Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Plautius ging das Rennen erst einmal langsam an und hielt "Germanicus" etwas zurück. Das Pferd ließ sich nur mit Mühe zügeln. Es wollte laufen.
    So ließ er die anderen erst einml das Tempo vorgeben und sich verausgaben. Er machte sich möglichst klein im Sattel und beugte sich etwas vor.


    Das Rennen ging gut los. Keine Stürze und auch die Zahl der Reiter war überschaubar. Leider. Und es war quasi ein politisches Rennen, wenn man es so wollte. Römisches Imperium und seine Legionen gegen die wilden Germanen. Na ja, zumindest hatte Avitus eine 20% Chance zu gewinnen und den 1. Platz zu belegen. Und er würde vielleicht ganz nah vor dem Imperator stehen.

    Plautius beobachtete "Centurio" Lupus bei seiner Aufstellung. Sobald ihm dieser Bereitschaft melden würde, konnte es losgehen.


    Lupus hatte es mit seiner Kohorte auch nicht leicht. Er musste mehrere Rammböcke koordinieren, konnte aber nicht mit allen gleichzeitig gegen das Tor anrennen. Er hatte viele Leute, aber da es links und rechts neben dem Tor auch den Wassergraben hatte konnte er diese Zahl nur bedingt einsetzen. Und das Tor was als Schwachstelle des Castellums auch gut befestigt.


    Plautius wartete geduldig. Die Sonne ging gerade erst auf und die Verteidiger hatten sie genau vor sich, während Plautius sie im Rücken hatte.

    Centurio Plautius hatte noch eine Menge Fragen, aber die würden sich hoffentlich auf dem Weg mit dem Praefectus klären lassen.


    So überließ er das Jubeln den Männern.


    Er stieg auf sein Pferd und gab an die Optios Anweisungen die Männer für einen Eilmarsch fertig machen zu lassen. Und sich auf eine Entsorgung unnötiger Ausrüstung einzurichten. Dann nahm er aus einer Tasche eine Karte heraus und entfaltete diese. Er studierte die Karte und setzte sich dann in Richtung Tribunus und Praefectus in Bewegung.


    "Praefectus!"

    Plautius kümmerte sich um sein Pferd und beobachtete die germanischen Mitbewerber, insbesondere aber ihre Pferde. Es schienen durchweg hervorragende Tiere zu sein. Das würde ein schweres Rennen werden, aber vielleicht kam man später mit ihnen ins Gespräch und er würde erfahren, ob und wo man eventuell gute germanische Pferde kaufen konnte. Qualitativ waren sie oft ausgezeichnet und im Gegensatz zu dem Zuchthengst, den Vitamalacus ritt, bezahlbar.


    Die vielen Zuschauer und der Lärm störten ihn und sein Pferd weniger. das war der Vorteil einer Legio. Man gewöhnte sich an viele Leute und an Lärm.

    Zitat

    Original von Quintus Octavius Varus
    Diesen Gedanken, der eindeutig ein kleines flaues Gefühl im Magen herbei rief, verdrängte ich schnell wieder und ging zurück zu dem Stall, wo mein treues Pferd und der pflichtbewusste Stallknecht auf mich warteten



    Plautius und Avitus waren offensichtlich nicht die einzigen Teilnehmer seitens der Legio. Während sie für die Legio IX starten wollten, gab es zumindest noch einen Teilnehmer der Legio II.


    Avitus hatte sich ein gutes Pferd der Reiterei ausgeliehen, wobei er von den Stallburschen gut beraten wurde. Plautius hatte sich nach kurzer Überlegung doch für seinen "Germanicus" anstatt einem Pferd der Reiterei entschieden. Er betrachtete sein Pferd, welches seine germanische Herkunft kaum leugnen konnte und redete beruhigend auf es ein. Für ihn ging es heute um nichts. Außer um den Spaß an einem guten Rennen gegen andere gute Reiter. Aller Pflege zum Trotz vor dem Rennen sah "Germanicus" so "zerstrubbelt" aus wie immer. Ja, ja das wilde Germanien zeigte sich auch im Aussehen der Pferde. Das Pferd von Avitus war dagegen optisch durch und durch "paradetauglich." =)


    Er war mal auf die Germanen gespannt. Angeblich sollten auch Germanen von der anderen Seite des Limes gekommen sein.
    Mit Ärger während den Spielen war dennoch nicht zu rechnen. Die Hälfte der Zuschauer waren bestimmt Legionäre auf Ausgang und Urlaub.

