"Salve Legionär! Das freut mich. Hast du ein Entlassungsschreiben des Medicus? Und Arbeit für dich gibt es auch mehr als genug. Bei mir stapeln sich die Aufträge für bauliche Maßnahmen. Nur kann ich da keinen Halbinvaliden mit einem angeschlagenen Bein gebrauchen, wo ein Optio auf Dauer Sinn machen würde. Du wirst dich also umgehend bei Tribunus Tiberius Vitamalacus auf dem Exerzierplatz melden! Ich werde mich später noch mit ihm austauschen, aber du bekommt ein verschärftes Konditionsprogramm, damit dein dicker Schwabbelkörper nach der Lazarettzeit schnell wieder in Form kommt. Ein angehender Optio mit so mieserabler Kondition ist eine Schande für die Legio IX. Und während ich das Entlassungsgesuch mal lesen fängst du gleich damit an und machst mir mal 30 Liegestütze."
Beiträge von Camillus Matinius Plautius
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"Immer herein in die gute Stube!" rief Plautius von Innen.
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"Ach so, na das sollte weniger ein Problem sein. Eine Tierzaunpallisade, 2 große Tore mit kleinen Turmen und 1 bis 2 gut plazierte, hohe Aussichtstürme, die von einem kleinen Graben umgeben sind. Das bekommen wir hin. Dazu vielleicht noch einfache, offene Ställe für die Tiere zum Unterstellen bei schlechtem Wetter.
Aber ich hätte da mal noch eine ganze andere Frage. Wie gut bist du im Schwertkampf? Ich meine über das Legionsprogramm hinaus. Kannst du richtig fechten?"
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"Also die Auen nördlich hinter dem Castellum dienen als Abfluss und können zur Not geflutet werden. Das ist quasi Weideland bei Trockenheit. Wenn ich die kleine Siedlung beim Castellum berücksichtige, dann wird es mit unserer Koppel eng. Danach ist nur noch Platz auf einer Seite, es sei denn wir drängen den Wald etwas zurück. Nur wenn der Legatus dann noch Landwirtschaft außerhalb des Castellums betreiben will, bekommen wir Probleme. Soll ich eigentlich noch eine Pallisade um das kleine Dorf herum planen? Soll die Koppel eher funktional sein oder auch eine richtige Wehrpallisade haben?"
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"Warum ein "Mantel des Schweigens"? Nein, dazu besteht kein Grund. Es ist doch nichts dabei, wenn jemand Erfahrungen auf einem anderen Gebiet sammelt und dabei feststellt, daß es nichts für einen ist. Und sich dann neu orientiert. Vielleicht hätte bei mir mein Bruder Agrippa ja auch recht haben können und das Militär wäre nichts für mich gewesen. Vielleicht wäre Matinius Fuscus auch der perfekte Soldat. Und vielleicht steckt in unserem Probatus ja ein begnadeter Bauer oder Künstler. Auch solch bodenständige Leute braucht Rom. Wäre doch schlimm, wenn der Senat nur aus den Vollblutpolitikern der Gens Matinia gestellt werden würde.
Von weiteren Außerverteidigungsanlagen weiß ich noch nichts, aber eine große Koppel ist weniger ein Problem. Wie soll sie denn aussehen? Eher ein einfacher Pallisadenzaun, der Wölfe und Bären abhält und unsere Tiere auf der Koppel hält. Oder eine Pallisade mit Wehrgang und Türmen wie beim Castellum? Hm, hast du eine Vorstellung, wie groß eine Koppel für 700-800 Mulis sein muß? Das entspricht locker der Größe unseres Castellums als Minimum! Und dann hast du da noch keine große Beweidung mit drin. Da mußt du die Tiere immer noch beifüttern. Frag mal den Praefectus nach den Ausmaßen. Denn dann steigt der Materialverbrauch für die Pallisade enorm. Eine normale Koppel ist weniger ein Thema, aber in die könnte ein Maultierdieb noch relativ einfach einbrechen. Wenn die Wache woanders steht."
