Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Die Pallisade der Maultierkoppel war fertig. Nicht unbedingt immer genau gleich hoch, aber zumindest dicht, stabil und funktional. Sie umschloss eine große Koppel, welche fast die Längsmaße des Castellums hatte. Die Pallisade hatte 2 große, einfache Tore und an jedem Tor noch einen kleinen Wachturm. Während die Tore bereits vorhanden waren und funktionierten, standen von den Wachtürmen erst die Rohbauten. Hier konzentrierten sich nun die Arbeiten, damit auch diese fertig wurden.


    Kleine Zwischenzäune aus verflochtenen Weidenruten unterteilten bereits die Koppel in mehrere Teilbereiche, die unter anderem zur Zeit vom Bautrupp belegt waren.


    Aber die ersten Maultiere konnten ruhig kommen.

    Plautius hatte endlich die Berechnung beendet und den Fehler gefunden.


    Während Legionäre einen kleinen Graben rund um den Turm buddelten, der auf der Koppelseite auch mit einem niedrigen Weidenzaun umrandet wurde, ging es auch weiter in die Höhe mit einem neuen Stockwerk.


    Er informierte die Zimmerleute und Maurer, welche die Balken-konstruktion zu ändern begannen. Schon nach wenigen Stunden war ein weiteres Stockwerk zu erkennen, auf welches später dann die 1. und 2. Aussichtsplattform kommen sollte.

    Ein Schmied brachte mehrere Entwürfe und Tonformen vorbei, die den Kopf des späteren Rammbocks als Modell zeigten. Der Schmied hatte zuerst aus Holz und Ton einige Entwürfe gefertigt. Plautius und einige andere Vorarbeiter musterten diese.


    Modell 1 zeigte einen Widderkopf.


    Modell 2 zeigte das Gesicht eines behelmten Centurios, der dem Primus Pilus verdammt (!) ähnlich sah.


    Modell 3 zeigte … den Kopf eines verunstalteten Schafes ?



    Plautius sprach den Schmied auf Modell 2 an, wobei dieser etwas von „reiner Zufall“, „künstlerischer Freiheit“ und „zeigt Gott Mars“ von sich gab.


    Das „verunstaltete Schaf“ von Modell 3 stellte sich auf vorsichtiges Fragen, ohne dass Plautius sich dabei auf ein bestimmtes Tier festlegte, als das „trojanische Pferd“ heraus. Ein Pferd deshalb, weil dadurch ja auch die Tore von Troja gefallen waren.


    Plautius bestellte 3 x Modell Widder, 2x Primus Pilus und 1x „Pferd“.

    Centurio Plautius schaute von seinen Plänen auf.


    „Es müssen so viele Leitern sein, dass 1 komplette Kohorte gleichzeitig über Mauern und Pallisaden eindringen können. Rechne mal wenigstens mit 50 Sturmleitern. Und das in voller Kampfausrüstung. Also baut die Leitern ja stabil und testet mal in voller Gefechtsmontur aus. Vor allem mit mehreren Legionären gleichzeitig und in schnellem Tempo auf der Leiter! Dann dürfte die vibrieren. Sie muß unten einen guten Stand haben, damit auch keiner runter fällt, wenn oben ein Verteidiger an der Leiter ruckelt.“


    Plautius packte das obere Ende der Leiter und begann zu ruckeln und zu schütteln.

    2 Legionäre stellten bei den Latrinen ein Schild auf.



    Wegen der Verlegung eines Rohres dürfen die Latrinen 3 Tage nicht benutzt werden. Benutzt die Latrinen auf der Südseite des Castellums oder haltet auf! Cen. C.M.P.



    Dann begann ein Teil des Bautrupps mit dem Aushub für ein gescheites Abwasser-/Kanalisationsrohr hinter den Latrinen.

    Plautius sah von seiner Bauzeichnung für die Aussichtsplattform des Turmes auf.
    "Sehr gut, Legionär. Schnappt Euch ein paar Kürbisse von dem Haufen hinter dem Zelt und ladet damit das Katapult. Stellt verschiedene Entfernungen ein und feuert mal ein Paar Probekürbisse ab. Vielleicht aber eher Richtung Stadt und Wald. Wir wollen doch nicht, daß der Primus Pilus einen Kürbis vor die Tür bekommt oder jemand auf der Latrine getroffen wird. Ich komme später für die Abnahme vorbei. Im Moment tüftele ich selbst gerade über einer Bauzeichnung, die nicht so recht gelingen will.
    Danach könntet ihr vielleicht Geschosse für die Skorpione herstellen."