    “Legionär Lupus. Hiermit ernenne ich dich für die folgende kleine Übung zum “Centurio” Lupus und übertrage Dir das Kommando über die Kohorte “Purpurea”.


    Deine Kohorte hat die Aufgabe mit den Rammböcken das Tor als weitere Sturmeinheit zu nehmen. Wir du sehen kannst ist das Tor vom Castellum nicht so groß, wie ein Stadttor von Roma. Du musst also deine vielen Männer gezielt auf engem Raum einsetzen. „Centurio“ Crispus hat quasi die ganze Pallisadenfront als Angriffsfläche zur Verfügung. „Centurio“ Avitus ebenso. Du bekommst Unterstützung durch die Artellerie der Kohorte „Russata“, wenn du denen die Gelegenheit dazu gibst. Wie du das Tor angreifst und nimmst ist deine Sache. Auch hier wäre eine Testudo mal ein Gedanke wert. Was nicht bedeutet, dass es auch anders geht. Deine Kohorte schließt noch 1 Signifer, 7 Botenläufer zu Fuss, 3 berittene Boten der Infanterie und ein Drittel der Probati ein. Also ebenfalls rund 610 Mann.


    Die feindlichen “Veneta”-Germanen erkennst du an ihren blauen Schärpen und Binden. Ansonsten hat sich der verschlagene Feind auch als Legionäre getarnt. Man sollte also genau hinschauen, wer im Gefecht vor, hinter oder neben einem steht. Sollte die Kohorte „Aurata“ es schaffen das Tor von Innen zu öffnen, dann schlachtet nicht die falschen Leute ab.


    Sollte das Tor fallen, bevor Crispus mit der „Aurata“ die Pallisade genommen hat, dann besteht die logistische Meisterleistung darin, deine Kohorte, wie auch eventuell die Kohorte „Aurata“ und „Russata“ schnellstmöglich durch das enge Tor zu schleusen und das Castellum komplett zu nehmen.


    Du hast Boten, also nutze sie auch, um mit mir als “Tribunus” oder den anderen Kohorten zu kommunizieren und dich abzustimmen. Ich stehe mit den Eques als Beobachter etwas abseits.


    Und jetzt abgetreten und triff deine Angriffsvorbereitungen.”



    "Tribunus" Plautius bezog mit den Eques Stellung und wartete auf die Bereitschaftsmeldung von Lupus. Dann konnte es losgehen.

    "Puls? Schon wieder? Gab es den nicht erst gestern abend? Wer hat den denn gekocht. Ich hoffe nicht der lange Meridius. Guter Pilumwerfer, aber bestimmt der mieseste Pulskocher der ganzen Legio." brummte Plautius und trank seinen Kräutersud mit Honig, während die ersten Sonnenstrahlen die Kälte der Nacht vertrieben. Es sah nach einem sonnigen Tag aus.

    Sim-Off:

    Ist ja auch Modell Marschlager Plautius 1.1. :D Der Germane kann zwar bequem über den "Wall" kommen, aber das Tor ist solide. So etwas vermittelt ein Gefühl von "zu Hause". :P Außerdem war es mal ein Versuch und ich hatte keine Lust auf einen weiteren Wallabschnitt und wollte lieber die neue Säge ausprobieren. Die war teuer. ;)



    Die 4. Wache verlief ereignislos und ruhig. Beim ersten Anzeichen einer Morgenröte ließ Plautius nach dem Besuch der Latrinen das Lager durch 2 Hornisten wecken. Sehr, sehr laut und noch sehr, sehr viel unharmonischer schallten die Fanfaren durch das Lager.


