheblich sinken. Und woher wollen wir auf die halbe Meile genau wissen, wo die Piraten an Land kommen. Treffer mit den Geschützen werden eher noch Zufall sein. Sofern wir sie rechtzeitig vor Ort haben."

    Plautius lachte.


    “Avitus, wir haben ein gutes Pferd für dich gebraucht, das nicht direkt einem Eques gehörte. Na ja, das vom Primus Pilus ist ein gutes Pferd. Hoffen wir mal, daß er nicht merkt, daß es weg ist. Und wenn doch, dann hast du es ja geritten.”


    Plautius lachte wieder.
    Er ließ sein Pferd leicht in Schlangenlinien laufen, so daß er den Germanen hinter sich behinderte und ein Überholen vermied. Er hoffte, daß er ihn sich und Avitus so vom Leib halten konnte.


    Avitus lag nun nur noch eine Schwanzlänge vor ihm. Plautius begann auf Germanisch auf sein Pferd einzusprechen, ließ dann die Zügel los und vertraute sich völlig dem Pferd an. In aller Ruhe schaute er sich einmal nach dem Germanen hinter ihm um.

    Plautius war auf dem letzten Platz. Na ja, er sah es positiv. Bei nur 5 Teilnehmern war Platz 5 ja nicht weit von Platz 1 weg. Des weiteren war er Centurio der Infanterie und kein Eques. Und trotzdem hatten Legionär Avitus und er den Schneid gehabt mit zu machen.
    Ihre Chancen den Sieg für die Legio IX einzubringen waren immerhin 40%. Ebenso hoch wie bei den Germanen, wobei die Chance der Legio II nur bei 20% lag.
    Roma contra Germania stand dagegen schon wieder 60% zu 40% in Sachen Sieg.
    Zuletzt musste man es mal so sehen, dass bei einem Rennen ja nur die besten Reiter antraten. Plautius war also einer der besten 5 Reiter von ganz Germanien!


    Plautius schmunzelte bei diesen Gedanken- und Zahlenspielchen und konzentrierte sich wieder etwas mehr auf Avitus vor ihm und das Rennen. Er ließ die Zügel lockerer und spürte wie sein Pferd in einen kräftigen, ausdauernden Lauf verfiel. Die Muskeln des kleinen, aber kräftigen Tieres begannen so richtig zu arbeiten. Und das Rennen ging noch weitere 6 Runden.


    Plautius brüllte über den Lärm der Zuschauer seinem Vormann etwas zu.


    „He Avitus, sieh ja zu dass du wenigstens den 3. Platz belegst. Primus Pilus Pontius Geta reißt Dir den Kopf ab und scheisst
    Dir in den Hals, wenn du SEIN Pferd nicht auf einen Siegerplatz reitest.
    Mit nur 6 Monate Latrinenputzen kommst du mit Platz 4 oder Platz 5 nicht aus der Sache raus.“


    Dann versuchte er zu Beginn der 2. Runde seine Platzierung zu verbessern.