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"Na ja, das Lager ist in mancher Hinsicht im letzten Herbst erst einmal provisorisch angelegt worden und von Strassen im Lager will ich lieber noch nicht reden. Einigen wir uns im Moment einmal auf breite, unbebaute Wege, die viele Tausend Füsse platt geebnet haben.
Und in eben unseren Wassergraben ist der Unrat zum Teil geleitet bzw. geschüttet worden. Daher ja auch die neue Abwasserleitungen und eine richtig ausgeführte Arbeit, die die nächsten 500 Jahre hält.
Tribunus Tiberius V. sprach mich auch auf den Bau einer großen Koppel für unsere Maultiere neben dem Lager an. Viel Material brauchen wir da je nach Bauweise auch nicht. Weitgehend nur Holz."
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"Nein, Rufus wäre ein guter Koch, aber keine gute Ordonanz. Ich werde mal sehen, wen ich mir da über kurz oder lang als Hilfe hole, aber beim Bautrupp klappt es auch so ganz gut. Wir sind halt eine kleine Gruppe.
Hm, bei Lupus habe ich mir überlegt, daß wir zur Zeit keinen Signifer haben! Der Vorletzte wurde getötet und der Letzte war zuletzt in der Schreibstube eingesetzt und ist dann irgendwann wohl ausgetreten. Quasi spurlos verschwunden, aber das dürftest du über die Personalakten eigentlich jetzt besser und schneller rausbekommen als ich. Vielleicht können wir den Primus Pilus auch mal nach seinem Verbleib fragen. Wir sind zwar 6000 Mann, aber an den Signifer erinnert er sich vielleicht noch.
Da ich einen gewissen Probati aus meiner Gens für nicht geeignet halte, Numerianuns jetzt als Decurio auf einem Pferd sitzt, fällt mir da spontan mal Lupus ein. Mela ist gerade Reiter geworden und Crispus könnte ich mir als Optio vorstellen.
Natürlich muß er ja nicht gleich zum Signifer ernannt werden, aber es ist halt eine etwas andere Ausbildung ein Feldzeichen bei Manövern und in einer Schlacht zu führen. Das Ding ist sperrig und er muß sich anders bewegen. Quasi eine Spezialausbildung, die er dann vorweisen kann, wenn eine Ernennung mal ansteht, weil wir offiziell in ein Scharmützel ziehen."
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"Salve Tribun. Nette Casa. Wenn es durch das Dach regnet, dann darfst du dich gerne bei mir beschweren."
Plautius wies auf Titus.
"Ordonanz? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz. Es fehlt an Optios und du machst gute Legionäre zu deinem Maior Domus für die Tür. Ich denke du bist Patrizier und Ritter. Warum kaufst du dir keinen Leibsklaven? Auf Leute wie Titus würde ich nur ungern verzichten. Wie soll der Mann denn da meine Ordonanz werden?
Aber mal zur eigentlichen Sache. Es geht um Lupus. Wie sehen denn deine weiteren Pläne aus, sofern er Soldat bleiben soll oder will. Manche Väter streben ja auch nach Politikern mit militärischer Grundausbildung bei ihren Söhnen. Ich hätte da nämlich ggf. eine vakante Stelle für ihn im Auge."
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Plautius nickte.
„Gut! Sollen wir mit dem Abwasserkanal in die Auen hinter dem Castellum und mit dem Aushub für die Kanalisation schon mal anfangen? Das kostet uns verhältnismäßig wenig Material, da wir nur dicke Tonrohre verlegen und auf das Gefälle achten müssen. Kiesel und Sand kann ich unter anderem am Fluss abgreifen. Und mit Brettern und Bohlen können wir die Gräben auch erst mal abdecken, damit niemand hinein fällt. Ach ja, im Moment kommen wir mit dem Zelt bei den Ziegelmeilern als "Officium der Bauaufsicht" gut aus, da dort früher oder später alles vorbei läuft, was zum Bautrupp gehört. Im Zweifelsfall kann man mich dort gut erreichen.“
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"Praefectus, ich danke für die verantwortliche Aufgabe. Ad hoc kann ich sagen, daß es um das Castellum nach dem Winter nicht so schlecht bestellt ist.