    "TÖÖÖÖÖÖÖRRRRRRRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ!"


    "TUUUUUUUUUT TAAAATAAAATAAAATAAAA TRRRRRRRRRRRRRRRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT!"


    "TÖÖÖÖRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖRRRRRRRRR husthusthust !"


    "Tööö TÖÖÖ TUUUT!"

    Ein Legionär wandte sich an den Boten.


    "Salve, weisst du zufällig worum es in der Botschaft geht? Der Legatus Legionis befindet sich in der Praetorium, wenn du unbedingt dem Kommandanten brauchst. Melde dich dort einfach am Eingang. Den Weg kannst du gar nicht verfehlen, wenn du schon mal in einem Castellum warst.


    Ansonsten kannst du dich aber auch an unseren Praefectus wenden. Den findest du in der Principia in seinem Officium. Das ist in 9 von 10 Fällen die bessere Wahl. Keine Sorge, wir haben kurze Dienstwege hier und der Praefectus und der Primus Pilus sind eh für fast alles im Castellum zuständig und können weiterhelfen."


    Dann winkte er den Boten durch.





    edit: lat. endung geändert

    Plautius betrag das Officium und nahm Haltung an.


    "Salve Praefectus!


    Ich habe 2 Anliegen.


    In der Stadt werden die Tage Spiele abgehalten. Pferde- und Wagenrennen und auch der Kaiser soll zu Besuch kommen. Ich kann mich vor Urlaub- und Ausganggesuchen kaum retten. Fast alle mit dem Versprechen im Fall einer Bewilligung danach Doppelt und Dreifach so schnell und sorgfältig zu arbeiten. Und bei den anderen Centuriones sieht es nicht anders aus. Wir stehen vor der Wahl zwischen "Ablehnen und schlechte Stimmung haben" oder "Genehmigen und der Legatus macht als letzter Mann selbst die Öllampe aus". Was sollen wir machen?


    Zum anderen wollte ich mit meinem eigenen Pferd aus Spaß an der Sache, aber auch damit unsere Legio vertreten ist, an den Pferderennen teilnehmen. Dazu benötige ich noch deine formelle Zustimmung. Das Rennen ist ja eine schnelle Sache und ich wäre schnell wieder zurück. Ich gehöre zwar nicht der Reiterei an, aber ich denke doch, daß ich unsere Legio gut zu Pferd plazieren kann. Legionär Avitus bittet übrigens aus demselbem Grund darum sich ein Pferd der Reiterei ausleihen zu dürfen. Praefectus."

    Plautius sah Crispus sich von ganz hinten nach vorne drängeln.



    “Ah, Legionär Crispus. Hiermit ernenne ich dich für die folgende kleine Übung zum “Centurio” Crispus und übertrage Dir das Kommando über die Kohorte “Aurata”.


    Deine Aufgabe besteht darin unter dem Schutz des Sperrfeuers der Kohorte “Russata” zu den Pallisaden vorzurücken. Du führst eine von zwei Sturmeinheiten an. Die gewählte Gefechtsformation obliegt Dir, aber eine Testudo wäre vielleicht bis zur Pallisade mal einen Gedanken wert. Was nicht bedeutet, daß es keine anderen Lösungen gibt. Alles ist mitunter nur eine Frage der Verluste.


    Du hast 2 Teilaufgaben zu meistern.


    Du musst mit den mitgeführten “Landungsstegen” zuerst den Wassergraben überwinden, um dann mit den mitgeführten Sturmleitern die Pallisade zu nehmen. (I)


    Wenn du die Pallisade und den Wehrgang genommen hast, wobei die Germanen der “Veneta” ja nicht einfach zuschauen, dann arbeitest du dich mit deinen Leuten zum Tor des Castellums vor und versuchst es von Innen zu öffnen, sofern die andere Sturmkohorte noch nicht durch ist. Du fällst dem Feind also am Tor in den Rücken. (II)


    Die feindlichen “Veneta”-Germanen erkennst du an ihren blauen Schärpen und Binden. Ansonsten hat sich der verschlagene Feind auch als Legionäre getarnt. Man sollte also genau hinschauen, wer im Gefecht vor, hinter oder neben einem steht.


