Der Gespräch zwischen Plautius und dem Händler wurde lauter und zorniger. Der Händler drohte mit der Faust, Plautius griff an sein Gladius. Übelste Beleidigungen flogen hin und her. Dazwischen immer wieder Gebote. Besucher des Marktes blieben stehen, auch wenn viele gar nichts verstanden, da sie kein Griechisch konnten. Handlanger des Händlers griffen verstohlen nach Knüppeln, während Marktwachen langsam näher kamen.
Plautius hob warnend den Finger und gab ein letztes Gebot ab. Flehend und jammernd hob der Händler die Hände zum Himmel und beklagte sein leid nach Germanien gekommen zu sein, wo er nur schlechte Geschäfte zu machen schien und wegen dieser Reise seine Frau, seine 14 Kinder und die 8 Kinder seines Bruders den Hungertod sterben würden. Dann nickte er scheinbar äußerst widerwillig. Ein Gehilfe begann eine Kiste mit Büchern, Schriftrollen und Pergamenten zu füllen, die Plautius an den dicken Rufus weitergab. Dann wechselte ein dicker Beutel mit Sesterzen den Besitzer.
Plautius verließ den Stand und hielt Ausschau nach dem Honig-, Met- und dem Kräuterstand, den er noch besuchen wollte.
Mit dem Händler geschah eine sonderbare Transformation. Hatte er eben noch gejammert und gezetert, so zeigte er jetzt mit zufriedenem Gesicht mindestens 500 Zähne und zählte das viele Geld und pries die griechischen Götter den Segen, der auf ihm ruhte.
Die Zornesröte und Verärgerung war aus Plautius Gesicht verschwunden. Mit zufriedenem Lächeln ging er weiter und genoss das Treiben. Da war er nicht der Einzigste, denn auch sein Legatus hatte wohl dieselbe Idee gehabt.
Freundlich grüßte er seinen Legatus und seine Begleitung, während Rufus mit der Kiste hinter ihm herlief.
"Legatus!"