Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Wie leider viel zu häufig in den letzten Jahren war auch diesmal die Ämterverteilung eine Debatte, in der Macer wenig Regung zeigte, da keiner seiner Klienten unter jenen Männern war, die es auf einen Posten zu setzen galt. Da ihn auch sonstig niemand darum gebeten hatte, ein Wort in diese oder jene Richtung einzulegen schwieg er und würde jedes Ergebnis der Debatte akzeptieren.

    Als Macer noch einmal direkt angesprochen wurde, winkte er gleich ab. "Nein, für zwingend notwendig halte ich eine Festlegung nicht. Ich wollte nur nachfragen, eben da ich bereits den Eindruck hatte, dass wir hier zu unterschiedlichen Meinungen kommen könnten. Dessen sind wir uns nun bewusst. Aber von mir aus können wir es der Rechtssprechung beziehungsweise den Magistraten überlassen, die Zuständigkeit in der Praxis auszuhandeln. Wenn sich ein Aedil oder Praetor für nicht zuständig hält, kann er ja auf den jeweils anderen Magistraten verweisen."

    Macer seufzte hörbar, als er die Einleitung des Consuls hörte. Zu Beginn der Amtszeit hatte sich Macer die Arbeit der Ermittlungskommission durchaus interessant vorgestellt, auch wenn er nicht euphorisch gewesen war. Dass sich einiges dann anders darstellte, als er es erwartet hatte, hatte ihn folglich auch nicht allzu sehr enttäuscht, aber seine Freude trotzdem reduziert. Das heutige Auftreten des Consuls ließ ihn jedoch erstmals ernsthaft am Sinn der Kommission zweifeln. Um aus seiner Sicht noch halbwegs einen Sinn für dieses Unterfangen zu wahren, meldete er sich kurz zu Wort. "Als Mitglied der besagten Kommission ist es mir wichtig zu betonen, dass die Schlussfolgerungen zur Ursache des Sklavenaufstandes, wie sie der Consul soeben dargelegt hat, kein Ermittlungsergebnis sind, welches von allen Mitgliedern der Kommission mitgetragen wird."


    Über den Gesetzentwurf selber musste er erst einmal eine Weile nachdenken. Er kam viel zu plötzlich und mit vermutlich weitaus weitreichenderen Konsequenzen, als dass Macer sich hier schnell eine Meinung bilden konnte.

    Auch Macer meldete sich mit einer ähnlichen Intention wie bereits der Kollege Iulius Dives zu Wort, denn seine Situation war ebenfalls ähnlich. "Auch ich möchte den Dank des Aedils Aurelius Lupus gerne erwidern und ihm meinerseits für seine umfangreiche Arbeit danken, die zweifellos zu einer deutlichen Verbesserung der Gesetzeslage beitragen wird", begann er seinen Beitrag. "Wie er schon sagte, war ich sehr frühzeitig über sein Vorhaben informiert und es freut mich, hier und heute zu sehen, was aus den Anfängen inzwischen geworden ist. Ich empfehle aus voller Überzeugung eine Zustimmung zu diesem Gesetz. Ebenso unterstütze ich den Vorschlag des Kollegen Iulius Dives, das Gesetz durch einen Kommentar zu ergänzen, der die Auslegung des Gesetzes erleichtert und die Tradition des bereits existierenden Kommentars zur derzeit gültigen Lex Mercatus fortsetzt."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Ich würde nur gerne deutlich mehr als 10 Sesterzen zahlen und außerdem individuell.


    Ich nehme an, der entscheidende Punkt für dich ist dabei, dass du es automatisch machen möchtest und nicht manuell, oder? Manuell (und damit so individuell wie überhaupt möglich) überweisen kannst du ja jetzt schon. Nur wird das in der Tat nicht in deiner Betriebskostenübersicht aufgeführt, eben weil es gar keine Betriebskosten sind.


    Die Idee, in der WiSim Daueraufträge zu ermöglichen, haben wir schon mehrfach diskutiert. Meistens ist dann recht bald jemand mit einem nicht ganz unrealistischen Spezialfall gekommen, in dem eine automatisch Zahlung irgendwie doof ist (z.B. wenn jemand inaktiv wird, die Zahlung aber weiter läuft) und deshalb wurde es dann nie ernsthaft angegangen.

