Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Plautius beobachtete die Kohorte, wie diese mit den Rammböcken gegen das Tor vorging. Mit der Zeit wurde der Ablauf und die Koordination besser.


    Dann ließ er 2 weitere Kohorten, 120 Bogenschützen, einige Reiter (die Legionäre der Infanterie waren von den Eques der Reiterei bereits auf den ersten Blick zu unterscheiden. Und sei es durch die verkrampfte Haltung der Legionäre), einige freiwillige Aufklärer der Reiterei (freiwillig, da Plautius denen eigentlich nichts zu befehlen hatte), alle Probati und das gesamte, fertige Kriegsgerät nebst “Spezialmunition” vor dem Lager aufmarschieren.
    Dazu einen Teil des Bautrupps mit den Sturmleitern und “Landungsstegen” für die Überwindung des Grabens. Der Bautrupp hatte an den Armen und rund um den Helm weisse Stoffbinden, wodurch man sie von den restlichen Legionären vor dem Castellum unterscheiden konnte.


    Auf den Wällen der Pallisade und den Türmen beim Tor ließen sich jetzt auch die “Verteidiger” mit blauen Armbinden und einfachen Stoffschärpen sehen und bezogen Stellung. Auch wenn es nur eine kleine Schar Verteidiger war. Plautius lächelte wissend.


    Plautius ließ durch den Bautrupp “Spezialmunition” an die Fernkampfeinheiten verteilen. Die Katapulte und Onager bekamen große Kürbisse, kleine mit Sand gefüllte Säcke und nasse Strohballen als Geschosse.


    Die Ballistas wurden mit Kürbissen versorgt.


    Die Bogenschützen versorgte man mit Pfeilen, die keine richtige Spitze hatten. Auf die Spitze war eine runde Lederscheibe genagelt worden und darauf war ein moos- und sandgefülltes Stoffsäckchen befestigt worden. Plautius wollte eine Übung ohne Tote.


    Genauso waren die Speergeschosse der Skorpione gebaut worden.


    Die Geschütze wurden in Richtung Castellum ausgerichtet



    Plautius stieg auf seinen kleinen, stämmigen Germanicus und ritt vor die Kohorten.
    “Die Legionäre Lupus, Avitus und Crispus vortreten!”

    Der Lagerplatz war gut gewählt worden. Durch den Platz lief ein kleiner Bach. Es mußte also nur darauf geachtet werden, daß an dem einen Ende des Lagers niemand ins Wasser pinkelte, während ein anderer Legionär mit demselben Wasser dann den Puls kochte.


    Das Gelände war eine flache Wiese, die auch frei von Büschen und Strauchwerk war. Das ersparte heute das Roden. Plautius und die Vermesser bestimmten die Ausmaße des Lagers. Man entschied sich für “sehr klein und alle dicht auf dicht”, damit der Graben in Sachen Arbeitsaufwand überschaubar blieb. Kurze Diskussion gab es bei der Frage, ob die Reiterei ebenfalls ins Lager kam oder ein eigenes Lager baute. Plautius erklärte, daß die Infanterie die Pferde der Reiterei ebenso beschützen würde, wie das Kriegsgerät, und man somit wohl auch den Reitern ein kleines Plätzchen zugestehen mußte.


    Das Gelände wurde abgesteckt, wobei man sowohl die Ecken fixierte, wie auch die Plätze, wo man das Kriegsgerät in alle 4 Himmelsrichtungen nach den Schiessübungen aufstellen konnte. Ob der Tribunus ein Zelt dabei hatte war nicht bekannt, aber man ließ jetzt vorsorglich in der Lagermitte mal etwas Platz für sein Zelt und ein größeres Mannschaftszelt für die anderen Offiziere. Plautius sah nicht ein, daß jeder Offizier heute sein eigenes Zelt bekam. Immerhin war dies ein “Einsatz im Kriegsgebiet” und es mußte weniger Graben ausgehoben werden, da das Lager kleiner bleiben konnte.


