Herzlichen Dank für eure Glückwünsche!
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Der geäußerte nächste Schritt klang naheliegend und kam für Macer nicht überraschend. Daher nickte er aufmunternd. "Ja, das sollte möglich sein, denke ich. Mit deiner familiären Herkunft im Rücken und etwas Unterstützung sehe ich da wenig Schwierigkeiten", machte er dem Annaer Mut. Am Vigintivirat zu scheitern, obwohl man sich ernsthaft bemühte, war wahrscheinlich schwieriger, als mit solider Arbeit den Einstieg in die politische Karriere zu schaffen. Dann blickte er einen Augenblick grübelnd vor sich hin, kam aber offenbar zu keinem Ergebnis, sondern setzte zu einer neuen Frage an. "Wer war noch einmal der Patron deines Vaters gewesen? Erhältst du von dieser Seite auch weitere Unterstützung?" Dass derselbe Mann oder vielleicht dessen Sohn nun auch das Patronat über den jungen Annaer übernahm, war ja ziemlich naheliegend.
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"Nichts zu danken, jedenfalls nicht dafür", winkte Macer ab. Menschen zu empfangen, die Wünsche an ihn hatten, gehörte schließlich zum Berufsbild eines Senators. "Bitte, nimm Platz. Ich gebe zu, dass dein Brief mich etwas überrascht hatte. Es mag zwar sein, dass mein geschätzter Kollege Iulius Dives vor längerer Zeit mal andeutete, dass einer seiner Verwandten den Cursus Honorum beschreiten möchte, aber das war doch recht vage und ist auch schon geraume Zeit her." Genaugenommen war sich Macer nicht einmal sicher, ob es überhaupt so war oder ob er das mal wieder was verwechselte oder vergessen hatte, aber als Gesprächseinstieg taugte eine möglicherweise verzerrte Erinnerung allemal. "Von daher wirst du mir wohl kurz noch einmal etwas über dich und deine Pläne erzählen müssen, damit ich im Bilde bin."
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"Das ist kein Plan, sondern ein Wunschzettel", konnte sich Macer mit einem breiten Grinsen einen Spruch nicht verkneifen, den er vor einer Weile gehört und ganz lustig gefunden hatte. "Aber gut, es ist immerhin ein ziemlich klarer und stringent aufgebauter Wunschzettel, das muss ich dir lassen. Bis auf das Tribunat willst du keine Zeit beim Militär verbringen? Oder hast du auch vor, zwischenzeitlich ein Kommando zu übernehmen, bevor du den politischen Cursus Honorum weiter beschreitest?" Der Verdacht lag nahe, dass genau das Teil des Plans war, denn nur für ein Tribunat, welches der Tiberier nicht einmal machen musste, extra einen politischen Lehrmeister mit ausgewiesener militärischer Erfahrung zu suchen, war wohl etwas übertrieben.
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Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
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"Die besten Erfahrungen zum Militär sammelt man beim Militär", gab Macer ein Trivialität von sich, aber nicht ganz ohne ernsten Hintergrund. "Von daher würden mir auch in Rom ein paar Männer einfallen, die besser geeignet sind. Aber ich verstehe, was du meinst und ich lege es ja auch gar nicht darauf an, nicht mehr mit dem Militär assoziiert zu werden. Offizier und Kommandeur der Academia Militaris zu sein, war schließlich lange genug meine wichtigste Aufgabe. Wie stellst du dir denn deine zukünftige Laufbahn vor?", erkundigte er sich dann. Immerhin hatte längst nicht jeder junge Mann einen klaren Plan vor Augen, auch wenn er die eine oder andere fixe Idee im Kopf hatte.
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Wie es sich für einen Türhüter gehörte, war auch jener an der Casa Purgitia über den Tagesplan seines Herrn informiert und wusste daher auch, dass heute ein Iulier eintreffen würde. "Bitte, tritt ein, der Sekretär des Senators wird sich im Atrium deiner annehmen", sagte er daher nur. Im Atrium kümmerte sich wiederum der Sekretär um den Gast und zeigte ihm, wo er auf das Ende der Salutatio warten konnte. Anschließend dauerte es noch eine Weile, bis der junge Iulier schließlich ins Arbeitszimmer des Senators geführt wurde.