    Dir steht eine ganze Kohorte inklusive einem Drittel der derzeitigen Pobati zur Verfügung. Dazu 7 Botenläufer zu Fuss und 3 berittene Boten der Infanterie. Zusammen also 610 Mann (Kohorte + 10 Boten) in voller Gefechtsausrüstung.


    Du hast Boten, also nutze sie auch, um mit mir als “Tribunus” oder den anderen Kohorten zu kommunizieren und dich abzustimmen. Ich stehe mit den Eques als Beobachter und “Tribunus” etwas abseits.


    Und noch ein letzter Hinweis. Wer in den Wassergraben fällt, der sollte von Euch auch rausgezogen werden um nicht abzusaufen. Nur Legionäre, die von Kameraden heraus genommen werden, gelten noch als lebendig. Wer auf eines der vielen Stricke an den Pflöcken beim Wassergraben zurück greift, die der Bautrupp für heute dort befestigt hat, gilt als tot und scheidet aus.


    So und jetzt abgetreten und bereite deine Männer vor, “Centurio” Crispus. Du trägst jetzt die Verantwortung für 610 Mann und dein Einsatz entscheidet vielleicht über Sieg oder Niederlage.”


    Casa Matinia
    Publius Matinius Agrippa
    Tarraco, Hispania



    Werter Bruder!
    Nach einer Ewigkeit habe ich mich endlich mal dazu aufraffen können Dir wieder zu schreiben. Allerdings kann ich als Ausrede nur anführen, daß ich wirklich viel zu tun habe.


    In der Zwischenzeit ist viel passiert. Ich bin inzwischen Centurio in der Legio IX unter dem neuen Legatus Decimus Livianus. Es ist schon etwas sonderbar ganz Germanien unter dem militärischen Oberbefehl der Gens Decima zu wissen, aber ein Soldat dient dort wohin der Imperator und das Imperium ihn schicken. Hoffen wir nur, daß die Gens Decima nicht eines Tages mit dem Imperator in Streit gerät. 2 Legionen, 1 Ala und die Classis ante portas in Roma. Das wäre unschön.

    In der Zwischenzeit spreche ich auch halbwegs passabel Germanisch und habe auch 2 Cursus Continuus belegt. Einen in germanischen Sitten (mit Diploma), den anderen in Architektur. Letzterer kommt mir in der Legio sehr zugute, denn ich bin quasi der Bauleiter für alle anfallenden baulichen Maßnahmen im Castellum und der unmittelbaren Umgebung, soweit die das Castellum betreffen.
    Eine Leseratte bin ich immer noch. Nur kommt man hier kaum an Literatur heran. Und wenn dann zu hohen Preisen. na aj, ich versuche das Kurs-Angebot der Schola in Mogontiacum zu nutzen um geistig rüstig zu bleiben.


    Was meine militärische Laufbahn betrifft so habe ich erst einmal das Ende erreicht, denn um Tribunus zu werden müßte ich in den Ritterstand erhoben werden und dies ist ohne einen Patron zwischenzeitlich sehr schwer, wie ich munkeln hörte. Und die Wahl eines guten Patrons ist auch sehr schwer, vor allem wenn es kein Decima sein soll. Das sind schließlich unsere Nachbarn in Tarraco. Wenn es da um noch bessere Kontakte ginge, dann könnte ja jemand verheiratet werden. dafür werde ich die Militärakademie Besuchen, sobald meine Arbeit dies zulässt. Gerüchte besagen, daß wir bald wieder einen kleinen Kampfeinsatz haben. Aber keine Sorge, die letzte Schlacht und die beiden vorangehenden Scharmützel habe ich auch in einem Stück mit nur einigen Verletzungen überstanden.