Bei den Pallisaden wurde damals gut gearbeitet, aber wir müssen unbedingt den Wassergraben darum ausbauen und das Wasser mittels eines Kanals in die Auen hinter dem Lager ableiten, wenn sie auf Dauer nicht unterspült werden sollen. Der Kanalbau in die Auen ist mit relativ wenig Materialaufwand verbunden, wenn wir die Leute haben. Eigentlich ziehen wir nur einen weiteren Graben mit kleinen Staustufen und Wehren.
Einige Dächer sind auszubessern und die Fussbodenheizungen müssen nach dem Winter überprüft werden, aber das sind Kleinigkeiten als Lückenfüller. Die Häuser wurden trotz der Zeitnot gut gebaut und sind solide und gut ausgetrocknet über Winter. Auf lange Sicht fahren wir mit Steinbauten bei den Vorratslagern besser, aber auch Holz kann viele Jahre halten. Nur den Schnee werden wir im nächsten Winter früher von den Dächern schaufeln. Na ja, wir lernen halt auch aus diesem Winter.
Wichtigste Punkte sind der Bau einer richtigen, befestigten Strasse hier im Lager. Da könnten wir in Ruhe üben, damit es später außerhalb des Lagers klappt. Aber so eine Strasse verbraucht viel Material und bindet sehr viel Personal. Wenn das nur der Bautrupp macht, dann brauchen wir Jahre. Danach könnten wir geübt halt auch eine gescheite Strasse von der Stadt zum Lager bauen um den Nachschub schneller befördern zu können. Umgekehrt zur Not auch Truppen, Ausrüstung und schweres Kriegsgerät in die Stadt.
Allerwichtigster Punkt, der auch mit den Strassen im Lager einhergeht ist der Bau einer einfachen Kanalisation bzw. Wasserentsorgung. Wenn 6000 Mann im Sommer die Latrinen benutzen haben wir sonst die Seuche im Lager. Vom Geruch mal abgesehen. Das Material dafür fällt beim Bau einer Strasse kaum noch ins Gewicht. Aber wiederum sind wir beim Personal. Die Ägypter hatten bei ihren Bauten Tausende von Sklaven zur Verfügung. Ich nur eine handvoll Männer.
Sofern wir etwas außerhalb des Lagers ausbessern sollen, brauche ich eine Dringlichkeitsliste, sowie Ort und Art der Reparatur. Die Brücke vom Übungsmarsch ist zum Beispiel reparaturbedürftig, aber welchen strategischen Nutzen hat sie und wie oft kommen wir dort noch einmal vorbei. Im Sommer könnten wir theoretisch direkt durch den Bach durchlaufen.
Zuletzt ist dann da noch die Materialfrage. Woher sollen wir alles nehmen? Wir können nicht alles herstellen bzw. müssen es besorgen. Ich weiß nicht, was der Duumvir der Stadt dazu sagt, wenn wir einen weiteren Wald roden oder einen lokalen Steinbruch ausbeuten. Praefectus"
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Zitat
Original von Tiberius Iulius Numerianuns
Dann entschloss ich mich, mal wieder nach langer Zeit mit Plautius zu reden...
"Plautius,wie schön dich mal anzutreffen, wie gehts dir?"
fragte ich den Centurio..."Hallo Numerianuns. Glückwunsch noch einmal zur Beförderung. Danke der Nachfrage. Mir geht es gut, obgleich ich mich nach der Winterpause jetzt so richtig in die Arbeit stürzen darf. Halb Germanien und ein Teil des Lagers scheinen eine einzige Baustelle zu sein. Einen nahe gelegenen Steinbruch hast du noch nicht zufällig auf deinen Erkundungsritten entdeckt?"
