Beiträge von Tiberius Annaeus Sophus

    Tiberius verneigte sich vor dem Kaiser.


    "Ich grüße euch, mein Kaiser.
    Ich fürchte, dass die Götter eine recht klare Meinung zu diesem Punkt haben. Ich sah förmlich, wie sie die Versetzung des Venustempels zum Zwecke dieses grundsätzlich zweifellos richtigen Bauprojektes ablehnten. Wie sie den angebotenen Platz verschmähten.
    Ich bin sicher, dass sie nicht das Ulpianum als solches verurteilen, seid ihr doch als Kaiser definitiv auch göttlichen Ranges, doch ist in meiner Interpretation der Abriss oder auch nur eine Versetzung des Tempels ausgeschlossen.
    Ich denke, ihr versteht, dass ich dieses Urteil zuallererst euch zugänglich machen wollte, mein Kaiser."


    Tiberius verneigte sich abermals, richtete sich dann auf und schluckte. Er war sich bewusst, dass seine Courage durchaus als Dreistigkeit angesehen werden konnte.

    Sim-Off:

    Ich entschuldige die Lange Wartezeit auf den Post aber ich musste mir tatsächlich erst einmal überlegen, was ich eigentlich mache...


    Tiberius stand eine Weile dort, ehe er sich auch nur einmal regte, von einem gelegentlichen Blinzeln abgesehen. Den Vogelflug zu beobachten war zu dieser Zeit nicht einfach. Viele verschwanden über die kalte Jahreszeit.
    Nach einer unbestimmten Zeit, als die Praetorianer langsam begannen unruhig zu werden und vereinzelt Gespräche untereinander begannen, um die Wartezeit zu überbrücken, tauchte in der Ferne ein kleiner Punkt am Himmel auf. Wie aus Reflex verengte Tiberius seine Augen noch ein wenig, als könnte er damit genauer erkennen, worum es sich handelte. Zweifellos ein Vogel, ein außerordentlich schneller obendrein. Als er näher kam glaubte er in dem Tier einen Falken erkennen zu können, war sich jedoch beileibe nicht sicher. Er verdrängte den Gedanken auch schnell aus seinem Geist. Jetzt war es wichtig, den Flug genau zu beobachten.
    Der Vogel schoss in recht großer Höhe über seinen Kopf hinweg und Tiberius drehte sich, um ihn im Auge behalten zu können. Auch die Praetorianer merkten nun, dass etwas geschehen war. Die Gespräche verstummten und einige richteten ihren Blick in den Himmel um das zu suchen, was die Aufmerksamkeit des Auguren erregt hatte.
    Das Tier wendete langsam in einer weiten Kurve und hielt auf einen Punkt irgendwo hinter dem Tempel in der Luft zu, die Höhe jedoch nicht verändernd.
    Als es den Punkt erreicht zu haben schien, schwenkte es in eine Kreisbahn ein, in der es einige Zeit blieb. Mehrmals überflog der Vogel dabei das Dach des Tempels. Langsam wurde die Kreisbahn enger und er schien sich tatsächlich auf irgendeinen Punkt nur ein wenig abseits des Tempels zu konzentrieren. Wahrscheinlich war seine Aufmerksamkeit von einer Ratte in einer der Gassen auf sich gezogen worden.
    Die Kreise, die der Vogel zog, verengten sich weiter, jedoch ging er nicht in einen Sturzflug, um seine Beute zu fassen. Nein, es tat sich so gut wie nichts. Schließlich meinte Tiberius den Schrei des Tieres zu hören, als es abdrehte, ein wenig höher flog und schließlich irgendwo in der Ferne verschwand.
    Tiberius wusste erst nicht recht, was er davon zu halten hatte, jedoch formte sich in seinem Kopf immer deutlicher die wohl richtige Interpretation des Geschehenen.
    Er seufzte theatralisch, räusperte sich dann und wandte sich an den Kommandanten den Senatoren und Hausverwalter des Kaisers, der mit ihm gekommen war:


    "Sagt dem Imperator bitte, dass ich das gewünschte Urteil habe. Ich würde es ihm bei der nächsten Sitzung zu diesem Thema gern persönlich mitteilen."


    Dann versank er wieder in Schweigen und blickte nachdenklich auf die Front des Venustempels.

    Tiberius überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.


    "Nein, das Geld habe ich bereits zur Verfügung. Etwas anderes wesentliches sollte es im Falle eines Falles nicht geben..."


    Er erhob sich und strich seine Toga glatt, um den Quaestor zu verabschieden.


    "Vale, Furianus."

    "Selbstverständlich, lasst mich kurz nachsehen."


    Tiberius legte einige Schriftstücke beiseite, bis er schließlich eines fand, das ihm weiterzuhelfen schien.


    "Nun, das wäre..."


    Sim-Off:

    So, ich mach das mal SimOff, da die Daten ja vermutlich in Realzeit gegeben werden sollen. Andernfalls anmerken, dann ändere ich das.


    Cursus Res Vulgares (Abschluss) 13.8.2005
    Leitund des Factiobetriebes "Larariae Factionis Albatae" 8.9.2005 - 21.12.2005 (musste erst mit dem neuen Gesetz beendet werden)
    Stellung als Augur 11.10.2005 - heute
    Subauctor bei der Acta Diurna 13.10.2005 - heute
    Hilfe in Misenum 19.10.2005 - 19.1.2006


    "Mein beruflicher Werdegang..."