    Was macht eigentlich die Familie? Was gibt es Neues? Auch in Tarraco? Gibt es die Gladiatorenschule noch? Und was macht die Factio? Hier in Germanien finden jetzt Spiele statt. Aber gerüchteweise wurde unsere Factio nicht mit einem Gespann gemeldet.


    Ich verspreche mich jetzt häufiger zu melden. Auf Dauer ist es doch einsam ohne Familie. Ich habe es ja noch nicht einmal geschafft Fuscus in Mogontiacum zu besuchen. Und ich kann im Moment noch nicht absehen, wann ich das nächste Mal in Roma bin.


    Grüße an alle.


    Plautius







    [simoff] Eilbrief! Wuchergebühr bezahlt! :P [brief]

    Sim-Off:

    wir müssen noch auf eine Rückmeldung der Anderen warten.



    Die Verteidiger, die bösen Germanen vom Stamme der "Veneta", besetzten das Tor, die Türme und die Wehrgänge der Pallisaden. Still und leise ließ Primus Pilus Pontius Geta die I. Kohorte in voller Gefechtsausrüstung auf der Strasse hinter dem Tor antreten. Eine elitäre Überraschung für die Angreifer, die durch das Tor oder über die Pallisade kamen.


    Er schenkte sich ein seltenes Lächeln und inspizierte 2 weitere Überraschungen für die Angreifer, die er durchweg mit Centuriones und Optios besetzt hatte. Diese signalisierten mit gehässigem Grinsen ihre Einsatzbereitschaft.


    Der Primus Pilus gab 5 Bogenschützen hinter dem Tor ein Zeichen sich bereit zu halten.


    Dann kletterte er selber auf den Turm und schaute sich das Gewusel vor dem Tor an, wo man immer mehr Ordung und Struktur erkennen konnte. Er merkte sich alle Einzelheiten. Er hatte zwar weniger Leute, aber eine gute Verteidigungsposition. Nun gut, die Angreifer sollten sich austoben und üben und dann würde er ihnen die Hintern aufreissen. Er nickte einem Optio zu.


    Der Optio schwenkte deutlich sichtbar ein blaues Banner. 3 Fanfaren ertönten laut udn halbwegs in Einklang. Die Verteidiger waren bereit.

    Plautius stand vor der Tür von Senecas Officium und klopfte.


    KLOPF! KLOPF!


    Das war mal wieder eine dieser Situationen, wo er sich die Frage stellte, wer genau sein Ansprechpartner war, zumal Tribunus Vitamalacus weg war.


    Er wollte aus Spaß an der Sache am Pferderennen bei den Spielen in Germanien teilnehmen. Er war ein guter Reiter und "Germanicus" war ein gutes Pferd. Allerdings bedurfte es dazu sicher einer Genehmigung.
    Zwar hatte er ein eigenes Pferd in den Ställen stehen, aber ein Pferd hatte etwas mit Reiten zu tun und damit im Notfall mit Seneca. Außerdem sollte er als Praefectus wissen, wenn die "Bauleitung" mal ein paar Stunden weg war.


    Andererseits stellte die Teilnahme an den Spielen eine Personalfrage dar. Und damit wäre er beim Primus Pilus in Sachen Ausgang und Genehmigung in Abwesenheit vom Tribunus auch nicht verkehrt gewesen.


    Plautius seufzte. Na ja, ein Gesuch direkt beim Legatus war jetzt vielleicht etwas übertrieben, andererseits stellte die Teilnahme eines Centurios auch eine Präsentation der ganzen Legio da. Plautius hoffte in diesem Fall, daß Numerianuns auch mitmachen würde. Der war inzwischen ein noch besserer Reiter geworden. Plautius fluchte. Die privaten Ausritte kamen bei der ganzen Arbeit einfach zu kurz.