    Von Toren oder 2 Hauptstrassen konnte man jetzt nicht wirklich sprechen, aber es gab später einen freien Weg und Möglichkeiten das Lager zu betreten.


    Dann begann man einen 4-5 Fuss tiefen Graben auszuheben, was eine echte Plackerei bei den wenigen Leuten war. Den Aushub schüttete man zu einen “Wällchen” auf und plazierte die ausgestochenen Grassoden darauf. Die Wallkrone wurde mit mit den pila muralia bestückt, die der Pioniertrupp von Plautius mit sich führte. Das Ergebnis war ein Teilstück einer provisorischen Pallisade. Der Rest würde auf die Haupttruppe warten müssen.


    Bei den Toren ließ man sich etwas mehr Zeit. Das Ergebnis waren richtige Tore (wenn auch sehr grob) mit beweglichen Flügeln und einem mitteldicken Baumstamm als Türbalken. Die mitgeführte Säge verarbeitete einen umgeschlagenen Baumstamm vor Ort zu groben, dicken Brettern, die man zu einem Tor zusammen nagelte. Zusammen mit mitgebrachten metallene Türangeln und Holzpfosten ergab das ein richtiges, bewegliches Tor. Hm, ein germanischer Angreifer würde aber vermutlich eher mal eben über den Graben hüpfen und den Wall hoch gehen. Andererseits konnte die Reiterei später den Graben ja noch breiter und tiefer machen. Die Leute hatten eh nur auf dem Pferd gesessen und waren noch voll ausgeruht.


    Jetzt würde man auf den Rest der Truppe warten und sich schon einmal die besten Plätze sichern, während ein kleiner Teil der Pioniere den letzten Befehl von Plautius ausführte und Latrinenlöcher buddelte. Modell Feldlagerlatrine: ein Loch, darüber einen Holzbalken. Die Kunst bestand darin nicht von dem Balken ins Loch zu fallen.

    Sim-Off:

    :patsch: @avitus. danke. auf das naheliegenste kommt man oft ja nicht, obwohl man es direkt vor der nase hat. ich gehöre halt einfach zu der generation, die recherche am liebsten mit büchern aus papier in einer bibliothek betreibt. =)


    @seneca: ja, eine vorlesung ist schon was feines. =) an solchen dingen merkt man dann wie beim kriegsgerät, daß man sich halt selten wirklich tief im vorfeld mit sowas beschäftigt. aber wir wollen es ja so historisch wie möglich.


    allerdings ist so ein graben ja auch etwas arbeit. stellt sich halt die grundsätzliche frage, ob wir das auch alles mit allen ausspielen wollen und ggf. einen tag länger immer vor ort bleiben, damit es sich lohnt. ansonsten bastel ich dann gleich mal einen allgemeine, erste ablaufbeschreibung, die man dann ja weitgehend wiederholen oder bei bedarf ausweiten kann.





    Plautius und seine Leute erreichten den vorgesehenden Lagerplatz und machten sich an die Arbeit.

    Plautius schmunzelte etwas bei der bestellten Erbsensuppe und erinnerte sich gut daran, wei er auch noch jeden Sesterz 5x umdrehen mußte.


    "Erbsensuppe ist zwar gesund, aber die kannst du im Castellum auch bekommen. Greif ruhig zu. Fleisch gibt es ja nicht so oft im Lager und ich bin nicht sehr hungrig, aber das erzähle besser keinem vom Bautrupp. Die maulen ohnehin schon, daß ich zuviel arbeiten, zuwenig essen und schlafen würde. Aber ich bin im Moment einfach nur gut dabei und über Winter habe ich ohnehin etwas Speck ansetzen können. Es kommt nur darauf an gute Kontakte zur Verwaltung und Lagerküche zu haben. =)


    Ich freue mich, daß ich wohl nicht der einzige belesene Soldat in der Legio IX bin. Und ich weiß wie schwer es ist in diesem Land an Bücher heran zu kommen. Und dann oft zu Preisen, die sich mitunter nur ein Legatus leisten kann. In der Stadt gibt es unweit des Viehmarktes einen Händler aus Lutetia, der ab und an Bücher verkauft. Zu bezahlbaren Preisen, wenn du verstehst. Aber du kannst gerne auch bei mir mal in der Unterkunft vorbei schauen. Ich habe einiges an Literatur. Und nicht nur römische Geschichte und Architektur und Staatskunst.