    Tiberius lehnte sich kurz zurück und blickte an die Decke, bevor er wieder begann, zu sprechen.


    "Nun, das hier relevante ist freilich noch gar nicht so lange her. Ich begann meine Laufbahn hier mit dem Cursus Res Vulgares, wie es sich für einen römischen Bürger mit politischen Ambitionen gehört. Diesen habe ich unter der Leitung der doch recht bekannten Germanica Aelia absolviert - mit Auszeichnung.
    Der zweite Punkt ist wohl die Arbeit für die Factio Albata in einem von ihr bezahlten und dann von mir verwalteten Betrieb. Hausaltäre produzierte ich. Es war recht erfolgreich. Diese Stellung musste ich zu Gunsten meines jetzigen Postens, des Auguren, aufgeben.
    In dieser Zeit habe ich einige spezielle Aufgaben für den Kaiser ausgeführt, unter anderem die aktuelle Frage des Venustempels.
    Ein weiterer Punkt innerhalb dieser Stellung ist mein Engagement für Misenum. Ich habe dort mit dem ehemaligen Magistraten Decimus Aurelius Maxentius - der vor kurzem leider verstarb - an der Verbesserung der religiösen Struktur der Stadt gearbeitet.
    Ansonsten ließe sich noch die nun schon seit längerer Zeit andauernde Arbeit für die "Acta Diurna" erwähnen."


    Er beugte sich vor und lächelte dem Quaestoren freundlich zu.


    "Ihr seht, ich bin immer noch ein recht einfacher Mann. Ich habe auch durchaus dafür Verständnis, solltet ihr mich nicht auf diese Liste setzen."

    Tiberius blickte sich zu den Praetorianern um, die in einer Präzision, die ihn immer wieder beeindruckte, Aufstellung bezogen. Tiberius runzelte kurz die Stirn, als er sich wieder über seine Aufgabe klar wurde nach diesem kurzen Augenblick der Muße. Die Handlung war nicht ganz üblich, da die Befragung des Auguren und die eigentliche betreffende Handlung zeitlich vermutlich weit auseinanderlagen, aber als Augur war er allgemein für die Erfragung göttlicher Zustimmung zuständig und daher war es - gerade im Auftrag des Kaisers - wohl möglich.
    Er schüttelte kurz die Hände und begann dann, ein Templum innerhalb des von den Praetorianern abgeriegelten Bereichs zu ziehen. Langsam schritt er eine etwa quadratische Fläche ab und zog seinen Krummstab mit einem leisen, kratzenden Geräusch neben sich hier.
    Nachdem er dies erledigt hatte begab er sich in die Mitte des Templums und sah in den Himmel, die Augen ob der Helligkeit zusammengekniffen und wartete, bis er die Vögel sah...

    Tiberius trat auf den Platz vor den Tempel der Venus Genetrix, etwas außer Atem, aber glücklich, eine Aufgabe zu haben, die die Wichtigkeit der Auguren unterstrich und ihm eine Möglichkeit gab, sich zu profilieren. Er verschnaufte ein wenig und wartete auf die Praetorianer, die wohl etwas später losmarschiert waren und auf die anderen, die wohl mitkommen würden.

    Tiberius öffnete die Augen weit vor Erstaunen.


    "Ich bin geehrt, Quaestor. Setzt euch doch bitte."


    Er beeilte sich, die wenigen vor sich liegenden Schriftstücke zu ordnen und so dem Quaestoren ein freihes Blickfeld zu verschaffen.


    "Nun. Ich habe kein Recht eure Auswahl zu beeinflussen - egal ob bezüglich meiner Person oder jemand anderes - daher sagt mir doch bitte, wie ich euch diesbezüglich helfen kann?"


    Er lächelte freundlich.

    Tiberius musterte einen Bericht eines Bauern aus Süditalia, der einen Vogel eine dreifache Drehung durchführen, dann auf den Boden herabstürzen und eine dreiköpfige Schlange in den Klauen wieder aufgestiegen gesehn haben wollte. Er seufzte theatralisch und legte den Bericht auf den Schreibtisch. Er stützte gerade seine Stirn in seine Hand, als er das Klopfen hörte.


    "Herein.", sagte er vernehmlich.

    Hier ist das recht kleine Zimmer des amtierenden Auguren. Hier verfasst er seine Fallberichte für das Archiv des Auguraculums, empfängt besondere Besuche und führt die Gespräche mit anderen Angehörigen des Cultus Deorum durch.

    Der Tempeldiener blickte erst auf irgendeinen Punkt im Umfeld von dem wohl nur die Götter wussten, welcher es war und aus welchem Grund er seinem Betrachter so interessant erschien, dann endlich begriff er, dass sein gegenüber ihn gemeint hatte und trat mit einem gemurmelten "Natürlich" heran, um ihm zur Hand zu gehen. Er ächzte ausgiebig bei der Arbeit. Er würde sich wohl um eine Gehaltserhöhung bemühen für diese Arbeit.

    Ein Tempeldiener, offensichtlich von den Göttern nicht mit übermäßiger Intelligenz gesegnet trat dem Besucher entgegen und kratzte sich demonstrativ am Kopf.


    "Salve, äh. Jaja... Sophus, hm. Genau. Da sollte hier eine Lieferung ankommen, hatte er gesagt, hm... das mit der Lieferung machen wir schon. Sophus wird sich die Kiste abholen, wenn es wichtig ist, denk ich, hm... gibt's sonst noch etwas?"