    Plautius erstellte einen Wachplan und loste die Wachen aus. Dabei setzte er diesmal auf das Prinzip von vielen kurzen Wachen, die sich zum Teil auch bewußt überschnitten und auch die Männer der Reiterei mit einbezog. So hatte jeder Soldat nur eine 2-3 stündige Wache. Die Kohorten wurden dabei bunt gemischt, so daß man auch mal Dienst mit Männern hatte, die man sonst nie zu Gesicht bekam.


    Crispus Wache fiel (nebst anderen Wachen) in das 1. Wachviertel der Nacht. Als Centurio vom Dienst würde Plautius noch wach sein.


    Lupus Wache (nebst anderen Legionären) fiel in das 2. Viertel. Der Decurio vom Dienst würde Iulius Numerianuns sein.


    Mela und Avitus (und auffallend viele Probati - was Fortuna sich da wohl gedacht hatte) fielen in das 3. Viertel der Nachtwache. Ihnen zur Seite stand Optio Tiberius Hadrianus (der aber mit Lupus und Vitamalacus nicht verwandt war, auch wenn er Tiberius hieß), wie auch der Tribuns, den man im Bedarfsfall unbedingt (!) wecken sollte.


    Das 4. Wachviertel entfiel überwiegend auf die Reiterei, die ohnehin als Frühaufsteher galten. Dazu die restlichen Probati, 2 Optios der Infanterie, Tertius Callidus und Marcus Mattiacus, wie auch Centurio Plautius (Zitat: "Weckt mich, wenn ich noch nicht auf bin. Manöver sind zu spannend um viel zu schlafen.").

    Plautius wartete zu Pferd auf Lupus und Crispus.



    Sim-Off:


    @avitus. die legio IX hat keine eigene kohorte, die nur für schweres kriegsgerät und artellerie zuständig ist. ergo auch keine komplett ausgebildeten richtschützen und bedienungsmannschaften, die hier die absoluten spezialisten sind. das kriegsgerät für unsere legio haben wir ja mehr oder minder alles neu gebaut oder generalüberholt.


    dein trupp besteht also aus legionären=infantie, die sich mal einem neuen gebiet zuwenden. ;)


    bautrupp: primär infanterie und sekundär handwerker/meister der improvisation.


    probati: infanterie in ausbildung


    boten: infanterie, die sich zum teil so lala auf einem pferd halten kann (gute reiter hätte sich schon die reiterei ausgesucht)


    bogenschützen: primär infanterie und sekundär bogenschützen als zusatzausbildung (nicht vergleichbar mit einer spezialeinheit reiner bogenschützen)


    geschützmannschaften: normale infanterie, die jetzt halt eine zweitausbildung erhalten und sich bemühen nicht nach hinten oder um die ecke zu schiessen.


    also hast du 1 kohorte infanterie plus zusatzinfanteristen aus diversen bereichen, die zusammen mit dir die neue artellerie der legio IX stellen. was im falle eines gegenangriffes auch von vorteil sein kann, denn 760 ausgebildete legionäre haben eine höhere kampfkraft als 760 reine bedienungshandlanger und eine handvoll richtschützen. spätestens wenn deine stellung mal überrannt wird kann sich das auszahlen.


    formel: avitus = 1 kohorte infanterie + bogenschützen = artellerie = chef :P

    "Hm, der Legatus Legionis ist meines Wissens auch Rechtskundiger. Er kann Dir bei Fragen sicher weiter helfen. Willst du nach der Legio Advocatus werden?


    Die Notizen kannst du Dir abholen, wenn du zeit hast. Du findest mich sicher irgendwo, wo es nach Baustelle aussieht.


    Das mit der Vorlesung über die Germanen werde ich mal weiterleiten.”


    Plautius nahm sich etwas Brot und Gemüse, ignorierte aber das Grillhähnchen und ermunterte Avitus mit einer Geste sich ruhig noch zu bedienen.