    Oh doch, ich wollte hier einige Briefe verfassen. Hier wartet keine sonstige Arbeit auf mich, die mich ablenkt, und ich habe mir heute fest vorgenommen meine Schreibfaulheit zu bekämpfen und endlich mal wieder nach Hause zu schreiben, auch in Sachen Patronus und Factio, denn gerüchteweise ist die Factio Purpurea noch nicht bei den Spielen in Germanien aufgestellt und irgendwer muß die Veneta ja in Grund und Boden fahren. Und die Militärakademie schiebe ich auch schon ewig vor mir her.


    Was mein Germanisch betrifft, so spreche ich die Sprache leider auch nur sehr gut und mitunter so gruselig, daß die Germanen sich freiwillig zu wahren Lateinkundigen mausern. :D
    Tribunus Vitamalacus spricht ihre Sprache sehr gut. Und der dicke Rufus hat ein germanisches Liebchen und lernt so sehr viel, was er mit begrenzt weitergeben kann. Aber es macht schon Sinn etwas Germanisch zu sprechen, wobei es gar nicht so viele Dialekte geben soll. Mitunter wird nur unterschiedlich betont oder gewichtet, aber alle meinen dasselbe Wort. Ich selbst spreche nur eine Art Einheitsdialekt, aber mit Händen,Füssen und gutem Willen ohne Rücksicht auf die Form oder Grammatik kann man damit schon umfangreichere Gespräche führen. Wenn der germanische Gegenpart es will. Aber grundsätzlich spricht nichts dagegen einige Stunden in der Legionsschule zu unterrichten, wenn sich genügend Interessenten finden. Ich werde dem Praefectus mal den Vorschlag machen. Die Militärschule fällt in meinen Augen in seinen Bereich oder den des Primus Pilus. Vielleicht können wir ja auch ein Mitglied der Gens Duccia von der Schola dafür gewinnen. Ansonsten kann ich Dir aber auch meine privaten Aufzeichnungen von einem Cursus in Mogontiacum überlassen. Damit kommt man schon einmal sehr weit."

    Centurio Plautius, ein Teil des Bautruppe und eine ganze Kohorte in voller Gefechtsausrüstung stellte sich vor dem Tor auf. Mit sich führten sie die fertigen Rammböcke, wobei sich vor allem das Modell Primus Pilus großer Beliebtheit erfreute.


    Auf Anweisung wurde das Tor geschlossen, verriegelt und verrammelt, was bei tag eher selten vorkam. Die Torwache besetzte das Tor und Plautius gab dem Bautrupp Anweisung das Tor einzurennen.


    "DRAUF! DRAN! DRÜBER!" ! brüllte der Bautrupp und stürmte los.


    RUMMS !!!


    Die Männer wichen einige Schritte zurück und dann wieder vor.


    RUMMS !!!
    RUMMS !!!


    Immmer rhythmischer wurde ihr Vorgehen und das Tor erzitterte, auch wenn ansonsten kein Effekt oder struktureller Schaden entstand.


    RUMMS !!!
    RUMMS !!!
    RUMMS !!!


    Plautius gab einem Legionär ein Zeichen, welcher ein lautes, aber gruseliges Signal auf seiner Fanfare spielte. Na ja, wenigstens war es laut. Der Bautrupp stoppte den Angriff.


    Er wandte sich an die wartende Kohorte.