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Wie häufiger nach der Salutatio hatte sich Macer nur eine kleine Erfrischung gegönnt, um den Vormittag anschließend mit kleineren Terminen in seinem Arbeitszimmer fortzusetzen. Einer dieser Termine war ein junger Iulier, der sich per Brief angekündigt hatte und den er für heute eingeladen hatte. "Salve, Iulius", sagte er daher, als eben jener junger Mann das Arbeitszimmer betrat.
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"Das bedeutet mir viel, dass dein Vater offenbar eine so hohe Meinung von mir hatte und dir einen Besuch bei mir so sehr empfohlen hat. Ich hoffe, ich kann dem gerecht werden", übte sich Macer weiter in Bescheidenheit und freute sich gleichzeitig daran, dass er einem geschätzten Mitmenschen in guter Erinnerung geblieben war.
"Deine Dankeszeilen hatte ich ebenfalls erhalten und du hattest mir darin deinen Besuch ja auch schon angekündigt", bestätigte Macer. "Ich hoffe, es hat dir beim Öffnen genauso viel Freude bereitet wie beim Empfang." Immerhin hatte Macer sich ein wenig Beratung geholt, was man einem jungen Mann zur Volljährigkeit wohl schenken konnte. Dass er ihn zu diesem Zeitpunkt kein bisschen kannte, hatte es dabei nicht eben leichter gemacht. So war die Wahl am Ende auf einen Gürtel aus edlem Leder mit einer reich verzierten Schnalle aus Bein und Silber gefallen.
Aber da die Männer noch im Atrium standen, war es Zeit, ins Triclinium zu wechseln. "Bitte, folge mir ins Triclinium", lud Macer mit einer Geste ein und ging voran, da sein Gast sein Haus ja noch nicht kannte. Im Triclinium angekommen wies er ihm den Ehrenplatz zu, denn immerhin war sein Besuch der Anlass für dieses Abendessen. "Bitte, du bist heute der Ehrengast. Die dritte Kline wird gleich auch noch belegt, da ich es für unhöflich gehalten hätte, dich alleine meiner Gesellschaft auszusetzen, wo doch ein Triclinium für drei Männer vorgesehen ist", erläuterte er mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich hatte er einen befreundeten Senator aus der Nachbarschaft eingeladen, der wenig später auch eintraf und die Rolle des unauffälligen Dritten an diesem Abend perfekt ausfüllte.
Während die ersten Vorspeisen serviert wurden, lenkte Macer das Thema dann wieder auf den jungen Annaer. "Und was sind nun deine Pläne für die nächsten Schritte in Rom?" erkundigte er sich.
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In der Tat war die Verwandtschaft zwischen dem Gast und Macers verstorbener Frau eher weitläufig, aber umso mehr freute sich Macer, dass man ihn in der tiberischen Familie nicht vergessen hatte. Er musste zugeben, dass er die Verbindung zu den Tiberiern nicht gerade intensiv gepflegt hatte in letzter Zeit, so dass eine Auffrischung keineswegs ungelegen kam.
Der Gruß vom Patron des Tiberiers war da schon üblicher, denn immerhin pflegte Macer in letzter Zeit recht regelmäßig Kontakt mit dem aurelischen Senator. Und da es zweifellos nicht nur den Aurelier, sondern auch die Tiberier interessieren würde, wie es Macers Tochter geht, berichtete er erst einmal ein wenig über sie. "Der kleinen Albina geht es prima. Sie ist meistens ein fleißiges und neugieriges Mädchen, wenn es um den Unterricht durch ihren Hauslehrer geht und den Göttern sei dank ist sie auch nur selten krank. Von einem meiner Klienten hat sie vor einiger Zeit einen Hundewelpen geschenkt bekommen, der derzeit ihr größter Schatz ist. Sie kümmert sich sehr gewissenhaft um ihn."
