"Salve, Claudius Menecrates", erwiderte Macer die Begrüßung. Die weitere Einleitung des Gesprächs irritierte ihn etwas, denn ein paar höfliche, unverbindliche Worte zu Beginn wären sicher kaum weniger zeitraubend gewesen als diese etwas längliche Einleitung, mit der sich sein Gastgeber für das Fehlen eben jener sonst üblichen Floskeln zu entschuldigen versuchte. Macer war auch keineswegs mehr bewusst gewesen, ob ihre gemeinsame Zeit bei der Legio I ihre erste Begegnung gewesen war, denn seitdem hatten sie sich schließlich noch oft im Senat gesehen. Aber wenn Claudius Menecrates diese Zeit so explizit erwähnte, musste sie für ihn und sein Bild von Macer wohl prägend gewesen sein.
Bevor Macer jedoch länger darüber nachdenken konnte, holte ihn sein Gastgeber schon wieder mit einer eher pragmatischen Frage zurück aus seinen Erinnerungen. "Gerne im Säulengang", antwortete Macer ohne zu zögern. Es hatte sich wohl doch nicht soweit herumgesprochen wie er befürchtet hatte, dass er gerne und viel zu Fuß ging. Ein Ruf, der noch immer auf seiner Amtszeit als Aedil beruhte, in der er täglich unermüdlich in Rom unterwegs war. Aber vielleicht war Claudius Menecratres in dieser Zeit auch gar nicht in Rom gewesen. So genau erinnerte sich Macer nicht mehr.