Beiträge von Decima Alessa

    Das Lächeln auf Alessa's Gesicht wich einem erschrockenen und besorgten Blick. Sie ging auf Turia zu und nahm dann den Brief entgegen, den ihr die Sklavin reichte.


    "Was ist mit Avitus?" fragte sie noch, dann öffnete sie den Brief und las. Entsetzt ging sie einige Schritte zurück um sich auf einen Stuhl niederzulassen, da sie nicht mehr stehen konnte. Angst stieg in ihr auf und Tränen füllten ihre Augen.


    Sie lies den Brief und mit ihm ihr Haupt sinken. Mit was würde sie jetzt noch gestraft werden? Erst ihre Familie, dann Sinona und jetzt war Avitus entführt worden. Sie würde ihn wohl nie wieder sehen, so viel Lösegeld konnte niemand aufbringen.


    Alessa schluckte und sah wieder zu Tuja. "Ich.. ich danke dir, dass du so schnell gekommen bist! Wer weis sonst von dem Brief?" fragte sie besorgt.

    "Ja, das ist es" lächelte sie. "Ich gehe darin richtig auf und weis auch, dass ich meinen Vater damit sehr stolz mache."


    Alessa's blick wurde traurig, sie seufzte und senkte kurz ihren Blick. "Ja, ich kannte sie. Sie war Flaminca Veneris und meine Lehrerin. Leider hat mich vor wenigen Tagen die Nachricht ihres Todes ereilt."

    Alessa wartete noch auf die Antwort von Agrippa und ging dann wieder zu Furianus zurück. "Verzeiht nochmals. Wo waren wir stehen geblieben?" fragte sie und nahm sich wieder einen Becher Wein.

    "Ja, was gibt es?" war es aus dem Inneren des Zimmers zu hören. Alessa saß gerade über ein paar Unterlagen der Societas Veneris.
    "Kommt herein" bat sie und sah auf als sich die Türe öffnete.


    Alessa erkannte die Sklavin, die sie in der Casa Octavia schon einige Male hatte laufen sehen. "Nur keine Scheu" lächelte Alessa.

    Wieder musste die junge Decima lachen...aber warum lachte sie eigentlich? Sie riss sich zusammen. Es war doch keine Selbstverständlichkeit in ihrem Volk, dass aus Liebe geheiratet wurde.


    "Ich liebe ihn und ich will ihn heiraten, ja." antwortete Alessa voll Liebe und Zuneigung in ihrer Stimme, während ihr Blick kurz verträumt abschweifte. Dann besann sie sich wieder und betrachtete Crassus. Das er alleine war konnte sie nicht begreifen, er war ein gutaussehender Mann und zudem wohl sehr angesehen, seiner Uniform und seinem Stand nach zu Urteilen. Der Ärmste, darum wohl trank er sich einen solchen Rausch an, weil er Liebeskummer hatte, wenn er diese ganzen Päärchen sah.


    Sie dachte daran das Thema zu wechseln. "Ihr seit Praetorianer, nicht war?"

    Als Alessa auf dem Gelände der Tempelanlagen umher ging um sich mal ein Bild zu machen für was sie in Zukunft die Verantwortung übernehmen würde, entdeckte sie einen jungen Mann, der sich recht desorientiert umsah. Er lief hin und her doch schien nicht so recht zu finden, nach was er suchte.


    Freundlichen Blickes ging sie auf ihn zu. "Entschuldigung, kann ich dir vielleicht helfen?" fragte sie.

    Da Alessa auch schon ein paar Becher Wein zu viel hatte, störte es sie eigentlich gar nicht, dass ihr Gegenüber ein wenig Probleme mit der Kommunikation hatte.
    Amüsiert musste sie schmunzeln und stieß mit ihm an "Freut mich Crassus, ich bin Decima Alessa. Die Cousine des Bräutigams" entgegnete sie ihm. "Ich...ich bin mit meinem zukünftigen Verlobten da."


    Sagte sie und suchte nach Avitus um auf ihn zu zeigen. "Und du? Ganz alleine?"

    Jetzt musste Alessa auch lachen. Sie hatte erwartet, dass der Mann aufbrausender reagieren würde und nicht sehr begeistert wäre, doch da hatte sie sich wohl getäuscht.


    Lag es vielleicht daran, dass er ziemlich betrunkten war? Naja, jedenfalls bekam sie jetzt den Becher Wein, wegen dem das ganze Desaster ja passiert war.
    "Vielen Dank" antwortete Alessa. "Mit wem habe ich denn die Ehre?" fragte sie neugierig.

    Nachdem auch Alessa von Sinona's tragischen Tod erfahren hatte, machte auch sie sich auf den Weg zum Officium. Es musste etwas getan werden. Zuerst waren sie und Fausta Schülerinnen gewesen, doch jetzt mussten sie Verantwortung übernehmen und sich um die Societas Veneris annehmen.


    Alessa würde sich um Rom kümmern und Fausta um Hispania. Gemeinsam würden sie es sicher schaffen, dass der Tempel rechtzeitig eröffnet werden würde, das neue Discuplas ausgebildet werden würden und die Münzen fertig geprägt wurden.


    Als sie eintrat sah sie Fausta sitzen. "Salve Fausta" grüßte sie ihre Kollegin.