Dann wurde es aber Zeit, sich um den zweiten Besuchsgrund des Tiberiers zu kümmern. Die Gründe für die Wahl von Macer als potenziellem Lehrmeister klangen überzeugend und schmeichelten Macer, aber trotzdem blieben Fragen offen. "Es freut mich natürlich sehr, dass dir Senator Aurelius mich als Lehrer empfiehlt, aber trotzdem muss ich natürlich die naheligende Frage stellen, warum du dein Tirocinium nicht bei ihm machen möchtest oder kannst."
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Auch wenn Macer den Tod seiner Ehefrau längst verarbeitet hatte, wurde sein Blick trotzdem eine Spur wehmütig, kaum dass ihr Name erwähnt wurde. Doch schon bald wurde diese Spur verdeckt vom Ausdruck überraschter Freude, als der Tiberier die Schachtel überreichte. "Dann danke ich der Familie für den Auftrag und dir für die Erfüllung desselben", antwortete Macer feierlich, noch bevor er die Schachtel überhaupt geöffnet hatte. "Das bedeutet mir viel und zweifellos wird es auch meiner Tochter eines Tages viel bedeuten", fuhr er fort und betrachtete dann den Inhalt der Schachtel. "Und ich denke, es wird ihr auch gefallen und sie wird es mit Würde tragen", kommentierte er dann das in der Schachtel enthaltene Schmuckstück, welches obendrein auch noch recht wertvoll aussah. Es dauerte einige Augenblicke, bis Macer den Blick davon wieder löste, die Schachtel schloss und sie vorsichtig zur Seite stellte.
"Bitte, nimm doch Platz", lud er seinen Gast ein, als wäre ihm erst jetzt bewusst geworden, dass sie bisher noch gestanden hatten. "Und richte meinen Dank und meine Grüße bitte an alle aus, die daran beteiligt waren, dass dieses wertvolle Stück seinen Weg zu meiner Tochter gefunden hat." Sein Blick wanderte noch einmal zu der Schachtel und dann wieder zurück zu dem Tiberier. "Du sagtest, du hast meine Frau nie kennengelernt. Darf ich fragen, wie ihr verwandt seid? Ich bin leider immer etwas uninformiert, was verwandtschaftliche Verflechtungen betrifft."
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Sim-Off: Ich wünsche gute Genesung!
"Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht von diesem Zusammentreffen und hast bisher nur zutreffende Dinge über mich gehört", setzte Macer erst einmal eine zwanglose Konversations fort. Immerhin hatte vermutlich jeder gewisse Vorstellungen davon, wie ein Senator und sein Haushalt aussahen und Macers Haushalt von eher unterdurchschnittlicher Größe erfüllte sicher nicht alle davon. Andererseits hatte er den älteren Annaeus Florus als eher bescheiden in Erinnerung, so dass er annahm, dass es sein Sohn nicht unbedingt völlig anders halten würde."Das Paket, welche ich dir per Bote nach Mantua schicken ließ, hast du erhalten?", versicherte er sich dann noch, auch wenn der Bote eben dieses bereits bestätigt hatte und Macer keinen Grund hatte, ihm zu misstrauen. Aber Macer konnte so noch einmal zum Ausdruck bringen, dass ihm wirklich daran gelegen war, seinem Gast mit dem Paket eine Freude zu machen.
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"Dann bleibt mir wohl erst einmal nur, dir eine gute Reise zu deinem Landgut, gute Geschäfte und stets den Segen des Bacchus zu wünschen", fasste Macer das Ergebnis des Gesprächs zusammen. "Ich freue mich darauf, dich bei der Salutatio zu sehen, wann immer du in Rom bist. Und hinterlasse meinem Sekretär doch bitte eine genaue Angabe, wo dein Weingut liegt, damit ich den Weg dorthin zu gegebener Zeit auch finde und einen Boten vorausschicken kann, der mich ankündigt." Solche praktischen Details wurden meist in aller Stille geregelt, waren aber dennoch ungemein wichtig. Aber genau dafür hatte Macer ja seinen Sekretär, damit dieser sich um so etwas kümmerte, während sich Macer bereits dem nächsten Gast in der Salutatio zuwandte.