    "Männer, im richtigen Gefecht werden wir vorher natürlich das Tor unter Feuer nehmen, damit ihr es leichter einrennen könnt, sofern es ohnehin überhaupt sehr stabil gebaut ist. Ihr übt jetzt erst mal in verschiedenen Gruppen den eigentlichen Bewegungsablauf, danach bilden wir eine Testudo und greifen das Tor in Formation an. Keine Hemmungen, wenn ihr es kaputt macht, dann bauen wir eine Neues. Im dritten Schritt agiert ihr dann bei Feindwiderstand. Es wird Wasser als Ölersatz, Fackeln, Steine, Heuballen, Kürbisse und einiges andere geben, das ihr abbekommt.


    UND JETZT VORWÄRTS. DRAN! DRAUF! DRÜBER!"

    Durch die vielen Bauarbeiten war das Training in der letzten Zeit etwas zu kurz gekommen. Das rächte sich nun etwas. Der Schweiss floss in Strömen und die Muskeln schmerzten und der alte Optio Brutus schien der Lehrmeister von Vitamalacus gewesen zu sein. Er war ein richtiger QUÄLIX. Ungeachtet, ob er einen Centurio, Optio oder Legionär vor sich hatte, scheuchte er Plautius über den Exerzierplatz, um anschließend stundenlang mit ihm Schwert- und Schildkampf zu üben. Plautius wäre am Liebsten tot umgefallen, aber natürlich wußte der alte Optio das auch und daher gönnte er Plautius keine Pause.

    Die beiden Bautrupps hatten inzwischen das Abwasserrohr für die Latrinen fast punktgenau und mit dem richtigen Gefälle aufeinander zu geführt und miteinander verbunden. Eine Probespülung mit etwa 150 Eimern Wasser endete in der vollsten Zufriedenheit der Arbeiter und von Plautius als Bauleiter. Die Männer begannen den Graben wieder mit Sand, Kies, Erde und Steinen aufzufüllen und so das Rohr zu bedecken. Abschließend begannen Handwerker und Lagerschmiede ein schweres Gitter am Rohrende beim Wassergraben einzusetzen.


    Centurio Plautius begutachtete das Kalken von Lupus und sah zufrieden, daß die ganzen Schmierereien weg waren. Na ja, bald würde man das sicher wiederholen müssen.


    Zufrieden setze er einen "Abgenommen durch die Bauleitung-Schiss" auf der Latrine und entfernte dann das Schild, so daß die Latrinen wieder frei waren. Nun konnten 6000 Mann munter auf die Latrine gehen.


    Der Abschluss der Arbeiten schien sich schnell herum zu sprechen. Die Männer strömten in Richtung Latrinen, also ob der Primus Pilus und die Zahlmeisterei dort das Gehalt auszahlen würden.

    Centurio Plautius nickte und wandte sich an einen Optio.


    "Gut, die Pioniere werden das Tempo erhöhen und im Eilmarsch voraus marschieren. Wir beginnen dann mit der Arbeit. Reduziere das restliche Marschtempo noch etwas, damit die Leute beim Kriegsgerät sich noch ein wenig mehr erholen können. Sobald diese beim Lager ankommen, kann der Rest für sie nämlich mit aufbauen, während sie selbst direkt mit dem Tribunus Schussübungen abhalten werden.Kriegsgerät ist was Feines, wenn man damit mehr als nur in die eigenen Reihen oder um die Ecke schiessen kann."


    Plautius gab den "Pionieren", sprich dem Bautrupp und etlichen zugewiesenen Handlanger-Legionären, den Befehl in einen mittelschnellen Dauerlauf zu verfallen. Der Optio drosselte abermals geringfügig das Tempo.


    Plautius und seine Leute setzten sich mehr und mehr im Dauerlauf vom Tross ab. Gefolgt von einigen Packeseln, die einige Gerätschaften und unhandliche Kleinigkeiten trugen.