    Macer hatte nicht unbedingt erwartet, dass der Kaiser hier so schnell und offene eine Entscheidung treffen würde, aber seine Worte klangen schon recht entschlossen und bestimmt. "Herzlichen Dank, Augustus! Der junge Pompeius wird es sehr zu schätzen wissen, dass du sein Fortkommen förderst", sprach er schon jetzt einen Dank seines Klienten aus. Zweifellos würde sich später noch eine weitere Gelegenheit ergeben, eben jenen zu bekräftigen, wenn die Erhebung denn tatsächlich vollzogen war.


    "Doch ich bin nicht nur gekommen, um für meinen Klienten etwas zu erbitten", leitete Macer dann zum nächsten Thema über, da ihm dieses hier abgeschlossen erschien und er nicht nur als Bittsteller vor dem Kaiser stehen wollte. "Auch das folgende betrifft allerdings weniger mich persönlich, sondern eine Reform des Codex Militaris, welche Senator Iulius Centho vor geraumer Zeit im Senat vorgeschlagen hatte. Da ich sein Ansinnen unterstütze, wollte ich ursprünglich nur deine Aufmerksamkeit auf dieses Vorhaben lenken und um deine Meinung und hoffentlich auch dein Wohlwollen bitten. Nun habe ich jedoch kurzfristig erfahren, dass Senator Iulius derzeit gar nicht in Rom weilt und auch kein Zeitpunkt für seine Rückkehr bekannt ist. Da der Codex Militaris stets auch etwas war, was durch den Kaiser geprägt wurde, möchte ich daher zusätzlich um deinen Rat fragen, wie nun zu verfahren ist. Zweifellos ist es das einfachste, auf die Rückkehr des Senators zu warten, aber vielleicht gibt es andere Alternativen", trug Macer das Thema vor, bei dem er sich insgesamt recht unsicher war. Keinesfalls wollte er Iulius Centho das Vorhaben wegnehmen, aber ebensowenig wollte er es versanden lassen oder die Notwendigkeit erzeugen, es später noch einmal völlig neu angehen zu müssen, wenn es in Vergessenheit geraten war.

    Macer folgte der weiteren Diskussion schweigend und notierte sich selber hier und da etwas, um es eventuell später in der Debatte wieder aufgreifen zu können. Dann stellte der Consul noch einmal eine überarbeitete Fassung auf Basis der bisherigen Diskussion vor und ergänzte diese auch gleich um den noch fehlenden Paragraphen vier. Macer folgte dem Vortrag konzentriert mit nahezu geschlossenen Augen. Dann meldete er sich recht bald zu Wort.


    "Danke für den erneuten Vortrag. Mir gefallen die überarbeiteten Paragraphen und die neue Präambel spontan recht gut", fasste er seinen ersten Eindruck vom Hören zusammen. "Was mir jedoch aufgefallen ist, ist der Bedarf für eine Vereinheitlichung oder Präzisierung von Begriffen. Bei öffentlichen Rennen geben wir an, wer sie veranlasst und dass er einen Veranstalter beauftragen kann. Jener Veranstalter ist vermutlich auch später immer gemeint, auch wenn er auch mal 'Veranstaltender' heißt. Später gibt es dann noch den Begriff des Ausrichters und ich wüsste nun nicht, ob dieser eher dem Veranlasser oder eher dem Veranstalter entspricht. Einem der beiden wird er aber wohl entsprechen, denn dass es sich dabei um eine dritte Rolle handelt, erscheint mir recht abwegig", führte Macer dann seine Bedenken zu einem recht zentralen sprachlichen Detail aus. "Da es hier immerhin um Fragen der Haftung gehen kann, sollte das Gesetz in diesem Punkt wohl besonders unmissverständlich sein", betonte er noch einmal. "Ich schlage vor, ausschließlich die Begriffe 'Ausrichter' und 'Veranstalter' zu verwenden, wobei ersterer denjenigen bezeichnet, der die Spiele veranlasst, während letzterer denjenigen bezeichnet, der sie organisatorisch betreut. Ich glaube, dies entspricht am ehesten dem üblichen Sprachgebrauch." Letztlich wäre Macer aber wohl mit jeder Lösung einverstanden, solange sie eindeutig ist.