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Zitat
Original von Lucius Annaeus Florus Minor
Senator, es ist mir eine Ehre und Freude, dass wir uns nach so kurzer Zeit bereits wiedersehen! Willkommen! begrüsste ich zuerst Purgitius Macer, da ihm als Senator diese Ehre zukam.
"Die Freude ist ganz meinerseits, heute dein Gast sein zu dürfen", erwiderte Macer ebenso herzlich die Begrüßung. Dann trat er beiseite, um den anderen Gästen ebenfalls die Begrüßung zu ermöglichen. Immerhin hatte er den Gastgeber selber erst wenige Tage zuvor in seinem Haus empfangen, so dass viele er üblichen Floskeln zum Austausch über das Befinden überflüssig waren. Stattdessen griff Macer bei den angeprisenen Früchten zu und schaute sich um, wer die weiteren Gäste waren. -
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Da zu einer ungezwungenen Cena geladen worden war, hatte Macer auf einige der kleinen Details verzichtet, die aus einem normalen Auftritt als Senator einen formellen Auftritt als gestandener Consular machten. Seine Toga war freilich auch heute einwandfrei, aber eben nicht die beste und auch sein Gefolge war angemessen und zweckmäßig, aber nicht allzu groß. Insbesondere hatte er auf die sonst gelegentlich genutzten Sänftenträger verzichtet und war stattdessen zu Fuß gekommen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war er entspannt, guter Laune und mit etwas Appetit ausgestattet, als er die Domus Annaea betrat und die Begrüßung durch den Gastgeber oder die Gastgeberin erwartete.
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Macer nickte, als sich der Mann vorstellte. "Ja, an den Brief erinnere ich mich. Schmeichelhaft, dass Aurelius Lupus mich derart wohlwollend empfiehlt." In der Tat betrachtete Macer es als Ehre, wenn er auf diese Weise empfohlen wurde, zumal der Aurelier zweifellos auch selber ein guter Lehrmeister für angehende Jungsenatoren sein konnte.
"Lass' uns in mein Arbeitszimmer gehen", lud er den Gast dann ein, das Gespräch nicht im Atrium fortzusetzen und ging voran. "Und die persönliche Sache macht mich natürlich neugierig", fuhr er dort angekommen fort, während er Platz nahm. Immerhin hatte er den Namen des Mannes bie zuvor gehört oder zumindest nicht bewusst wahrgenommen, so dass er keine Ahnung hatte, was ihn persönlich mit ihm verbinden könnte.
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Also doch nur ein langweiliger Botengang. Der Laufbursche ließ sich seine Enttäuschung möglichst nicht anmerken, sondern Griff in seine lederne Tasche, um eine Tafel herauszuziehen. "Dann habe ich nur etwas abzugeben. Es reicht, wenn er es erhält. Ich brauche nicht auf Antwort zu warten", erläuterte er dabei, was ihm sein Herr aufgetragen hatte.
Sp. Purgitius Macer Iulio Caesonino s.d.
Ich danke dir für deinen Brief und die Erwartungen, die du in eine Bekanntschaft mit mir setzt. Ich bin bereit, dich morgen (*) nach der Salutatio zu einem Gespräch unter vier Augen zu empfangen.
Mögen die Götter dich schützen.
Sim-Off: * Komm' einfach vorbei, wenn du Zeit hast
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Den Titel gibt es inzwischen nicht mehr. Früher wurden durch die inzwischen abgeschaffte Schola Atheniensis solche Titel verliehen an Leute, die dort Kurse angeboten haben. Heute ist es etwas anders organisiert und praktisch jeder kann Kurse anbieten, dafür gibt es dann aber keine Magister-Titel mehr.
Einstieg dazu im Tabularium ist hier: http://www.imperiumromanum.net/tabularium.php?a=g&p=355
Wenn du von dort unten in der Kategorie "Historia" weiter klickst, findest du dort auch den von der erwähnten Magister Historiae unter den ehemaligen Titeln.