    Sim-Off:

    So. Jetzt habe ich aber auch ein kleines Problem und brauche mal eine Info des Kommandostabes für die Sinulation.
    Ich habe keine rechte Ahnung, wie dieses kleine One-Night-Lager aussehen soll oder historisch aussah.
    Die Pferde und Tiere waren vermutlich angepflockt in der Mitte, damit sie sicher waren. Dazu 1-2 zentrale, große Feuerstellen in der Lagermitte, zusammen mit den Offizierzelten. Darum, dann die Truppenzelte, sofern wir überhaupt welche dabei haben. Tendenziell gehe ich eher mal davon aus, daß wir unter freiem Himmel schlafen oder solche Zeltplanen Modell "Dackelhütte" dabei haben. Material für eine provisorische Pallisade haben wir wohl kaum dabei, sprich keine vorgefertigten Holzstangen. Und wenn wir jetzt noch groß Pallisadebauen und Graben ausheben, das dauert. dann eher kleines Lager und alles eng auf eng. Niedrige Erdfeuerstellen und alle 3-5 Meter eine wache im Kreis um das Lager. Andere Ideen was wir in Sachen Wanderlager simulieren wollen?

    Plautius betrat die Taverne. Normalerweise war er nicht so der Tavernengänger, aber heute wollte er endlich mal einen Brief an seinen Bruder Agrippa schreiben. Und im Castellum würde es 1000 Gründe an Arbeit geben es nicht zu tun. Er bestellte sein Lieblingsgetränk und etwas zu Essen beim Wirt und sah sich in der Taverne um, nickte hier und da Legionären zu und steuerte dann den Tisch an, wo bereits Avitus saß.


    "Guten Abend Legionär. Interessante Lektüre?"


    Plautius packte seinerseits eine kleine Tasche aus und entnahm dieser Tinte, Papier, Federn, Stifte.


    Der Wirt stellte einen großen, dampfenden Tonbecher vor Plautius hin und einen kleinen Topf mit Löffel daneben. Dazu ein zerteiltes, aber riesengroßes Grillhähnchen, Brot, Oliven und kleingehacktes Gemüse. Plautius nickte dankend zu, brummte etwas auf Germanisch, was dem Wirt ein kurzes Lächeln entlockte, und gab ihm eine Münze.

    Die Zimmerleute legten letzte Hand an der 1. und 2. Aussichtsplattform an, während die restlichen Stockwerke tiefer außen noch mit Schiefertafeln verkleidet wurden. Dann machte man sich an den Innenausbau.


    „Also die Plattform kann man bereits zur Aussicht nutzen und theoretisch kann da auch schon ein Wachposten drauf.“ teilte ein Vorarbeiter Plautius mit.


    Plautius nickte anerkennend.


    „Gute Arbeit. Schick einen Mann zum Praefectus und sag ihm, dass der Turm ab sofort zumindest als weitere Wachstation genutzt werden kann. Den Innenausbau werden wir in spätestens 3 Tagen fertig haben, so dass der Turm dann voll funktionstüchtig ist.“

    „Das ist eine gute Frage, Legionär, aber ich würde mal sagen, dass 1500 Geschosse ausreichen sollten. Ich denke, dass wir jedes Geschoss nur 1x einsetzen können. Und die Schussfrequenz hängt davon ab, wie gut wir Euch als Mannschaft noch trainiert bekommen. Ich kann es Dir auch nicht sagen, denn ich bin kein erfahrener Richtschütze. Ich hoffe ja mal, dass später noch der Praefectus oder der Primus Pilus vorbei schauen und dazu was sagen bzw. hier mal eine Unterweisung machen. Aber besser hat man genug Munition als zuwenig."