    Der neue Paragraph vier war ihm dann auch noch einen inhaltlichen Kommentar wert. "Für den vierten Paragraphen schlage ich vor, den Begriff des 'Wettkampfplans' noch etwas zu konkretisieren. Genannt wurden schon die Namen der Starter und ihre Factiones. Ich denke, der Plan sollte auch die Anzahl der tatsächlichen Läufe enthalten, da diese ja in der Einladung noch nicht verbindlich genannt werden konnte, da sie zweifellos von der Anzahl der Anmeldungen abhängt. Ebenbso dürfte der Qualifikationsmodus im Fall von ebensolchen Läufen erst hier zu benennen sein, weil auch dieser von der Anzahl der Teilnehmer abhängt. Gleichzeitig dürfte es für gerechte Wetten unabdingbar sein zu wissen, auf welchem Wege die Teilnehmer des Endlaufs ermittelt werden, so dass es mir ratsam erscheint, eben jenen Modus tatsächlich veröffentlichen zu müssen. Immerhin müsste ja nicht jeder Veranstalter alle Plätze im Finale über einen Vorlauf vergeben, sondern er kann auch Fahrer direkt für das Finale setzen, was er aber erst tun kann, wenn die Anmeldungen vorliegen." Macer schaute auf seine Notizen, die er sich schon vorher zu jenem Punkt gemacht hatte. "Eventuell könnte man auch noch aufnehmen, dass ein Veranstalter, der Entscheidungen, die üblicherweise durch das Los getroffen werden, anders zu treffen gedenkt, dies vorher ankündigen muss. Ich denke dabei zum Beispiel an die Vergabe der Startpositionen, die zwar häufig, aber vielleicht nicht immer ausgelost werden. Wie kritisch das ist, weiß ich allerdings nicht", gab Macer zu. Andererseits konnte es kaum zu viel Information geben.


    Er wollte sich schon wieder setzen, da fiel ihm noch ein Punkt ein. "Ach ja, in wessen Zuständigkeit würden Klagen gegen das Gesetz eigentlich fallen? Die Organisation der öffentlichen Spiele liegt ja bekanntlich im Aufgabenbereich des Aedils, so dass ich annehme, dass Klagen wegen dieses Gesetzes auch vor ihn zu bringen sind?"

    Macer nickte zustimmend, sowohl zur Zusammenfassung des Consuls als auch zu dem Ansinnen, den Ort zu verlassen. Die Befragung war für ihn tatsächlich etwas aufschlussreicher gewesen, als erwartet, aber andererseits auch wieder nicht so überraschend, dass er sich zu spontanen Frage hatte genötigt gefühlt. Von der Befragung weiterer Gefangener versprach er sich ebenfalls nichts. Die Tagung der Kommission nun wieder am gewohnten Ort fortzuführen, erschien ihm daher angemessen.

    Das Wortspiel in der Antwort des Kaisers war zweifellos unbeabsichtigt, aber es brachte Macer zumindest innerlich zum Schmunzeln. Nach außen hin wahrte er allerdings eine sachliche Miene und nickte zur ersten Frage. "So ist es", bestätigte er den Ritterstand der Mutter. Die zweite Frage konnte er weniger definitiv beantworten. "Nun, mir sind zumindest keine weiteren Ritter in der väterlichen Verwandtschaft des jungen Atticus bekannt, wobei diese Verwandtschaft meines Wissens insgesamt nicht allzu umfangreich ist", konnte er daher nur angeben, was er durch seinen Sekretär hatte herausfinden lassen.