    Sim-Off:

    Skorpione: Ich denke die kann man sich quasi als übergroße Speerschleudern vorstellen. Vielleicht bekommen wir die Tage dafür, wie auch für die anderen Spielsachen, noch weitere Bilder. Hm Florus oder Macer haben vielleicht ein paar Bilder.

    Einige Leute vom Bautrupp hatten eine Ballista neu gebaut und mit einem großen, fest verschnürten Heuballen probeweise geladen. Soweit sah das alles gut aus. Die Ballista war auf das Lager ausgerichtet, die Zielvorrichtung klappte und die Leute untersuchten das Gerät genaustens, denn 1 Teil war nach der Bauanleitung von Centurio Plautius übrig geblieben. Die Männer rätselten.


    "Ich weiß nicht, aber ich glaube der Stift kommt hierher, denn wenn ich hier den Hebel ziehe, dann feuert das Ding einfach!"


    KRAWUSCH !


    Der Heuballen wurde in Richtung Castellum abgefeuert und schlug irgendwo ein.


    "Ah, ich glaube das ist der Sicherungsbolzen, den wir vergessen haben einzubauen."


    Der Legionär wandte sich in Richtung Aussichtsturm und rief.
    "Haben wir was versehentlich getroffen?"


    "Nichts Wichtiges so wie es aussieht! Der Strohballen ist im Garten der Casa von Tribun Tiberius Vitamalacus eingeschlagen. Keine Verluste!" brüllte ein Zimmermann vom 3. Stock des Aussichtsturmes auf der Koppel zurück.

    Die Koppelpallisade wurde länger und länger und auch von den beiden Toren und Wachtürmen stand bereits der Rohbau. Die halbe Legio schien auf der Koppel mitzuarbeiten und die Abwechslung von eintönigen Lagerleben zu genießen. An "Handlangern" gab es keinen Mangel und so schritt die Arbeit an der Pallisade und den Zwischenzäunen sehr schnell voran.

    Centurio Plautius überprüft seine Leute. Das Übliche wie immer. Kleine Zusatzwaffen, zusätzliches Schuhwerk, zu viel Proviant und trotz des besser werdenden Wetters noch die volle Winterausrüstung. Na ja, die Nächte waren noch kalt. Inzwischen sollten die Männer wissen was sie sich zumuten konnten und gegen das mit den Zusatzwaffen mitten im Feindesland sah er nicht so eng. Schließlich hatte er selber ja auch immer noch eine Ersatzwaffe im Gepäck.


    So meldete er dem Tribunus die volle Marsch- und Kampfbereitschaft seiner Leute.

    Sim-Off:

    Huhu! Mal ein Hinweis am Rande. Der Bautrupp hat zwar jetzt in der Hochsaison ziemlich viele Mitarbeiter, aber bildet keine eigenen Kohorten mit vielen Führungsoffizieren. Es gibt je nach Talent und Erfahrung einige Vorarbeiter und ansonsten bricht Plautius die Befehle und Anweisungen so runter, daß selbst der einfache Soldat und Handwerker die Notizen, Beschreibungen und Zeichnungen versteht. Primär besteht der Bautrupp von Plautius aus hauptberuflichen Legionären/Probati, die in Sachen Handwerkskünsten guten Willens sind, etwas Erfahrung haben, Meister der Improvisation sind oder die Söhne von Vätern sind, die Handwerksbetriebe haben: Und dort von Kindheit an etwas mitgearbeitet und das etwas ausgeübt haben, bevor sie zur Legio kamen, weil der Betrieb der Eltern nicht x Söhnen eine Zukunft und einen Arbeitsplatz bietet. Dazu kommen jetzt vielleicht noch einige Optios und der ein oder andere Centurio, der sich wichtig machen will oder ein Heimwerkerkönig wie Tim Taylor ist . Hro Hro Hro. Also simuliert halt Vorarbeiter oder kleine Trupps oder Handwerker und erlebt ein Wunder von Gott Mars. Keiner hat richtig Plan, aber irgendwie ergibt das Chaos eine Produktion von schwerem Kriegsgerät zum Ruhme von Mars, der Legio IX und dem Rest. =)

    Ein Optio brüllte einen Trupp Legionäre zusammen.