    Sim-Off:


    Gute Frage! Ich habe, was solches Kriegsgerät angeht, auch nur Erfahrungen aus meiner damaligen Mittelaltergruppe. Und da wurde wegen dem Aufwand meist nur 1-3 Mal mit so etwas geschossen um einen „Hui-Boah-Geil-Effekt“ für alle zu haben.
    Ein eingespieltes Team konnte beachtliche Schussfrequenzen erreichen. Ich vermute jetzt mal, dass das Kriegsgerät weitgehend durch Kurbeln und Zahnradmechanismen an der Seite wieder gespannt wurde. Dann kommt der eigentliche Ladevorgang. Bei einer Ballista kommt eine Steinkugel rein, beim Skorpion halt ein solider Speerbolzen. Das geht noch relativ fix. Ich unterstelle hier jetzt mal 1 Schuss alle 1-2 Minuten, aber es ist halt fraglich, wie lange eine Geschossmannschaft das von der Ausdauer mitmacht.
    Beim Katapult und den Onagern kommen größere oder viele kleine Steine in die Abschussvorrichtung. Hier dauert das Laden dann wohl schon länger. 1 Schuss alle 5 Minuten erscheint mir hier realistisch, wenn viele Hände mithelfen.
    Ich denke hier müssen wir auf eine Rückmeldung der Leute warten, die in ihrer Freizeit halt Legionär spielen und auch das schon mal ausgetestet haben.

    Plautius stand vor den Zimmerleuten.


    „Also Leitern, Rammbock und Legionäre sind ja schön und gut, aber ich will, dass ihr so etwas wie Landungsplanken baut. Quasi kleine, mobile Brücken mit denen wir einen normalen Wassergraben überwinden können oder uns selbst für unsere Geschütze eine Strasse legen können um diese schnell über morastischen Untergrund bewegen zu können. Die Leitern und Legionäre springen ja nicht von selbst über einen Wassergraben.“


    Plautius stoppte seine Erläuterungen, denn er konnte es in den Gesichtern der Männer schon arbeiten sehen. So breitete er eine Skizze aus, die sofort kommentiert, verworfen, verbessert und dann umgesetzt wurde.

    Die Kanalarbeiten an den Latrinen gingen zügig voran. Planung und jede Menge Arbeiter, die wussten was sie zu machen hatten, waren bereits der halbe Erfolg. Na gut, vielleicht mussten einige von denen langsam mal wieder auf die Latrinen und es wurde deshalb so zügig gearbeitet.


    Die Latrinenmannschaft und die Mannschaft aus dem Wassergraben begannen aus 2 Richtungen aufeinander zu zu arbeiten.


    Vom großen Aussichtsturm sah es auch so aus, dass sie sich zielgenau aufeinander zu bewegten. Von Innen nach Außen und von Außen nach Innen unter der Pallisade durch.

    Centurio Plautius war einige Zeit mit der Vorhut marschiert und hatte sich dann zurück fallen lassen. Zufrieden hatte er aber zur Kenntnis genommen, dass ein Teil des schweren Kriegsgerätes, das man mitführte, mit dem Tempo der Legionäre mithalten konnte. Die Männer fluchten und maulten lautstark, dass sie die Karren mit Munition und die Katapulte, Skorpione und Ballistas auf Rädern selbst ziehen mussten, aber Plautius sah das als gute Übung an. Ochsen wären zu langsam gewesen. Nachdem er dann selbst mal 2 Meilen mitgezogen hatte, als gutes Vorbild für alle, ließ das Gemaule auch etwas nach.


    Plautius setzte sich wieder mit schnellerem Tempo in Bewegung und schloss wieder zum Tribunus und der Vorhut auf.

    „Leute, wir brauchen vor allem Geschosse für die Ballistas und Skorpione. Die Steinkugeln und Speerbolzen müssen wir in ausreichender Anzahl später mitnehmen, damit wir 1 Tag Dauerbeschuss bei einem Angriff durchführen können. Steine für die Katapulte und Onager werden wir ja wohl vor Ort finden. Also produziert was das Zeug hält.“


    wurden die Geschossbauer und Steinmetze angewiesen.