    Bei den abschließenden Fragen war Macer dann wieder auf sichererem Boden. "An seiner ausreichenden Ausbildung habe ich keinen Zweifel und soweit mir bekannt ist, besitzt er einige Kenntnisse über das Bauwesen, was einer Tätigkeit bei den Vigiles sicherlich entgegenkommen würde. Wenn ich richtig informiert bin, lernte er bei einem Architekten, der in geschäftlicher Beziehung zu Iunia Axilla steht", versuchte er aus dem Kopf zu rekonstruieren, was er früher einmal erfahren hatte. Dass der Kaiser explizit danach fragen würde, hatte er nicht erwartet. "An seinen finanziellen Möglichkeiten habe ich noch weniger Zweifel, ist seine Mutter doch eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Ich stand selbst in geschäftlicher Beziehung zu ihr, als es um die Erweiterung meines landwirtschaftlichen Besitzes ging und bin überzeugt, dass sie ihren Sohn mit allen nötigen finanziellen Mitteln ausstatten kann." Wenn Macer richtig informiert war, beteiligte sie sich derzeit sogar an der Finanzierung der Factio Purpurea, aber da er hierzu keine gesicherte Information hatte, sondern nur wusste, dass Pompeius Atticus sie genau darum bitten wollte, verzichtete er darauf, diesen Punkt einzubringen.

    Purgitius Macer Claudio Consuli s.d.


    Geschätzter Consul, anders als sonst üblich schickt die Factio Russata keinen Boten mit der Anmeldung zum Rennen anlässlich der Equirra, sondern ich schreibe dir diese Zeilen. Es erscheint mir nämlich ratsam, kurz zu erläutern, warum die Factio Russata nicht an diesem Rennen teilnehmen wird, obwohl wir die Idee eines Rennens für Nachwuchsfahrer ganz ausdrücklich begrüßen. Nun ist es jedoch so, dass unser jüngster Fahrer und damit der erste, welcher startberechtigt ist, der wohlbekannte Amasis ist, der erst jüngst die Ludi Palatini gewonnen hat. Wenngleich er formell alle Kriterien für einen Start erfüllt, erscheint es uns jedoch sehr am Ansinnen der Einladung vorbei zu gehen, diesen Fahrer als Nachwuchsfahrer zu bezeichnen und als solchen für einen Start zu melden. Daher verzichten wir auf die Teilnahme und wünschen den anderen Startern einen spannenden und erfolgreichen Wettkampf. Zweifellos wird die Russata auch wieder jüngere Fahrer unter Vertrag nehmen und sich dann bei einer neuen Gelegenheit mit Freude wieder mit den anderen Factiones messen.


    Vale
    Sp. Purgitius Macer
    Factio Russata

    Macer musste schmunzeln, als der Consul in einem Satzeinschub kurzzeitig die Praktikabilität außer Acht ließ. Zumindest für Macer war es durchaus wichtig, dass Gesetze nicht nur schlüssig, sondern auch praktikabel sein mussten. Aber vermutlich hatte der Consul den Einschub auch nicht so wörtlich gemeint, wie Macer ihn verstand, so dass er auf eine Bemerkung dazu verzichtete, aber die Sache trotzdem pragmatisch anging.


    "Welcher Vorteil ergibt sich denn bezüglich der Arenen aus einer gesetzlichen Regelung? Wollen wir verhindern, dass Trainingsrennen im Circus Maximus stattfinden? Oder dass ein amtierender Magistrat Rennen im Stadium Domitiani ausrichtet? Und soll es möglich sein, eine gesetzliche Grundlage für eine Klage gegen den Austragungsort eines Rennens zu haben? Ich wüsste ehrlichgesagt nicht, warum jemand gegen den Austragungsort klagen sollte", stellte Macer die Frage in den Raum, was das Ziel der Regelung war. Vielleicht war es ja einfacher, genau das angestrebte Ziel in einen Text zu gießen, als mit Kategorien zu arbeiten. "Reicht vielleicht als Satz 2 im dritten Paragraphen ein schlichtes 'Im Amtsbereich des Praefectus Urbi sind private Rennen und die Wahl der Austragungsstätte durch diesen zu genehmigen'? Dann ist es dem Praefectus Urbi überlassen, im Einzelfall und unter Abwägung der Interessen die Nutzung einer öffentlichen Arena zu genehmigen oder zu verweigern."


    Die Ankündigung eines vierten Paragraphen hatte er wohl überhört. Aber seine Anmerkungen hatten es nicht eilig und konnten gerne noch so lange warten.

    Auch Macer hatte erfreut zur Kenntnis genommen, dass der Consul die Gesetzgebung zu Wagenrennen schon bald wieder auf die Tagesordnung setzte. Noch erfreuter war er, als dann auch noch ein gänzlich neuer Gesetzentwurf vorgelegt wurde. Macer machte sich eilig einige Notizen, bevor er sich zu Wort meldete.