    “Ich hatte schon immer eine Schwäche für Wagenrennen und Gladiatoren, vor allem in meiner Jugend. Ich bin Mitglied der Factio Purpurea, ebenso wie mein Bruder Agrippa und mein Neffe Metellus. Für einen aktiven Part in der Factio fehlt mir aber im Gegensatz zu meinen Verwandten die Zeit. Und um die Veneta in die Pfanne zu hauen muß die Factio erst einmal ein Gespann aufstellen. Und das ist meines Wissens für Germanien noch nicht geschehen. Wir werden sehen.”

    Nun denn. Nummer 1 war da. Der Rest steckte wahrscheinlich noch in dem Truppengewusel und war auf dem Weg. Hier waren schließlich gerade viele Soldaten in Bewegung.


    Plautius wandte sich an Avitus.


    “Legionär Avitus. Du warst der Schnellste und somit übertrage ich Dir auch die schwerste Aufgabe. Hiermit ernenne ich dich für die folgende kleine Übung zum “Centurio” Avitus und übertrage Dir das Kommando über die Kohorte “Russata”.


    Deine Kohorte umfasst sämtliche Geschütze, 1 Signifer mit rotem Banner, einige Männer des Bautrupps in passiver Funktion, 7 Botenläufer zu Fuss, 3 berittene Boten der Infanterie, ein Drittel der Probati, 1 Kohorte Infanterie und 120 Bogenschützen. Also alles in allem rund 760 Mann. Und ich will verdammt noch mal immer bei den Probati ihren Wimpel oben sehen.”


    Auf diese Aufforderung hin gingen 3 Stangen mit gelbem Wimpel als Feldzeichen seitens der Probatigruppe in die Höhe. Es war nie verkehrt als Legionär, Optio oder Centurio zu wissen, wo die Neulinge gerade standen.

    “Deine Aufgabe ist es mit den Katapulten und Onagern das Tor des Castellums unter Feuer zu nehmen und die anrückende Kohorte “Purpurea” mit den Rammböcken zu decken und zu unterstützen. Möglichst ohne in die eigenen Reihen zu schiessen. Die Ballistas setze nach eigenem Ermessen ein. Du hast bei diesen freie Hand, ob und wann du welche Ziele unter Feuer nimmst. Und dafür trägst du auch die volle Verantwortung, wenn es schief geht.


    Mit den Skorpionen und Bogenschützen deckst du den Angriff unserer 2. Sturmeinheit, der Kohorte “Aurata”, welche mit den “Landungsstegen” zuerst den Wassergraben zu überwinden versucht, um dann mit den Sturmleitern die Pallisade zu nehmen.


    120 Bogenschützen sind eine Menge Leute und nicht alle schaffen es mit dem Bogen in dieselbe Richtung zu schiessen. Ihre Erfahrung reicht von “guter Bogenschütze” zu “ich schiesse quasi zum ersten Mal”. Ich erwarte am Ende der Übung eine Auswahl der besten 60 Mann durch dich. Keine Sorge, ich habe auch noch ein Auge auf die Schützen.


    Der Bautrupp, zu erkennen an den weißen Schärpen, hat hier und heute eine passive Funktion. Sie greifen nur ein, wenn es technische Probleme am Kriegsgerät gibt. Ansonsten werden sie Munition herbei schleppen und das Kriegsgerät verteidigen, wenn ein Gegenangriff kommt. Du kannst sie also nicht als eine Reserve für die anderen Kohorten einfach in die Schlacht werfen.


    Du hast Boten, also nutze sie auch, um mit mir als “Tribunus” oder den anderen Kohorten zu kommunizieren und dich abzustimmen. Ich stehe mit den Eques als Beobachter etwas abseits.


    Die hohe Kunst besteht darin, daß du unsere eigenen Leute nicht zusammen schießt, alles im Überblick hast, die Bogenschützen und verschiedenen Kriegsgeräte in der richtigen Feuerfrequenz aufeinander abstimmst. Und dies wiederum mit den Angriffen der anderen Kohorten auf die Reihe bekommst.


    Und jetzt abgetreten und triff deine Angriffsvorbereitungen.”