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Plautius ging automtisch in Hab-Acht-Stellung.
"Praefectus! Ich stehe zur Verfügung. Soll ich in Euer Officium kommen oder hier direkt, Praefectus?"
Plautius machte eine einladende Geste zu den Stühlen und dem Tisch.
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"Salve Legionär Titus? Was machst du denn hier? Hat man dir Strafdienst als Maior Domus aufgebrummt? Ja, ich wünsche den Tribun zu sprechen, wenn er Zeit hat. Meine beiden Anliegen sind nicht so eilig."
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Plautius lacht leise und schaut Lupus hinterher. Über 6000 Männer auf engem Raum und weniger als 60 Frauen im Lager. Dann bekommt er mal eine aus der Nähe zu sehen und schon unterhält der Tribun sich mit ihr. Armer Lupus.
Plautius sattelt seinen kleinen, zerstrubbelten Germanicus und achtet darauf, daß der hinterlistige Gaul von Vitamalacus in der Nachbarbox ihn nicht beissen kann. Der Konflikt Rom gegen Germanien hatte selbst in den Stall Einzug gehalten. Plautius Schlachtbeute Germanicus verstand sich wenig mit dem Pferd von Vitamalacus, aber immerhin noch besser als mit dem ewig schlecht gelaunten Pferd von Legatus Decimus Meridius.
Dann wartet er geduldig bis 3 weitere Legionäre vom Bautrupp ihre Pferde mit Hilfe eines Stallburschen gesattelt haben und man sich einmal in den Auen hinter dem Lager umschauen konnte.
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Plautius erreichte die Casa von Vitamalacus.
"Klopf! Klopf!"
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Herein! Aber bitte vorsichtig! Ich bin noch am Auspacken!
Plautius schob eine Kiste richtig zur Seite, so daß sie nicht länger im Weg stand. So langsam kam Ordnung in die Stube. Schnell packte er seinen eigenen Reitsattel auf die Kiste.
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Ein frisch gezimmertes Wandregal bietet Platz für die vielen Bücher und Schriftrollen. Ein kleiner Schreibtisch und Stühle vervollständigt das Mobiliar. Dazu ein Bett und einige Kisten.
An der Wand hängen die Souvenirs aus den Schlachten gegen die Germanen: Waffen, Schilde, Helme. An der gegenüberliegenden Wand hängen einige selbst erstellte Karten von der Umgebung und dem Lager.
Die Ausrüstung befindet sich im Wesentlichen im kleinen Vorraum. Rüstung und Nahkampfwaffen befinden sich aber an einem Rüstungsständer neben dem Bett.
Ins Auge fällt über dem Bett ein purpurnes Bannes:
PURPUREA auf zum Sieg! Wir fahren immer wieder, die lahme Veneta nieder! Und immer wieder, ist PURPUREA der Sieger!
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Centurio Plautius betritt mit seinem Sattel den Stall, während Lupus an ihm vorbei huscht.
"Salve! Was macht denn eine Zivilistin hier im Stall? -.^" Es gibt zwar nicht viele sehenswerte Orte im Lager, aber ob der Stall dazu gehört?"
Plautius schaut sich die Frau näher an, ob es sich um eine Sklavin eines Offiziers handelt. Der Legatus hatte ja ein ganzes Rudel Sklaven mitgebracht.
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Cervisia? Hoffentlich hatte er nicht die Plörre von Decimus Magnus gekauft, welche dieser mal hergestellt hatte. Das Gesöff war der Grund gewesen, weshalb Plautius einen Kräutersud mit Honig als Lieblingsgetränk gefunden hatte, welches die Germanen "Tee" nannten. Aber den Germanen schien das Bier zu schmecken. Na ja, es waren halt Barbaren!
dachte sich Plautius.
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Hier befindet sich die Unterkunft
des Centurios
Camillus Matinius Plautius