    "Consul, auch ich möchte für die erneute Aussprache zu diesem Thema danken und ebenso für den neuen Entwurf. Ich habe mir gerade einige Notizen gemacht und hoffe, in der Zeit keine deiner Erläuterungen verpasst zu haben" begann er seinen Redebeitrag. "Wenn ich eine dieser Erläuterungen richtig verstanden habe, unterscheidest du zwischen drei Arten von Rennen: Erstens von offiziellen Stellen ausgerichtete Rennen, welche jedermann zugänglich sind und welche du als öffentliche Wagenrennen bezeichnest. Zweitens von Privatpersonen ausgerichtete Rennen, welche jedermann zugänglich sind und welche du als nichtöffentliche oder private Wagenrennen bezeichnest. Drittens Trainingsrennen oder Freundschaftsrennen, welche von den Factiones ausgerichtet werden und die nicht mehr als zwei teilnehmende Factiones haben. Letztere möchtest du mit diesem Gesetz gar nicht betreffen. Sehe ich das richtig?" Macer hielt kurz inne, um hoffentlich eine schnelle Bestätigung zu erhalten. "Es erscheint mir ratsam, eben jene Dreiteilung und den Geltungsbereich des Gesetzes in den ersten Paragraphen aufzunehmen, um Missverständnisse gleich am Anfang zu vermeiden. Ferner erscheint es mir sinnvoll, der zweiten Art von Rennen ausschließlich den Begriff der privaten Rennen zuzuordnen, da 'nichtöffentlich' den Anschein erweckt, die Öffentlichkeit wäre ausgeschlossen, was deiner Erläuterung zufolge ja nicht gemeint ist." In der Tat hatte die Namensgebung der Paragraphen bei Macer zunächst für Irritation gesorgt und hätte eine ähnliche Nachfrage ergeben, wie jene von Iulius Dives.


    "Dann möchte ich auf die öffentlichen Arenen zu sprechen kommen. Welche genau meinst du damit und welche Arenen fallen für dich unter nicht-öffentliche Arenen, die für Rennen der zweiten Art zur Verfügung stehen? Iulius Dives gab schon das Beispiel eines Wahlkampfrennens, welches deiner Erläuterung zufolge ein privates Rennen wäre. Diese Einschätzung teile ich. Daraus würde aber auch folgen, dass ein solches Rennen beispielsweise nicht im Stadium Domitiani stattfinden dürfte, was jedoch in der Vergangenheit schon passiert ist, ohne dass dies zu Unmut geführt hätte. Ich sehe daher keine Notwendigkeit, etwas zu verbieten, was bisher unproblematisch war. Insbesondere, wenn wir für private Rennen die Genehmigung durch den Praefectus Urbi voraussetzen, steht es diesem ja frei, im Einzelfall die Nutzung einer bestimmten Anlage zu untersagen, wenn es dafür triftige Gründe gibt", führte Macer dann aus.


    Anschließend blickte er noch einmal auf seine Notizen. Auf die Schnelle hatte er nämlich auch einige Punkte notiert, die er sich selber schon für ein mögliches Wagenrenngesetz ausgedacht hatte und die er nun gerne einbringen wollte. "Ich möchte auch noch anregen, einige weitere Punkte in das Gesetz aufzunehmen, um Betrug bei den allseits beliebten Wetten auf Wagenrennen zu verhindern. Ich habe nur einige Stichworte dazu im Kopf, kann aber gerne später noch eine ausformulierte Fassung vorlegen", bot er an. "Ich schlage vor, dass wir gesetzlich vorschreiben, dass ein Veranstalter vor dem Beginn eines Rennens die Namen und Factiones aller Teilnehmer bekanntgeben muss. Ebenso sollten wir ihn verpflichten, den Rennmodus vor Beginn des Rennens bekanntzugeben. Tun wir dies nicht, so besteht die Gefahr, dass Wettanbieter und Wettteilnehmer durch nachträgliche Änderungen um ihre Einsätze oder Gewinne betrogen werden, was zweifellos Unruhen nach sich ziehen kann, die wir sicher alle vermeiden möchten."