    "Wollt ihr mich verarschen, Leute, wir brauchen einen dicken, langen Baumstamm für einen Rammbock. So etwas findet man im Wald. Ganz Germanien ist voller Bäume und Wälder und rein zufällig ist neben dem Castellum ein Wald. Und ihr wollt mir erzählen, daß ihr keinen geeigneten Baum findet? Soll ich mal Tribunus Tiberius fragen oder Decurio Iulius, ob einer von denen euch an der Hand nehmen kann und in den Wald begleitet? Die finden sicher mit euch einen bevor es auf den Exerzierplatz geht."

    Ein Immunes vom Bautrupp kam zu Avitus und teilte ihn einer Truppe zu, die ein Katapult bauen sollte. Dabei sollte man ein vorhandenes, altes Katapult in seine Einzelteile zerlegen und dann Stück für Stück mehrfach nachbauen.


    Crispus, angehender Immunes und Scriba in Lauerstellung :D, wurde einem Trupp zugeteilt, der lange Sturmleitern herstellen sollte.

    Mitten auf der Maultierkoppel stand das "externe Castellum-Officium der Bauaufsicht". Damit man nicht dauernd zu dem Ziegeleien laufen mußte, hatte man kurzerhand ein weiteres Zelt aufgebaut, in dem bei Feldmärschen vermutlich der Legatus Legionis untergebracht war. Zumindest dem Äußeren und der Größe nach. Nur Mars wußte wie und woher man das Zelt organisiert hatte.


    Um das Zelt herum war schweres Kriegsgerät aufgestellt worden. Mitunter in stark marodem Zustand. Im Zelt wurde lautstark diskutiert und geplant.


    "Also Männer! Das hier ist der Auftrag: wir bauen in kürzester Zeit schweres Kriegsgerät um ein Castellum oder eien Stadt sturmreif schiessen und dann einnehmen zu können. Ich habe hier eine Liste was gebaut werden soll. Natürlich sofort, am Besten schon gestern. Wir haben die Bücher und ich habe die Pläne gezeichnet und vervielfältigt. Studiert das was wir draussen noch stehen haben und dann bauen wir es nach. Und zwar mit den von mir angemerkten Modifikationen. Der Praefectus treibt derweil einen Richtschützen auf. wir müssen also nicht komplett alleine alles ausprobieren."


    Gerätschaften, die in nächster Zeit dringend benötigt werden:
    - Rammböcke
    - Katapulte
    - Onager
    - Sturmleitern


    Gerätschaften, die nach und nach gebaut werden müssen:
    - Rammböcke
    - Katapulte
    - Onager
    - Sturmleitern
    - Ballisten
    - Skorpione

    Plautius studierte die Liste und griff nach einem Buch in dem regal und legte es auf den Tisch. Schnell und routiniert blätterte er es durch. Nachdenklich rieb er sich das Kinn.


    "Hm. Praefectus, also bauen kann ich das schon. Ich habe 2-3 Bücher, wo es konkrete Bauzeichnungen und Anleitungen gibt. Auch liegt der Beruf des Architekten und des Waffenbauers in Sachen Kriegsgerät dieser Art eng beieinander, aber wir werden etwas experimentieren müssen. Vor allem, wenn das Kriegsgerät nicht um die Ecke schiessen soll. Das hier ist etwas anderes als eine Strasse bauen oder ein Abwasserrohr verlegen. Es wäre gut einen Richtschützen aufzutreiben, der damit umgehen kann. Ich kann zwar mit meinen Leuten nach Plan ein Katapult bauen, aber das heißt nicht, daß ich damit dann auch ein Scheuentor auf 50 Meter treffe. Wir brauchen den Richtschützen für die Bedienung und damit wir wissen, was wir verbessern oder ändern müssen. Der Rammbock ist noch das kleinste Problem. Besondere Wünsche bei der Form des Kopfes? Soll er in einer Testudo getragen werden können oder soll ich was Mobiles mit Rädern konstruieren?"

    "Wir können die Post ja erst mal lesen und dann entscheiden. Und wenn es Ärger gibt, weil das Schreiben offen ist und das Siegel erbrochen wurde, dann schieben wir es auf den Sklaven und sagen, daß das schon so abgegeben wurde."


    gab Legionär Versutius* von sich.





    (* lat. versutia f. - Verschlagenheit :D )