    Nachdem Alessa ihrem Cousin und seiner Braut die besten Glückwünsche überbracht hatte, gesellte sich Avitus zu ein paar Bekannten, mit denen er plauderte.


    Alessa hingegen quälte ein Hungergefühl, so begab sie sich also zum Buffet. Suchend strichen ihre Blicke über das Essen bis sie etwas fand, dass ihr zuzusagen schien. "Ah!" stieß sie leise hervor und ging schnurstracks darauf zu.


    Sie schnappte sich einen kleinen Teller und lud sich etwas auf. Sogleich kostete sie davon und bekam dann durst. Schnell drehte sie sich um und sah nur noch den Teller in der Luft schweben, den sie gerade noch ergriff bevor er mit lauten Klappern so Boden hätte gehn können. Das Essen allerdings hatte sich fein säuberlich auf dem Fußboden zersträut.


    "Huch" meinte sie und blickte verlegen auf, als sie erkannte, dass jemand hinter ihr gestanden war und an den sie im Schwung ihrer Drehung angerempelt war. "Oh.. entschuldigung!" stotterte sie. "Das..das tut mir leid."
    Zu dumm.. den Becher Wein, den er in der Hand hielt hatte sich ebenso über den Boden ergossen. Wie peinlich!


    Sogleich wuselten Sklaven umher, die schnell alles wieder aufsammelten und sauber machten.

    "Leider blieb mir die Bekanntschaft mit euerem Vater bisher verwehrt" antwortete sie und lächelte freundlich. "Ich habe ihn lediglich einmal gesehen, aber nie mit ihm gesprochen. Ihr seht ihm sehr ähnlich." bemerkte sie.


    "Ich würde gerne noch weiter mit euch sprechen, doch war ich gerade in einem Gespräch mit Lucius Flavius Furianus und möchte ihn ungern warten lassen, ich hoffe ihr entschuldigt das und wir sprechen später ausführlicher miteinander." bat Alessa.


    "Ich verstehe" antwortete Alessa "und würde gern euere Geschichte hören." lächelte sie mit einem bezaubernden Augenaufschlag.


    "Oh, das dürft ihr einen einheimischen Hispanier nicht fragen, denn ich denke er wird euch immer die selbe Antwort geben, dass Tarraco traumhaft schön und ganz im Gegensatz zu dem Leben hier steht. Es ist alles vie ländlicher Dort" antwortete sie auf seine Frage.


    Zitat

    "Es ist mir eine Ehre dich kennen zulernen zu dürfen ..."


    Er verneigte sich vor ihr ...


    Alessa sah, wie Avitus mit einem weiteren Gast auf sie zu kam. Sie kannte den Mann aus Hispania und konnte ihn zuordnen. "Würdet ihr mich kurz entschuldigen?" bat sie ihren Gesprächspartne und wand sich mit einem Lächeln den beiden Männern zu. Bestätigend auf Avitus' Worte nickte sie. "Es freut mich ebenso euch kennenzulernen!" entgegnete sie Agrippa. "Schön, dass ihr es auf unsere Verlobungsfeier geschafft habt!"

    "Wie kommt es, dass ihr eueren Vater so wenig kennt? War er nicht für euch da?" fragte sie mitleidsvoll. Sie hatte eine schöne Kindheit und ihr Vater sorgte sich immer gut um sie und ihren Bruder. Somit konnte sie nicht verstehen, warum dies manch andere Väter nicht taten.


    "Ursprünglich komme ich aus Tarraco in Hispania." antwortete sie mit einem sanften Lächeln.

    "Es ist mir eine Freude euch kennenzulernen Furianus und ich danke euch für das indirekte Kompliment" lachte Alessa und wies auf zwei Stühle.
    "Wollt ihr euch mit mir setzen?"


    Bis er sich entschied antwortete sie auf seine restlichen Aussagen. "Ja, von euerem Vater habe ich natürlich schon gehört, nur hatte ich leider noch nicht das Vergnügen ihn persönlich kennenzulernen, da ich selbst noch nicht lange in Rom wohne." erzählte sie und winkte einem Sklaven, der die beiden wieder mit Wein versorgte.


    "Mir ging es Anfangs genauso als ich nach Rom kam und bis jetzt kenne ich noch nicht viele...
    ...Ich bin mir sicher, dass auch ihr es weit bringen werdet mit diesem Vater als Vorbild.

    "Das wollte ich euch gerade fragen" antwortete ihm Alessa. "Ihr scheint euch auf meiner Verlobungsfeier sichtlich zu langweilen." sprach sie frei heraus ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.


    "Darf ich fragen, mit wem ich die Ehre habe?" fragte sie und lächelte den Gast freundlich an. "Mein Name ist Decima Alessa, ich bin die Verlobte des Gastgebers." erklärte sie.

    Auch Alessa fiel der Mann auf. Er kam ihr ziemlich suspekt vor und sie hoffte, dass er die Gesellschaft nicht stören würde. Kurzerhand entschied sie sich dem Fremden anzunehmen und entschuldigte sich somit höflich vor Qarto und Aelia.


    Sie ging zu dem Mann und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. Was sie nicht bedachte war, dass sie hinter ihm stand und er vielleicht erschrecken könnte, da er sie nicht gesehen hatte...